[Zeremonialzentrum 4 km
östlich von Cahuachi]
Dieses wichtige Zeremonialzentrum befindet sich 4 km östlich
von Cahuachi. (S.12)
[7 m hoch und 30 m breit]
Die Pyramide wurde wegen der auffallenden Strukturen
"Treppentempel" genannt, die ein Teil der Grossen Pyramide
sind. Der "Treppentempel" befindet sich nordöstlich der
Grossen Pyramide. Die Hauptfassade zeigt einen dunkelgrauen
Verputz, der reich mit einem Relieffries verziert ist, mit
dem Motiv einer "Doppelstufe". Die Front ist 30 m lang und 7
m hoch. Wahrscheinlich wurde der Bau in der Zweiten Phase
von Cahuachi errichtet (100 v.Chr.-100 n.Chr.), also zu
Beginn der Zeit, als Cahuachi zum Zeremonialzentrum wurde.
(S.11)
[Die Konstruktion: Dach mit
Pfählen aus Huarangoholz - perimetrische Mauer - Firste
aus Huarangoholz - pflanzliches Trägergeflecht]
Im Original hatte der "Treppentempel" ("templo del
escalonado") ein Dach mit Pfählen aus Huarangoholz, das die
Gänge und die inneren Räume überspannte. Danach bauten die
Architekten in der Dritten Phase (100-300 n.Chr.) eine
grosse, umfassende Mauer (perimetrische Mauer), die
praktisch die gesamte Front abdeckte. Am Sockel der Mauer
wurden Friese mit einfachen senkrechten und waagrechten
Einschnitten angebracht.
Dieser Tempel bewahrte in seinem Innern zwei konstruktive
Eigenheiten, die ihn von anderen Tempeln dieses Ortes
unterscheiden: Einmal wurden für seine Türen Querbalken
(Türsturz) aus Huarangoholz verwendet, und zweitens, um die
Lehmmauer zu verstärken wurde im Innern der Mauer senkrecht
ein pflanzliches Trägergeflecht verwendet, das der
Tonziegelkonstruktion mehr Stabilität verlieh und so ohne
Schwierigkeiten viele Tonnen Gewicht aushalten konnte.
(S.11)
[Zuerst wurde wahrscheinlich das Trägergeflecht aufgestellt,
und dann mit Tonziegeln die Mauer um das Trägergeflecht
gebaut, wie es heute noch in kleiner Form mit der
Quincha-Wand traditionell praktiziert wird].
[Gebrauch des
Treppen-Pyramidentempels in Phase 3]
Die Verwendung des Platzes geht auf die Paracas-Epoche
zurück, aber dann in der Phase 3 (100-300 n.Chr.) verwandelt
sich der Tempel, der gleich neben der theokratischen
Hauptstätte liegt (S.12).
Dieser Tempel wurde in der Dritten Phase Schritt für Schritt
wieder in Betrieb genommen, und wie die anderen Teile von
Cahuachi, endete seine ursprüngliche Funktion und wurde
versiegelt, und darüber wurden neue Bauten errichtet. Die
neuesten Ausgrabungen von Dr. Orefici haben unter diesem
obersten Niveau Füllungen, Innentreppen, Plattformen, Gänge
und andere Bauelemente zum Vorschein gebracht. (S.11)
[240 Pfähle aus
Huarangoholz - Orefici: Grosse Plattform mit 240
Huarangopfählen ca. 600 n.Chr.]
Säulenbereich ("estaquería") (02), das Foto zeigt einen
Ausschnitt aus dem Bereich mit 240 Huarangopfählen des
Treppentempels ("Templo del escalonado") in Cahuachi bei
Nasca [3]
Der Bereich besteht aus 240 Pfählen aus Huarangoholz
(deswegen die Bezeichnung "Säulenbereich"). Über die
Verwendung dieses Bereichs wurden verschiedene Hypothesen
aufgestellt. Alfred Kroeber war der erste, der meinte, dass
es sich bei diesem Denkmal um einen Platz für astronomische
Datensammlung handeln würde, als er 1926 diese Region
besuchte. Andererseits meinte Hochwürden Alberto Rossel
Castro im Jahre 1942, dass der Säulenbereich ein
anatomisches Amphitheater gewesen sei.
Das Nasca-Projekt unter der Leitung von Dr. Giuseppe Orefici
hat seit 1997 verschiedene Ausgrabungen durchgeführt, um den
Zweck dieses Platzes zu ergründen und wieso die Pfähle
aufgestellt worden waren. Aber es kam keine Erklärung
zustande. Seit dieser Zeit wurden monumentale Strukturen
ausgegraben, die die Hypothese bestätigen, dass diese
archäologischen Reste ein zeremonielles Zentrum darstellten,
das Cahuachi angeschossen war und auch nach der Zerstörung
des Zeremonialzentrums von Cahuachi noch funktionierte.
(S.12)
Säulenbereich
("estaquería")
(03)
des Treppentempels ("Templo del escalonado"), 4 km von
Cahuachi bei Nasca,
mit einem neuen Teil, wo die Archäologen gerade arbeiten
[4]
Einer der wichtigen Beiträge von Dr. Orefici zu den
Ausgrabungen ist die Bestimmung, dass der Säulenbereich in
der letzten Cahuachi-Zeit in der Epoche I des Horizonte
Medio (600 n.Chr.) gebaut wurde, zusammen mit (S.12)
Strukturen, über die dann die 240 Huarangopfähle fixiert
wurden, die ein immenses Dach stützten. Die gabelförmigen
und spitzförmigen Pfosten waren durchschnittlich 2 m hoch
und waren ebenfalls etwa alle 2 m angebracht. Es wurden auch
Reste von Gängen und Wänden in der Quincha-Technik entdeckt
[Mauer zuerst als Trägergeflecht und dann Tonziegel darum
herum], um Innenräume abzugrenzen.
Auf der Ostseite des zeremoniellen Zentrums hat man einen
sehr wichtigen Bereich in Form eines Vierecks ausgegraben,
in dessen Zentrum ein enormer Huarangostamm stand, als
Hauptsäule für ein kreisförmiges, konisches Dach aus
Schilfrohrstangen und Trägergeflecht. Das Trägergeflecht
wurde dann verdeckt. (S.13)
Bis zum heutigen Tag kann man sagen, dass der Säulenbereich
("estaquería") ab der Paracas-Epoche seine zeremonielle
Funktion erfüllt hat und ihren Höhepunkt während dem Ende
der Wari dieser Region erlebte. (S.13)
[Eine weitere
Überschwemmung "am Ende des ersten Jahrtausends n.Chr." =
900 bis 1100 n.Chr. - Opferschädel]
Als Letztes muss man noch hinzufügen, dass die
archäologischen Ausgrabungen am Säulenbereich ("estaquería")
klar aufzeigen, dass am Ende des ersten Jahrtausends n.Chr.
eine Überschwemmungskatastrophe mit Schlamm und Geröll die
Nasca-Region verwüstete, und zwar in viel schlimmeren
Dimensionen als die frühere Zerstörung von Cahuachi. (S.13)
Als dieser Tempel versiegelt wurde, wurden an seinen
Zugangstüren Opferschädel ("cabezas-ofrenda") hingelegt, so
wie es bei allen zeremoniellen Zentren als Akt magischer
Religiosität geschah. (S.11)
[Und man bedenke: Die Treppenstufenmuster sind
Zickzacklinien - so wie die Raumschiffe der Ausserirdischen
fliegen...]
Pyramidenmuseum
Antonini, Nasca
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