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Ulloa+Juan: Geheime Notizen (Madrid 1748, publiziert in London 1826)
Neunte Sitzung (Sitzung 09): Weisse Europäer und Mischlinge
Die weissen Europäer mit Adelsrechten und griechischer Planungskultur - die Kreolen stammen von Sklaven ab und können nicht planen
übersetzt und präsentiert von Michael Palomino (2023 - Deepl, Bing Translator, Translator.eu)Michael Palomino - Juli 2023
Vizekönige Priester und Vatikan sind alles korrupte und koloniale Massenmörder - die Kirche soll zur HÖLLE fahren.
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aus: Jorge Juan y Antonio de Ulloa. NOTICIAS SECRETAS DE AMERICA (nur für den König in Madrid 1748, publiziert in London 1826)
Опубліковано - publiziert von Serhii Kupriienko el 6-7-2008
http://kuprienko.info/jorge-juan-y-antonio-de-ulloa-noticias-secretas-de-america
Neunte Sitzung (Sitzung 09): Weisse Europäer [mit Adelsrechten] und Mischlinge [ohne Adelsrechte]
Europäer und Kreolen (Mischlinge zwischen Schwarzen und Weissen oder Schwarzen und Ureinwohnern) haben in Peru unterschiedliche Interessen. Diese beiden verursachen allgemein in Städten und Dörfern immer Skandale, und beide Gruppen kümmern sich nicht darum, das Recht einzuhalten. Das ist ihnen Wurst.
1. Dauerkrieg zwischen Weissen und Kreolen
Weisse aus Spanien mit Adelsrechten und Kreolen ohne Adelsrechte, die von Sklaven abstammen
[1. Dauerkrieg Weisse gegen Kreolen in den Städten von Kolonial-Peru]
1. In Peru ist es normal und gleichzeitig unpassend, wenn man beobachten kann, wie mehrere Leute derselben Nation, derselben Religion und sogar derselben Familie sich gegenseitig enttäuschen oder Bitterkeit verursachen. Städte mit grossen Bevölkerung sind ein Schauplatz der Zwietracht, und Spanier und Kreolen bekämpfen sich immerzu. Deswegen kommt es immer wieder zu Unruhen wegen gegenseitigem Hass, der immer mehr geschürt wird. Dabei wird für Racheaktionen keine Gelegenheit ausgelassen, um Uneinigkeit oder Enttäuschung zu bekunden. Die Leute dort sind geisteskrank.
[2. Dauerkrieg Weisse gegen Kreolen: Streit und Hass und Wut besetzen den ganzen Geist]
2. Es genügt, Europäer zu sein (oder chapetón, [Hrsg.: wie man sagt] in [Kolonial]-Peru), um sich sofort gegen die Kreolen zu stellen, und es genügt, in [West]-Indien geboren zu sein, um die Europäer zu hassen; deren Enttäuschung steigert sich in einem hohen Grade, so dass eine ungezügelte Wut möglich ist. Da werden dann zwei Kampf-Nationen verleumdet und gerufmordet. Es werden dabei Worte verwendet, die man bei den Spaniern in [Kolonial]-Peru gar nicht kennt. Und statt die verwandtschaftlichen Verhältnisse zu pflegen oder sonst wie Versöhnung von Einheit und Freundschaft zu feiern, geschieht das Gegenteil: Die Abneigung wächst immer mehr, die Zwietracht wird immer stärker und macht die Leute geisteskrank. Dieses Feuer besetzt dann den ganzen Geist.
[3. Dauerkrieg Weisse gegen Kreolen: Ewiger Kampf in den Städten zwischen Weissen und Kreolen mit Zwietracht und Hass - nur die Vorsitzenden der Völker haben diese Krankheit nicht]
3. Dieser Dauerkrieg zwischen den beiden [zwischen Weissen und Mestizen] ist wie eine allgemeine Krankheit, die die Stadtbevölkerungen beherrscht. Dabei ist ein kleiner Unterschied zu beachten, weil der Skandal je nach Gruppe mal grösser oder kleiner ist. Die Vorsitzenden der Völker, die in angesehensten Würden leben, und die die kultiviertesten, politischsten und weisesten Vertreter ihrer Religionen sind, die haben diese Krankheit nicht.
Die Städte sind wie das öffentliche Theater zwischen diesen beiden gegnerischen Parteien. Es herrscht unversöhnliche Feindschaft, Gift, sie suchen den Konflikt mit Hass, auch in Familien, wo Weisse und Kreolen gemischt leben, mit Wut und Enttäuschung. Das ist wie ein Fegefeuer der Geister, die einzelnen wird zur Hölle seiner Individuen. Sie haben keine Ruhe. Die verschiedenen Arten von Zwietracht halten sie in ständiger Unruhe und im Kampf, die die Nahrung für das Feuer des Hasses sind.
[4. Dauerkrieg Weisse gegen Kreolen: In den Bergstädten und Bergdörfern am schlimmsten]
4. In den Städten und Gemeinden der Berge sind diese Skandale mit Parteilichkeiten am schlimmsten. Der Ursprung ist im niederen Handel der Fremden, der dort abläuft. Denn in den Städten in den Tälern ist das Ganze etwas grösser und stabiler, dort laufen die Konflikte eher im Innern mit Abwertung ab. Dort werden die Konflikte nicht so öffentlich ausgetragen wie in denen [denjenigen Städten], wo die Parteilichkeit das Hauptthema der Gesellschaft ist.
[5. Dauerkrieg Weisse gegen Kreolen: wird hier analysiert und die Gegenstrategie gegen das Böse aufgezeigt]
5. Dieser Dauerkrieg zwischen Weissen und Kreolen ist dermassen konstant, dass einem die Prinzipien bald vertraut sind, und sie suchen immer wieder, den Kampf am Laufen zu halten. Wir werden diesen Mechanismus in dieser Sitzung etwas erklären, denn ohne es zu verstehen könnte man nie die ganzen Dimensionen erfassen und eine Gegenstrategie gegen das Böse finden, das hier so dringend gebraucht wird.
2. Die Prinzipien des Dauerkriegs zwischen weissen Europäern und Kreolen: Adelsrechte+Neid
[6. Prinzip 1: Kreolen wollen Neid provozieren, wenn ein Weisser zu schnell Karriere macht]
6. Der Dauerkrieg zwischen Europäern und Kreolen haben im Wesentlichen zwei Ursachen:
-- zu viel Eitelkeit, Anmassung und Souveränität bei den Kreolen, und
-- der elende und unglückliche Zustand, wie die Europäer hier regelmässig ankommen.
Ankommende Europäer haben hier Arbeit und Einkommen mit Hilfe anderer Verwandter oder Freunde sowie mit ihrer eigenen Arbeit und Praxis. Sie werden dann als Frau in die höchste Qualität der ganzen Stadt eingeteilt. Nun bleibt [bei den Kreolen] der Zustand der Ankunft aber in Erinnerung. Dies provoziert Neid und sie provozieren Unmut zwischen ihm [dem Neuankömmling] und den Verwandten. Sie [die Kreolen] erzählen nur negative Sachen über ihn [den weissen Neuankömmling], ohne die geringste Reflexion, und so sind die Geister für immer in Wut versetzt ("quedan enardecidos los ánimos"). [So wird die Gemeinschaft der Europäer gespalten]. Die anderen Europäer neigen zur Partei des beleidigten Europäer. Die Kreolen vermehren ihre Gruppe mit Gleichgesinnten, und somit wird der Samen immer erneuert, der seit alters her in die [kriminell-"christlichen"] Geister gesät wurde.
[Der Täter: Die kriminellen Pfarrer der Jesus-Fantasie-Kirche heizen die Konflikte an
Meistens sind es nicht nur Kreolen, sondern auch kriminelle Pfarrer, die den Neid provozieren, und dann steht die kriminelle Jesus-Fantasie-Kirche immer als "Friedensstifterin" da, wobei das natürlich ein falscher "Frieden" ist, sondern es ist die KIRCHE, die den Hass zwischen den Bevölkerungsgruppen streut, um die Bevölkerung zu spalten, gemäss dem Prinzip: teile und herrsche - damit kein weisser "Christ" stärker als der kriminelle Jesus-Fantasie-Priester wird].
[7. Die Einführung eines neu angekommenen Europäers - die Schwächen der weissen Familien werden präsentiert - die Kreolen hetzen laufend gegen "Christen", die zu schnell zu reich werden]
7. Die Kreolen sind eitel ohne Ende, sind anmassend in Bezug auf Qualität ohne Ende. Dies scheint eine Disposition in ihrer Geneaologie zu sein. Sie stammen eben nicht vom Adel und vom Altertum ab, und sie beneiden wohl, dass es die Spanier waren, die die ersten Häuser bauten. Dieses Thema ist bei ihnen immer präsent und wird dann im ersten Gespräch mit neu angekommenen Fremden das erste Thema. Sie werden in jedes adlige Haus eingeführt, ganz taktisch und ohne Leidenschaft. Und so werden auch die Stolpersteine in den verschiedenen Familien entdeckt, mit Inzucht oder andere Hindernisse.
Die Familien verschweigen ihre Fehler nicht, sondern da sind Berichte oder auch Malereien im Umlauf, als Identität und Abgrenzung zu anderen [Familien] in derselben Stadt, und um Verwechslungen vorzubeugen. Alle Schwächen der anderen kommen zum Vorschein, die ihre Reinheit verdunkeln.
Wenn dieser Vorgang immer wieder wiederholt wird, sind bald alle Sachen überall bekannt, ohne es gross herumzuerzählen. Die neu ankommenden Europäer behalten diese Sachen im Kopf, machen Karriere, werden dann aber von den anderen [Kreolen] laufend an ihren ersten Zustand der Armut erinnert, was ihnen peinlich ist, ihnen aber immer wieder vorgehalten wird. Das liefert genug Streitgelegenheit und er [der Neuankömmling] wird die Gegenseite nie vergessen.
[Die Wahrheit ist: Die KIRCHE zerstört den Frieden mit Manövern+Lügen in den "Bibelstunden"
Es sind die kriminellen Jesus-Fantasie-Pfarrer, Bischöfe oder Priester, die in den Bibelstunden die Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufhetzen. Ich konnte diese kriminelle Verhalten von Pfarrern, Bischöfen und Priestern im "christlichen" Peru von 2015 bis 2020 5 Jahre lang beobachten. Der Täter ist die KRIMINELLE KIRCHE, die mit Manövern und Lügen den Frieden in der Gesellschaft zerstört. Ulloa und Juan dürfen das nicht sagen, aber ich sage das hier im Namen von Mutter Erde. Michael Palomino NIE IMPFEN und IMMER BAR].
[8. Eitelkeit und Sorglosigkeit der Kreolen - dann kommen die Weissen und machen den Handel+den Profit - die Kreolen machen nur Heiratshandel]
8. Die Eitelkeit der Kreolen macht sich vor allem in den Andenstädten bemerkbar, wo weniger Fremde als im Durchschnitt niederlassen. Arbeit und Handel sind ja die einzigen Tätigkeiten in [West]-Indien, die Ströme aufrechtzuerhalten. Dann kommen die Laster für ein zügelloses und faules Leben, was ihnen angeboren ist. Dies hat dann Folgen: In kurzer Zeit ist das Werk der Eltern zerstört, die Ströme versiegt und die Landgüter untergraben. Wenn Europäer diese Sorglosigkeit sehen, nutzen sie aus und installieren eigene Ströme, machen Handel und in kurzer Zeit haben sie ein gutes Grundvermögen, um der Armut zu entkommen. Dann kommen die ersten Heiratsanträge. Die Kreolen dagegen, die erkennen, dass sie sich ins Elend geritten haben, können dann nur noch mit [falscher] Bewunderung kommen und drängen dann dazu, dass sie heiraten.
[9. Weisse Europäer machen Business und sind bei Gouverneuren und Ministern hoch angesehen - die Kreolen können nicht wirtschaften - der Neid steigt]
9. Die Europäer übernehmen also die kreolischen Angelegenheiten, sind Eigentümer der abwechslungsreichsten Ströme, die installiert und durch Sparsamkeit am Leben gehalten werden und erhalten werden müssen. Sie haben die Achtung und das Vertrauen der Gouverneure und Minister, weil sie durch ihre Handlungen und ihr Verhalten zu ihren Gläubigern werden. Diese Gründe provozieren den Neid der Kreolen. Die Europäer kommen also in ihren Bereich, so arm wie barfuss, und erreichen dort mehr Vermögen als das, was sie von den Eltern und Ländern angetroffen haben. So werden [die Weissen] die absoluten Herren.
[Die Fantasie-Bibel faselt doch was von "Nächstenliebe" - scheint es aber nicht zu geben...]
Nach der Heirat werden sie Schöffen (Gerichtsangestellte) und erhalten sofort ein Bürgermeisteramt. So wird es normal, dass er in 10 oder 11 Jahren eine Stadt mit ihnen [mit Kreolen] regiert. Er ist Herr, dem gehuldigt wird und als erster geschätzt wird. Vorher war er doch mit einem kleinen Bündel nur ein Strassenhändler. Der Handel fängt klein an mit der Übernahme einer Handelsbeziehung mit Kleinwaren und Kerzen. Die Kreolen sind aber selber schuld, denn wenn sie grossen Handel betreiben würden und dafür die Geldmittel hätten, würden sie ihn doch [mit Nachlässigkeit] untergraben, was dem Europäer mit seinem Wirtschaftswachstum nicht passiert.
Wenn sie [die Kreolen] sich von den Lastern [dauernd Feste feiern] trennen und ihre eigenen Frauen mit Ehre und Achtung halten würden, könnten sie auch Weisse heiraten, aber die distanzieren sich von ihnen und zeigen nur ihre Abscheu. Wenn sie [die Kreolen] nach guten Sitten leben würden, hätten sie immer den Beifall und die Achtung zu ihren Gunsten auch von Aussenstehenden. Da sie aber in ihren Genen nichts davon haben, bleibt ihnen nur der Neid und die Manipulation anderer mit [falschen] Intrigen. Dabei sind sie es selbst, die die Europäer noch mehr dazu anstacheln [gut zu arbeiten].
[Die Kreolen mit afrikanischen Wurzeln sind in Wirtschaft das schlechte Vorbild - weil sie die griechische Epoche nicht in den Genen haben. Dafür haben die Weissen andere Probleme, wenn sie nie tanzen und sich kaum noch bewegen].
[10. Rassenkampf in der Familie: Kreolen manipulieren Kinder gegen die Weissen]
10. Die Kinder der Europäer werden im "Licht der Vernunft" erzogen, egal wie schwach sie sind. Die Vernunft beginnt dann, die Schleier der Unschuld primär erscheinen zu lassen. Hier ist der Widerstand gegen die Europäer, weil die Europäer den Kindern mit Schimpfworten den Hass gegen die Kreolen beibringen. Die Verwandten machen es dann genau umgekehrt und lehren die Kinder, ihre eigenen Eltern zu hassen. Ab der Gleichwertigkeit wird das dann umgesetzt, bei jeder Gelegenheit. Einige gehen so weit, sich zu wünschen, dass sie nicht mit Weissen verwandt wären. Wenn das real würde, wäre nichts von Spaniens Erbe mehr da, sondern nur noch von den Schwarzen und den Ureinwohnern, und das wäre töricht.
[11. Herrschaft durch weisse Hautfarbe - die Kreolen haben Lust auf Heirat mit Weissen, aber haben keine Lust auf Regierungen durch unqualifizierte Weisse]
11. Da die Europäer in diesen Ländern als arme Leute ankommen und die meisten in Spanien von niedriger Geburt oder Abstammung sind, haben die Kreolen keinen Respekt vor ihnen und behandeln sie alle gleich mit zwei Extremen:
-- Freundschaft mit gutem Umgang
und
-- [Hrsg.: absolute Verachtung].
Sie sehen Europäer immer als glanzvolle Personen, halten sie in hohem Ansehen und behandeln sie auch so. [Bei den Kreolen] gehen auch höchste [weisse] Familien ein uns aus. Hier kann man nicht mehr zwischen Herr und Diener unterscheiden, wenn sie gemeinsam ein Kreolen-Haus besuchen.
Dann geht die Angelegenheit weiter bis hin zu einer Familiengründung, um sich damit rassistisch durch Geburt und Erziehung neue Vorteile zu verschaffen und sich von seinem bescheidenen Stand zu lösen. Es wird so lange gedrängt, bis die Weissen nachgeben. Die Weissen haben so viele Vorrechte, dass die Kreolen keinen anderen Ausweg sehen als dieses Manöver. Der hohe Stand wird unterstrichen mit Auszeichnungen, mit besonderer Kleidung [sowie durch besondere Möbel etc.].
In [West]-Indien entwickeln sich dadurch Vorurteile, die später noch erwähnt werden. Der Ursprung kommt davon, dass das seltene Vorkommen weisser Familien bewirkt, dass auch Weisse per Zufall hohe Stellen von höchstem Rang einnehmen, ohne die Ausbildung oder Fähigkeit zu haben. Sie werden also einfach wegen ihrer Abstammung aus Europa als würdig befunden, auch wenn sie keine entsprechende Ausbildung haben.
[12. Rassistisches System: Wer weiss und aus Europa ist, bekommt höchste Stellen - auf Qualität kommt es nicht drauf an]
12. Dieses System ermöglicht es, dass Europäer aus unterdrückten Schichten in gewissen Städten einfach durch ihre Abstammung ihre Begünstigungen erhalten und leichter zu Ansehen aufsteigen können sowie Verbindungen mit [Leuten] herstellen können, die dort den Adel bilden. Der Reichtum [in Süd-"Amerika"] ist immens, dann ist der Mangel an Qualität nicht so wichtig. Die Abstammung, in Europa geboren und weiss zu sein, das ist die Mitgift, auf die es bei den wichtigsten Damen des Landes ankommt.
[13. Rassistisches System: Den Kreolen bleibt nur die Wut, Beleidigungen und Schimpfwörter - den Weissen bleibt nur die Rache mit der Erwähnung der Widersprüche bei den Kreolen]
13. Die Kreolen können dann auch negativ reagieren, wenn sie einen Grund haben, eine Wut zu entwickeln. Dann folgen Beleidigungen und Schimpfwörter. Dann wird die Werbung und werden die Geschenke, die früher gelaufen sind, ins Gegenteil verkehrt. Sie behandeln sie als niederes, schlechtes Volk, mit dem ganzen Arsenal von Erniedrigung, Zwietracht und der Betonung von Makels, die auch erfunden sein können. Die Weissen rächen sich dann mit der Erwähnung von Familienmitgliedern von denen, und dann werden ganze Familien gegeneinander aufgehetzt wie ein "verderbliches Feuer". Die Kreolen schmähen die Europäer, weil sie die meisten Europäer in armem Zustand haben kommen sehen, und die Europäer schmähen die Kreolen, weil diese widersprüchliche Aussagen machen. So schreien sie sich gegenseitig an, indem sie immer die Fehler der anderen erwähnen, und sie leben so in einer ständigen Unruhe und Unzufriedenheit.
[14. Dauerkrieg mit Intrigen ohne Ende - Sorgen, Ängste, Unruhen, Unmut, Parteilichkeit]
14. Dieser Dauerstreit ist die Hauptursache für viel Lärm in den Bevölkerungen von Peru und in einigen Städten dort, wo eigentlich ein annehmliches und freies, ein ruhiges und stilles Leben unter den Nachbarn für jedes Glück möglich wäre, wie es wünschenswert ist. Aber es ist anders: Widersprüche und Unbesonnenheit halten sie in einem Dauerkrieg, voller Sorgen, voller Ängste und mit Unruhen und Unmut, denn sie kennen keine Enthaltsamkeit und fördern mit Unbesonnenheit noch die Intrigen und die Parteinahme selbst.
[15. Kreolen sind konsequent zuerst nett und dann gegen die rassistischen Europäer - das handwerkliche Niveau in Latein-"Amerika" wird nie top]
15. Die Kreolen sind immer gegen die [rassistisch-weissen] Europäer, zuerst freundlich, vor allem bei Neuankömmlingen, dann aber wollen sie mitbestimmen und stossen auf Grenzen wegen Eigenschaften und Stand [knallharter Rassismus wegen der Herkunft]. Somit sind die Europäer und einen Handel ausüben, bei ihrer Ankunft dort komplett ihre Linie verlassen. Deswegen wird das Kunstschaffen ("artes mecánicos") und das Handwerk ("oficios") dort nicht so perfekt und bleibt ohne grossen Fortschritt, also nicht so schön wie ursprünglich [in Spanien]. Dabei sind es die Ureinwohner und Mestizen, von denen sie doch erhalten werden [die den ersten Sektor mit Landwirtschaft und Maultier-Transporten abdecken].
Nun muss man sehen: Spanien wird durch die vielen Menschen, die nach [West]-Indien gehen, entvölkert, aber diese Länder [in West-Indien] erhalten damit keinen Fortschritt, weil alle egoistisch agieren und nicht das gemeinsame Ziel des Landes verfolgen.
[16. Weiss-rassistische Spanier sind in Latein-"Amerika" immer "adlig" und viele werden reich - ewige Angriffe der anderen Schichten - Kunstschaffen und präzises Handwerk geht verloren]
16. In den Ländern [West]-Indiens ist auch nur eine geringe Ordnung vorhanden, was Berichte über Europäer angeht, die dort ankommen. Es sind viele, so dass nun die Bevölkerung Spaniens leidet [es herrscht zu dieser Zeit die "kleine Eiszeit", immer kühl und nicht schönes Wetter in Europa, die Seen frieren regelmässig zu etc.]. Dabei wird diese Völkerwanderung [nach Latein-"Amerika"] vielleicht noch durch die Sitte begünstigt, dass alle Spanier dort die Privilegien des Adels geniessen. Dies wurde eingeführt, um die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf diese Länder zu lenken. Heute sind die Provinzen dort genauso gut oder besser bevölkert als in Spanien, und somit hat sich diese Regelung für Spanien und auch für die Spanier in einen Nachteil verwandelt.
Spanier gehen vor allem wegen zwei Sachen nach [West]-Indien:
1. Sie können dort leicht reich werden und ein Vermögen anhäufen
2. Sie geniessen dort die Adelsrechte, die sie in Spanien nicht haben. Sie können dort das machen, was in Spanien den Adligen vorbehalten ist.
Dieser [Rassismus mit Adelsrechten] ist auch für [West]-Indien selbst schädlich, denn das provoziert immer Unruhen und Zwietracht, das Leben des Adels ist beeinträchtigt und wird verunglimpft, und die Adligen geniessen das Leben mit Nichtstun und Lastern, weil dort das fehlt, was in einer geordneten Republik notwendig ist: das Kunstschaffen und das Handwerk. Die Mentalität dort verschmäht sie dort [verschmäht das präzise Arbeiten].
3. Ideen für Massnahmen zum Ausgleich zwischen Weissen und Kreolen
[17. Massnahme: Spanische Auswanderer wandern ohne Titel und ohne Job aus - sie sollen nur noch Plebejer (Bürger) und nicht mehr als Adel gelten plus Ämterverbot - Schöffen muss man kontrollieren]
17. Somit ergibt sich für diese Königreiche in Wirklichkeit folgender Zustand:
-- viele Spanier, die nach [Kolonial]-Peru auswandern, sind ohne Amt und ohne Lizenz und sind weder für diese Königreiche noch für Spanien ein Fortschritt, sondern eher ein Schaden für beide
-- es gibt bisher für Migranten ohne Titel keine Migrationsbegrenzung trotz strengen Anordnungen und vereinbarten Bestimmungen.
Das Mittel wäre ein Gesetz, das das erste aufhebt und für ungültig erklärt. Dieses neue Gesetz sieht vor, dass diejenigen [Migranten], die ohne Genehmigung von Seiner Majestät nach [West]-Indien reisen oder keine Anstellung finden, in [West]-Indien [nicht mehr als adlig], sondern als Plebejer (Bürger) betrachtet werden, auch wenn sie in Spanien adlig wären.
Folglich können sie dann in diesen Städten und Dörfern kein adliges Amt oder Stellung bekleiden, vor allem keine Posten beim Gericht (Schöffen), keine ordentlichen Bürgermeisterposten usw. Den Schöffen muss gleichzeitig bei Strafe verboten werden, dieses Gesetz zu übertreten. Eine solche Wahl wäre dann null und nichtig und den Schöffen müssen in solch einem Falle alle [Justiz]-Ämter entzogen werden mit lebenslänglichem Berufsverbot, worüber Seine Majestät die letzte Entscheidung trifft. So wäre es den Schöffen verunmöglicht, willkürlich Europäer zu Bürgermeistern zu machen, die einfach so ohne Genehmigung oder ohne Auftrag Seiner Majestät nach [West]-Indien ausgewandert sind.
[18. Massnahme: Diplome als Voraussetzung für die Auswanderung würden die Auswanderung reduzieren+die Qualität in West-Indien verbessern]
[19a. Massnahme: Bürgermeister sollen jedes Jahr bestätigt werden]
18. Es sollte nicht mehr erlaubt sein, dass Europäer ohne Voraussetzungen Handel betreiben dürfen. Das sollte Prioren und Konsuln bei strenger Strafe verboten sein. Die Folge wäre, dass sich die Auswanderung reduzieren würde, oder dass die Auswanderer viel qualifizierter wären. Dann wären einige in den Minenbetrieben, andere in Kulturbetrieben der Länder und nochmals andere künstlerisch tätig, so dass sie mit ihren Tätigkeiten den Fortschritt [in diesen Ländern] fördern würden.
Sicher ist, dass ohne den Anreiz, dort reich zu werden, viel weniger auswandern würden.
19. [19a] Als Anreiz, die Gesetze zu erfüllen, finden wird als einzige Möglichkeit, die kriminellen Zustände ("Unordnung") dort zu beenden, indem die Bürgermeister nach ihrer Wahl an [jedem] Neujahrstag ihren Posten erneut bewilligt erhalten. Dieser Akt würde die Mafia-Bildung von Familien an solchen Posten einschränken, denn heute ist es üblich, dass Bürgermeisterfamilien untereinander heiraten und so die Macht unter sich aufteilen. Dies würde mit einem solchen Gesetz nicht mehr vorkommen.
[19b. Heiratspolitik der spanischen Bürger mit Adelsfamilien - Kreolen werden gemieden wegen Mentalitätsunterschied]
[19b.] Sie [die normalen Bürger aus Spanien] können kein ehrenhaftes Amt bekleiden, vor allem keine Schöffen oder Bürgermeister sein. Das Wissen um diese Leute reichte aus, um sie als minderwertig zu betrachten. Deswegen laden sie dann solche [weisse Spanier] ein, weil das in [West]-Indien geht, obwohl sie gleichzeitig die fortgeschrittenen Europäer mit viel Neid abwerten. Aber es bleibt für sie eine ehrenvolle Sache, ihre Töchter bei ihnen zu verheiraten. Gleichzeitig schrecken sie davor zurück, dies mit den Kreolen zu tun, weil sie [die Kreolen ohne die griechische Kulturtradition] fast immer den Familienfehler haben, den Verhaltensfehler [das Geld auf die Schnelle geniessen und verbrauchen, die Organisation von Betrieben vernachlässigen, kein Spartrieb]. Und sie [die Kreolen] werden [Mischheirat] mit Europäern vermeiden. Sie sagen ja selber, dass sie ungehobelt (" zarrapastrosos") sind.
[20a. Massnahme: Den Vollzug verbessern mit Ministern, die sich in Kolonial-Peru auskennen und klarem Ämterverbot für normale Bürger ohne Ausbildung]
20. [20a.] Für den Vollzug der Massnahmen von Spanien aus sollte die Regierung in [West]-Indien mehr Macht erhalten. Die Minister sollten in der Lage sein, die Details um die Bevölkerung und die Vorgänge dort zu verstehen, um angemessen Massnahmen ergreifen zu können und um eine gewünschte, gute Wirkung zu erzielen. Das Plebejergesetz, das alle Einwanderer, die ohne Erlaubnis des Königs nach [West]-Indien gehen, zu normalen Bürgern erklärt, würde sonst nichts nützen, und vor allem nicht ohne die Konsequenz, ihnen die Ehrenämter der Republiken ganz zu entziehen. Denn sonst wird das neue Gesetz bald abgeschafft werden bzw. da es bald vergessen würde, könnte die Mentalität einfach so weitermachen wie bisher mit dem Eintreten in Ämter [ohne Qualifikation] und so würde das neue Gesetz komplett zerstört werden. Der entscheidende Punkt ist die Besetzung der Schöffen und der Bürgermeister, die den Kreolen und den [Bürger]-Europäern nicht zugänglich sein sollen. Sie sollen aber im Handel arbeiten. Dadurch wird die Kraft des Gesetzes erhöht und erhält seine grösste Gültigkeit.
[20b. Rassismus: Adlige wollen immer hohe Ämter haben - Ureinwohner können keine Ämter haben und können sich nur mit Heirat verbessern]
Diese Ämter werden als eigentliches Charakteristikum für den Adel angesehen. Wenn Adlige auswandern, streben sie automatisch ein solches Amt an, egal ob ledig oder verheiratet, sie treten den Stadträten bei und beantragen die Teilnahme an der Wahl zum Bürgermeister. Dadurch wird die Eigenschaft öffentlich gemacht und der Adel erhöht. Ohne dies bleibt er unbeachtet und der Adelsstand ist in gewisser Weise zweifelhaft
Ureinwohner können nie einen solchen Beruf erlangen und sind deswegen für Europäer nicht attraktiv, und wenn, bleiben sie nicht lange, weil dort der Reichtum des Adels fehlt. Sie haben weder Reichtum noch Vermögen. Oft werden Leute durch die Mitgift oder Schwiegereltern der Töchter reich. Mit Fürsorge und Einsatz können sie dann ihren eigenen Besitz vergrössern.
[21. Rassismus: Echte Adlige: wollen immer Stadtrat oder Bürgermeister sein - falsche Schöffen und Stimmenkauf ist hier alles normal]
[22. Massnahmen: Parteilichkeit ohne Ende und Hoffnung auf besseren Stand - Einwanderung reduzieren - die Leute fehlen auch in Spanien selbst]
21. So ein Posten als Stadtrat oder Gemeinderat in Städten und Gemeinden ist in [West]-Indien ein grosser Vorteil. Das haben wird mehrfach erlebt. Vor den Bürgermeisterwahlen wird dann versucht, alle [möglichen Leute als] Schöffen zu qualifizieren, die keine sind, einfach, um eine Stimme von ihnen zu erhalten. Deswegen wird dann auch mit Geld gespielt. Ein ganzes Jahr lang wird [wegen der Schmiergeldzahlungen] an die königliche Schatzkammer nichts bezahlt, und auch von privaten Geldern werden Bestechungsgelder gezahlt. Damit sind die Stimmen gemäss Gesetz von [West]-Indien eigentlich null und nichtig, diese Logik gilt aber hier NICHT ("sus votos no tengan nulidad como lo previenen las leyes de Indias"). Da dies für die Adelsleute der sensibelste Punkt ist, sollten die Massnahmen so sein, dass die Gesetze diesbezüglich befolgt werden, wie es angeordnet ist.
22. Es herrscht also eine unglaublich [kriminelle] Parteilichkeit, und unserer Meinung nach ist das ein altes Laster in Peru. Dieses Laster ist in [Kolonial]-Peru so alt wie fast die Eroberung. Wenn neue Europäer ankommen, erleben sie es als Demütigung der Souveränität. Und dann sind sie aber am meisten daran beteiligt, denn die von Geburt an niedrigsten Leute wollen dadurch ihren Vorteil erzielen. Und wenn die so brennend parteiisch sind, dann machen andere mit und das Feuer wird immer grösser. Ein Teil freilich bleibt unparteiisch.
Man kann dieses Feuer der Parteilichkeit reduzieren, indem man einfach die Einwanderung reduziert. Man muss Hindernisse für die Massenauswanderung installieren, denn sie sind ja meist im Handel tätig und diese Leute fehlen dann [in Spanien]. Und wenn sie sich dann irgendwo einheiraten, reduzieren sie sich, wenn sie nicht diese Geldquelle haben. Da sind aber zwei [Taktiken], dies zu überwinden.
24. Die Wahlen der Bürgermeister läuft oft ohne jeden Verstand ab, einfach mit Hartnäckigkeit und Leidenschaft. In den Stadträten regieren Europäer und Kreolen, und beide Parteien hetzen ohne Ende, um zu gewinnen. Vernunft ist nicht gefragt, sondern der feurige Streit, mit Lügen und Satiren, mit wachsender Feindschaft, mit kriminellen Manövern der einen Verwandtschaft gegen die andere ("comentan las vejaciones entre los dependientes de uno y otro"). Also, solche Wahlen sollten eigentlich eine Regierung stellen und die Republik ein Jahr lang in Frieden halten, aber das Gegenteil kommt: Es dominiert Zwietracht, Feindschaft wird erneuert und Aufruhr wird gefördert.
4. Manöver von Weissen und Kreolen, um seinen Stand zu verbessern
[23a. Handel im West-Indien mit Weissen in den Bergen und Weissen plus Kreolen in den Häfen+in Lima - Kreolen mit Handelstransporten - Kreolen mit lasterhaften Gewohnheiten]
23. [23a] Handel in [West]-Indien wird von den Europäern dominiert, was in den Städten und in den Dörfern des Hochlandes abläuft. Aber Kreolen sind in den Häfen und auch in Lima mit dabei. Dort käme der Handel also auch ohne Europäer aus, und ohne Weisse hätten die Kreolen dort gute Einnahmen. Im Hochland aber ist der Handel meist in den Händen von Europäern. Die Kreolen unternehmen die grossen Reisen und erhalten von den Europäern dafür einen Prozentsatz. Es gilt immer Angebot und Nachfrage. Manche Waren muss man auch immer haben, um sein Vermögen und seine Güter zu behalten. Aber die [Kreolen] begreifen das manchmal nicht, verspielen ihr Geld und vertrauen auf ihr Glück, dass jemand hilft, ihnen eine Arbeit zu geben. Dann arbeiten sie wieder und vergessen ihre lasterhafte Gewohnheiten. Die Europäer aber kommen eigentlich alleine zurecht, denn es gibt genug von ihnen, die man beschäftigen kann, die mit Lizenz handeln würden, auch wenn nur ein kleiner Teil bei der Auswanderung Lizenzen haben.
[23b. Kriminelle Zustände: Weisse Spanier ohne Lizenzen sind verloren - Hilfe von eingesessenen Familien - einheiraten - viele Spanier bleiben ohne Job]
[23b.] Diejenigen [weisse, spanische Einwanderer] ohne Lizenzen sind verloren, getäuscht, haben sich verleiten lassen. Da sie aus einem reichen Land kommen, meinen sie, auch dort notwendigerweise reich werden zu müssen, sie sind besessen davon, reich zu werden. Reich wird man dort aber nur unter dem Schutz einiger wohlhabender Verwandten oder Patriziern, die helfen, oder andere, die durch Zufall Türen zum Glück öffnen. Das sind diejenigen, die durch angesehene Personen geschützt werden und dort einheiraten. Die übrigen bleiben ein Leben lang unglücklich ohne Karriere und im Elend, bleiben ohne Nutzen vor Ort, denn als Europäer sind ihnen niedrige Beschäftigungen [Landwirtschaft und Transporte] nicht erlaubt. Gleichzeitig fehlen diese Leute in Spanien und die Bevölkerung dort nimmt ab.
[24. Kriminelle Zustände: Wahlen zum Bürgermeister sind mit Hetze und Propaganda ohne Ende manipuliert - Spanier und Kreolen beteiligt]
[25. Kriminelle Zustände im Wahlkampf: Drohungen, Beschwerden, manchmal Waffengewalt]
25. In anderen Ländern würden diese Meinungsverschiedenheiten wohl nicht nur Zorn, sondern auch die Anwendung von Waffen zur Folge haben. Das ist hier [in Kolonial-Peru] nur selten und es bleibt bei Drohungen. Die Wut kommt dann in Form von Beschimpfungen und Zurückweisungen von der einen oder anderen Seite. Dann kommen rücksichtslose und ärgerliche Beschwerden ohne Ende mit Demütigungen der Vizekönige, die den Weg bis zu den Ministern in Spanien gehen. Wenn jemand Waffengewalt anwendet, wird das aber nicht kopiert sondern beruhigt. Es ist eben alles ein [sinnloses] Spiel und der Gedanke an Versöhnung immer präsent.
5. Europäer gegen Kreolen in Kirchen, ewige Vorwürfe, Kreolen können nicht planen
[26. Dauerkrieg: Europäer und Kreolen mit Dauerkrieg in den Jesus-Fantasie-Kirchen]
26. Der Dauerkrieg findet auch in den ["christlichen" Jesus-Fantasie]-Gemeinden statt, wenn dort Europäer und Kreolen gemischt sind. Dann bilden sich wieder zwei Parteien mit Dauerkampf in aller Aufregung, und die Streitereien erreichen auch die Öffentlichkeit. [Jesus-Fantasie]-Ordensleute spionieren die weltlichen Religiösen aus, und die Gemeinden spionieren die Weltlichen aus. Also als Kreole oder Europäer kommt dann die Leidenschaft auf, dann schliesst man sich der einen oder anderen Seite an und schürt das Feuer mit. Da kann sich auch die vorsichtigste, weiseste und klügste Religion nicht raushalten [Jesuiten]. Sie können noch so viel studieren oder Studien schreiben, sie können das Feuer nicht löschen. Dabei agieren sie in aller Heimlichkeit. Wir präsentieren hier ein Beispiel, wie die partiellen Meinungsverschiedenheiten zwischen Europäern und Kreolen waren. Es handelt sich um institutionelle Vorkommnisse in den Städten, und Einheit und Ruhe gibt es in ihren Nachbarschaften kaum.
[27. Dauerkrieg: Religionen mit Spaniern und Kreolen: Spanier nutzen das intellektuelle Defizit der Kreolen aus - die Kreolen werden immer die Sklaverei vor]
[28. Dauerkrieg: ist bei "normalen Christen" gegen Kreolen und umgekehrt noch viel stärker - endet immer mit dem finanziellem Bankrott der Kreolen]
27. Die Regierung der Jesuiten ist weise und klug, das wissen wir. Wir haben sie vorhin erwähnt, und sie ist auch in Gebieten mit sehr fremden Nationen tätig, wo die Politik und die Regierungen und Sitten sehr unterschiedlich sind. Sie überfordert sich und in Peru gelingt der Frieden nicht.
In den Kollegien [der Jesuiten] wohnen Untertanen aller Nationen, u.a. Spanier, Italiener, Deutsche, Flamen [Holländer] und aus weiteren Ländern. Alle leben in Einheit miteinander [das sind meistens Gays] ausser die Europäer und Kreolen. Dort ist der kritische Punkt. Die Regierung hat das in kluger Voraussicht so geregelt, ist manchmal auf der Seite der Kreolen, manchmal auf der Seite der Europäer. Bewertet wird der Verdienst und die Eignung eines jeden [Hrsg.: um Konfrontationen zu vermeiden]. Nun ist es aber so, wenn gerade kein Thema vorhanden ist, dann kommt der Streit auf. Die Europäer nutzen die Unfähigkeit der Kreolen für einige Ämter aus, und die Kreolen [mit afrikanischen Wurzeln, die zuerst Sklaven waren] ihrerseits werfen dann den Spaniern Sklaverei vor, sie würden mit den Kreolen einen sklavenähnlichen Handel betreiben. Der Aufruhr wird um so skandalöser, je mehr die Religion sich unterscheidet.
28. Und nun muss man sich vorstellen, dass in den anderen [Hrsg.: Religionen] und unter den Weltlichen, ohne die Klugheit [der Jesuiten], der Dauerkampf noch viel schlimmer wird und sich auch auf andere Religionen ausbreitet, die alle von den Kreolen kommen. Und wenn die Diskussion immer heisser geführt wird, entfacht sich in den Köpfen dasselbe Feuer, und weil das nötige Material fehlt, kommt es zu Spaltungen. Grundsätzlich wird immer leidenschaftlicher gegen fremde Europäer gehetzt als über eigene Kreolen, mit denen sie täglichen Umgang haben. Niemand bleibt von dieser Unruhe verschont. Es gibt aber feine Unterschiede. Die Kreolen haben keine eigene [finanzielle] Unterstützung. Aufgrund dessen beendet sich dann der Streit und Versöhnung kommt.
[29. Dauerkrieg und die weise Regierung - Kreolen können nicht weise regieren - Minister und Richter müssen in Spanien bereits Erfahrung gesammelt haben]
29. Wegen diesem Dauerkrieg sind die Städte manchmal in einem dauernden Aufruhr. Wenn der Herrscher dann nicht klug handelt und sie zügelt oder rücksichtslos eine der beiden Parteien bevorzugt, kommt es zu kühnem Handeln, verbunden mit allen Lastern der Leidenschaften [wahrscheinlich Entführung, Vergewaltigung, Mord etc.]. Deswegen müssen die Regierenden mit dem Amt eines Gouverneurs, Präsidenten, Aufsehers oder Vizekönigs schon Erfahrung haben, uneigennützig handeln. So können die Hetzer der verschiedenen Gruppen die Regierung nicht beeinflussen und nicht auf ihre Seite ziehen. Wenn sanfte Mittel nicht ausreichen, braucht es Umsicht, Verstellung, Vorsicht und Entschlossenheit, um die Kühnheit [Rebellion, Angriffe, Belagerungen etc.] zu bestrafen, wenn die sich für ihre Racheaktionen zu viele Freiheiten nehmen. Weil die Kreolen keine Tradition zu dieser Art Regieren haben [sondern die meinen, tanzen sei Arbeit und sie spielen mit dem Geld], sind sie aus diesem Grund nicht die geeignetsten, denn sie sind unter denselben Befangenheiten geboren und aufgewachsen. So ist es notwendig, dass sie unterworfen bleiben. Aber auch Europäer, die nichts von Weisheit über das Regieren wissen, sind für dieses Regieren nicht geeignet.
Die Minister einer Regierung sollten bereits in Spanien Regierungserfahrung gesammelt haben, um mit Erfahrung und Kenntnis um Fehler im Noviziat solche Fehler nicht zu wiederholen. Es ist die beste Art des Regierens gefragt. Die Richter sollten auch schon eine Ahnung haben und nicht erst ihre ersten Erfahrungen in Gerichten [der Kolonien] machen. Diese beiden Faktoren sind um so wichtiger, je weiter das Land vom Mutterland entfernt ist. Die Richter agieren immer willkürlicher, je weiter sie von Spanien weg sind. Gute [ausgeglichene] Urteile sind dann nicht mehr gefragt, denn es kommt ihnen einfach nicht drauf an. Dies wäre nicht so, wenn der Geist von Anfang an die Gewohnheit des besten Urteils mit Ehrgefühl erlernt hätte.
[In Peru gibt es eine Stadt nur mit Kreolen und Schwarzen - Chincha baja. Wenn ein Schwarzer die Frechheit hat, in Chincha alta wohne zu wollen, wird er von den weissen Rassisten dermassen bekämpft, bis er zurückkehrt].
6. Gerichte und Gerichtsentscheidungen
[30. Massnahme: Erfahrene Leute aus Spanien für Regierungen, Minister und Gerichte auswählen - Leute, die in Peru mit der Streitsucht aufgewachsen sind, können diese nicht in den Griff kriegen]
30. Nun ist es oft anzutreffen, dass Gouverneure parteiisch sind, die Häuptlinge schützen und die Gerichte ihre Beschützer sind. Sie behaupten, sie würden die Gerechtigkeit schützen, schüren [in Wirklichkeit] aber den Streit. Bei reifen Männern kommt das nicht so häufig vor, wenn sie Erfahrung von Gerichtshöfen in Europa haben. Aber bei anderen, die ihre erste Stelle in der Regierung einer Provinz in diesen Königreichen haben, oder mit Ausbildung in lasterhaften Kollegien, da entwickeln sie eine ganz andere Mentalität, wenn sie dann gleich an die Gerichtshöfe kommen und mit Rechtsprechung beginnen, ohne dies vorher geübt zu haben. Sie können auch ihre eigenen Leidenschaften nicht zügeln, wie es die Verpflichtung ihres Amtes verlangt. Deswegen können sie auch die kriminellen Taten nicht korrigieren, wenn andere über die Stränge schlagen. Entscheidend ist also die Auswahl von Statthaltern und Richtern mit grösster Sorgfalt, wenn Sicherheit, Ordnung und Ruhe in jenen Ländern erreicht werden sollen, und eine solide Regierung. Wenn Leute mit nur wenig Erfahrung und unbekanntem Verhalten ausgewählt werden, dann ist kein guter Erfolg zu erwarten, und die üblichen Unruhen und andere Übel in solchen Städten [Erpressungen, Entführungen, Vergewaltigungen, Morde etc.] hören dann auch nicht auf.
[31. Massnahmen: Kriminelle Regierungsangestellte sterben in einem "Unfall" oder werden nach Valdivia nach Süd-Chile verbannt]
31. Wir könnten mehrere Beispiele anführen, wie beide [Arten] von Regierungen agieren, halten das aber nicht für nötig, und damit aufzuhalten, wenn die natürliche Vernunft das Gleiche sagt wie wir. Es steht dabei viel auf dem Spiel. Hierzu können wir nur erwähnen, dass wir z.B. in Lima erlebten, dass zwei Untertanen mit böser Neigung und Fehlverhalten [Fehlentscheide, Korruption, Habsucht, Mörder schützen etc.] dermassen aufgefallen ist und so bemerkenswert wurde, dass die Verwandten des einen sogar dazu bereit waren, seine Verbannung nach Valdivia zu beantragen [nach Süd-Chile, um dort eine jahrelange Strafe abzusitzen], weil er der Skandal der Stadt war. Das wurde dann nicht durchgeführt, obwohl sie nur auf eine Gelegenheit für die Deportation warteten. Da kam dann die Nachricht, dass er den Posten des Ombudsmannes für das Gericht ("audiencia") von Panama erhalten habe. Die Vorsehung des [Fantasie]-Gottes war dann anders. Es wurde ihm Gnade gewährt, aber das Schicksal kippte dann [vielleicht wurde er ermordet oder starb bei einem "Unfall" etc.]. Das Schicksal des anderen [des zweiten] ging dann seines Weges, denn zwischen dem Verhalten der beiden gab es keinen Unterschied.
Lasst uns nun betrachten, welche Regierung, welche Gerechtigkeit, welche Ruhe und welchen Frieden es an Orten geben kann, wo die Richter Verbrecher sind.
7. Fall: Wenn Stadtregierung aus Kriminellen bestehen
[32. Kriminelle Stadtregierungen: Die Stadt wird zum Kriegsschauplatz - die Kriminellen in den Regierungen werden gescheit oder noch krimineller]
32. [Wenn die Stadtregierung aus parteiischen Kriminellen besteht],dann muss man sich nicht wundern, wenn sich die Bevölkerung in einen Kriegsschauplatz verwandelt. Jeder handelt nach seiner eigenen Freiheit, überall ist Kriminalität ("Unordnung"), Ungerechtigkeit [man lässt Hungernde sterben], und Laster [freie Sexfeste, Alkoholismus, Kinder ohne Vater etc.]. Wenn dies in seltenen Fällen bei Untertanen so geschähe, dann wäre das nicht so bemerkenswert und man könnte meinen, dass sie aus dem Schaden klug werden und ihre schlechten Gewohnheiten und Eigenschaften ablegen, wenn sie sich durch ihre Beschäftigungen ihren Ruf verdorben haben. Denn normalerweise verbessert einer sein Verhalten unter vielen guten Leuten der Gesellschaft. Manchmal geschieht aber das Gegenteil, [Hrsg.: weil] die Parteien gleich sind, weil es für den schwachen Geist leichter ist, sich dem Bösen zuzuwenden. Also es ist schwieriger, die schlechten Gewohnheiten beiseite zu schieben, um dem Guten zu folgen. Und Leute, die nur teilweise verdorben sind, gehen auch mal den Weg der komplett verderbten Neigungen.
8. Fall: Wenn 2 Kreolen oder 2 Europäer leitende Posten haben
[33. Fall: Wenn in einer Provinz 2 Kreolen leitende Posten haben, steigern sie sich gegenseitig in die Kriminalität - 2 Europäer dämpfen sich gegenseitig]
33. Wir wollen nicht ausschliessen, dass Kreolen auch regieren können, das werden wir in einer anderen Sitzung speziell behandeln, aber nach allen unseren Beobachtungen müssen wir klar vermelden, dass die schlimmste Konstellation ist, wenn in derselben Provinz beide [religiösen Jesus-Fantasie]-Häupter, das weltliche und das kirchliche, Kreolen sind. Das Amt fällt gewöhnlich auf Untertanen, die noch nie in anderen Beschäftigungen angestellt und noch nie in einem anderen Land gewesen sind. Sie sind unerfahren, eingebildet, werden zur Würde erhoben und werden dann von ihrer Partei nicht gestützt. Fehler ermutigen die andere Partei zu leichtsinnigem Mut und Eifersucht und Rache. So etwas geschieht nicht, wenn die beiden Posten mit Europäern besetzt werden, denn wenn dort einer einen Fehler macht, wird der andere diesen Fehler nicht ausnutzen sondern Ruhe bewahren. Der Fehler wird also eingedämmt, ohne grosse Leidenschaft, und die [Lebens]bedingungen bleiben gut. Wenn der europäische Gouverneur aber wankelmütig und unruhig ist, oder immer Schwierigkeiten provoziert, dann passiert ihm dasselbe wie den Kreolen.
9. Fall: Wenn die Regierung aus Europäern und die kirchliche Regierung aus Kreolen besteht
[34. Fall: Regierung mit Europäern und kirchliche Regierungen mit Kreolen: Streit wegen internen Kirchenposten - Versöhnung oder ewige Intrigen]
34. Wenn die politische Regierung aus Europäern und die kirchliche Regierung derselben Provinz aus Kreolen besteht, dann ist oft ein Austausch vorhanden. Wenn eine Seite mit Ruhe und Besonnenheit regiert, wird er von der andren nachgeahmt. Somit kommen Unruhen oder Aufruhr nur selten vor. Die inneren Streitigkeiten um Kirchenposten beschäftigen sie dann aber sehr wegen Vizepatronat, Kurate, Bischöfe usw. Dann werden die einen oder anderen parteiisch mit Begünstigung, dies erhitzt die Gemüter, und dann kommen die Ausbrüche wellenweise wie bei einem Vulkan, wenn das Feuer ausbricht, dann atmen jene Geister nur noch Flammen der Feindschaft und des Widerspruchs. Eventuell ist dann auch eine Spaltung zwischen den weltlichen und kirchlichen Führern möglich.
Deswegen muss man [vor der Wahl] das Verhalten der Untertanen sehr gut beobachten und kennen, bevor sie die Ämter erreichen, denn eine schlechte Wahl kann wohl behoben werden, richtet aber viel Schaden an. Am Ende sind die Geister müde vom Kampf, die Bitterkeit verflüchtigt sich, dann durch eine Vorsehung kommt der Kampf wieder auf, oder einer wird der Sieger und kann die Verlierer nun mehr schikanieren und die Zwietracht geht unendlich weiter.
10. Neue religiöse Abspaltungen provozieren neues "Durcheinander"
[35. Es bilden sich neue religiöse Richtungen - und neues Durcheinander]
35. Die alternativen Religionsvereinigungen sind ebenfalls nur Propagandaorganisationen, um die Uneinigkeit der Völker anzufachen. Dies wird in einer besonderen Sitzung behandelt. Hier genügt es zu sagen, dass es überall, wo Europäer und Kreolen gemischt sind, sich diese neuen Religionsformen bilden. Dann verlangt jede Partei, die Wahrheit für sich gepachtet zu haben, und Freundschaft in ruhe und Frieden gibt es nicht mehr, sondern sie stören sich nur noch gegenseitig. In der Sitzung, wo das besprochen wird, kann man sehen, wie wenig Nutzen dies den Ureinwohnern bringt, die dort eine Alternative haben, und den daraus sich ergebenden Schaden. Dort [in dieser besonderen Sitzung] werden dann Meldungen besprochen, die geringe Unterwerfung und geringen Respekt vor Richtern und Gerichten zum Thema haben, und woher dann die Kriminalitäten ("Unordnung") und Unruhen kommen, die in jenen Gegenden regelmässig auftreten.
11. "Christliche" und "freie" Gebiete
[36. Die "normalen" Jesus-Fantasie-Christen mit dem König - die freien Ureinwohner in freien Gebieten bleiben frei, ausser wenn die kriminellen "Christen" Kriege führen]
38. Ureinwohner achten sich gegenseitig immer als [souveräne] kleine Herrscher in seinem eigenen Land, mit der absoluten Autorität darüber [über dieses Land]. Es entscheidet niemand über ihn als nur sein eigener Wille. Manchmal sprechen sie an ihren Wohnsitzen in Dörfern oder Städten oder woanders auch Orakel. Die Macht der Vögte ist dort bei den vornehmsten Nachbarn, die das Vorbild sind. Wenn der Vogt seine Arbeit gut macht und die Ureinwohner mit ihm gut auskommen, hat er den Platz eines ehrenvollen Nachbarn. Wenn aber Gerichtsstreitigkeiten aufkommen, oder wenn er durch seinen Stand seine Überlegenheit zeigen will, dann wird das nichts, sondern sie bewaffnen sich gegen ihn, niemand gehorcht ihm mehr, dann hat er dort nichts mehr zu suchen. Wenn er es weiter versucht, dann werden sie ihn vernichten.
36. In [West]-Indien und vor allem in [Kolonial]-Peru, über die hier die Rede ist, wollen die normalen "Christen" immer Recht behalten, weil sie behaupten, sie seien mit dem spanischen König. Sie mischen sich [ausserdem] nicht in andere Glaubensgemeinschaften ein, die in anderen Königreichen entstanden sind, denn man kann Kreolen oder Europäern dort keine andere Haltung aufzwingen.
Andere leben total frei [in freien Gebieten] mit ihren Freiheiten oder mit Willkür, ohne Steuern, leben nicht als Vasallen, jeder ist dort sein eigener Souverän, sie sind Herren über sich selbst, sie schützen ihre Vermögen und ihr Land, allenfalls die Kriege [der kriminellen "Christen"] vermondern ihre Einkünfte oder zwingen sie in eine Vasallenschaft. Reiche Leute werden die Bankiers der Könige für Darlehen, oder werden mit Extra-Steuern bedacht [für ein spezielles Projekt]. Arme Leute müssen nicht vor Steuern fliehen oder in den ["christlichen] Krieg ziehen und ihre Heimat verlassen. Dort leben Weisse und Mestizen ohne Belästigung durch die [kriminell-"christliche"] Regierung und sie leben in Frieden und nutzen das Land und werden von allen Nationen beneidet.
[37. Ureinwohner in freien Gebieten: Kriminelle Kriege der kriminellen Jesus-Fantasie-"Christen": Verwerfungen bei den Ureinwohnern - Traumata - Fabeln]
37. Die [kriminellen] Kriege [der kriminellen "Christen" auf dem fremden Kontinent "Amerika"] provozieren Verwerfungen, Schicksale, Erschütterungen in der Gesellschaft. Dann meint einer, er sei der Sieger in einer Provinz, halten eine Trophäe in der Hand, haben aber das Land verwüstet. Manchmal stirbt ein ganzes Heer, das dann nur noch als schwacher Schatten erscheint. Dieser Anblick [von vielen Leichen auf einmal] ist ein Graus, der ein lebenslängliches Trauma provoziert. Da sind viele solche alten Geschichten, die dann herumerzählt werden, das werden dann historische Fabeln.
Über Politik in Europa sind diese Leute [Ureinwohner] meistens nicht informiert. Sie haben keine Schulung in Kultur, Regierung oder Recht, was die Rechte der Fürsten angeht. Sie wissen nicht, was in der Welt vor sich geht [krimineller "christliche" Kolonialismus weltweit, ebenso der erpresserische Islam weltweit]. Es fehlt die Aufklärung, und Sachen, die das Leben erleichtern, lernen sie nicht. Man könnte sie aber unterrichten und ihnen diesen unschätzbaren Schatz beibringen. Aber sie bleiben einfach so: ohne die Sache, die das Leben bequemer machen, und ohne Aufklärung.
[38. Ureinwohner in freien Gebieten: sind souverän - Orakel sprechen - der vornehmste Nachbar ist das Vorbild - Vögte, die Probleme machen werden vernichtet]
12. Das Leben in den Städten: Kriminalität bei Weissen und Kreolen: Vögte, Bürgermeister, Kirchenführer
[39. Willkür und Selbstjustiz: Der Vogt ziert sich meistens und Regierungen und Bürgermeister müssen alles regeln - aber kriminelle Vögte werden bestraft]
39. In einigen Städten ist dieser Eigensinn stärker ausgeprägt als in anderen, wo Drohungen und Fehlverhalten eines Herrschers dann nicht so klug ist, sondern er bringt damit sein Leben in Gefahr. Das passiert aber nur selten, denn die Vögte kümmern sich doch nur um ihre eigenen Angelegenheiten und den Rest sollen die Regierung oder die Bürgermeister ("alcaldes") lösen. So sind die Vögte nie in Rechtsangelegenheiten verwickelt, die für sie tödliche Folgen hätten. Aber es gibt Fälle, wo es ohne Konfrontation nicht geht. Dann kommt der Despotismus dieser Leute deutlich zum Vorschein, und um das zu verstehen, werden wir nun einige Fälle in diesen Provinzen schildern, die sich während unseres Aufenthalts dort ereignet haben.
[40. Fall 1: Fehde zwischen Europäern und Kreolen mit Verletzung und Waffenmärschen]
40. In einer mittleren Stadt dieser Königreiche kam ein Streit zwischen Kreolen und Europäern auf, der in einem Duell mit Paten endete. Einer der Parteien wurde durch eine Verwundung schwer verletzt und floh vor dem Gegner, denn er wollte seine Waffe nicht aushändigen. Das sprach sich herum, und er [der Verliere] plante eine Rache. Er bewaffnete sich mit Feuerwaffen und suchte seinen Gegner auf, als sie [auf einen Kampf] nicht vorbereitet waren. Inzwischen waren die Parteien Kreolen gegen Europäer gewachsen. Die Unruhe und die Provokationen wurden immer grösser. Das Ende kam mit gegenseitiger Verfolgung mehrere Nächte lang mit Donnerbüchsen auf dem [zentralen] Platz der Stadt ["plaza de armas"], bis zum Morgengrauen.
[41. Fall 1: Der Vogt macht Hausbesuche mit Ankündigung - die Kontrahenten verstecken sich - der Vogt schreibt "nicht aufgefunden" - Versöhnung durch Vermittlung von Ulloa+Juan]
41. Der Vogt war zwar anwesend, wollte aber nichts unternehmen, weil er meinte, er sei zu schwach, um diesen Streit zu beenden. Seine in Freundschaft eingeleiteten Massnahmen reichten einfach nicht aus. Da wurde dieser Streit sogar in der Provinzhauptstadt bekannt und er bekam den Befehl, beide Schuldigen festzunehmen und zu bestrafen. Als diese davon hörten, verschanzten sich aber mit allen Waffen, die sie hatten sowie mit vielen Mestizen, mit ihren Kindern und Abhängigen in ihren Häusern und waren bereit, ihm jede Gegenwehr zu bieten, falls er versuchen sollte, den Gerichtsbefehl auszuführen. Nun agierte der Vogt mit einer höflichen Botschaft mit der Bitte, ihre Häuser aufsuchen zu dürfen mit der Versicherung, damit sei nicht der Ort gemeint, wo sie sich verschanzt hätten. Sie sahen, dass ein solcher Besuch keine Gefahr darstellen würde [durch eine Mitteilung eines "Botschafters"?], sie räumten die Häuser bis auf ein einziges Zimmer, das bei geschlossener Türe als Festung diente.
Der Vogt kam mit seinem Notar, dem Gerichtsvollzieher, den Ministern und anderen Leuten in das Haus [in die beiden Häuser] und gab Zeichen für die Gefangennahme. Sie durchsuchten das Haus, ohne das Zimmer zu erreichen, in dem sie [Hrsg.: die Angeklagten] waren (das war dem Notar und den anderen Ministern ebenso bekannt war wie dem Vogt). Nach dem Besuch hatten sie "nichts gefunden". Die Untersuchung wurde beendet und das Gericht mittels Zeugen informiert. Nun kamen die Verfolgten aber aus ihrem Versteck, begannen, öffentlich aufzutreten, wie wenn sie bereits ihre Strafe abgesessen hätten. Das Gericht hatte das Ganze nicht ganz gecheckt, aber da der Vogt keine Möglichkeiten hatte, einen nochmaligen Vorgang in Gang zu setzen, wurde alles verheimlicht. Ungefähr 6 Monate nach diesem Vorfall erreichten wir diese Stadt, und in aller Freundlichkeit bekamen wir ihre Aufmerksamkeit, so dass sie sich durch unsere Vermittlung ("por nuestro medio") versöhnten und zu einem legalen Leben zurückkehrten. Somit wurde der ewige Streit überwunden.
13. Gerichtsfälle in den Städten: Tribut an den König, Kriegsanleihe, Spende für Königspalast
[42. Fall generell: Geschuldeter Tribut an den König: kann durch Richter nicht eingetrieben werden]
Dasselbe [Täter, die sich nach einer Vorwarnung verstecken] geschieht dort, wo Richter auf Befehl von königlichen Beamten versuchen, geschuldete Summen von Privatpersonen einzutreiben, die der königlichen Schatzkammer [Tribut] schulden. Dabei bekommen die Vögte und Richter jede Macht zugesprochen. Aber die Befehle werden vor Ort dann zurückgewiesen und die Richter können nichts ausrichten. Solche Beispiele kann man überall finden, also Leute, die ihre Schulden an die königliche Staatskasse bezahlen, und solche, die es verweigern. Und man kann sie unmöglich dazu zwingen, ausser, wenn die Vögte ihre Gelder eintreiben, dort geschieht es ganz anders [mit totaler Erpressung].
[43. Fall in Lima: Kriegsanleihe gegen England finanzieren - Erpressung der Händler mit Importwaren - Widerstand bei der Bevölkerung]
43. In [Kolonial]-Peru gibt es einige grosse Städte, wo dieser freie Wille stärker ausgeprägt ist, aber er ist überall etwas vorhanden. Wir haben einen Fall in Lima erlebt, wo ja der Vizekönig wohnt und die Streitkräfte des Königreichs stationiert sind. Man könnte meinen, dies würde die Einwohner zu etwas Zurückhaltung ermuntern. Dann kam der Krieg gegen England mit Vorsichtsmassnahmen und Wiedergutmachung wegen Beleidigungen. Der Vizekönig machte eine "Vereinbarung" und beschloss ein Projekt und wollte dafür in Lima Geld sammeln. Da es sich um eine Anleihe und nicht um eine Spende handelte, erhöhte er einfach die Warenumsatzsteuer auf alle nach Lima importierten Waren und Früchte. Der Zweck war die Deckung der Kriegskosten. Die Steuergelder flossen aber zu langsam, so war es notwendig, bei Privatpersonen Kredite aufzunehmen, die später bezahlt werden sollten.
Die Kaufleute wurden alle erpresst, weil sie sonst keine Ware mehr erhalten hätten. Sie erklärten sich bereit, ihren Teil beizutragen. Aber die übrigen Stadtbewohner wehrten sich dermassen, dass sie das Projekt blockierten. Und der Vizekönig war machtlos, konnte sie nicht zu einem Beitrag zwingen. Dies veranlasste ihn, einige in ihren Häusern gefangen zu halten, mit Soldaten als Bewachung. Die Soldaten ihrerseits bekamen ein hohes Gehalt auf Kosten der Untertanen. Dies reichte noch nicht aus, denn die Soldaten bekamen gar keinen Lohn und mussten auch nichts [an die Anleihe] zahlen. Nach einigen Tagen mussten die Wachen abgezogen werden und die Insassen wurden freigelassen. Sie konnten also weiter Widerstand leisten, wenn das Verfahren fortgesetzt würde.
[44. Fall in Lima: Spende für einen neuen Königspalast in Madrid wird teilweise nicht bezahlt - der König hat doch genug Geld]
orig.:
44. Fast dasselbe geschah bei der Erhebung der Spende, die Seine Majestät für den Bau des Palastes verlangte, der gegenwärtig [Hrsg.: in Madrid] gebaut wird. Diejenigen, die sie sofort bezahlten, waren die Indianer, denn die Tribute für jenes Jahr wurden um den Betrag erhöht, der ihnen entsprach; die Mestizen bezahlten sie, wenn nicht alle, so doch die meisten; die Spanier oder Weißen von geringem Rang, einige taten es und andere nicht, und die noblen Herren, einige bezahlten sie ganz, andere bezahlten, was sie wollten und nicht, was ihnen zugewiesen wurde, und es gab viele, die nichts bezahlen wollten, egal wie viele Aufforderungen die Vögte und Gerichte an sie richteten. Es läuft also wirklich darauf hinaus, dass die Gerechtigkeit keinen anderen Platz hat, als den, den die Bewohner dieser Länder ihr geben wollen.
14. Fälle in den Städdten mit Rebellion, Willkür, Justiz bleibt ohne Soldaten
[45. Mangel: Mentalitäten in den Städten sind verschieden - Rebellion und Aufstand gegen die Justiz ist in manchen Städten normal]
45. Die Mentalitäten in den Städten und Gemeinden sind unterschiedlich:
-- manchmal wird der Justiz mehr oder weniger Macht gegeben;
-- oder dann ist die Mentalität unruhiger, hochmütiger und lauter als anderswo.
In solchen Städten braucht es nicht viel, um Unruhen zu provozieren. Mit einem Aufruhr oder sogar Meuterei rebellieren sie dann das Gesetz der Justiz. Dies wird von den Vögten ("corregidores") und anderen Richtern mit Sorge beobachtet, denn auch die Beschlüsse der Richter sind nicht viel Wert, wenn die ersteren [die Vögte] keine Autorität mehr haben, um Unruhen einzudämmen. Der Gerichtsbefehl an die Vögte [zur Eindämmung der Unruhen] beinhaltet dann eine Anhörung mehrerer Personen. Da sind uns während unseres Aufenthalts einige Fälle bekannt geworden, werden wir aber auslassen, um die Sitzung nicht weiter zu verzögern.
[46. Mangel: Mentalitäten in den Städten: Wildheit und Willkür - die Justiz hat keine Soldaten, um Massnahmen durchzusetzen]
46. Die zu grosse Freiheit dieser Völker und ihr geringer Gehorsam unter die Gerechtigkeit bei diesen Einwohnern kommt von zu schlaffer Struktur, sie durch Befehle einzuschränken. Es sind auch keine Mittel vorhanden, denn diese Länder dort sind alle riesig. Von den Küsten von Caracas, Santa Marta und Cartagena bis Lima sind es 1500 Meilen. Mehr als die Truppen bei den Waffenplätzen gibt es nicht. Mehr Truppen aufzustellen scheitert an den Unterhaltskosten, weil die Kosten so hoch wären wie der Wert aller [west]-indischen Produkte, wie es schon von 1740 bis [Hrsg.: 1743] der Fall war. Man hat ja in Lima schon gegen die Beleidigungen der Engländer 2000 Mann zur Verteidigung der Küsten installiert, wobei die Schatzkammer von Peru in Lima nicht genügend Geld zu diesem Zweck zur Verfügung hatte. Gouverneure, Minister und Untertanen bekamen folglich nur 50% ihres Gehalts und die abgezogenen 50% wurden für die Kriegskosten verwendet. Ausserdem wurde die "neue Steuer" auf Güter und Früchte erheblich erhöht.
Und doch war es notwendig, die Truppen im Jahr [Hrsg.: 43] zu reformieren, so dass man die Anzahl Soldaten in der Garnison von Callao [bei Lima] reduzieren konnte. Die Justiz bleibt aber somit schwach, kann sich keinen Respekt verschaffen. Da sind neben den Richtern nur drei oder vier Mestizen als Gerichtsvollzieher. Diese Mestizen sind von einer minderwertigen Kaste, abhängig von den Häuptlingen der Stadt. Auch ihnen fehlt manchmal die Entschlossenheit, Massnahmen durchzusetzen, auch wenn da Befehle von Gerichten existieren oder wenn sie von Richtern begleitet werden. Der Respekt ist nicht vorhanden und die Leute befolgen nichts.
[47. Massnahme: Gouverneure installieren - Strafen nur bei Schwerverbrechern vollstrecken]
47. Gemäss unserer Einschätzung kann man die Strukturen der Regierungen in diesen Königreichen so belassen. Wenn man sie auf eine andere Grundlage stellen würde, würde sie nicht mehr Macht haben, denn das Volk respektiert die Minister einfach nicht, und ohne den Goodwill der Bevölkerung sind Unruhen zu befürchten, so dass dann diese Länder in Gefahr wären, denn schon die Änderung von viel Freiheit zu Unterwerfung gemäss der Vernunft wäre schon zu viel verlangt und hätte grosse Auswirkungen auf die Gemüter des Volkes.
Es herrscht dort eine Kriminalität, die man kaum korrigieren kann, vielleicht mit der Wahl von Gouverneuren. Gouverneure, Vögte und Minister sollten dort nicht ihre Habgier spielen lassen, sondern reif sein, Fehler mit Umsicht zu korrigieren. Bei manisch kriminellen Leuten, wo keine Begnadigung möglich ist, muss man Strafen vollstrecken. Denn bei solch kriminellen Leuten wird sich keine solidarische Bewegung bilden, diese Kriminellen auch noch zu verteidigen.
[48. Mangel: Kriminelle Regierungen sind Vorbilder für die kriminellen Bevölkerungen - und die Richter lassen die kriminellen Regierungen zu]
48. Die Bevölkerungen in jenen Ländern verachten die Gerechtigkeit. Aber die Regierenden sind oft das negative Vorbild wie ehrgeizige Genies oder Hamsterer oder Leute mit lasterhaften Gewohnheiten, usw., die immer Skandale und eine pervertierte Führung verursachen, mit Leidenschaft und Parteilichkeit. Dann haben Privatpersonen wenig oder gar keine Wertschätzung oder Respekt ihrer Autorität. Was ist dann? Es gibt nur noch Lächerliches, das aber dann als ideal angesehen wird. Also die Bewohner haben nur eine Teilschuld, sondern die Richter sind genauso daran beteiligt, weil sie die anderen [die kriminellen Regierenden] schützen. Auf diese Weise wird die Ordnung verächtlich gemacht, Gebote werden nicht mehr verehrt, und so werden diese Völker zu kopflosen und unbeherrschten Ungeheuern.
15. Kriminelle Regierungen werden von den Bevölkerungen kopiert, Regierungsmitglieder+Kirchenführer hochkriminell
[49. Mangel: Kriminelle Regierungen sind Vorbild für kriminelle Bevölkerungen - der König von Madrid ist viel zu weit weg]
49. Völker, die eine hohe Philosophie pflegen, werden sich immer eine Regierung geben, die ihren Sitten entspricht und die ein lebendiges Abbild von ihnen sind. Somit wird eine kriminelle Regierung eine kriminelle Bevölkerung provozieren, die dann ihrerseits gerne kriminelle Regierungen wählt, was sie verdienen. Volk und Regierung spiegeln sich gegenseitig. Es gilt oft nicht die Religion, sondern das Urteil des Herrschers. In den Ländern wie [Kolonial]-Peru und in allen Ländern von [West]-Indien ist der Monarch [aus Madrid] einfach viel zu weit weg, und seine Lichtstrahlen beeindrucken nicht und können auch keine angemessene Reflexion hervorrufen. Die Vizekönige nehmen seinen Platz ein, füllen ihn aber nicht aus. Der König [in Madrid] kann den Vasallen wegen der Entfernung also unmöglich ein Vorbild sein. Die Massen folgen den politischen Orakeln und funktionieren immer mit Vormachen-Nachmachen.
[50. Mangel: Kriminelle Regierungen sind das Vorbild und die Bevölkerungen kopieren diese Kriminalität]
50. Der Missbrauch [der Freiheit] zur Verletzung der Gesetze hat zur Folge, dass Befehle einfach nicht mehr beachtet werden. Die Bevölkerung verliert somit ihren ganzen Wert, und die Befehle der Vögte werden gegenüber den untergebenen Bevölkerungen nur noch lächerlich. Gleichzeitig haben die Vizekönige ihre eigenen Motive, Dokumente aus Spanien nicht zu befolgen und auszusetzen. Das braucht längere Erklärungen und wird deswegen in der nächsten Sitzung behandelt, wo die zivile und politische Regierung dieser Königreiche besprochen wird. Kurz gesagt kommt der Ungehorsam in einer Bevölkerung teilweise vom schlechten Vorbild der Regierungen sowie von der Lauheit und der geringen Zuneigung, mit der sie die Befehle ihrer Ältesten betrachten.
[51. Mangel: Kriminelle Regierung und Religionsführer steigern gegenseitig ihre Kriminalität - Geistliche erpressen mit Waffengewalt andere Geistliche - "christliche" Fantasie-Brüder befreien in der Nacht Leute aus Gefängnissen]
51. [Religiöse] Laien und Geistliche pflegen ihre Parteilichkeiten, und die Regierenden pflegen ihren Hochmut mit ihren Freiheiten und meinen, sie seien ein Genie. Sie pflegen ein Übermass und provozieren bei den ersteren [bei den religiösen Jesus-Fantasie-Führern] dasselbe, und so helfen sie sich gegenseitig für jeden Machtmissbrauch. Der ganze Kirchenstaat ist nur noch eine einzige Kriminalität, und die Religionen (mit Ausnahme der Jesuiten mit der gegenteiligen Politik) fallen am meisten auf: Sie mischen sich in Angelegenheiten ein, wo sie gar nichts zu sagen haben, und die ihrem Stande nicht angemessen sind. Gleichzeitig verlieren beide religiösen Gruppen - der Religionen und der anderen Geistlichen - den Respekt vor Richterentscheiden. Dieses schlechte Vorbild wird von den Laien kopiert, auch sie werden weniger zurückhaltend und sie verachten dann ebenfalls die richterlichen Anordnungen.
In diesen Ländern ist Macht und Kühnheit das Ventil der [Jesus-Fantasie]-Geistlichen. Sie geniessen das Privileg, missbrauchen es und verspotten dabei die Vögte und die anderen [Jesus-Fantasie]-Geistlichen immerzu, auch wenn es sich um Geistliche "von grösserem Charakter" handelt. Dort [in Kolonial-Peru] kommt es (als einziges Land, wie wir meinen) vor,
-- dass [Jesus-Fantasie]-Geistliche mit Waffen in der Hand andere [Jesus-Fantasie]-Geistliche erpressen und berauben
-- in der Nacht bilden sich Banden von verkleideten [Jesus-Fantasie]-Brüdern bilden, die Unruhen verursachen, wie wenn sie alle verirrt und in einem Gefängnis wären
-- und sie dringen mit absoluter Willkür in Gefängnisse ein, wo sich niemand wehren kann, und befreien so Gefangene, der von der Justiz eigentlich bestraft werden sollte - so passierte es in der Stadt Cuenca [heute Ecuador] wenige Tage vor unserer Ankunft im Jahre 1740.
Dort wagen es die Richter nicht, die Häuser der [Jesus-Fantasie]-Geistlichen zu durchsuchen, wo die Sträflinge als "Asyl" hingebracht werden, um die Sträflinge in die Gefängnisse zurückzubringen. So erlebten wir das in der Stadt Lambayeque [neben Chiclayo in Nord-Peru] im Jahre [Hrsg.: 1740], als wir auf dem Weg nach Lima waren. Ein einfacher [Jesus-Fantasie]-Geistlicher wollte den Vogt schlagen, weil dieser sein Haus durchsucht hatte, um einen Sträfling herauszuholen, der eine andere Person erstochen hatte. Dort ist seit einiger Zeit keine Justizmacht mehr vorhanden und jeder kann tun und lassen, was er will. Die [Jesus-Fantasie]-Geistlichen sind also mächtiger als die Richter und verhöhnen sogar die Richter. Die [religiösen] Laien verlieren ebenso ihre Achtung [vor dem Gesetz] und wenn erstere übermässig ihre Macht missbrauchen, wird das von den letzteren kopiert, um noch übertroffen zu werden.
[52. Mangel: Geistliche und Regierungen verachten jede Gerechtigkeit - die Justiz handelt nicht - Maschinerie von Missbräuchen ist Mentalität - gute Statthalter und Amtsträger auswählen - Madrid ist weit weg und zählt dort nicht]
52. Die [Jesus-Fantasie]-Geistlichen entwickeln also eine totale Verachtung gegenüber der Gerechtigkeit, und ebenso verachten sie die eigenen Prälaten [hohe Jesus-Fantasie-Amtsinhaber]. Deswegen kann man mit ihnen [mit den kriminellen Jesus-Fantasie-Geistlichen] nicht kollaborieren. Auch ihre Kriminalitäten kann man nicht bestrafen, und man kann auch die unendliche Maschinerie von Missbräuchen nicht reformieren, die in diese Länder eingeführt wurde und dort zur Mentalität geworden ist, seit dem Beginn der ersten [kriminell-"christlichen" Invasoren ab Cortez 1530].
Die Ursprünge dieser kriminellen Mentalitäten sind zahlreich und vielfältig, sind unverbesserlich. Man kann die Ursachen nicht ganz ausrotten, sondern höchstens teilweise. Man kann allenfalls gute Statthalter und Amtsträger auswählen, sie sollen uneigennützig und unparteiisch sein, gute Manieren haben, zu allen freundlich und streng gleichzeitig sein. So kann man die Zunahme der Kriminalität zumindest verhindern und streng gegen Kriminelle agieren. Wenn das den Geist jener Leute nicht zügelt, dann gibt es gemäss unserem Wissen keine Methode, wie dies erreicht werden kann und die dort praktikabel ist, denn [der Königshof von Madrid] ist einfach viel zu weit entfernt, da nützt keine Planung.
Vizekönige Priester und Vatikan sind alles korrupte und koloniale Massenmörder - die Kirche soll zur HÖLLE fahren.
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