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Chincheros
Chincheros, Willkommenstor "Bienvenidos a Chincheros"
Leider ist mein Foto verwackelt. Ein Velotourist hat ein besseres Foto dieses Willkommensbogens gemacht:
Chincheros, Willkommensbogen "Bienvenidos a Chincheros", mit Chincheros im Hintergrund [2]
Chincheros, zweistöckiger Hof
Chincheros liegt auf 2800 m ü.M. [6] oder auf 2780 m ü.M. [11]. Wir hatten seit Ayacucho 158 km zurückgelegt [5]. Es war 14:56 Uhr. Chincheros verfügt über zwei Hotels, Restaurants, Geschäfte und ein Spital [11].
Chincheros, zweistöckiges Ziegelhaus
Die Region von Chincheros wurde erstmals vor 5000 Jahren besiedelt. Die Legende besagt, dass die Siedler von der Lagune Chocqlloqocha in Huancavelica von 4000 m ü.M. gekommen seien, und auf der Suche nach fruchtbarem Boden seien sie dem Pampas-Fluss gefolgt. So hätten sich die Siedlungen Chincheros und Andahuaylas entwickelt, auf der Basis von Anbau von Früchten, Gemüsen und Pflanzen [4] bzw. es wurden neue Pflanenzüchtungen unternommen [7]. Es dürfte sich so verhalten haben, dass die Wandergruppe einen grossen Wald vorgefunden hat und diesen zuerst roden musste, um so neues Ackerland und Bauland zu gewinnen, mit Kanalisation der Gewässer etc. Und vielleicht haben die neuen Siedler auch andere Eingeborene vertrieben. So war es z.B. auch in Oxapampa [7].
Chincheros, Strassenbild
Innerhalb von Chincheros waren starke Steigungen zu beobachten. Da wurde es einem richtig ungemütlich.
Chincheros, die Busstation, 15:01 Uhr
An den Plakaten und Graffitis sieht man, dass von Chincheros aus täglich bzw. nächtlich Busse nach Lima, Ayacucho, Andahuaylas, Abancay, Cusco, und sogar bis Puerto Maldonado verkehren. Chincheros war also ganz und gar nicht "am Ende der Welt". Die langen Busreisen kosten einfach Zeit und Nerven - und während der Nacht sollte man nicht reisen, denn es kann immer sein, dass der Buschauffeur einschläft und es dann ein Massaker gibt, egal ob auf der Panamericana oder in den Anden. Reisen Sie in Reisebussen bitte nur am Tag.
Von Chincheros nach Uripa
Hof, Maisfeld und Berge
Von Chincheros nach Uripa, das 400 m über Chincheros liegt, sind es 9 km [1], von Chincheros nach Andahuaylas noch 80 km [5] bzw. 3 Stunden [8]. Zwischen Chincheros und Uripa verkehren auch regelmässig Kleinbusse (Combis) [5].
Baumgestalt
Haus mit Tuna-Kaktus (Opuntie)
Das Foto wurde durch einen Blick zurück gemacht. Man sieht noch den Strassenstaub, der durch unseren Reisebus provoziert wurde.
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Landgut mit Türmen (01)
Dieses Landgut mit seinen Türmchen war besonders auffällig.
Felder und Berge zwischen Chincheros und Uripa
Die Ebene schien für peruanische Verhältnisse sehr intensiv landwirtschaftlich genutzt. Baumreihen, die Felder abgrenzten, waren eher selten.
Landgut mit Türmen (02)
Felder und Kakteen
Und dann war die ursprüngliche Struktur doch wieder da, die Einheit zwischen Baum, Feld und Weide, hier noch mit Kakteenreihen ergänzt, um Felder abzugrenzen. Es dominieren scheinbar Mais- und Kartoffelanbau.
Wald und Sicht auf die Waldgrenze
Nun zog der Hauptfeldweg wieder die Berge hinauf...
Weites Tal mit Maisfeld
... und die Sicht über die weite Talebene schien wunderbar.
Die Landwirtschaft in der Region Uripa ist noch im gänzlichen Urzustand mit Pflug und Stier (Männer), mit Säen von Hand (Frauen). Und die Kinder machen im Gras ihre Hausaufgaben [9].
Andere Webseiten schildern die Landwirtschaft um Uripa als sehr "fortschrittlich" und zukunftsträchtig [10].
Baumgestalt, Nahaufnahme
Nur diese kerzenartigen Baumgestalten schienen etwas seltsam.
Feldarbeit und Baumgestalt zwischen Chincheros und Uripa
Die Landarbeiterinnen pflückten da etwas im mannshohen Gras.
Hof und Grasberge
Die Bauernhöfe sahen nicht schlecht aus, aber wie die von innen aussehen, wie das Badezimmer ist, das ist eine andere Frage. Oft ist da nur ein Plumpsklo, wo es nicht einmal "Plumps" macht, bzw. ein "Silo" im Garten.
Uripa
Uripa, Polizeistation
Uripa liegt auf 3175 m ü.M [11] und ist mit 11.000 Einwohnern der Hauptort des Distrikts Anccohuayllo [10]. In Uripa findet man gemäss Angaben von Einheimischen bessere Hotels als in Chincheros, und die Unterkünfte sind auch leicht zu finden [2]. In Uripa findet regelmässig ein Sonntagsmarkt statt [5].
Uripa, Uhrenturm
Reiseberichte berichten über Uripa vom normalen, peruanischen Trott der lärmenden Diskotheken und der übertriebenen Sicherheit. Diskotheken lärmen rücksichtslos bis in die frühen Morgenstunden, oder Hoteliers schliessen über Nacht einfach das Hotel ab und die Gäste bleiben drinnen oder draussen [9]. Scheinbar haben einige kleine Hotels ("hospedaje") in Uripa keinerlei touristische Erfahrung, und der Bürgermeister von Uripa hat nicht mehr IQ als der Bürgermeister von Ayacucho, der auch viele Nächte pro Woche den Diskotheken den Betrieb bis 4 Uhr ermöglicht, ohne jede Rücksicht [7].
Uripa, Uhrenturm, Nahaufnahme
Uripa, Häuserzeile mit Feldwegen [3]
Getränkeverkauf im Bus
Wie üblich in Peru enterten ein paar Verkäuferinnen unseren Bus und wollten uns einen kleinen Imbiss verkaufen. Die Verkäuferin, die gekochte Maiskolben mit Käse verkaufte, hatte dabei einen grossen Erfolg. Leute, die Orangen verkaufen wollten, hatten weniger Erfolg, denn Orangen hatten die Passagiere ja schon in Chumbes gekauft.
Gedränge im Bus
Verkauf von Maiskolben mit Käse (01)
Verkauf von Maiskolben mit Käse (02)
Verkauf von Maiskolben mit Käse (03)
Verkauf von Maiskolben mit Käse (04)
Orangenverkauf
Schulplakat für Talententwicklung
Das Plakat verspricht höhere Erfolgschancen für Kinder, wenn diese in den Ferien des Jahres 2009 in einer Talentschule ("escuela de talentos") eine gezielte Talentförderung erhalten, in Lima, Huamanga (Hauptort Ayacucho), Huanta (Nachbarort von Ayacucho), Chincheros und Uripa. Die Kinder würden dann zum Champeon ("campeón"). Nur von den Kosten dieser Talentförderung ist hier nichts die Rede, denn die arme Bevölkerung der Sierra ist schon glücklich, wenn das Geld für die normale Schule reicht, um den Kindern Lesen und Schreiben beizubringen. Also ist dieses Plakat eher pervers...
Uripa, Strassenbild
Gemäss peruanischen Zeitungsberichten weihte der peruanische Präsident Alán Garcia am 27. Juni 2007 in Uripa eine Trinkwasseranlage und eine Abwasseranlage ein [12].
Blick zurück auf Uripa (01)
Wir verliessen nun Uripa. Bis Andahuaylas waren es noch 80 km mit der Bewältigung von 1076 Höhenmetern [11]. Gemäss Quelle [5] waren es doch auch von Chincheros nach Andahuaylas 80 km gewesen. Man sieht, in Peru werden Kilometerangaben nicht so ernst genommen. Das kommt daher, dass in den verschiedenen Karten stehen kann was will, denn der Staat kontrolliert die Karten nicht, die über Peru kursieren, und die guten Karten des Geographischen Departements ("Departamento Geográfico") sind ausserhalb von Lima kaum erhältlich, ausser, es bemüht sich jemand darum, extra nach Lima zu reisen. Aber viele Peruaner wissen ja bis heute nicht einmal, wie ein Telefon funktioniert. Das ist leider kein Witz - und wenn du eine Karte im Geographischen Institut an der Aramburu-Allee in Lima kaufst, dann kostet eine Karte zwar 28 Soles, aber es ist gut möglich, dass die Karte schon 30 Jahre alt ist, oder sie ist zum Teil weiss (mit der Angabe: keine Daten verfügbar). Das ist alles leider kein Witz...
Blick zurück auf Uripa (02)
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Von Uripa nach Challhuani
Maisfeld und Baumgestalt mit Himmel
Maisanbau
In Peru waren über 20 regelmässige Maissorten bekannt, als die spanischen Besetzer das Inka-Reich zerstörten. Der Maisanbau war mit langen Kanalsystemen zur Bewässerung verbunden. In der Sierra-Region der Tihanuanacos waren es neun Kartoffelsorten und 40 Maissorten [16]. Der Mais wurde mit der Kartoffeln nach Europa gebracht [13], die Anden-Kartoffel aus Peru, der Mais schon früher aus dem heutigen Mexiko [14]. Die Matrosen von Kolumbus hatten keinen Gefallen am Mais [13], und Mais war auch keine Zierpflanze, die in den botanischen Gärten Gefallen fand [7]. Ab 1650 begannen aber italienische Köche, Maisrezepte zu erfinden, und so wurde u.a. die Polenta erfunden [13].
Die einfachste Art, Mais zu essen, ist ein gedünsteter Maiskolben, eventuell mit Käse. Eigenartigerweise wird in Europa nur der gelbe "Futtermais" hergestellt. In Peru existiert Mais in allen Farbvariationen von Weiss bis Schwarz, einfarbig und gesprenkelt. Solch bunter Mais fehlt in Europa [15].
Maisspeisen - die Gefahr der Vitaminmangelkrankheit Pellagra
Wer nur Mais isst, der bekommt bald einen Vitaminmangel. Den Maya und den Azteken war bekannt, dass man Mais nicht für sich allein essen darf, sondern immer einer Ergänzung bedarf:
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Pellagra durch Vitamin-B-Mangel, rote Hautflecken
<Die Maya und Azteken wußten, daß Mais in Kalkwasser eingeweicht und mit Asche oder Muschelschalen gekocht werden mußte. Nur so wird das Niacin (Vitamin B3 / B5 [17]) freigesetzt, das der menschliche Körper sonst nicht verarbeiten kann, und auch Lysin (eine Alpha-Aminosäure [18]) ist besser verwertbar. Ein weiteres Mittel gegen den durch einseitige Maiskost hervorgerufenen Vitaminmangel ist die Zukost von Bohnen.> [14]
Die "Polenta" ist also ein sehr einseitiges Maisgericht [14], wie in Peru auch die Maispasteten "Tamales" [15]. Das Maismehl wurde in Europa wie Weizenmehl hergestellt, und der süssliche Geschmack machte es populär. Solche Maisgerichte sind aber eine Fehlernährung und führen durch Vitamin B-Mangel zur Krankheit Pellagra:
<(ital. "Hautschärfe)" [...] mit Magen- und Darmerkrankungen, Hautrötung im Gesicht und an Händen und führt zu Krämpfen und Muskelschwäche. Die Krankheit kann bis zu 15 Jahren dauern.> [14]
Baumgestalt mit Himmel, Nahaufnahme
Challhuani, Strassenbild mit Kirche, 15:39 Uhr
Der Dorfplatz von Challhuani mit der Kirche...
Challhuani, Häuser und Zentralplatz
... bestand aus zwei grossen Strassenlaternen. Das Handy funktionierte nicht mehr, und so leben die Menschen dort...
Challhuani, Strohdach
... noch mit dem natürlichen Rhythmus des natürlichen Anbaus, mit Strohdächern...
Challhuani, Dach mit Mobile
... und mit Mobiles auf dem Dach, das wahrscheinlich vor "bösen Geistern" und "Flüchen" schützen soll.
Weites Tal
Mit jeder Serpentine wurde das weite Tal von Uripa und das Panorama besser sichtbar.
Baumgestalt vor Tal und Himmel
Solche "Einzelbäume" waren in der Region Uripa häufig anzutreffen. Wenn man zu schnell fotografiert, dann kommt die Linse mit der Einstellung der Beleuchtung nicht mehr mit, und dann werden die Fotos dunkel. Man hat dann zwei Möglichkeiten: Man kann das Foto im Fotoprogramm "aufhellen", dann würde das Foto "neblig", oder man könnte zusätzlich noch den Kontrast verstärken, aber dann gehen alle Einzelheiten der Wolkenformationen am Himmel verloren, weil der Kontrast alle Grautöne eliminiert. Oder man präpariert nur den unteren Teil des Fotos ohne Himmel und muss dann aber 2 bis 3 Stunden an der Grenzlinie zwischen Horizont und Himmel "herumbasteln", bis alle Übergänge stimmen. Nun, da aber auch die verästelte Baumgestalt von der "Aufhellung" betroffen wäre, ist das präzise Präparieren des Fotos unmöglich. Also blieb das Foto etwas dunkel belichtet.
In Tat und Wahrheit war es aber gar nicht dunkel auf der Reise, sondern es herrschte praller Sonnenschein, mit ein paar Wolken am Himmel, wie man beim nächsten Foto sieht:
Blick zurück auf Uripa (03)
Uripa liegt auf 3175 m ü.M. Nun ging es von wieder auf über 4000 m hoch und dann wieder auf 2980 m ü.M. nach Andahuaylas runter. Man könnte ja Tunnels bauen, aber das wäre ja eine europäische Idee, die nicht dem dummen peruanischen Nationalismus entsprechen würde...
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Quellen
[1] http://www.crazyguyonabike.com/doc/page/?o=RrzKj&page_id=98992&v=cZ
[2] http://www.skb-s-amerika.de/Tagebuch/T64-Andahuaylas.html
[3] http://www.fallingrain.com/world/PE/3/Hacienda_Aguairo.html
[4] http://www.perutoptours.com/english/index03apchincheros.html
[5] E-Book: Peru Handbook; S.504; http://books.google.ch/books?id=5cmLFRza64QC&pg=PA504&lpg=PA504&dq=chincheros+andahuaylas&source =bl&ots=zny6znaOAf&sig=Qzj0sigMcfPQDfu5cZHXKus-VkE&hl=de&ei=uR0sS_mIGdKVtgflzMSACQ&sa= X&oi=book_result&ct=result&resnum=21&ved=0CFkQ6AEwFA#v=onepage&q=chincheros%20andahuaylas&f=false
[6] http://peru.travelguia.net/chincheros-una-ciudad-del-pasado.html
[7] Schlussfolgerung Palomino
[8] E-Book: Potencia Turística Apurimac, S.3: http://www.scribd.com/doc/6896113/Cartilla-Turistica
[9] http://www.albumamicorum.de/reise/bericht/peru/peru2.htm
[10] http://uripa.galeon.com/
[11] http://www.2bike.be/RoutePeru.htm
[12] http://www.munilince.gob.pe/uploads/noticias/0216200001182939433.pdf
[13] http://www.g26.ch/italien_kochen_italienisch_02.html
[14] http://www.kartoffel-geschichte.de/Erste_Furche/Gen_Europa/gen_europa.html
[15] Schlussfolgerung Palomino
[16] http://www.kartoffel-geschichte.de/Erste_Furche/In_Sudamerika/in_sudamerika.html
[17] http://de.wikipedia.org/wiki/Nicotins%C3%A4ure
[18] http://de.wikipedia.org/wiki/Lysin
Fotoquellen
[1] Blick zurück auf den Pampas-Fluss: http://www.crazyguyonabike.com/doc/page/?o=RrzKj&page_id=98992&v=cZ
[2] Chincheros, Willkommensbogen: http://www.crazyguyonabike.com/doc/page/?o=RrzKj&page_id=98992&v=cZ
[3] Uripa, Häuserzeile mit Feldwegen: http://www.2roadrunners-on-tour.at/index.php?type1=category&id1=1&type2= newslist&id2=14&type3=news&id3=63&action=getContent
[4] Pellagra, rote Hautflecken:
http://saude.psicologiananet.com.br/sindrome-metabolica-aminoaciduria-anomalias-renais-sindrome-de-hartnup.html
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