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Arica 19. Ehemaliger Zentraler Markt:
Texte über Erdbeben und Seebeben mit Tsunamis 1868, 1877 und 1895


Die Geschichte von Arica mit den Erdbeben, Seebeben und Tsunamis von 1868, 1877 und 1895
   
Artikel 09: Erdbeben vom 13. August
                            1868
Artikel 09: Erdbeben mit Tsunamis vom 13. August 1868
Artikel 23: Dar Erdbeben mit Tsunami
                            vom 9. Mai 1877
Artikel 23: Dar Erdbeben mit Tsunami vom 9. Mai 1877

Fotoreportage von Michael Palomino (November 2010, Fotos vom 7. Mai 2010)

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Artikel über den Ablauf der Erdbeben und Tsunamis sowie den Wiederaufbau der Stadt Arica im 19. Jh.

Nun sah ich in diesem Zentralen Markt Vitrinen mit den Texten über die Geschichte von Arica, und das war sehr interessant. In Arica gab es ja schon im Jahre 1604 schon einmal ein grosses Erdbeben mit Tsunami mit der Zerstörung der gesamten Stadt [web01]. Die Artikel in den Vitrinen nun beziehen sich auf die Erdbeben und Tsunamis der Jahre 1868 und 1877 und auf den Wiederaufbau unter Leitung des Ingenieurs Gustave Eiffel aus Paris.

Die Wand mit Vitrinen mit Artikeln
Die Wand mit Vitrinen mit Artikeln
Vitrinen mit Zeitungsartikeln, der Titel
                          "Vitrinen der Vergangenheit"
Vitrinen mit Zeitungsartikeln, der Titel "Vitrinen der Vergangenheit"
Vitrine 01
Vitrine 01
Vitrine 02
Vitrine 02
Vitrine 03
Vitrine 03
Vitrine 04
Vitrine 04
Vitrine 05
Vitrine 05 mit der Angabe "Arica erhebt sich aus den Trümmern"
("Arica se levanta de las ruinas")
Vitrine 06
Vitrine 06 mit der Angabe "Wiederaufbau von Arica nach den Katastrophen" ("Reconstrucción de Arica después de las catástrofes")


Wenn man diese Katastrophen betrachtet, so fragt man sich automatisch, ob sich diese Stadt vielleicht an einem etwas gefährlichen Ort befindet, und ob man die Stadt vielleicht nicht gescheiter an einem anderen Ort bauen sollte oder zumindest auf einer Terrasse von 30 Metern Höhe.

Nun, hier sind die Details, wie sich in Arica die Erdbeben und Tsunamis in den Jahren 1868, 1877 und 1895 abgespielt haben.

Die Texte stammen dabei - so, wie ich entdecken konnte - aus dem Buch "Arica, puerta nueva" von Luis Urzua Urzua.

Das
                          Buch "Arica, puerta nueva"
                          ("Arica, eine neue Türe") von Sr.
                          Luis Urzua Urzua [Foto07]
Das Buch "Arica, puerta nueva" ("Arica, eine neue Türe") von Sr. Luis Urzua Urzua [Foto07]




Die Erdbeben und Seebeben (mit zwei Tsunamis) vom 13. August 1868 in Arica

Artikel 01 über die Erdbeben von 1868
Artikel 01 über die Erdbeben von 1868

Der grosse Fluch der Natur

Erdbeben von 1868 - [das schöne Wetter am 13. August 1868]

Es gibt keinen Zweifel daran, dass das Jahr 1868 in der Geschichte dieses Stückes Erde in dramatischer Art und Weise eingebrannt bleiben wird, denn die Tragödie war wirklich schlimm, die das Erdbeben vom August verursachte, und sie war der Beginn für noch mehr Leid und Not innerhalb der nächsten Zehn Jahre.

Die Regierung unter General José Balta war erst 11 Tage im Amt, als der 13. August 1868 kam. Die Erde wurde an der südperuanischen Küste [der damaligen Grenzen] mit einer Stärke von 8 bis 9 durcheinandergerüttelt. Dieses Ereignis war eines der wichtigsten in der gesamten, weltweiten Seismologie, was die Stärke und die Ausmasse betrifft.

Die Erdbewegung erstreckte sich über die gesamte südamerikanische Küste zwischen der Insel Mejillones ("Grosse-Wangen-Insel", 75 km nördlich von Antofagasta (web02]) und der Küste von Paracas (bei Pisco, 235 km südlich von Lima [web03]). Das Epizentrum des Bebens, so wurde errechnet, war vor der Küste Aricas. Der Tsunami reichte  von der Stadt Caldera (Chile) bis nach Ecuador nach Guayas. Und Arica war die am meisten beschädigte Hafenstadt.

Der unheilbringende Tag des 13. Augusts 1868 war eigentlich ein normaler Tag für diese Jahreszeit gewesen, mit klarer Atmosphäre, die es nur selten gibt. Dies war durch einige nächtliche und morgendliche Regenschauer von vor zwei Tagen bewirkt worden. Nebel und Staub waren wie weggeputzt, und das gab es des öfteren.


Die Bergkette der Anden war sichtbar mit Wolken verhangen, die sich um die Vulkane gruppierten, den Tacora [im Lluta-Tal], den Chapiquiña [auch im Llutatal], und südlich davon der Taapacá [zwischen Putre und Parinacota]. Der Vormittag war frisch mit einer Temperatur von 13 Grad. Mittags wurde es bis 23 Grad warm.

Die Gewalt des Meerbebens bewirkte, dass die Schiffe in der Bucht von Arica sich zu bewegen begannen, wie in der Mitte verschiedener Wasserstrudel, mit einer unkontrollierbaren Kraft.
Artikel 02 über die Gefahr des Meeres und
                          über die Skorpionsinsel (isla Alacrán)
Artikel 02 über die Gefahr des Meeres und über die Skorpionsinsel (isla Alacrán)

Das Phänomen, das hier ausgelöst wurde, erfasste völlig unvorbereitet die Schiffe in der Bucht, mit schlimmen Folgen für die Besatzungen.

Die Gefahr des Meeres - [es waren zwei Tsunamis]

Was die betroffenen Einwohner zu der Zeit nicht wussten, war, dass nach der der ersten Welle, nach der sich eine Menge Leute im Hafenbereich versammelte, gleich noch eine zweite folgen würde, mit derselben Stärke oder sogar noch stärker als die erste. Und ausserdem waren diese Wellen mit einem gewaltigen Rückzug des Meeres begleitet.

Dieser wütende Angriff von Gott Neptun bedeckte regelrecht die gesamte Hafengegend und trug alles fort, was sich dort befand. Und als sich die Bevölkerung von Arica nach der zweiten Erdbewegung zu erholen begann, kam noch ein drittes Erdbeben, stärker als die beiden vorherigen, mit einer Dauer von drei bis vier Minuten.

Bei diesem dritten Erdbeben zog sich das Meer zurück, weiter, als dass die Kontrolleure sehen konnten, und die Skorpionsinsel ("isla El Alacrán") blieb mit ihren grossen und kleinen Schiffen auf dem Trockenen.

[Die Bewegungen des Schiffes "Wateree"]

Don Alfredo Wormald Cruz hat die Ereignisse in seinem Buch "Frontera Norte" aufgeschrieben, wie sie sich auf dem Schiff "Wateree" abspielten. Gemäss der Erzählung des Kapitäns Mr. L.G. Billings des Kriegsschiffes "Wateree" - ein Kriegsschiff der Kriegsflotte der "USA", überraschte das erste Erdbeben den Kapitän an Bord, als er in seiner Kajüte eine Gruppenbesprechung hatte. Da wurde das Schiff plötzlich gewaltig durchgeschüttelt.

[Die Sicht vom Schiff "Wateree" auf das zerstörte Arica: Häuser stürzen zusammen - Staubwolke - Schreie]

Die Gruppe um Kapitän Billings wusste nicht, wie diese abnormale Bewegung des Schiffes zuzuordnen war, die einfach nicht aufhörte. Sie stiegen sofort an Deck um zu sehen was passiert. Was sie mit ihren eigenen Augen sahen, machte sie perplex: Vom Morroberg bis zur Stadt war eine riesige Staubwolke zu sehen, begleitet vom Getöse des Herabfallens grosser Steinblöcke der Granitsteilwand des eigentlichen Schutzberges von Arica.

Zusätzlich zum Zusammensturz der Gebäude der Stadt war die apokalyptische Szenerie mit fremdartigen, unterirdischen Geräuschen begleitet, die Donnergeräuschen ähnelten, die aus dem Inneren der Erde kamen; diese Geräusche wurden von Sekunde zu Sekunde immer lauter.

Die Bestürzung und die Panik wurden nun extrem, als sich die Erde wie ein aufgewühltes Meer zu bewegen begann, und auch die Berge bewegten sich, wie wenn sie jeden Moment in Stücke zerbersten könnten.

Die Staubwolke hüllte sofort alles ein und man konnte dann nichts mehr sehen. Die Besatzung der "Wateree" hörte nur noch die entsetzten Schreie und das Knallen der Häuser die zusammenstürzten. Das Schiff war selbst einer "Prüfung" ausgesetzt, so dass es für die Besatzung schwierig wurde, auf den Füssen stehen zu bleiben. Gemäss der Schiffsmannschaft des Schiffes der "USA" dauerte das Erdbeben etwa fünf Minuten.

Die Skorpionsinsel ("Isla El Alacrán") - [mit einer Festung mit 100 Personen]

An diesem schicksalhaften Tag des Erdbebens war die Festung auf der Skorpionsinsel komplett mit 100 Personen besetzt, die dort an den acht verfügbaren Artilleriegeschützen ihren Dienst taten.

[Arica hatte sich seit 1866 zu einem grossen Hafen entwickelt]

In diesen Jahren hatte sich Arica in einen wertvollen, strategischen Hafen entwickelt, der den Hegemonialansprüchen der Republik Peru auf dem Pazifik diente, mit Berücksichtigung der süd-"amerikanischen" Schwesternrepubliken, vor allem nach der Schlacht von Callao am 2. Mai 1866 gegen die Flotte Spaniens. [Dies war der letzte Versuch der spanischen Rassisten gewesen, Peru zurückzuerobern, aber die peruanische Flotte verteidigte sich erfolgreich].

[Beschreibung des Erdbebens von 1868 in der Stadt Arica: Häuser brechen zusammen - Staubwolke - blockierte Strassen - "Klagechor"]

Um vier Uhr am Nachmittag des 13. Augusts 1868 nahm die Bevölkerung wie gewohnt nach der traditionellen Siesta ihre Arbeit wieder auf. Plötzlich spürten sie einen starken Schlag, begleitet von einem trockenen, nur schwer definierbaren Lärm, wie wenn sich die Erde teilen würde.

Im weiteren Verlauf begann sich der Boden zu bewegen, was einer höheren Macht zugeschrieben wurde. Die Menschen wurden durchgeschüttelt, wie wenn sie auf einem Teppich stehen würden. Die Erde, die zuvor noch stabil erschienen war, bewegte sich plötzlich in Wellenbewegungen.

Die Hausmauern wankten nun, wie wenn sie aus Papier gebaut worden wären, bis die Häuser es nicht mehr aushielten und über den Menschen zusammenstürzten, mit Möbeln und allen Sachen, ein einziger grosser Zusammenbruch der Lehm- und Holzhäuser.

Diejenigen, die sich hatten auf die Strasse retten können, waren nun durch die zusammenstürzenden Gebäude in einem regelrechten Chaos gefangen, das von Sekunde zu Sekunde immer grösser wurde. Zusätzlich bewegte sich immer noch der Boden, so dass man ohne zu stürzen gar nicht laufen konnte.

Der unterirdische Lärm, das Getöse der zusammenbrechender Häuser und Gebäude, die Staubwolke, die alles verdeckte und denn Himmel verdunkelte, die Luft, die man nicht mehr einatmen konnte, all das schuf für die Bewohner innerhalb der 3 Minuten, die das Erdbeben dauerte, eine Weltuntergangsstimmung.

Als sich die Staubwolke etwas legte, konnte man die Grösse der Tragödie erkennen, und wo noch vor wenigen Minuten eine Stadt mit Glauben an ihr Wachstum gestanden hatte, war nun nur noch ein Trümmerhaufen, eine ausradierte Stadt, auch die Strassen waren weg.

Dieses katastrophale Bild der Zerstörung war von einem Klagechor der ängstlichen und bekümmerten Einwohner begleitet. Die Überlebenden des Erdbebens kamen nun als Bettler hervor. Die Wehklagen der Verletzten waren eine regelrechte Litanei, die noch mehr Tod und Zerstörung ankündigte.

[Ungefähr 200 Personen wollen von Schiffen weggebracht werden]

Ungefähr 200 Personen, die mehr ihren Instinkten als ihrem Verstand folgten, versammelten sich im Hafengebiet bei der Anlegestelle und baten die Schiffsbesatzungen in der Bucht darum, weggefahren zu werden, im Glauben, so der Katastrophe entkommen zu können, die über sie hereingebrochen war, denn der starke, unterirdische Lärm hörte nicht auf, und es machte den Eindruck, dass die Berge bald alle zusammenbrechen und alles unter sich begraben würden.
Artikel 3: Das Wunder der Wateree

Artikel 3: Das Wunder der Wateree

Das Wunder der Wateree - [die Menschen an der Anlegestelle - zweites Erdbeben - und das Meer zieht sich zurück]

Als sich die Staubwolke langsam etwas verzog, sah die Besatzung des Kriegsschiffes "Wateree", wie die Stadt in den wenigen Minuten praktisch verschwunden war, und sie waren geschockt; die Hilfeschreie waren bis auf die Schiffe gut hörbar und die Besatzung konnte sehen, wie einige Leute sich zur Schiffsanlegestelle durchschlugen, um von den Besatzungen um Hilfe zu bitten.

Der Kommandant des Schiffes liess ein Rettungsboot mit 13 Besatzungsmitgliedern hinunter, um die Hilfe für die betroffene Bevölkerung voranzutreiben, während eine Brigade von 40 Männern sich mit den nötigen Werkzeugen vorbereitete, um Opfer zu retten.

Als die Rettungsschiffsbesatzung sicheren Boden erreichte, kam aber bereits das zweite Erdbeben, und es war so stark wie das erste. Die Besatzung oben auf dem grossen Schiff musste mit Entsetzen und machtlos zusehen, wie die Schiffsanlegestelle, die voller Leute war, vom Meer verschluckt wurde, und keine einzige Person von der Mole überlebte.

Als sie sich nach dem zweiten Erdbeben noch nicht einmal aufgerappelt hatten, zog sich plötzlich das Meer zurück. Dann folgte das dritte Erdbeben, das einige Minuten dauerte. Die Erde wurde wie eine Schaukel durchgeschüttelt, und das Meer zog sich noch mehr bis an den Horizont zurück, so dass die gesamte Bucht im Trockenen lag.
[Das "amerikanische" Schiff "Wateree" mit dem flachen Boden kippt auf dem trockenen Boden nicht]

Die Seeschiffe blieben ohne Wasser und lagen nun wie grosse, verletzte Meerestiere da. Aber die "Wateree" war eine Ausnahme, sie hatte einen flachen Boden und stand noch aufrecht.

Dieses Schiff war für den Sezessionskrieg für die flachen Flüsse des Südens der Verunreinigten Staaten konstruiert worden.

Als das Meer im Moment des Rückzugs alle Schiffe zurückgezogen hatte, versuchten alle Schiffe, durch die starke Strömung nicht abgetrieben zu werden.

Unter diesen Umständen schiffte sich der Kapitän des Schiffes "America", der sich an Land befunden hatte, in ein kleines Segelboot ein, um sein Schiff zu kommandieren und zu retten, aber er wurde bald das Opfer der starken Strömung und starb durch Ertrinken, zusammen mit der Besatzung, die ihn begleitete.

Die "Wateree" versuchte, nicht abgetrieben zu werden, durchschnitt sofort alle ihre Ankerseile, liessen die Anker an den Grund hinunter, die nun als Pflug dienten, bis das Schiff auf Grund lief.

Das Schiff "America" zündete seine Maschinen, konnten aber nicht genügend Druck erzeugen; das Schiff "Channacelia" wurde von der Strömung so weit weggezogen, wie es die 80 Meter lange Ankerkette zuliess, die nun total ausgestreckt zur Stadt hinzeigte..

Der Rest der Schiffe waren mit der Strömung bereits am Untergehen, da sich das Meer zurückzog. Sie blieben auf dem trockenen Grund die Zeugen der Zerstörungskraft und des Todes. Dies betraf auch das erzitternde Schiff "Mar Pacífico".

Artikel 3: Zeichnung der beiden Schiffe
                            Wateree und America, wie sie nach dem
                            Tsunami von 1868 in der Wüste liegen
Artikel 3: Zeichnung der beiden Schiffe Wateree und America, wie sie nach dem Tsunami von 1868 in der Wüste liegen

Artikel 3: Foto des Schiffes Wateree
                            auf Sand in der Wüste
Artikel 3: Foto des Schiffes Wateree auf Sand in der Wüste

Artikel 04: "Der Tag des
                          Gerichts"
Artikel 04: "Der Tag des Gerichts"

Der Tag des Gerichts - [der Tsunami um 20:30 Uhr]

An der Steilwand des Morrobergs gab es Bergrutsche mit Sand und Erde. So wurden alte Friedhöfe aus der vorkolumbianischen Zeit freigelegt. Die angsterfüllten Arica-Bewohner entdeckten hier eine regelrechte Stadt der Toten.

Die Matrosen des Schiffs "Wateree" dachten ernsthaft, dass nun der Tag des letzten Gerichts gekommen sei. Nachdem nach 20 Minuten alles vorbei war - und es war schon fast Abend - begann das Schiff zu schwimmen und wurde durch die Meeresströmungen hin- und hergeschleudert.

Niemand an Bord wusste mehr, wo sich das Schiff eigentlich befand, und niemand war sich der realen Gefahr bewusst, die sie mit dem Schiff durchlebten. Es wurde ihnen aber bewusst, dass sie vielleicht von einem Moment auf den andern ihr Leben verlieren konnten.

Die Besatzungsmitglieder klammerten sich an den Sturm-Sicherheitsleinen. Sie warteten resigniert, in irgendeinem Moment durch das Meer irgendwohin gebracht zu werden, das sich noch lange nicht beruhigte, sondern sogar immer wütender wurde.

Es war nun 8:30 abends, als ein Besatzungsmitglied Alarm schlug, als er so etwas wie eine Mole sah. Inmitten der unglaublichen Nacht zeichnete sich eine dünne, reflektierende Linie ab.

Sofort wurden sie sich bewusst, dass diese Linie mit erheblicher Geschwindigkeit anstieg und in kurzer Zeit sich mit dem Himmel vereinigen würde: Am inneren Teil formten sich Wasserfälle trüben Wassers... das war das Seebeben, das nun mit furchterregendem Getöse auf das Schiff zuraste..

Das Schiff "Wateree" schien nun unter einer Masse von Wasser und Sand begraben zu werden; die Besatzung, die sich fest angeseilt hatte, so wie es bei Sturm immer gemacht wurde, überlebte den Aufprall.

Das Schiff driftete total ab, denn es war ja unmöglich, irgendwie unter diesen Bedingungen zu steuern. Das Schiff kämpfte sich dann bis an die Spitze der Welle empor, von krachendem Holz, Metall und Seilen des Schiffes begleitet, die jeden Moment zu bersten drohten. Das Schiff "Wateree" hielt stand...

Nach diesem grossen Tauchgang und Wiederauftauchen wusste niemand, was eigentlich passiert war. Man war sich nur bewusst, dass das Schiff mit grosser Geschwindigkeit durch die Finsternis irgendwohin fuhr, regelrecht durch den First der Welle getragen, bis sich die Welle sanft aber schnell zu senken begann.

Der Mannschaft gelang es sogar, eine Lampe anzuzünden, und nun wurden sie sich bewusst, dass das Schiff auf festem Boden war, wo sich alles in eine Grabesstille verwandelte. Man hörte nur die Meereswellen des aufgebrochenen Meeres.

Nun kam in der Besatzung die Angst auf, dass die Naturkräfte noch einmal wiederkommen würden, und noch einmal mit aller Wut auf die Küste losgehen würde. Dabei dauerte das Martyrium der Arica-Bevölkerung nun schon 5 Stunden.

Der Heizkessel des Schiffes "Wateree" war für lange Zeit das einzige Erinnerungsstück an dieses eindrucksvolle Naturereignis, das diese Gegend heimsuchte.
Artikel 5: "Der Tag danach" 01
Artikel 5: "Der Tag danach" 01

Der Tag danach

Die Gewalt dieser erlittenen Tragödie konnte man bei Tagesanbruch betrachten.

Der Tsunami hatte das nordamerikanische Schiff aufs Festland verfrachtet, an die Hänge des Gefrierkartoffelbergs (cerro Chuño), ungefähr 1,6 km vom Ufer entfernt nordöstlich der Stadt.

Das "US"-Kriegsschiff war ungefähr 10 Meilen von seinem Ankerplatz entfernt. Die Besatzung der "Wateree" hatte sich aber mehrheitlich retten können, nur ein kleiner Teil war im Rettungsboot ertrunken, das mit den Leuten an der Anlegestelle untergegangen war.

Die Ehefrau des Schiffskapitäns starb in trüber Stimmung durch die zusammenbrechenden Lehmziegelmauern des Gebäudes, wo sie sich gerade aufgehalten hatte. Tage nach der Tragödie wurden zwei Besatzungsmitglieder des Seeschiffs durch Besoffene erschossen,Schlägertypen und Deserteure.

In der Nähe des Schiffs "Wateree" war auch das Schiff "Channacelia" gelandet, total kaputt mit der Ankerkette um den Rumpf gewindet wie ein Spulfaden. Dies war durch die Wellen bewirkt worden, die das Schiff mehrfach um die eigene Achse gedreht hatten, und die gesamte Besatzung war verloren.

Ein bisschen weiter südlich war das peruanische Kriegsschiff "Amerika" gestrandet, das sich in senkrechter Position auf dem Sandboden befand. Es machte den Eindruck, wie wenn das Schiff jeden Moment den Anker lichten und zurück ins Meer fahren könnte; Es hatte die gesamte Mannschaft verloren, die zu Beginn des Erdbebens an Bord gewesen war.
Artikel 5, Foto 01: Arica mit dem
                                  Morroberg nach dem Meerbeben von 1868:
                                  Eine der Sorgen bei einem Beben war
                                  immer der Steinschlag von den Hängen
                                  des Bergs auf die nächsten Häuser.
Artikel 5, Foto 01: Arica mit dem Morroberg nach dem Meerbeben von 1868: Eine der Sorgen bei einem Beben war immer der Steinschlag von den Hängen des Bergs auf die nächsten Häuser.

Artikel 5, Foto 02, das Schiff
                                  "Amerika" auf Sand nach dem
                                  Meerbeben von 1867
Artikel 5, Foto 02, das Schiff "Amerika" auf Sand nach dem Meerbeben von 1867

Die peruanische Fregatte "America" verblieb in der Wüste in einer ungemütlichen Lage. Die Besatzung starb durch die stürmischen Bewegungen des Schiffs während der Tsunamiwellen im Küstengebiet.



Der Strand mit seinen ungefähr 80 km Länge war übersät mit Resten der Schiffe, der kleineren Boote, mit Bruchstücken der zusammengefallenen Gebäude, mit Geräten aus den Häusern, mit Warenpaketen der Warenlager des Zolls und der Eisenbahn.

Die Verluste des Zolls wurden auf eine Million Dollar berechnet, obschon genau in den Tagen vor dem Erdbeben grosse Mengen aus Bolivien und Peru verschifft worden waren.

Die Stadt war total zerstört und es blieb nicht ein einziges Gebäude in gutem Zustand; die Überlebenden mussten sich Baracken mit Riedgras und Totora-Schilfgras bauen, mit irgendeiner Mauer als festen Bestandteil, der vielleicht noch übriggeblieben war. Sie improvisierten Zelte mit de Segeln der Segelschiffe, die am Strand zuvor noch überlebt hatten, und die Leute ernährten sich von Lebensmitteln der Vorräte der an Land verfrachteten Schiffe. Dank der verschlossenen Luken waren die Lebensmittellager der Schiffe nicht nass geworden.

Artikel 6: "Der Tag danach" 02 Artikel 6: "Der Tag danach" 02

[Die verlorenen Schiffe]

In der Bucht hatte sich eine beachtliche Anzahl bedeutender Schiffe befunden, darunter die "Chanacelia" unter englischer Flagge, die "Niñita" unter englischer Flagge, Eigentum der Firma Wellington and Company mit Handelshaus in Valparaiso; die Fregatte "Gambetta", Eigentum der Firma "Gebrüder Gambetta" ("Gambetta hermanos"), die Brigantine (grosses Segelschiff) "Regalón" unter peruanischer Flagge; das Schiff "Fredonia" der Regierung der "USA", das die Funktion eines schwimmenden Warenhauses hatte und so dem Pazifik-Geschwader der "USA" diente, und das zusammen mit dem "amerikanischen" Schiffes "Wateree" in dieser Bucht angekommen war.

Ebenso ruhten in den Gewässern von Arica die Fregatte "America" der peruanischen Kriegsmarine; die Brigantine "Rayo" unter peruanischer Flagge; die Corvette "Chañarcillo" unter englischer Flagge; die Brigantine "Faustino Rivera" unter peruanischer Flagge; ein Fischerboot, das sich "Ulysses" nannte, unter der Flagge der "USA", das dem Guano-Transport diente; das Handelsschiff "Eduardo" unter französischer Flagge; das "US"-Frachtschiff "Rosa Elvira" und weitere Schiffe. Man glaubt, dass noch weitere vier grosse Schiffe in der Bucht waren, von denen aber keine Registrierung mehr auffindbar war, weil mit dem Tsunami die gesamten Hafenregister verloren gegangen sind.
Artikel 6, Foto 01: Sicht auf
                                  Arica im 19. Jh. [17.Jh.?]
Artikel 6, Foto 01: Sicht auf Arica im 19. Jh. [17.Jh.?]
Artikel 6, Foto 02: Sicht mit
                                  Arica und dem Morroberg im Jahre 1868
Artikel 6, Foto 02: Sicht mit Arica und dem Morroberg im Jahre 1868
Artikel 6, Foto 03: Das Zentrum
                                  von Arica im 19. Jh.
Artikel 6, Foto 03: Das Zentrum von Arica im 19. Jh.

Artikel 7: Die Schäden in der Stadt nach
                          den Erdbeben und Seebeben im Jahre 1868
Artikel 7: Die Schäden in der Stadt nach den Erdbeben und Seebeben im Jahre 1868

Die Schäden in der Stadt

Das Erdbeben und Seebeben kannte keine Gnade. Die Basilika-Kirche verlor komplett ihr Dach. Vom Glockenturm blieben nur noch Ruinen und von der Fassade nur noch ein Teil zur St.-Markus-Strasse hin.

Die Gebärmutterkirche ("iglesia de la Matriz") war ebenfalls total zerstört, und sie sollte nie mehr auferstehen. Die Ruinen des St.-Franziskus-Klosters wurden aufgefüllt und verschwanden für immer, und die Strassen waren sprichwörtlich von der Landkarte ausradiert.

Arica bot eine hoffnungslose Landschaft, das mit einem Meer und mit den Überresten übersät war. Hin und wieder tauchte ein Haus auf, das mit Müh und Not erhalten werden konnte. Der tiefere Teil der Stadt war durch den Tsunami total abrasiert worden, und gemäss Augenzeugen hatte der zweite Tsunami bis zum fünften Häuserblock Erde aufgeschüttet, also bis zur Kreuzung der Alameda-Strasse (18. September), Mercedes-Strasse (Colón) und Ayacuchostrasse.

Das Zollgebäude war komplett verschwunden. Da standen nur noch die dorischen Stahlsäulen dem Strand entlang.

Die Bahnstation und die Werkstatt der Eisenbahn waren ebenfalls verschwunden. Die Bahnwagen und Lokomotiven wurden nie mehr gefunden, waren vom Meer fortgetragen worden. Das vorgebaute Terrain am Fusse des Morrobergs, das der Eisenbahn als Verladeort diente, war verschwunden.
Das Spital St.Johann-von-Gott ("San Juan de Dios") war praktisch total zerstört mit Ausnahme der Kapelle, die keine grösseren Schäden aufwies; die Festung auf der Skorpionsinsel ("isla El Alacrán") war durch die grosse Tsunamiwelle bis auf die Grundmauern zerstört worden, wie ausradiert, und auch die Garnison von 100 Mann und die Artilleriegeräte waren unauffindbar.

Der Präfekt des Departements Moquegua (Arica war eine Provinz dieses Departements) war zur Zeit des Erdbebens Nicolás Freyre. Er war der Verantwortliche und hatte nun die grosse Verantwortung, den Schmerz seiner Bevölkerung zu lindern, die nun keine Stadt mehr hatten, und es gab kein Dorf und keinen Hof im Departement, die nicht unter den Auswirkungen des grossen Erdbebens gelitten hätten.

Artikel 7, Foto 01: Die zerstörte
                            Gebärmutterkirche von Arica nach dem
                            Erdbeben von 1868
Artikel 7, Foto 01: Die zerstörte Gebärmutterkirche von Arica nach dem Erdbeben von 1868

Die Hilfe Chiles

Die chilenische Regierung beeilte sich, mittels Schiffstransporten den Opfern mit Kleidersendungen und Lebensmittelsendungen zu helfen mit dem Ziel, mit dem peruanischen Volk zusammenzuarbeiten. Nach drei Wochen entbehrungsreichen Wartens kam die erste Hilfe für die Überlebenden des grossen Erdbebens an.

Artikel 7, Foto 02: Ein grosses
                            Segelschiff (Brigantine) eilt zu Hilfe:
                            Chile startete die Hilfe für die
                            Überlebenden des grossen Erdbebens und
                            Seebebens
Artikel 7, Foto 02: Ein grosses Segelschiff (Brigantine) eilt zu Hilfe: Chile startete die Hilfe
für die Überlebenden des grossen Erdbebens und Seebebens

Von Lima aus wurden Lebensmittel und medizinische Güter geschickt und in der Fregatte "Phowhatan" unter "US"-Flagge transportiert, und in den folgenden Monaten widmeten sich die Behörden der Trümmerbeseitigung und dem Wiederaufbau des Hafengeländes, denn dies betraf nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern auch die Landprovinzen.

Auf improvisierte Weise wurden im nördlichen Teil der Stadt ein Spital und ein Lazarett aus Holz errichtet, die der Bevölkerung gute Dienste leisteten.

Der Strand war mit Gütern im Wert von 1 Million amerikanischer Goldpesos übersät. Die Güter wurden beim Schiff "Wateree" gesammelt, um sie vor der Gier einiger Einwohner zu schützen, die sich die Not zunutze machen wollten.

Somit erhielten die Überlebenden ihre notwendigen Sachen, u.a. mit den Hilfslieferungen durch das Kriegsschiff "Fowhatan" der Union.

Die Bevölkerung von Arica wurde auf 10.000 Einwohner berechnet.

Artikel 08: Noch eine Tragödie
Artikel 08: Noch eine Tragödie

[Malaria durch Moskitos durch Seen, die durch den umgeleiteten Lluta-Fluss entstanden - und Cholera in Arica und in Tacna]

Als sich langsam wieder eine gewisse Normalität einspielte, wurde die Bevölkerung von Arica aber durch eine weitere Tragödie betroffen.

In den Ebenen von Chinchorro und Chacalluta hatten sich durch die Umleitung des Lluta-Flusses in dessen Mündungsgebiet kleine Seen gebildet. Nach einigen Monaten waren diese kleinen Seen zu Brutstätten der tödlichen Anophelesmücke geworden, die nun eine tödliche Malaria-Epidemie auslösten.

Gleichzeitig kam es zu einer Cholera-Epidemie, die wiederum die Bevölkerung auf dramatische Art und Weise dezimierte. Diese letzte Geissel war war durch die grossen sanitären Defizite verursacht, in der die Bevölkerung zurückgelassen worden war.

Das Brunnenwasser, von dem sich die Stadt versorgte, war verseucht, es gab praktisch kein Trinkwasser, und die sanitären Bedingungen zur Lebensmittelherstellung waren miserabel.

Die Leute mussten sich Latrinen und Toilettenlöcher einrichten, und diese wurden nun zu Infektionsherden und verschlimmerten nur noch die Situation. Es gab keine Familie, die nicht ein Familienmitglied dabei verlor, und gemäss Presseinformationen dieser Zeit gab es im Jahr 1969 Tage, an denen nicht unter 40 Menschen pro Tag starben.

Die Unfähigkeit der [peruanischen] Behörden, die nötigen Massnahmen zur Beherrschung der Situation einzuleiten, verschlimmerte die Krise. Die Wirtschaft kam nun praktisch komplett zum Stillstand, weil den Karawanen der Maultiertreiber der Eingang in die Stadt verboten war und jeglicher persönliche Kontakt wegen Angst vor Ansteckung auch in allen anderen Orten des Departements verboten war.

Dennoch funktionierte die Eisenbahnlinie nach Tacna, und das hatte zur Folge, dass die Geissel dann auch in Tacna auftauchte und weitere Tote forderte. Insgesamt wird die Zahl der Toten durch die Epidemie auf 2500 Todesopfer geschätzt.

Also musste die Region nun auch von dieser zweiten Katastrophe überwinden, die grösste Tragödie des Jahrhunderts in San Marcos de Arica. Nach den 800 Toten und Verschwunden, die dem Erdbeben vom 13. August 1868 zugerechnet werden, summierten sich die Toten durch die Epidemie grundsätzlich im Jahre 1869 schätzungsweise auf 700 Personen.

Die Ereignisse waren derart schlimm, dass in einer Meldung der täglich erscheinenden "Handelszeitung" ("El Comercio") in Lima am 24. Februar 1869 zu lesen war: "wenn diese Situation nicht besser wird, dann wird Arica bald komplett verschwunden sein, und die Totenzahl unter der jetzt schon reduzierten Bevölkerung wird nicht mehr unter 40 pro Tag sinken." ("si esta situación no mejora, desaparecerá bien pronto Arica, pues los muertos no bajan de 40 diarios en esta reducida población").

Artikel 8, Foto 2: Diejenigen Schiffe,
                            die durch das Erdbeben und das Seebeben vom
                            13. August 1868 nicht zerstört worden waren,
                            überlebten in der Wüste
Artikel 8, Foto 2: Diejenigen Schiffe, die durch das Erdbeben und das Seebeben vom 13. August 1868
nicht zerstört worden waren, überlebten in der Wüste

Artikel 08, Foto 2: Arica während des
                            Wiederaufbaus nach dem Seebeben und den
                            Epidemien der Jahre 1868 und 1869
Artikel 08, Foto 2: Arica während des Wiederaufbaus nach dem Seebeben und den Epidemien der Jahre 1868 und 1869






Weitere Fotos des Seebebens vom 13. August 1868

Artikel 09: Erdbeben in Arica vom 13.
                          August 1868 Artikel 09: Erdbeben in Arica vom 13. August 1868

Am 13. August 1868 gab es für die Bewohner dieser Stadt keine Anzeichen, dass die Ruhe durch ein gewaltiges Erdbeben und Seebeben gestört werden würde. Die Zerstörung und der Tod trafen eine Stadt, die mit aller Kraft ihr Wachstum suchte. Das Gebäude, das auf dem Foto bis auf die Grundmauern zerstört ist, ist die Gebärmutterkirche ("Iglesia Matriz"), wo sich vorher Baltazar Farfallares blicken liess. Am selben Ort, einige Zeit später, wurde hier die St. Markus-Kirche ("iglesia San Marcos") errichtet.

Artikel 09, Foto der durch das Seebeben
                            im Jahre 1868 zerstörten Gebärmutterkirche
Artikel 09, Foto der durch das Seebeben im Jahre 1868 zerstörten Gebärmutterkirche

Artikel 10: Seebeben von 1868 Artikel 10: Seebeben von 1868

Der Tsunami hatte sich ja mit dem Rückzugs des Meeres angekündigt, und dieser traf dann auch mit einer grossen Wucht auf die Küste von Arica, so wie es der Federzeichner auf dieser Grafik darzustellen versucht. Das Meer bewegte ganze Erdschichten in die Stadt und bewegte grosse Seeschiffe aufs Land.
Artikel 11: Die zerstörte Stadt Arica im
                          Jahre 1868 von einem anderen Blickwinkel aus
                          gesehen Artikel 11: Die zerstörte Stadt Arica im Jahre 1868 von einem anderen Blickwinkel aus gesehen

Ein anderen Blickwinkel über die durch das Erdbeben von 1868 betroffene Stadt. Das Foto zeigt einen Küstenbereich bis zum Quartier "Las Chimbas" im Norden. Man kann nur abschätzen, wie die Schiffe ans Land in die Wüste der Chinchorro-Ebene gespült wurden. Durch das Seebeben, das dem Erdbeben folgte, sind sie alle umgekommen.
Artikel 12: Auswirkungen des Erdbebens Artikel 12: Auswirkungen des Erdbebens

Das Foto zeigt einen weiteren Teil der zerstörten Stadt auf der Höhe der Strassen, die zur Zeit Baquedano und Kolumbus (Colón) heissen, in der Nähe des Morrobergs. Man findet für die Zerstörungskraft des Erdbebens keine Worte.

Artikel 12: Arica nach dem Erdbeben von
                            1868: Das Foto zeigt einen Teil der
                            zerstörten Stadt zwischen den heutigen
                            Strassen Baquedano und Kolumbus (Colón) in
                            der Nähe des Morrobergs.
Artikel 12: Arica nach dem Erdbeben von 1868: Das Foto zeigt einen Teil der zerstörten Stadt zwischen den heutigen Strassen Baquedano und Kolumbus (Colón) in der Nähe des Morrobergs.

Artikel 13: Die Schiffe Wateree und
                          America Artikel 13 und 14: Die Schiffe Wateree und America

Die Wucht des Meerbebens erfasste im Norden der Stadt die beiden Schiffe "Wateree" und "America", ein "amerikanisches" und ein peruanisches Schiff. Die "Wateree" war ein bewaffnetes Schiff der Verunreinigten Staaten von Amerika; seine Konstruktion war für die Flussschifffahrt vorgesehen, weswegen sie einen flachen Boden mit Radantrieb besass, mit zwei Steuerrudern. Durch den flachen Boden ergriff das Meer dieses Schiff und nahm es mit sich fort, 3 km ins Landesinnere bis zum Gefrierkartoffelberg ("cerro Chuño"). Die vorliegende Fotografie wurde wenige Tage nach dem Ereignis aufgenommen und zeigt auch Überreste Schiffbrüchiger anderer Schiffe.

Artikel 13: Foto mit den beiden
                            Schiffen Wateree und America in der Wüste
                            von Arica
Artikel 13: Foto mit den beiden Schiffen Wateree und America in der Wüste von Arica

Nach der Landung der "Wateree" in der Wüste diente das Schiff als Notspital. Nach einem weiteren Seebeben landete das Schiff näher der Küste; danach wurde das Schiff als Hotel genutzt. Schliesslich wurde es abgebaut. Heute stehen als Zeugen dieses Ereignisses noch Reste der Heizkessel, die man am Strand nahe der Pferderennbahn besichtigen kann.

Der
                          Heizkessel des Schiffs "Wateree" ist
                          heute ein Denkmal bei der Pferderennbahn
                          [Foto08]
Der Heizkessel des Schiffs "Wateree" ist heute ein Denkmal bei der Pferderennbahn [Foto08]

Artikel 14: Die Schiffe Wateree und
                          America
Nach dem Erdbeben und Seebeben von 1868 erhob sich die Stadt aus den Trümmern. Es wurden nun Gebäude gebaut, die weiteren solchen Naturereignissen standhalten sollten, und sie hielten dann auch dem Seebeben von 1877 stand. Bis auf den heutigen Tag sind diese neuen Gebäude unversehrt geblieben, das Zollgebäude ("la Aduana") und die St.-Markus-Kirche ("iglesia de San Marcos").
Artikel 14: Foto des Schiffes
                            "Wateree" in der Wüste
Artikel 14: Foto des Schiffes "Wateree" in der Wüste





Der Wiederaufbau von Arica

Artikel 15: Der Wiederaufbau von
                                  Arica


Artikel 15: Der Wiederaufbau
                                    von Arica, gut lesbarer Text
  Artikel 15: Der Wiederaufbau von Arica, gut lesbarer Text
 Artikel 15: Der Wiederaufbau von Arica

Wiedergeburt trotz des Erdbebens

Das folgende Jahrzehnt (1869-79) war nun voller wichtiger Ereignisse für das Werden dieser Stadt, die dann am 9. Mai 1877 durch ein erneutes Erdbeben und einen erneuten Tsunami getestet wurde.

Aber vor dieser neuen Konfrontation mit der Natur kam nun eine Zeit des geistigen und materiellen Wiederaufbaus der Bevölkerung.

Die Welle der Katastrophen und Epidemien der Jahre 1868-1869 ging zu Ende. Diese Jahre hatten Arica einige Lehrstunden erteilt und eine tragische Anzahl tote und Schäden übriggelassen. Der Oberst José Balta, Präsident von Perus dieser Zeit, besuchte die Region, um den Wiederaufbau der am meisten zerstörten Städte zu fördern.

Die höchste peruanische Autorität untersuchte die Überreste der Stadt und die inneren Täler der Provinz. Diese Erfahrung vor Ort war stark genug für ihn und blieb in seiner Erinnerung haften. Er hatte den Grad der Zerstörungen und die Trostlosigkeit gesehen, in der der einst so wichtige Südhafen der Republik da lag.

Währen seines Besuchs war der peruanische Bevollmächtigte auch Gast beim Konsul von England, George Hodge Nugent, der  bei der Dame aus Tacna, Eolisa MacLean Portocarrero, Quartier bezogen hatte, eine ausgezeichnete Gastgeberin.

Nach der Rückkehr vom ermüdenden Ausflug hatten sie viel vom Azapa- und vom Lluta-Tal gesehen und es wurde für den peruanischen Präsidenten ein Abendessen im Haus des englischen Konsuls George Hodge organisiert.

Beim Nachtisch wurde dann von den grossen Schäden gesprochen, die das Erdbeben verursacht hatte, und der Präsident sagte an seine Zuhörer, "wie sehr es mich schmerzt, diese Verwüstungen zu sehen, die das Erdbeben der Bevölkerung angetan hat. Es hat in Arica bis zum Sitz Gottes alles geraubt"
("cuánto me apena los estragos causados por este terremoto a la población, que ha privado a Arica hasta de un sitio para honrar a Dios").

Diese Formulierung bewegt die Anwesenden, und die Señora Eloisa antwortet ihm: "Herr Präsident, Sie müssen Arica eine neue Kirche spenden, nur Sie können der Bevölkerung von Arica diesen Trost geben."

Und der Präsident José Balta bezog in den Wiederaufbauplan, der da im Gange war, eine neue Kirche mit ein. Man sagt, sie sei eigentlich für die Stadt Ancon bestimmt gewesen.

Artikel 16: Der Wiederaufbauplan von
                          Arica Artikel 16: Der Wiederaufbauplan von Arica

Der Wiederaufbauplan

Nach seiner Rückkehr nach Lima beauftragte Oberst José Balta das Finanzministerium mit Don Nicolas de Piérola, einen Plan zum Wiederaufbau des Hafens von Arica zu erarbeiten.

Der Minister, der aus Arequipa stammte, erfüllt die Wünsche des Auftraggebers. In diesem Plan wird die Wiederherstellung des städtischen Strassennetzes festgelegt, das die Stadt bis 1868 hatte. Ausserdem werden grosse öffentliche Arbeiten geplant.

Der Wiederaufbauplan sah einen Bürgerkomplex vor, der aus drei Gebäuden mit öffentlichen Diensten bestehen sollte.

Ausserdem sollten die Mole wiederaufgebaut werden, die Zugstation der Eisenbahn Arica-Tacna, das Spital St.Johann-von-Gott ("Hospital San Juan de Dios"), das Gefängnis, die Polizeigarnison, eine Schule, der Geflügelmarkt und eine Kirche, die die Basilikakirche ersetzen sollte.

Zur Finanzierung des Wiederaufbaus der Stadt machte die peruanische Regierung von den Mitteln des Dreyfus-Vertrags Gebrauch. Im Vertrag vom Mai 1870 wurde eine Anleihe aufgenommen, die mit Lieferungen von Guano-Dünger abgeleistet werden sollte. Mit diesem Vertrag wurden auch der Eisenbahnbau von Callao nach Oroya und von Arequipa nach Puno finanziert.

Der Komplex mit den zivilen Diensten wurde unter der Regierung des Oberst Balta schon im Jahre 1871 fertiggestellt. Dies war die Voraussetzung für einen weiteren Bauvertrag mit der französischen Firma "Gustave Eiffel et Compagnie". Als Subunternehmen für die zivilen Arbeiten wurde die Firma"Constructeurs Levallois et Compagnie" aus Paris engagiert.

Die Firma Eiffel übernahm auch den Auftrag zur Errichtung einer neuen Kirche in Tacna, für das schmucke Wasserbecken des Waffenplatzes ("Plaza de Armas"), für den Bau der Kapelle des Friedhofs, und für den Bau des Öffentlichen Theaters der Stadt.

Die Bauten der an die französische Firma vergebenen Aufträge befanden sich innerhalb der Häuserblocks zwischen der St.-Markus-Strasse (calle San Marcos) und der Strasse des 2. Mai ("calle 2 de Mayo") im Norden der Stadt (heute Strasse des 21. Mai); an der Telegraphenstrasse ("calle Telégrafo") im Osten der Stadt (heute Prat-Strasse, "calle Prat"); ausserdem musste die Plattform zur Schiffsanlegestelle und die Passagierstation der Eisenbahn nach Tacna im Osten [Norden?] gebaut werden.

Artikel 16, Foto 01: José Balta
                                    war der Hauptförderer des
                                    Wiederaufbauplans von Arica nach dem
                                    Seebeben von 1868
Artikel 16, Foto 01: José Balta war der Hauptförderer des Wiederaufbauplans von Arica nach dem Seebeben von 1868
Artikel 16, Foto 02: Arica war
                                  bald wiederaufgebaut, hier im Jahre
                                  1875 ca.
Artikel 16, Foto 02: Arica war bald wiederaufgebaut, hier im Jahre 1875 ca.

Artikel 17: Eiffel baut nach dem Seebeben
                          Arica wieder auf Artikel 17: Eiffel baut nach dem Seebeben Arica wieder auf

Der Genius Gustave Eiffel

Gustave Eiffel, Portrait. Nach dem
                          Seebeben von 1868 liess er in Arica folgende
                          Gebäude bauen: das Zollgebäude, die Kirche St.
                          Joseph ("iglesia San José"), die
                          Post- und Telegraphenstation, und das
                          Regierungsgebäude ("Casa de la
                          Gobernación")
Gustave Eiffel, Portrait. Nach dem Seebeben von 1868 liess er in Arica folgende Gebäude bauen: das Zollgebäude, die Kirche St. Joseph ("iglesia San José"), die Post- und Telegraphenstation, und das Regierungsgebäude ("Casa de la Gobernación")


Der Genius und der Beitrag des französischen Ingenieurs Alexander Gustave Eiffel zum Wiederaufbau der Stadt, die durch das Erdbeben und das Seebeben vom 13. August 1868 zerstört worden war, stellt einen der wichtigsten und bedeutendsten architektonischen Beiträge der Stadt dar.

Eiffel (1832-1923) liess später den nach ihm benannten Eiffelturm bauen, 320 Meter hoch, für die internationale Weltausstellung von 1889.

Für seine Arbeiten hatte Eiffel im Jahre 1867 in Levallois-Perret in einem Vorort von Paris eine eigene Fabrik gegründet.

Der französische Ingenieur revolutionierte die Bauweise mit seinen technischen Erfindungen, vor allem mit Strukturteilen aus Metall und Stahl.

Der technische Stab von Gustave Eiffel, der in Arica und Tacna arbeitete, wurde vom polnisch-stämmigen Ingenieur und Architekten Nicolas Miney geleitet. Bau-Assistenten waren die Ingenieure Carlos Petot, Emile Larrieu, der Architekt Tadeo Strujenski, der als Technischer Direktor der Arbeiten fungierte, und Matias Richet, spezialisierter Mechanik-Techniker um die Eisenteile herzurichten.

Die durch die peruanische Regierung unter Präsident José Balta vergebenen Hauptarbeiten waren der Bau des Zollgebäudes und des Verlade-Areals, das Post- und Telegraphengebäude, das Diensthaus des Rathauses ("Subprefectura", heute "Gobernación") und die Kirche St.-Markus ("iglesia San Marcos").

Artikel 17: Das Zollgebäude von Eiffel

Das Zollgebäude, ein Schmuckstück - [die Struktur des Zollgebäudes von Eiffel]

Das
                          neue Zollgebäude, das gemäss Plänen des
                          französischen Architekten Gustav Eiffel gebaut
                          wurde, Foto aus den 1880er Jahren [Foto01]
Das neue Zollgebäude, das gemäss Plänen des französischen Architekten Gustav Eiffel gebaut wurde, Foto aus den 1880er Jahren [Foto01]

Heute [2010] ist das Haus ein "Kulturhaus" ("Casa de la Cultura"). Damals wurde es als Zollhaus gebaut und ist eines der Häuser, die unter der Regierung Balta nach dem gewaltigen Erdbeben gebaut wurden.

Es handelt sich dabei um ein Hallengebäude ("magna Aduana de Arica"), ein wunderschöner Komplex mit den Bürogebäuden und mit Schuppen in den Höfen als Depots.

Das bedeutendste Element ist ohne Zweifel das Hauptgebäude, das bis heute unversehrt geblieben ist. Es liegt im Zentrum des Territoriums, das in jenen Jahren der Marine abgetreten wurde.

Das Zollgebäude wurde mit Erdgeschoss und einem Obergeschoss konzipiert. Das Erdgeschoss unterteilte sich in drei grosse Hallen; Die Giebelseite war in drei Abschnitte unterteilt: Der zentrale Teil bekam einen Wandschirm aus Holz und Glas, der aus vier Wandflügeln bestand, mit zwei beweglichen Wandflügeln der Eingangshalle.

In Richtung der Strasse bekam der Haupteingang ein Vordach aus Holz und Eisenelementen, wobei die Oberfläche mit Kupferplatten abgedeckt war; diese Struktur ruhte auf zwei Säulen aus Metall, und um diese zu schützen, wurden zwischen den Säulen und der Hausmauer metallene Geländer angebracht

Dieses Vordach deckt die vier Treppenstufen des Treppenbereichs vor dem Haupteingang ab; in der Eingangshalle und wurden weiter Deckenmosaike gelegt.

Der Haupteingang des
                              Zollgebäudes von Arica mit dem Vordach mit
                              Metallsäulen und Geländern [Foto05]
Der Haupteingang des Zollgebäudes von Arica mit dem Vordach mit Metallsäulen und Geländern [Foto05]

Über der grossen Eingangstür wurde in deren Giebel der folgende Satz eingehauen:

"Baubeginn war der 10. Dezember 1871 unter der Präsidentschaft von Herrn Oberst Don José Balta. Das Haus wurde am 28. Juli 1874 unter der Präsidentschaft von Don Manuel Pardo vollendet."

Über dem Erdgeschoss ist das erste Obergeschoss mit dem Zugang über die stählerne Wendeltreppe, die bis heute [2010] erhalten ist, und die bei Touristen oder anderen Besuchern viel Beachtung findet. Das Gebäude wurde zum nationalen Denkmal erhoben.

Die stählerne Wendeltreppe von
                                Eiffel im Zollgebäude von Arica
                                [Foto06]
Die stählerne Wendeltreppe von Eiffel im Zollgebäude von Arica [Foto06]

Das erste Stockwerk hat seine Decken aus zwei verschiedenen Hölzern, bedeckt mit flachen, gerippten Keramikziegeln. Dies Räume des Zollhauses verfügen auf seiner Vorderseite und Rückseite über grosse Fenster, im oberen Stockwerk in grosser Bogenform, darüber an der Fassade mit der Bezeichnung "Zollhaus" ("Aduana") mit Ornamentik und mit einer Uhr.

Die Mauern sind aus weissen Quadersteinen gebaut, die aus den Steinbrüchen des Gefrierkartoffelbergs ("cerro Chuño") geholt wurden. Die Ziegelmauern wurden mit Mörtel aus Kalk und Sand gebaut.

Das Zusammenspiel der Elemente ergibt einen neoklassischen Stil, der in dieser Zeit gerade Mode war, und der heute ein unvergleichliches Markenzeichen darstellt, was die Schönheit der Architektur und der touristischen Attraktionen der Morro-Stadt angeht.

Artikel 18: Das Post- und
                          Telegraphengebäude im Stil von Eiffel
                          ("Correo y Telégrafo") Artikel 18: Das Post- und Telegraphengebäude im Stil von Eiffel ("Correo y Telégrafo")

Das Post- und Telegraphengebäude im Eiffel-Stil

Der zerstörerische Geist des Menschen hatte mit diesem alten Postgebäude kein Mitleid, das über Jahrzehnte an der Ecke der Pratstrasse und der Strasse des 21. Mai stand.

Dieses mit architektonischen Linien durchzogene Haus war ein weiteres Werk im Stile Eiffels, das unter Präsident José Balta gebaut wurde.

Damals hiessen die Strassen Telegraphenstrasse ("calle Telégrafo") und Strasse des 2. Mai ("calle 2 de Mayo").

Die Struktur dieses Hauses war die Form des Buchstabens "H". Die Hauptfassade war zur Telegrafenstrasse hin gebaut. Die Hauptelemente der Fassade waren die beiden Hallen, die durch die Mittelhalle voneinander getrennt waren, was die Form eines "H" ergab.

Die Mittelhalle war 12,5 Meter lang und 6,2 Meter breit. Zwischen den beiden Hauptgebäuden des Komplexes war en 80 cm hoher Sockel angebracht, und über diesem ein Stahlgitter von 2 1/2 Metern Höhe, das im Zentrum zum Haupteingang hin eine grosse Eisentüre hatte

Die grosse Tür ruhte auf zwei Ziegelsäulen, die das Gitter um einige Zentimeter überragten, und die diese beiden Leuchtsäulen krönten, die aus Eisen hergestellt und mit Gas betrieben waren.

Der Haupteingang war mit vier Treppenstufen markiert, gefolgt von einer Eingangshalle mit den Eingängen zum Auskunftsbüro und zu den Nebenhallen, verbunden mit einem breiten Korridor, der die äussersten Räume miteinander verband.

Auf beiden Seiten der Ebene waren kleine Gärten angelegt, und der Innenhof war mit einem künstlerisch gearbeiteten Vordach abgedeckt, mit Eisenbalken auf zwei schlanken, metallenen Säulen im dorischen Stil.

Das Gebäude war im selben neoklassischen Stil wie das Zollgebäude gebaut, hatte dieselben Fenster und Ornamente, so dass im Innern immer gutes Licht herrschte.

Artikel 18: Das alte Post- und
                            Telegraphengebäude gab der Stadt ein neues
                            Gesicht, aber leider wurde es Ende des Jh.
                            an eine Firma verkauft und dann abgerissen
Artikel 18: Das alte Post- und Telegraphengebäude gab der Stadt ein neues Gesicht, aber leider wurde es Ende des Jh.
an eine Firma verkauft und dann abgerissen

Artikel 19: Das Regierungsgebäude
                          ("Casa de la Gobernación") Artikel 19: Das Regierungsgebäude ("Casa de la Gobernación")

Das Regierungsgebäude

Das
                          nach Plänen von Eiffel errichtete
                          Regierungsgebäude in den 2000er Jahren ca.
                          [Foto02]
Das nach Plänen von Eiffel errichtete Regierungsgebäude in den 2000er Jahren ca. [Foto02]

Vor kurzer Zeit wurde das Regierungsgebäude ("Casa de la Gobernación") an der Ecke der St.-Markus-Strasse / Pratstrasse wieder eingeweiht.

Dieses Bauwerk wurde in der Zeit des Wiederaufbaus errichtet, hiess aber damals Dienstgebäude ("Casa de la Subprefectura") und diente der politischen Verwaltung der Republik Peru.

Das Haus war mit seinen architektonischen Strukturen das ein Zwillingshaus zum Postgebäude und war wieder in Form eines H konstruiert. Es war 22,6 Meter breit und 31,75 Meter lang.
Das Gebäude verfügt über zwei Hauptteile, der wichtigste davon mit der Front zur St.-Markus-Strasse ("calle San Marcos") und zum Waffenplatz ("Plaza de Armas"). Dort residierte der zweite Präfekt ("subprefecto"). Danach residierten dort die Regierenden von Chile mit der Verwaltung und Arbeitszimmern der Behörden.

Die öffentlichen Nebengebäude sind über die Seitentüre zur Pratstrasse hin erreichbar (damals noch Telegraphenstrasse); wer dort eintrat, stiess auf zwei Empfangsbüros oder Sekretariate, und weiter kam man dann in einen Innenhof mit einem Korridor, der sich aus der Verlängerung des Daches des Arbeitszimmers des Subpräfekts ergab, gestützt auf zwei schlanken Eisensäulen im dorischen Stil.

Das Arbeitszimmer des Unterpräfekten war ein grosser Raum mit Zugang zum Sekretariat, gegenüber dem Haupteingang. Eine Tür führte zum Innenhof der Residenz. Danach gelangte man in die Empfangshalle des Hauses.

Der Haupteingang war von der St.-Markus-Strasse her ("calle San Marcos"), ähnlich gebaut wie der Eingang des Telegraphengebäudes. Neben dem Regierungsgebäude standen die Frachträume des Zollhauses sowie der Wagen und das Taxi für die Bewohner des Regierungsgebäudes. Die  Fassade zur St.-Markus-Strasse hin verfügt jedoch - und das ist ein Unterschied - über Fenster wie beim Zollhaus und nicht wie beim Posthaus.

Die Mauerstrukturen des Subpräfektengebäudes ("Subprefectura") oder Regierungsgebäudes ("Gobernación") sind wegen der Kürzung von Geldern von minderer Qualität als beim Zollhaus und Posthaus. Diese Kürzung der Gelder war durch die damalige Finanzkrise verursacht [Spekulationsblase mit Eisenbahnaktien und Börsencrash 1871]. Der Innenausbau des Gebäudes ist aber doch von gediegener Qualität, Regierungsleute zu beherbergen, und ist weiterhin ein Ort maximaler Autorität der Gegend.

Artikel 20: Die Markuskirche
                          ("Iglesia San Marcos") Artikel 20: Die Markuskirche ("Iglesia San Marcos")

Die Markuskirche ("Iglesia San Marcos") - [die für Ancón vorgesehen war]

Niemanden lässt die imposante Markuskirche von Arica unberührt, ein weiteres unvergessliches Markenzeichen der Stadt in Sachen Architektur für die Bewohner und den Tourismus.

Dieses grosse Bauwerk ersetzte die durch das Erdbeben zerstörte Basilikakirche und war eigentlich für den Kur- und Badeort Ancón in der Region Lima bestimmt gewesen (32 km von Lima).

Als der Präsident José Balta aber die zerstörte Stadt Arica sah und sich am Ende mit der Dame Eloisa Portocarrero de Nugget unterhielt, bekam die Kirche ein neues Ziel und wurde nach Arica umgeleitet.

Diese Kirche im gotischen Stil hat eine komplette Eisenstruktur. Die Eisenteile wurden in der Eisengiesserei der Firma "G. Eiffel et Compagnie" im Pariser Vorort Levallois-Perret vorfabriziert.

Der Metallbaukasten kostete 155.000 Soles und 48 Centimos und wurde auf dem Territorium der vorherigen Kirche errichtet. Für die Kirche wurde das Areal aufgeschüttet, das den Häuserblock mit der Strasse des 7. Juni (ex Unanue) und der St.-Markus-Strasse umfasste.

Die Markuskirche von Eiffel im
                                "gotischen Stil", die Fassade
                                mit dem Turm [Foto03]
Die Markuskirche von Eiffel im "gotischen Stil", die Fassade mit dem Turm [Foto03]
Die Markuskirche von Eiffel im
                                "gotischen Stil", der
                                Innenraum mit den Eisensäulen [Foto04]
Die Markuskirche von Eiffel im "gotischen Stil", der Innenraum mit den Eisensäulen [Foto04]

Das Areal war von einem hohen, gegossenen Eisenzaun umgeben. Der Zugang war über einen Vorplatz mit 14 Stufen; die Metallstruktur der Kirche wurde im Zentrum des Areals errichtet, so dass auf beiden Seiten noch Raum für Gärten blieb.

Das Kirchendach war im Innenraum mit einer Balkendecke gestaltet, so wie bei der horizontalen Decke im Zollhaus; die Bedachung ist aus Kupfer. Insgesamt hat die Kirche die Form eines französischen Kreuzes.

Im Zentrum des Haupteingangs und darüber befindet sich der Chor, den man über eine metallene Wendeltreppe erreicht. Rechts ist der Glockenturm mit Kirchturmspitz, typisch für den gotischen Stil.

An der Turmbasis befindet sich der "Taufstein". Gegenüber befindet sich die Konfessionskapelle.

Obwohl sie relativ klein ist, besteht die Kirche aus drei Schiffen. Der Titel "Markuskathedrale von Arica" ("Catedral San Marcos de Arica") scheint etwas stolz zu sein. In der Mitte der Schiffe sind zwei Seitentüren angebracht; die Schiffe formen im Bereich des grossen Altars ein Kreuz. Die Seitenschiffe beinhalten im rechten Seitenschiff eine heilige Herzkapelle ("capilla del Sagrado Corazón") und im linken Seitenschiff eine Jungfrau-Carmen-Kapelle ("Virgen del Carmen") links.

Der Bau dieser Kirche dauerte von 1872 bis 1876. Die Einweihung fand am 2. Juli 1876 statt. Der Platz wurde von der Kirche durch den Priester und Presbyterianer-Vikar José Diego Chávez neu geweiht, als Botschafter des Bischofs José Benedicto Torres.

Anwesend waren auch der Pate der Segnung und Präfekt des Departements, Oberst Don Carlos Zapata, sowie als Taufpatin eine seiner Töchter. Die Einweihungsmesse wurde am folgenden Tag, den 3. Juli durchgeführt. Die Predigt wurde von Pfarrer Francisco Sagals gehalten.





Das Seebeben vom 9. Mai 1877 in Arica

Artikel 21: Die letzte, grosse Tragödie
                          1877 Artikel 21: Die letzte, grosse Tragödie 1877

Die letzte, grosse Tragödie

[Die Bevölkerung im Jahre 1871 - der Wiederaufbau]

Die Stadt Arica hatte im Jahre 1871 gemäss Volkszählung 2768 Einwohner. Dazu kamen die Einwohner der Vortälern der Sierra und die Bewohner der Dörfer der Bergketten, nochmals 690 Personen, was ein Total in der Provinz von 3458 Einwohnern ergab.

Mit diesen Zahlen zeigt sich der dramatische Bevölkerungsverlust durch das Erdbeben von 1868 und den darauffolgenden Epidemien in diesem Gebiet.

Die Bevölkerung erholte sich dann mit dem Neuaufbau, der durch die peruanische Regierung gefördert wurde, und auch der Güterverkehr nach Bolivien wurde wieder aufgenommen.

Bis 1877 begann diese Stadt sich wieder einer Wachstumsentwicklung anzunähern, die im Jahre 1868 durch das Erdbeben jäh unterbrochen worden war. Bezüglich manchen Gesichtspunkten stand die Stadt nun sogar besser da als vorher. Aber da kam noch eine Prüfung auf die Stadtbevölkerung zu.
[Der 9. Mai 1877]

Der 9. Mai 1877 war ein normaler Tag. Am Vormittag war es etwas kühl, aber um die Mittagszeit war es schon wieder angenehm warm. Das war das übliche Klima für diese Jahreszeit im Mai, so wie es bis heute ist. Die Wildheit des Meeres hatte in den letzten Tagen etwas abgenommen.

Artikel 21, Foto des Wiederaufbaus der
                          Schiffsanlegestelle nach dem Seebeben von
                          1877
Artikel 21, Foto des Wiederaufbaus der Schiffsanlegestelle nach dem Seebeben von 1877

Artikel 22: Das Seebeben vom 9. Mai 1877 Artikel 22: Das Seebeben vom 9. Mai 1877

[Das Seebeben vom 9. Mai 1877 - das starke Erdbeben mit zusammenbrechenden Häusern und Staubwolken]

Um fünf Uhr nachmittags begann sich der Himmel zu bewölken. Das störte die Bevölkerung von Arica jedoch nicht, denn sie wussten, dass im Herbst das Klima so ist. Um 20 Uhr am Abend waren dann eigenartige thermische Sinneseindrücke zu vernehmen, ohne dass man deren Herkunft oder deren Ursprung herausfinden konnte. Aber der Mehrheit der Bevölkerung kamen die Erinnerungen an die Geschehnisse des 13. August 1868 wieder in den Sinn.

Nun kam ein erneutes Erdbeben über die Stadt; die Erde begann, leicht zu zittern, bis bis ein starker Schlag kam, der alles zum Schwanken brachte, so dass sich die Leute, die um ihr Leben rannten, kaum noch auf den Beinen halten konnten.

Dabei fand dieses Erdbeben in voller Dunkelheit statt und die Bewohner am Hafen versuchten, sich zu retten, noch bevor grosse Steine vom Morroberg herunterfielen.

Wieder ergab sich eine apokalyptische Szenerie mit Schreien der Verzweiflung der Bewohner in der mit Staub der zusammenbrechenden Häuser erfüllten Luft, und wieder kam ein Schwall Erde vom Morroberg herab. Die ganzen Ereignissen von 1868 wiederholten sich.


Das Erdbeben dauerte 6 lange Minuten und dann begann das Meer, sich von der Küste zurückzuziehen und gab den Meeresboden frei. Instinktiv oder durch die Erfahrung mit dem Erdbeben von 1868 versuchte die Bevölkerung, in den oberen Teilen der Stadt Zuflucht zu finden.

Ungefähr 15 Minuten nach dem Erdbeben kam das Meer einem brausenden Lärm zurück und rasierte die in Halbdunkelheit liegende Stadt.

Die Stärke der Wellen klatschte an die Treppe der eben eingeweihten Markuskirche ("iglesia San Marcos") und wälzten sich dann mit einer Mischung aus Wasser, Schlamm, Sand und Trümmern in Richtung Norden.

Das Meer überschwemmte die Stadt bis zum fünften Häuserblock, und als es sich zurückzog, kam eine zweite Welle, die alles ¨mit noch grösserer Wucht noch einmal überschwemmte, denn nun waren weniger Hindernisse im Weg als beim ersten Mal.

Bei Tagesanbruch konnte man die Tragödie dann erkennen, aber die öffentlichen Gebäude wie das Zollhaus, das Telegrafenhaus oder das Regierungsgebäude ("Casa de la Gobernacion") hatten den Gewalten der Natur standgehalten.

Artikel 22, Foto 01: Die Markuskirche
                            ("iglesia San Marcos) nach dem Seebeben
                            vom 9. Mai 1877
Artikel 22, Foto 01: Die Markuskirche ("iglesia San Marcos) nach dem Seebeben vom 9. Mai 1877

Artikel 22, Foto 02: Das Zollhaus von
                            Arica nach dem Seebeben vom 9. Mai 1877
Artikel 22, Foto 02: Das Zollhaus von Arica nach dem Seebeben vom 9. Mai 1877

Artikel 23: Das Seebeben vom 9. Mai 1877 Artikel 23: Das Seebeben vom 9. Mai 1877

Am 9. Mai 1877 um 20:30 Uhr traf Arica eine neue Katastrophe. Das höher angelegte Terrain der Kirche und die Struktur bewahrten diese vor dem Seebeben, dessen zerstörerische Wirkungen man im Vordergrund betrachten kann.

Artikel 23, Foto der Markuskirche von
                            Arica nach dem Seebeben vom 9. Mai 1877
Artikel 23, Foto der Markuskirche von Arica nach dem Seebeben vom 9. Mai 1877

Artikel 24: Das Zollhaus von Arica nach
                          dem Seebeben vom 9. Mai 1877 Artikel 24: Das Zollhaus von Arica nach dem Seebeben vom 9. Mai 1877

Die solide Konstruktion des Zollhauses hielt der Gewalt des Seebebens von 1877 stand.

Artikel 24, Foto des Zollhauses von Arica
                          nach dem Seebeben vom 9. Mai 1877
Artikel 24, Foto des Zollhauses von Arica nach dem Seebeben vom 9. Mai 1877


Artikel 21: Zyklus der Katastrophen Artikel 21: Zyklus der Katastrophen

Zyklus der Katastrophen - [das letzte Seebeben von 1895 in Arica]

Arica wurde bis Ende des 19. Jh. weiter von Naturkatastrophen heimgesucht.

Nach den grossen Erdbewegungen mit Erdbeben und Seebeben in den Jahren 1868 und 1877 dachte man sich, dass dies genug Bestrafung der Natur gewesen sei, falls die Markusstadt ("ciudad de San Marcos de Arica") irgendeine Sünde begangen haben sollte, die 100e Jahre zuvor von den ersten spanischen Besatzern gegründet worden war, die gekommen waren, um Gold zu suchen.

Nun, das unvorhersagbare Schicksal hatte noch eine neue Überraschung bereit, denn im Jahre 1895 erst schloss sich der Zyklus der Erdbewegungen im Meer und des Bodens dieser Stadt.

Die Bewohner dieser zurückligenden Jahre befanden sich an diesem Datum im Schlaf. Es war ein früher Morgen im Mai, als sie um 5 Uhr früh durch ein starkes Erdbeben geweckt wurden.

In der Klarheit der Morgendämmerung erblickten die Bewohner, dass sich das Meer bereits etwas zurückgezogen hatte und die Skorpionsinsel ("Isla  El Alacrán") bereits auf dem Trockenen lag.
Im folgenden Akt warf sich das Meer gegen den Morroberg, überflutete den Mackennaplatz und stieg die Markusstrasse (calle San Marcos) hoch und wusch auch die Treppenstufen der Anhöhe der Kirche, und weil das Meer aber nicht mehr viel Kraft hatte, floss es dann die Kolumbusstrasse (calle Colón) hinab durch die Strasse des 21. Mai, um dann ins Meer zurückzukehren.

Glücklicherweise hatte das neue Naturschauspiel keine grossen Konsequenzen und die Menschen hatten sich alle in die oberen Teile der Stadt geflüchtet, um dem Schauspiel zuzusehen.

Auf der felsigen Insel waren die beiden Schiffe "Santa Luisa" und "San Carlos" verblieben, die sich allwöchentlich in Arica trafen und hier Wasser einluden, um den Hafen Pisagua mit Wasser zu versorgen. Eines der Schiffe wurde auf der Kreuzung 18 .September-Strasse / Monttstrasse gefunden.





Der Ausgang des ehemaligen Hauptmarkts von Arica auf die Sotomayor-Strasse

Uff, das war ja wirklich eine intensive Geschichtsstunde über Arica. Bleibt zu bemerken, dass in Arica jeglicher Fluchtwegweiser im Falle eines grossen Erdbebens und Tsunamis fehlt. In vier Wochen Aufenthalt habe ich keinen einzigen solchen Fluchtwegweiser gesehen. Da fehlt etwas.

Das Foto unten zeigt das einzige Schild, das ich dort gefunden habe, das auf diesen Zentralen Markt hinweist ("mercado central").

Der Ausgang des ehemaligen Zentralmarkts
                          auf die Sotomayorstrasse
Der Ausgang des ehemaligen Zentralmarkts auf die Sotomayorstrasse
Die Tafel des ehemaligen Zentralmarkts
Die Tafel des ehemaligen Zentralmarkts
Die Tafel des ehemaligen
                        Zentralmarkts, Nahaufnahme
Die Tafel des ehemaligen Zentralmarkts, Nahaufnahme

Die Preise des Cafés im
                                  ehemaligen Zentralmarkt in Arica
Die Preise des Cafés im ehemaligen Zentralmarkt in Arica
Die Preise des Cafés im
                                  ehemaligen Zentralmarkt in Arica,
                                  Nahaufnahme
Die Preise des Cafés im ehemaligen Zentralmarkt in Arica, Nahaufnahme



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Quellen
[web01] http://es.wikipedia.org/wiki/Terremoto_de_Arica_de_1604
[web02] http://de.wikipedia.org/wiki/Mejillones
[web03] http://de.wikipedia.org/wiki/Pisco

Fotoquellen
[Foto01] das Zollhaus von Arica in den 1880er Jahren: http://ahvicentedagnino.8m.com/foto9.htm
[Foto02] das Regierungsgebäude ("gobernación") in den 2000er Jahren ca. : http://www.gobernacionarica.gov.cl/n182_04-10-2010.html
[Foto03] die Markuskirche von Eiffel im "gotischen Stil", Fassade mit Turm: Foto von Michael Palomino, Mai 2010
[Foto04] die Markuskirche von Eiffel, der Saal mit den Eisensäulen: http://picasaweb.google.com/lh/photo/eJyhl6iG0NH0zbiwNcFMDQ
[Foto05] das Vordach des Zollhauses von Eiffel mit Eisensäulen und Geländern: http://martinaundthomas.followmysteps.de/2009/04/25/5735/zu-hoch-hinaus-in-chiles-altiplano
[Foto06] die Wendeltreppe im Saal des Zollhauses von Eiffel in Arica: http://www.flickr.com/photos/bobindrums/3571197270/
[Foto07] das Buch "Arica, puerta nueva" ("Arica, eine neue Tür") von Luis Urzua Urzua:
http://books.google.ch/books?id=bbINvAsgmgcC&pg=PA53&lpg=PA53&dq=terremoto+1895+arica&source=bl&ots=8I5X5Raws2&sig=Qv6NA0Kx3zsIwv95qKReZGF8jbE&hl=de&ei=WDntTMTBIYH98Ab1n9CwAg&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=4&ved=0CCoQ6AEwAw#v=onepage&q=terremoto 1895 arica&f=false
[Foto08] die Heizkessel des Schiffes Wateree: http://www.skyscrapercity.com/showthread.php?t=451379


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