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Arica 20. Ein Kartonquartier

Eine Garnison - ein Quartier komplett aus Karton - das Quartier "Neue Hoffnung" ("Nueva Esperanza") - die landwirtschaflichen Terminals

Kartonhäuschen 01, panorama
Kartonhäuschen 01, Panorama


Fotoreportage von Michael Palomino (November 2010, Fotos vom 18. April 2010)

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Das Kartonquartier an der Panamericana

Una placa "Ingreso circuito
                        arqueológico"
Die Tafel "Eingang zum Archäologie-Rundweg" ("Ingreso circuito arqueológico")

An einem Tag meines 4-wöchigen Aufenthalts in Arica kehrte ich von einer Tour im Azapatal zurück und hatte dabei die Geoglyphen des Hutberges ("cerro Sombrero") spazierend entdeckt. So kam ich am Ende in das Dorf Hutberg ("localidad Cerro Sombrero"). Der öffentliche Bus brachte mich nun von dort nach Arica zurück, und auf dem Weg nach Hause in die Herberge kam der Bus an einem Kartonquartier vorbei, das nur aus Holzlatten und Kartonwänden (Nordex) bestand. Danach passierten wir das Quartier "Neue Hoffnung" ("Nueva Esperanza") und die Landwirtschaftsterminals ("Asoagro " und "Asocapec"). Also kann man wirklich nicht sagen, dass Armut in Chile nicht existieren würde. Dieses Kartonquartier war niergenwo auf keiner Karte von Arica drauf. Vielleicht leben dort die Peruaner, die nach Arica kommen und meinen, hier sei die Zukunft besser als in Peru.

Leider konnte man die Fenster im Bus nicht öffnen, und deswegen haben manche Fotos Reflexionen drin.

Primera brigada, la entrada con un tanque
                        como "adorno"
Erste Brigade, der Eingang ist mit einem Panzer "geschmückt"

Zuerst bog der Bus nun in die Panamericana ein und kam am Eingang einer Militärbrigade vorbei. Uff, dieser chilenische Militarismus ist wirklich zum Kotzen...
Primera brigada, la entrada con un tanque
                        como "adorno", primer plano
Erste Brigade, der mit einem Panzer "geschmückte" Eingang, Nahaufnahme

... und als "Schmuck" haben die Verantwortlichen einen Panzer an den Eingang gestellt. Nun, weiss du, das ist wirklich nicht sympathisch, Herr Präsident. Und die Touristen, die den archäologischen Rundkurs absolvieren, sehen alle diesen dummen Panzer, der nur töten kann. Statt das Geld für Militarismus auszugeben...
Kartonhäuschen 01
Kartonhäuser 01

... könnte man doch diese Leute retten hier, die in diesen Kartonhäuschen wohnen, Herr Präsident von Chile. Dieses Pappkarton-Quartier existiert auf keiner Karte, ist nirgendwo eingezeichnet. Wie lebt es sich denn in solch einem Quartier, ohne Mauern und vielleicht auch ohne Fenster und ohne Dach?

Das weiss ich nicht, aber eines weiss ich: Wenn du in solch einem Kartonhäuschen lebst, dann gibt es keine Privatsphäre mehr, man hört alles voneinander, und so stören und belästigen sich die Bewohner einer den anderen wie auf einem Campingplatz. Wenn einer schnarcht, könne 20 Personen nicht schlafen. Wenn einer laut Fernsehen schaut, können 50 Leute nicht schlafen. Wenn Leute Liebe machen, dann gibt es 100 Spanner. Und wenn ein Feuer ausbricht, dann brennen 200 Häuschen ab, weil sie ja nur aus Karton gebaut sind.
Kartonhäuschen 01, panorama
Kartonhäuschen 01, Panorama

Kartonhäuschen 01, panorama grande
Kartonhäuschen 01, grosses Panorama

Kartonhäuschen 02
Kartonhäuschen 02

Ich hatte keine Zeit, um mit den Menschen hier zu reden, aber man kann annehmen, dass hier vor allem die Peruaner leben, die gedacht haben, dass es in Arica in Chile mehr Hoffnung gibt als in Peru. Deswegen gibt es vielleicht diese Kartonsiedlung am Stadtrand von Arica an der Panamericana, wenn man von Iquique in Arica ankommt, zwischen der Kreuzung zum Hutberg ("cerro Sombrero") und dem Quartier "Neue Hoffnung" ("Nueva Esperanza"). Eine Kartonhäuschen-Siedlung ist schlimmer als Comas in Lima.

Kartonhäuschen 02, panorama grande
Kartonhäuschen 02, grosses Panorama

Kartonhäuschen 02, sección
Kartonhäuschen 02, Bildausschnitt

Kartonhäuschen 03
Kartonhäuschen 03

Diese Leute in ihren Kartonhäuschen wissen genau, was es heisst zu leiden, wenn die Nacht klar und kalt ist und in den Häuschen fast dieselben Temperaturen herrschen wie draussen, mit Wellblechdach. Ich weiss nicht, ob es hier kriminelle Banden gibt, ich weiss nicht, ob hier Räuber ihr Unwesen treiben, aber in der Nacht gibt es hier kein Licht, denn es steht keine einzige Strassenlaterne. Vielleicht gibt es hier auch keine Polizeistreife, weil keine normale Strasse durch dieses Quartier angelegt wurden.

Natürlich ist es so, dass die Leute, die hier leben - vielleicht - praktisch keine Miete zahlen. Sie sparen Geld für den "nächsten Schritt" in ihrem Leben, um ein Auto oder ein Grundstück zu kaufen.
Kartonhäuschen 03, panorama grande
Kartonhäuschen 03, grosses Panorama

Kartonhäuschen 03, sección
Kartonhäuschen 03, Bildausschnitt

Placa "zona urbana"
Die Tafel "Stadtzone" ("zona urbana")

Nun kam die Tafel "Stadtzone". Scheinbar zählen die Kartonhäuschen nicht. Ich weiss es nicht, es wäre interessant gewesen, mit den Menschen zu sprechen. Aber ich bin durch diese Zone nur durchgefahren.
La última vista a las Kartonhäuschen
Die letzte Sicht auf das Kartonhausquartier

Also, dies war der letzte Blick zurück mit dem Panorama des Quartiers mit den Kartonhäuschen. Der Bus war bereits in eine Seitenstrasse eingebogen, die Gute-Fluss-Strasse (calle río Bueno).
La última vista a las Kartonhäuschen,
                          panorama
Die letzte Sicht auf das Kartonhausquartier, Nahaufnahme




Durchfahrt durch das Quartier "Neue Hoffnung" ("Nueva Esperanza")

Línea de bus no. 14
Linienbus Nr. 14

Nun waren wir im Quartier "Neue Hoffnung". Da waren auch noch andere Busse, hier ein Bus der Linie 14. Und in Arica fehlt den Bussen immer das Schild auf dem Dach.


Tambo-Quemado-Allee, charla
  Tambo-Quemado-Allee, Unterhaltung

Der öffentliche Bus fuhr nun durch die Tambo-Quemado-Allee, und die Häuschen waren alle etwa gleichförmig gebaut.

Tambo-Quemado-Allee, casas 01
Tambo-Quemado-Allee, Häuschen 01

Die Häuschen hatten Erdgeschoss und erste Etage ynd oft auch eine Garage.
Tambo-Quemado-Allee, casas 02
Tambo-Quemado-Allee, Häuschen 02

Die Farben waren jeweils verschieden, aber es waren sanfte Farben.

Tambo-Quemado-Allee, casas 03
Tambo-Quemado-Allee, Häuschen 03 mit Geschäften
Tambo-Quemado-Allee, casas 04
Tambo-Quemado-Allee, Häuschen 04

Da waren auch grosse Lagerstätten, denn die Mieter ist hier noch günstig.

Tambo-Quemado-Allee, casas 05
Tambo-Quemado-Allee, Häuschen 05

Hier war die Häuserreihe absolut monoton, und einige Leute hatten sich Garagen gebaut, andere hatten eine gute Stube angebaut. Gärten und Bäume sah man hier nicht.
Calle lateral
Seitenstrasse

Tambo-Quemado-Allee siguiendo
Tambo-Quemado-Allee, hier geht sie weiter.

Nun bog der öffentliche Bus in die Maipofluss-Strasse ein (calle río Maipo), was die Sicht auf die Allee ermöglichte.






Calle río Maipo, terminal Asoagro 01
Maipofluss-Strasse, der Terminal Asoagro 01

Nun kam der Seiteneingang des Terminals Asoagro, ein grosser Markt für Landwirtschaftsprodukte.

Calle río Maipo, terminal Asoagro 02
Maipofluss-Strasse, der Terminal Asoagro 02


Centro comercial cerrado
Einkaufszentrum geschlossen

Hier traf man auf eine Serie von Türen, die geschossen waren, vielleicht, weil es schon Sonnenuntergang war.
Panamericana, restaurante "Los
                        Angeles"
Panamericana, das Restaurant "Los Angeles"

Nun war der öffentliche Bus in der Panamericana und wartete am Haupteingang des Agrarmarkts auf Passagiere. Gegenüber befand sich das Restaurant "Engel" ("Los Angeles").
Panamericana, la portada del terminal
                        Asoagro
Panamericana, der grosse Eingang zum Terminal Asoagro

Dies war der Haupteingang des Terminals Asoagro, schon halb geschlossen.
Panamericana, el terminal Asocapec
Panamericana, der Terminal Asocapec
Panamericana, la entrada del
                                terminal Asocapec
Panamericana, der Eingang zum Terminal Asocapec

Panamericana, la entrada del
                                terminal Asocapec
Panamericana, la entrada del terminal Asocapec
Dies war ein weiterer Terminal, der "Asocapec" mit einem Buchstaben "c" mit einem Kreis drum herum und einem Schwänzchen dran. So dah dieser Buchstabe "c" wie ein Apfel-Logo aus. Auch dieser Terminal verfügte über mehrere Eingänge.

Panamericana, un tanque de agua grande
Panamericana, ein grosser Wassertank

Auf diesem Terminal befand sich ein grosser Wassertank. Nie hatte ich zuvor einen solch grossen Wassertank gesehen.




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