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Ulloa+Juan: Geheime Notizen  (Madrid 1748, publiziert in London 1826)

Siebte Sitzung (Sitzung 7): Landraub gegen Ureinwohner, und die Steuerbehörden kollaborieren

aus: Jorge Juan y Antonio de Ulloa. NOTICIAS SECRETAS DE AMERICA (nur für den König in Madrid 1748, publiziert in London 1826)
Опубліковано - publiziert von Serhii Kupriienko el 6-7-2008
http://kuprienko.info/jorge-juan-y-antonio-de-ulloa-noticias-secretas-de-america

übersetzt und präsentiert von Michael Palomino (2023 - Deepl, Bing Translator, Translator.eu)

Vizekönige Priester und Vatikan sind alles korrupte und koloniale Massenmörder - die Kirche soll zur HÖLLE fahren.
Michael Palomino - Juli 2023

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Inhalt


1. Die Tricks der kriminellen "Christen", den Ureinwohnern das Land zu rauben - die Zusammenarbeit mit den weiss-rassistischen Gerichten (audiencias)
2. Ureinwohner sind Analphabeten und können sich gegen Gerichtsentscheide nicht wehren
3. Massnahmen gegen Landraub: Die Rückgabe von 50% des geraubten Landes
4. Gerichtsanordnungen im Sinne der Ureinwohner gehen bei den kriminellen "Christen" einfach "vergessen"
5. Weitere Details über geraubtes Land und die Rückgabe
6. Ureinwohner sind wichtig für die Maultier-Transporte
7. Massnahme: Die Protektoren sollen Ureinwohner sein - die Söhne der Häuptlinge  
8. Ureinwohner rebellieren nicht gerne - erst, wenn sie alles verloren haben
9. Die Ureinwohner und die Treue zum König
10. Die kriminell-"christlichen" Spanier+Mestizen in den Griff kriegen - mehr Königsvertreter + Ureinwohner-Protektoren ausbilden
11. Ureinwohner sterben an Pocken+anderen Krankheiten, weil man sie verhungern lässt+medizinische Versorgung fehlt
12. Den Ureinwohnern droht die Ausrottung
13. Die Finanzierung der Ureinwohner-Spitäler
14. Die Verwaltung der Ureinwohner-Spitäler - am besten durch die Jesuiten  


Siebte Sitzung (Sitzung 7): Landraub gegen Ureinwohner, und die Steuerbehörden kollaborieren


1. Die Tricks der kriminellen "Christen", den Ureinwohnern das Land zu rauben - die Zusammenarbeit mit den weiss-rassistischen Gerichten (audiencias)

[Landraub ohne Ende]

Der Missbrauch an den Ureinwohnern in Peru geht immer noch weiter. Die Ungerechtigkeit ist dabei der Landraub. Dies provoziert grossen Schaden, und sie haben kaum Schutz oder Verteidiger, die sie beschützen und für ihre Rechte sorgen.

[1. Unendliche Gier der kriminellen "Christen" gegen Ureinwohner - Minister bleiben manchmal ohne Geld für Kontrollen oder reisen einfach nie - Ulloa+Juan reisten 9 Jahre lang herum]

1. Die Bosheit kennt alle Variationen für Feindseligkeiten gegen Ureinwohner und Berichte kommen immer erst mit Verzögerung. Wir haben in den drei vorangegangenen Sitzungen schon vieles über die Tyrannei erwähnt, wie die Ureinwohner [den kriminellen "Christen"] unterworfen sind. Als Ergänzung soll nun diese [Hrsg.: Sitzung] dienen. Wir müssen den Machtmissbrauch mit der Gier aufzeigen, der so schlimm ist ,dass den Ureinwohnern sogar die Mittel für ihren Unterhalt entzogen werden, und so können sie schon gar keine Tribute an seine Majestät zahlen, was eigentlich die einzige Abgabe für sie sein sollte, wenn man den frommen Geist der katholischen [Jesus-Fantasie]-Könige von Spanien betrachtet. Dieser Tribut ist so gemässigt, dass er ihnen in keiner Weise zur Last fallen würde, wenn das alles wäre.

Dies ist die Meinung der Ureinwohner selber, wir wurden mehrfach so informiert, entweder von Häuptlingen (caciques) oder von Leuten, die in den abgelegenen Orten unsere Helfer und Herbergsleute waren. Wir wohnten in ihren Häusern oder Hütten, manchmal auf Bauernhöfen aller Art und in den Dörfern. Wir hörten Schreie, von Erpressungen, von Ungerechtigkeiten, mit denen sie bedrängt werden. Wir hörten Sachen, über die die Minister der Gegend nur oberflächlich oder gar nicht informiert sind. Einige [der Minister] bekamen nicht das Geld zur Verfügung zum Reisen, andere reisen einfach nie und kümmern sich um nichts oder nur um sich selbst mit der Anhäufung von mehr Reichtum.

Bei uns aber wurde niemand reicher, denn unser Bestreben ("conato") war nicht der grosse Reichtum, sondern nur das Sammeln von Nachrichten, und wir haben dies mit Befriedigung erledigt. Wir waren nur eine kleine Gruppe und die Ureinwohner hatten keine Angst vor uns. Wir sahen sie als Menschen und Personen, und das schuf Vertrautheit und Freundlichkeit. Die gab ihnen Mut, uns von ihren Gefühlen zu erzählen. Auch die Franzosen [von der Gesellschaft der Jesuiten] machten dieselbe Erfahrung. Sie teilten uns ihre Beschwerden mit. Die Helfer, die uns halfen, erhielten pünktlich ihren Lohn. Deswegen erzählten sie uns, wie schlecht sie von denen bezahlt wurden, denen sie dienten. Alles in allem sind wir 9 Jahre von Provinz zu Provinz gereist. Dies gab uns Gelegenheit, alles zu bestätigen und sogar noch mehr zu sehen, als sie uns erzählten.


[2. "Christen"=Landräuber: Landraub ohne Ende - viele Ureinwohner sind bereits OHNE Land - Erpressung, Drohung, Betrug etc.]

2. Eines der Dinge, die einen am meisten zum Mitleid mit diesen Menschen bewegen, ist zu sehen, dass sie bereits völlig ihres eigenen Landes beraubt sind, denn obwohl ihnen zu Beginn der Eroberung und Gründung der Städte einige Teile zugewiesen wurden, damit sie unter den Häuptlingen und Ureinwohnern ihrer eigenen Zugehörigkeit verteilt werden konnten, sind sie durch die Gier so sehr reduziert worden, dass bereits jetzt die ihnen verbliebenen Gebiete sehr klein sind, und die meisten von ihnen ohne [Hrsg.: Land] sind, einige, weil sie das Land [Hrsg.: missbrauchen]. Also:
-- einige haben [Hrsg.: mit Missbrauch] ihrer absoluten Macht einfach [das Land] geraubt.
-- Andere [Ureinwohner stehen ohne Land da], weil die Besitzer der benachbarten Ländereien sie [mit Erpressung oder Todesdrohung] gezwungen haben, sie [ihr Land] zu verkaufen, und
-- wieder andere [Ureinwohner stehen ohne Land da], weil sie durch Betrug dazu gebracht wurden, sich von ihnen zu trennen.


[3a. "Christen"=Landräuber in Mulahaló (Provinz Quito): Antrag beim "Gericht" reicht, um Ureinwohnern das Land zu rauben]

3. [3a.] Wir waren in der Provinz Quito und begegneten dem ersten Häuptling, den wir trafen, im Dorf Mulahaló, im Justizbereich (corregimiento) Lacatunga. Er hiess Don Manuel Sanipatin, ein vernünftiger Mann und sehr loyal zum König. Einmal bot er uns einen Rundgang durch sein Dorf an, und wir übernachteten in seinem Haus, ohne Schmuck, aber voller Willen und Freude. Da beklagte er sich unter anderem über die [kriminellen "Christen"]-Spanier: Einer hatte zwei Grundstücke, wo er auch Landbau betrieb. Dann wollte er erweitern, also ein Grundstück von einem Nachbarn dazuhaben, und meldete das am Gericht ("audiencia") in Quito. Obwohl der Häuptling so bald wie möglich ebenfalls zur entsprechenden Verteidigung vorsprach, konnte er nichts erreichen. Das Land wurde plötzlich enteignet, ohne die Bitten, Anträge oder Vorsprachen zu berücksichtigen, auch die beim Steuerprotektor ("protector fiscal") nicht, um die Wirksamkeit der Verteidigung zu erreichen.

[3b. "Christen"=Landräuber: Das Land der Ureinwohner bleibt ohne Grundbuchamt und gilt als "verlassen" - und wird vom "christlichen" Amt an kriminelle "Christen" verkauft]

Und es kommt täglich vor, dass Land von Ureinwohnern verkauft wird, sobald jemand ernsthaft einen Antrag stellt. Dieses kriminelle Verhalten ("Unordnung") ist deswegen möglich, weil die Ureinwohner gar keinen Anspruch auf Land stellen können, weil es für sie kein Amt oder Archiv [mit Grundbuch und Besitzurkunde] gibt. Das Land gilt [offiziell] als verlassen, und wird als solches dann verkauft. Dabei wird die Ungerechtigkeit einfach verschleiert. Auf diese Weise wurde der grösste Teil der Ländereien, die sich heute im Besitz der weltlichen Spanier und Gemeinden befinden, vergrössert und die Bauernhöfe (""chácaras") der Ureinwohner verkleinert, wodurch die Zahl der Ureinwohner [auf dem Land] zwangsläufig abnimmt.


[4. "Christen"=Landräuber: Sie besetzen Land mit Steinhäusern, sie vertreiben Ureinwohner ins angrenzende Land, und behaupten dann, wer im Nachbargrundstück wohnt, habe Land besetzt]

4. In der vorangegangen Sitzung wurde der Fall vom Landgut in Guachala erwähnt. Dort war noch ein anderer [Hrsg.: Fall], den wir beobachten könnten, was Enteignungen von Grundstücken betrifft, die dort für die [Mutter-Erde]-Ureinwohner laufend erleiden. Als wir dort die Nacht verbrachten, war der Besitzer dort und er liess einen Ureinwohner rufen, der neben ihm Grundstücke besass. Er log ihm einen Grund vor, wieso wir anwesend waren. Er machte ihm so eine Angst, dass er einwilligte, ihm sei Land in sehr kurzer Zeit zu überlassen.

Von diesem Tag an machte er [der kriminelle Jesus-Fantasie-"Christ"] das Grundstück zu seinem Besitz. Als die Verhandlungen mit dem Ureinwohner abgeschlossen waren, erzählte uns der [kriminell-"christliche"] Landgutsbesitzer selbst, er habe den [Mutter Erde]-Ureinwohner schon lange gebeten, ihm sein Land zu verkaufen, aber dieser habe nie eingewilligt. Und [er mahnte den Ureinwohner immer an], dass er auf dem [seinem] Landgut nichts zu suchen habe. So war es möglich, das Landstück als besetzt (usurpiert) zu betrachten und es ihm königlich zuzusprechen. Er behauptete gegenüber dem Ureinwohner, dass die Franzosen [vom Fantasie-Jesus-Jesuitenorden] und wir [die Fantasie-Jesus-Kundschafter] auf königlichen Befehl [aus Madrid] gekommen waren, damit alles von den Ureinwohnern besetzte und enteignete Land den Besitzern zurückgegeben würde (a reconocer todas las tierras que tenían usurpadas los indios a los españoles). [Er behauptete gegenüber dem Ureinwohner], dass die Ländereien, von denen er sein Leben verdiente, ihm nicht gehörten, weil sie so nahe an seinem Besitz lägen, so dass dies als Landbesetzung ("Usurpation") gewertet würde. Er wolle aber versuchen, ihm sie in gutem Glauben zu überlassen und noch etwas Almosen für ihren Wert zu geben. Er könne dies aber nicht tun, weil wir bereits auf dem Landgut anwesend wären. Also dies sei der Zweck, wieso wir gekommen seien, alle Beschwerden anzuhören, und dann würde ihm sein Land im Rahmen der Gerechtigkeit weggenommen und er als Besetzer fremden Eigentums bestraft werden.

Der Ureinwohner hatte (wie alle dieser Leute) nicht begriffen, was für eine Täuschung und Betrug hier auf ihn zukam. Er hielt die ganze Lüge für wahr. Er verlegte gleich seine arme Hütte, um sich von seiner Schuld zu befreien. Und um das Ganze noch abzusichern, kaufte er [der kriminelle "christliche" Landbesitzer] auch noch gleich die Samen, die er [der Mutter-Erde-Ureinwohner schon] gesät hatte.


[5. "Christen"=Landräuber: Kriminelle "Christen" vertreiben Ureinwohner mit Rufmord, Manövern, Angriffen und Lärm]

5. Andere [kriminelle Scheisser-"Christen"] wenden noch brutalere Mittel an als im vorigen Fall: Sie [rufmorden die Ureinwohner auf dem begehrten Landstück und] bringen sie [andere Ureinwohner] dazu, sie [die Ureinwohner auf dem begehrten Landstück] zu verfolgen, zu reizen, damit sie Anlass haben, sie zu ärgern. Auf diese Weise provozieren sie be den Betroffenen, gelangweilt ihre Ländereien zu verkaufen, weil für sie das Leben in der Nähe der reichen, mächtigen [und hochkriminell-"christlich"-rassistischen] Spanier unerträglich geworden ist. [Für die gerufmordeten Ureinwohner gibt es keine Verteidigung].

[6. "Christen"=Landräuber: 1) Land sich zusprechen lassen - 2) Die Ureinwohner in die Mita-Sklaverei treiben]

6. Die Landgutsbesitzer profitieren von den Enteignungen der Ureinwohner zweifach:
1. Sie vergrössern ihr Territorium, und
2. die Ureinwohner werden gezwungen, freiwillig in die Mita-Sklaverei zu gehen, denn sie können das Geld [des Landverkaufs] gar nicht verwenden [Ureinwohner dürfen kein Land kaufen und aller Handel ist ihnen verboten].

Ausserdem haben die Ureinwohner laufend die gierigen [Jesus-Fantasie]-Vögte und [die gierigen Jesus-Fantasie]-Priester gegen sich [und wollen ihr Geld vor ihnen bewahren]. Also insgesamt ändert sich nicht viel im Leben, wenn sie sich in die Hände der Mita [kriminell-"christliche Sklavereitreiber] fallen lassen. So bleibt ihr Geld geschützt, der Ureinwohner verdient insgesamt aber nichts mehr. Im Falle wenn der Ureinwohner weder Land noch Geld für seinen Unterhalt hat, kann er auch keinen Tribut zahlen. Dann ist er gezwungen, sich vor der Mitasklaverei in einem Weberei-Hof ("obraje") zu retten [wo er wegen jedem kleinsten Fehler oder einfach so mit Peitschenschlägen gefoltert und dann im Hofgefängnis vergiftet und getötet wird]. Also verkauft er sich an ein [Acker- oder Rinderzucht]-Landgut mit seiner Arbeitskraft. Aber auch das provoziert seine Verarmung, denn wenn das Elend bei ihm und seiner Familie ankommt, dann sterben sie und vernichten sich gegenseitig.


2. Ureinwohner sind Analphabeten und können sich gegen Gerichtsentscheide nicht wehren

[7. Die Ureinwohner sind Analphabeten und wissen nicht, wie man sich Recht verschafft - wichtige Steuern der Ureinwohner]

7. Die Bevölkerung der Ureinwohner ist dermassen im Rückgang begriffen [und in der psychischen Massendepression], dass sie es sich selber gar nicht erklären können, und sie finden gar nicht den Mut, für ihre Rechte zu kämpfen. Nicht einmal, wenn sich die Gelegenheit ergibt, wehren sie sich, obwohl sie nur das richtige Wort Ja oder Nein ([Ketschua]: "ari" oder "mano") sagen müssten. Widerstand oder Förmlichkeit ist nicht vorhanden, um in einem Rechtsstaat gegen die hohe Kriminalität [der kriminellen "Christen" und Mestizen] Widerstand zu leisten, die einfach nur klauen, was sie können.

Deswegen [weil die Ureinwohner von Recht nichts verstehen] wollen die Richter sie [die Ureinwohner] gar nicht verteidigen, sondern meinen, die Ureinwohner würden mit Tricks und Lügen arbeiten, so dass nur sehr selten zu ihren Gunsten entschieden wird. Die gegnerische Partei [kriminelle, weisse "Christen" und kriminelle Mestizen] folgen dem Recht und der Richter mit ihnen, bilden oft auch eine Mafia, so dass sie immer geschützt sind. Die müssen nicht viel arbeiten, um ihre Ziele zu erreichen.

Wenn man mit Ministern bei der Verteidigung der Ureinwohner etwas verändern will, kann man mit Dokumenten nicht viel erreichen, auch wenn noch so kraftvolle Ausdrücke geschrieben werden. Die Ureinwohner sind "völlig bäuerlich" [Analphabeten] und leben in aller Einfachheit. Sie können nichts gemäss Gesetz vorbringen, um die Voraussetzungen zu schaffen, ein strenges Urteil zu fällen. Man muss andere Schwerpunkte setzen:
-- dass der Landbesitz erhalten bleibt
-- dass die Bevölkerung der Nation erhalten bleibt und nicht zurückgeht, so dass man auch weiterhin Kriege durchführen kann
-- so kann man weiterhin Minen betreiben, wo nur die Ureinwohner arbeiten und die Reichtümer herausholt, der dann zu Geld für alle Königreiche geschlagen wird
-- und die Ureinwohner sind die Weber, die die Kleider herstellen
-- und es sind die Ureinwohner, die die Steuern für die Staatskasse zahlen, wichtig für die Wirtschaft des Landes und die Löhne der Minister, Richter und Regierungen dieser Königreiche
-- mit diesen Steuergeldern der Ureinwohner werden auch die Garnisonen zur Verteidigung [gegen die kriminell-"christlichen" Engländer] unterhalten [für Kriege auf fremden Kontinenten].


[8. "Christen"=Räuber: Ureinwohner sind Analphabeten und können nicht vorausdenken - die Raubaktionen der Vögte und Bischöfe sowie die Vertreibung der Ureinwohner und der Landraub müssen verboten werden]

8. Die Ureinwohner [Analphabeten] sind total mit der Natur verbunden und denken nicht voraus. Sie sind deswegen immer als unmündig zu betrachten. Wenn sie also in einer Notlage ein Schmuckstück [Werkzeug, Bettdecke, Esel, Landstück] verkaufen, denken sie nicht an morgen, wenn das Schmuckstück [Werkzeug, Bettdecke, Esel, Landstück] dann fehlen wird. Man sollte ihnen deswegen verbieten, ihr Land zu verkaufen, sondern das sollte unverkäuflich sein. Ausserdem sollten die ["christlichen"] Räuber, die "Vogt" und "Priester" heissen, endlich mit ihren Raubaktionen aufhören, so dass die Ureinwohner ihren Unterhalt haben und nicht in die Armut abgleiten. Dann könnten sie auch immer die Tribute [für die königliche Kasse] bezahlen.

Also sollte ein strenges Gesetz geschaffen werden, das den Ureinwohnern den Verkauf ihrer Grundstücke verbietet. Wenn dies trotzdem passiert, wird der neue Besitzer das Grundstück verlieren, wenn ein anderer Ureinwohner den Landverkauf aufdeckt. [Ureinwohner sollen aber untereinander Land kaufen und verkaufen dürfen]. Der Ureinwohner-Denunziant kann dann aber das Land kaufen.

Das Land um die königlichen Landgüter in 2 oder 3 Meilen Entfernung sollte den Ureinwohnern zugeteilt werden, und den Spaniern oder Mestizen sollte der Kauf und [die landwirtschaftliche Bewirtschaftung mit] Aussaat oder Viehbeweidung verboten sein, auch wenn dort niemand lebt. Denn dieser Vorwand [die Ureinwohner zu vertreiben und dann zu behaupten, dass dort niemand lebt, wird oft absichtlich so hergestellt], um das Land dann [den kriminellen "Christen"] zuzuteilen und den Ureinwohnern zu rauben.


3. Massnahmen gegen Landraub: Die Rückgabe von 50% des geraubten Landes

[9. Massnahme: Land-Rückerstattung: 50% des unredlich erworbenen Landes zurückgeben - so kann der Bevölkerungsrückgang bei den Ureinwohnern gestoppt werden]

9. Sie [die kriminellen "Christen" und Mestizen] rauben [seit 1530] die Gebiete der Ureinwohner
-- mit Gewalt
-- mit der Behauptung, dass sie "frei" seien [dass dort niemand lebt, weil man die Bewohner mit Manövern vertrieben hat]
-- mit Betrug [falsche Behauptungen und die Ureinwohner glauben alles].

Somit wäre es angebracht, wenn man nicht alle Ländereien zurückgeben will, so sollte man doch 50% der Ländereien, die seit 20 Jahren nicht mehr in ihrem Besitz sind, ihnen zurückerstatten, damit das Volk von der Not wegkommt, in die es hineingedrückt wurde. Das wäre unserer Ansicht nach ohne Gewissensbisse möglich, nach all dem, was wir berichtet haben, denn
-- einer unmündigen Person etwas abkaufen
-- etwas durch Betrug erwerben
-- etwas [mit Gewalt] an sich reissen
bekommt immer zur Strafe verurteilt, den Gegenstand zurückzugeben.

Es wäre nur Gerechtigkeit, ihnen [den Ureinwohnern] die Hälfte [der geraubten Territorien] zu überlassen. Das ist unserer Meinung nach das einzige Mittel, mit dem der Bevölkerungsrückgang bei den Ureinwohnern gestoppt werden könnte: indem man ihnen gibt, womit sie sich selbst unterhalten können; daraus würde sich eine Erhöhung der Abgaben ergeben, denn je mehr Ureinwohner [es gibt], desto grösser wird der abgelieferte Tribut sein, wenn die Vögte gleichzeitig mit ihren kriminellen Betrugsmanövern aufhören.


[10. Massnahme: Zuerst das Verkaufsverbot für Ureinwohnerland beschliessen - und dann die Land-Rückgabe organisieren]

10. Man kann wohl annehmen, dass ein solcher Plan eine gewisse Reaktion bei denjenigen provozieren wird, die derzeit die Ländereien der Ureinwohner geniessen, denn der grösste Teil von ihnen ist bereits in Gemeinschaften eingetreten, die noch besprochen werden sollen. Aber man könnte wenigstens dafür sorgen, dass die Lage nicht noch schlimmer wird, mit einem Verkaufsverbot der noch verbliebenen Landgüter der Ureinwohner. Und auch die Gerichte dürfen nichts über diese Landgüter [der Ureinwohner] verfügen, auch wenn behauptet wird, sie seien "frei". Sondern dann muss man das Land unter den Ureinwohnern verteilen, denen sie [die Ex-Besitzer] angehören. Die Leute von der Stadt [weisse "Christen" und Mestizen] können nicht das erhalten, was anderen gehört. Mit diesem Schiedsspruch würde [als erstes] der Schaden dieser Leute eingedämmt, bis eine Gelegenheit kommt, um eine teilweise Landrückgabe des geraubten Landes durchzuführen.


4. Gerichtsanordnungen im Sinne der Ureinwohner gehen bei den kriminellen "Christen" einfach "vergessen"

[11. "Christen"=Räuber: Gerichtliche Anordnungen gehen "vergessen" - die Ureinwohner haben keine Chance, bei den königlichen Stellen in Spanien vorzusprechen]

11. Die grösste Schwierigkeit, die wir in diesem Zusammenhang haben, besteht darin, dass diese Anordnungen mit der notwendigen Pünktlichkeit befolgt werden und dass sie nicht, wie es regelmässig geschieht, nach einiger Zeit vergessen werden. [Die kriminellen "Christen" starten ab 2 Monate nach einem Gerichtsentscheid einfach das nächste Manöver gegen die Ureinwohner]. Das ist in jenen Ländern eine sehr mühsame Angelegenheit, denn wenn die Gesetze in West-Indien nicht so viele Lücken zugunsten der Eingeborenen aufweisen würden, sondern immer eingehalten würden, dann hätten die Ureinwohner keine Probleme. Das wissen sie genau, denn sie haben uns dies mehrfach vorgetragen: Die Majestät der Könige schätzen sie mit väterlicher Liebe, aber die ["christlich"-kriminellen] Spanier verabscheuen sie und behandeln sie mit grösster Tyrannei [Folter+Vergiftung], wie wenn sie ihre erbittersten Feinde wären.

Und sie [die Ureinwohner] wissen, auch wenn sie keine grosse Künstler oder Künstlerinnen sind, dass die Gerechtigkeit des Monarchen sofort für sie entscheiden würde, wenn die Berichte über die kriminellen Manöver, Folter und Schikanen [der kriminellen "Christen"] das Königshaus erreichen würden. Aber sie wissen, dass diese Zuflucht so weit weg ist, dass sie keine Chance haben, irgendwo gehört zu werden, um die Lügen und Rufmorde zu widerlegen, die dort laufend gegen sie begangen werden, und die nur dazu dienen, den Zustand noch mehr zu verschlimmern und noch mehr Unglück zu provozieren.


5. Weitere Details über geraubtes Land und die Rückgabe

[12. Massnahme: Landrückgabe hat nur Vorteile, weil gewisse Leute viel zu viel haben - bis zu 9 Landgüter und bis zu 40 Meilen gross - Landgüter nahe am Dorf oder der Stadt sind am besten]

12. Eine Landrückgabe von 50% an die Ureinwohner würde für die Eigentümer keinen grossen Schaden bedeuten, sowohl was die weltlichen und die kirchlichen Landgüter angeht, wenn das Land schon über 20 Jahre lang geraubt wurde. Es gibt Einzelpersonen, die haben sich 4 bis 8 oder sogar 9 verschiedene Landgüter zusammengeraubt, wobei ein Landgut in der Provinz Quito 40 Meilen des Landkreises ausmacht. Eine teilweise Rückgabe wäre würde den Besitzern nicht viel ausmachen.

Dabei sind die Landgüter der Ureinwohner nahe von ihren Dörfern für deren Arbeit am geeignetsten und am begehrtesten, und diese Territorien würden sie auch gerne erweitern. Die Landgüter, die weit von den Dörfern entfernt liegen oder sich über Moore erstrecken, sind nicht so geeignet. Land mit Mooren wird normalerweise für Kühe und Herdenhaltung benutzt, neben Schluchten und niedrige Orte. Generell wird lieber in nächster Nähe gesät und Samen gesammelt. Die Produkte werden dann in den Städten verkauft. Moore sind nicht so praktisch,
-- weil sie keine so grossen Viehherden haben, so dass Moore erforderlich wären
-- weil Moore kein guter Platz zum Säen sind
-- weil Moore weit weg von Städten liegen, wo sie manchmal wohnen, und wenn sie bei den Mooren leben würden, würden sie weit weg vom alten Wohnort wohnen und immer weite Wege für die Sonntage und Feiertage zu Fuss zur [Jesus-Fantasie]-Messe gehen müssen, und eine Messe leiten oder unterrichten wäre schon gar nicht möglich.

[13. Massnahme: Nachbarschaft zwischen Ureinwohnern und "christlich"-kriminellen Spaniern und Mestizen vermeiden]

13. Entfernten Orte sind für Ureinwohner ungeeignet, und man muss immer vermeiden, dass Landgüter von Ureinwohnern neben Landgütern von [kriminell-"christlichen"] Spaniern liegen, um Manöver und Schaden der [kriminell-"christlichen"] Verwalter und Besitzer gegen die Ureinwohner aus Bosheit zu vermeiden oder umgekehrt aus Unachtsamkeit, weswegen die Ureinwohner immer verhöhnt und verachtet werden.

[14. "Christen"=Räuber: "Christinnen" aus Spanien diskriminieren Ureinwohner-"Christinnen" im Nonnenkloster der "Heiligen Fantasie-Clara" - der Protektor und das Gericht bestätigen die Diskriminierung]


14. Sie [die kriminellen "Christen"] rauben den Ureinwohnern nicht nur den Boden, weil sie sie für schwach und unfähig halten, sondern auch alles andere. Das geschieht derzeit in Quito und soll hier als ausreichender Beweis dienen. Da sind einige [Jesus-Fantasie]-Nonnenklöster, eines heisst "Heilige [Fantasie]-Clara" ("Santa Clara" [de fantasía]). Das ist eine königliche [Clara-Fantasie]-Stiftung. Es wurde so eingerichtet, dass die Töchter der Häuptlinge dort normal leben könnten. Denn es sind edle Ureinwohnerinnen, aber die anderen [Jesus-Fantasie]-Gemeinschaften wollten sie nicht aufnehmen. Die Beschwerden gelangten bis zum König. Dann wurde beschlossen, dass dieses [Jesus-Fantasie]-Kloster für sie gegründet werden sollte.

Nun sahen sie, dass es nur wenige Häuptlingstöchter ("cacicas") gab und es nur wenige [Jesus-Fantasie]-Nonnen waren. Also wurden auch [Jesus-Fantasie]-Spanierinnen aufgenommen, denen nun die Führung in die Hand gelegt wurde. Sie wollten nun jene nicht mehr haben, wegen denen aber das Kloster gegründet worden war. Sie liessen sie höchstens als Laienfrauen zu.

Einige Häuptlinge beschwerten sich beim Gericht,
-- dass ihre Töchter nur Laienfrauen sein sollten und keine Nonnenkleider mit schwarzem Schleier tragen durften
-- dass ihre Töchter bei den anderen Nonnen [aus Spanien] abgelehnt wurden.

Der Protektor wurde gebeten, sie zu verteidigen. Der Versuch blieb ohne Erfolg, denn weder das Gericht noch der Verteidiger gaben den gewünschten Schutz. Sie blieben wie zuvor [Laienfrauen] und verloren [zudem] das Recht, in derselben Klasse wie die Spanierinnen religiös sein zu können.

Dasselbe [dieselbe Diskriminierung] erleben sie auch in allen anderen Angelegenheiten, wenn es um Privilegien und Rechte geht, denn sie  [die kriminellen "Christinnen" aus Spanien] machen immer das Schlimmste draus [und erweisen sich als Teufelinnen]. Vieles hängt von dem kleinen Schutz des Protektors ab.


[15. "Christen"=Räuber: Der "Protektor" José de la Concha schützt die Ureinwohner gar nicht, sondern schubladisiert viele Beschwerden und lässt die Ureinwohner oft verlieren]

15. Während wir uns in jenen Provinzen aufhielten, wurde der Protektor Don [Hrsg.: Pedro] José de la Concha von seinem Amt als Protektor der Ureinwohner am Gericht von Lima abgesetzt. Es waren Beschwerden bei der Majestät und bei den Ministern eingegangen, weil er seine Pflichten kaum erfüllte [er hat scheinbar kaum gearbeitet und "andere" Sachen gemacht]. Die Beschwerden waren gerechtfertigt. Andere Leute von uns haben das Verhalten anderer [Protektoren] aufgezeichnet. Wir konnten beobachten, dass er nicht beobachtet wurde [scheinbar hatte er die Beobachter geschmiert]: Er wurde [von ihnen] nicht begleitet. Also die Macht der grossen Entfernungen ist unendlich, denn wie zufällig liess er die Beschwerden laufen, bis seine Karriere beendet war, aber viele andere [Beschwerden] wurden aufgegeben und verloren an Kraft, sie zu Ende [zu einer Entscheidung] zu bringen. [Das Gehalt des Protektors blieb scheinbar GLEICH, egal, ob er arbeitete oder nicht].

[16. "Christen"=Räuber: Weitere Fälle von Diskriminierung und Entrechtung gegen Ureinwohner]

16. Als Beweis für all das Gesagte und dafür, dass es die Indianer sind, gegen die sich alles richtet und die immer die Hauptlast tragen, obwohl das oben Gesagte ausreichen würde, um Sie zu überzeugen, hielten wir es für ratsam, hinzuzufügen, was ihnen in unseren Augen angetan wurde.


6. Ureinwohner sind wichtig für die Maultier-Transporte

[17. Der englische Angriff von Vizeadmiral Anson gegen die Stadt Paita (heute Nord-Peru) - Verteidigung durch Sträflinge und Warentransport durch Maultiere - die Ureinwohner-Maultiertreiber sterben am Klimawechsel]

17. Im Jahre 1741 zerstörte der [englische] Vizeadmiral Anson die [nordperuanische Küsten]-Stadt Paita. Die Gefangenen waren aus dem Gefängnis freigekommen, vagabundierten und liefen verirrt umher. Sie wurden von Quito [Ecuador] nach Atacames [Nord-Ecuador an der Küste] geschickt, um den Hafen dort zu sichern und die neue Strasse nach Esmeraldas [heute zentrales Ecuador] zu schützen. Es wurden mehrere Kompanien gebildet, die verteilt wurden,
-- einige für die Verteidigung von Guayaquil [heute Süd-Ecuador]
-- und der Rest, um den anderen Hafen [von Atacames] und die genannte Strasse zu verteidigen.

Für den Weg [von Quito an die Küste] und den Transport von Vorräten benutzten diese Leute Maultiere von den Maultiertreibern. Da der Befehl vom König kam und dem Gemeinwohl nützte, wurde angeordnet, dass der Transport der Fracht gratis sein sollte. Diese Bestimmung galt auch für Landgüter mit grossen Maultierzügen, die von dort Früchte transportierten. Die Praxis war aber eine andere: Es wurden weiter Transportkosten verlangt, weil die [Jesus-Fantasie]-Geistlichen und die spanischen [Jesus-Fantasie]-Laien sich weigerten, dies zuzulassen, obwohl sie ein grosses Interesse an der Verteidigung des Landes hatten:
-- die einen wollten wegen des [Jesus-Fantasie]-Kirchenrechts nicht mitmachen, und
-- die anderen verweigerten die Mitwirkung wegen der Autorität der [Freimaurer?]-Ritter.

Nun drehte sich die Situation komplett gegen die Ureinwohner, die nur über 4 oder 6 Maultiere verfügten. Sie verlangten Frachtpreise, mit denen sie sich selber ernähren und den Tribut zahlen konnten. Sie konnten nun nichts mehr verlangen. Der Weg war rau und sie wurden müde und erschöpft. Der klimatische Unterschied [von den hohen Anden von Quito in die Hügel von Esmeraldas im Tiefland] war ein weiterer Faktor. Sie waren an die Kälte von Moorlandschaften und der Provinz Quito gewöhnt. Die feuchte Hitze schwächte sie und es fehlte ihnen an Ausdauer. Diejenigen [Ureinwohner], die den Rückweg von den Bergen von Esmeraldas versuchten, starben alle,
-- einige noch vor dem Erreichen des kühlen Höhenklimas,
-- die anderen nach der Ankunft dort.

Die Besitzer [Sklavenhalter] verloren sie alle [verloren alle ihre Sklaven] ohne Entschädigung. Vorher hatten sie als Maultiertreiber glücklich mit Einkommen gelebt. Es war alles zerstört.


7. Massnahme: Die Protektoren sollen Ureinwohner sein - die Söhne der Häuptlinge

[18. Die Protektoren sprechen gar kein Ketschua - Sprachbarriere überwinden: Die ersten Söhne der Häuptlinge sollen auch Protektoren werden]

orig.:

18. Da die Vernachlässigung der Indianer, wie bereits angedeutet, darauf zurückzuführen ist, dass sie bei denjenigen, die sie verteidigen sollten, nicht die nötige Unterstützung finden, müssen wir davon ausgehen, dass dies auf zwei Ursachen zurückzuführen ist:

-- Erstens, weil es ein altes Laster all derer ist, die mit Aufträgen nach [West]-Indien gehen, sich auf das Geldverdienen zu konzentrieren, ohne sich darauf zu spezialisieren, und weil diejenigen, die die Ämter der fiskalischen Beschützer der Ureinwohner erhalten, es in gleichem Masse wie die anderen ausüben;

-- Und zweitens, dass diese Untertanen in der Regel der Sprache [Hrsg.: der Ureinwohner] nicht mächtig sind, ein Umstand, der auf die Ureinwohner ebenso zutrifft wie auf die [Jesus-Fantasie]-Priester, und zwar nicht so gut, wie [Hrsg.: man] es gerne hätte, aber da die [Hrsg.: Sprache] der Indianer so wortkarg ist und aus bildlichen und anspielenden Ausdrücken besteht, ist es notwendig, sie mit Vollkommenheit zu beherrschen, um sie gut zu verstehen.

Bei dieser Annahme bietet sich unserer Idee nur ein Mittel an, das zwar seltsam erscheinen mag, weil es nicht in der Praxis vorkommt, das aber das einzige ist, das diese beiden Unannehmlichkeiten überwinden kann; und dasjenige, das der Wirkung am angemessensten zu sein scheint, besteht darin, dass die Ämter der fiskalischen Beschützer mit denselben Ehren, Befugnissen und Privilegien, die ihnen gegenwärtig beigefügt sind, an die erstgeborenen Söhne der Häuptlinge ("caciques") vergeben werden sollten. Diese Idee, die auf den ersten Blick ungeheuerlich erscheint, weil sie noch nie vorgeschlagen worden ist, und die im Gegensatz zu sich selbst grosse Unannehmlichkeiten zu haben scheint, ist alles nur ein Hirngespinst, denn sie wird, wenn sie gut verdaut und durchdacht ist, so viel Kraft in sich tragen, dass sie nicht nur alle Widerwärtigkeiten beseitigen wird, sondern sie wird Aufmerksamkeit erregen können, und, mit Bedacht betrachtet, wird sie selbst zeigen, dass dies der Weg ist, um die Erfüllung dessen zu erreichen, was die Frömmigkeit der Könige von Spanien so gut zugunsten der Götter angeordnet hat, und dass es keinen anderen geben kann, der ihre Bevorzugung bestreiten kann.

[19. Die Disziplin der Richter, Vögte, Bischöfe, Gutsbesitzer und Mestizen etc. kommt erst, wenn der Protektor der Ureinwohner selbst ein Ureinwohner ist]

19. Seine Majestät ist der Meinung gewesen, dass die Ureinwohner nicht tyrannisiert werden sollten, und in diesem Glauben hat er ihnen so viele Privilegien und Vorrechte gewährt, wie in den Gesetzen [Hrsg.: der westindischen Länder] zu finden sind. Denn da die [Mutter Erde]-Ureinwohner ebenso Vasallen sind wie die [Jesus-Fantasie]-Spanier, ist es nicht zu bezweifeln, dass die königliche Barmherzigkeit, wenn die letzteren den ersteren Unrecht tun, nicht für ihre Abhilfe sorgt,

--  entweder weil ihre Gerechtigkeit sie nicht finden kann,
-- oder weil die Bosheit der Bewohner dieser Länder oder das Interesse der Richter, die sich dorthin begeben, sie vor ihnen verborgen hält.

Aber angenommen, dass dieser zweite Grund [Hrsg.: wenn unser Vorschlag angenommen wird], und dass die ganze Schwierigkeit nur in dem ersten liegt, [Hrsg.: würde alles gelöst werden, indem man das, was angemessen ist, schiedsrichterlich entscheidet oder das, was bereits vorgesehen ist, anwendet].

Wenn das Amt des Ureinwohner-Protektors für die Ureinwohner nur die Aufgabe umfasst, sie in Gerechtigkeit zu betreuen, dann wäre es doch am besten im Interesse aller, dass dieses Amt ein Ureinwohner innehat, oder? Das muss doch jemand sein, der die Sprache der Ureinwohner spricht
-- um für sie vor dem Gericht zu plädieren
-- um beim Obersten Rat der Indischen Inseln vorzusprechen
-- um bei der Majestät vorzusprechen
wenn es da Sachen zu regeln gibt, die vernachlässigt wurden, oder?

[Wenn das ein Ureinwohner wäre], hätten die [kriminell-"christlichen"] Richter schon genug Angst und würden sich an die Vorschriften halten, um nicht mehr gegen die Ureinwohner zu entscheiden.

Das wäre auch das einzige Mittel,
-- um die [kriminell-"christlichen"] Vögte zu bändigen, die laufend nur schikanieren, und auch,
-- um die [kriminell-"christlichen"] Priester zur Vernunft zu bringen, und
-- um die [kriminell-"christlichen"] Gutsbesitzer, Mestizen und andere Kasten zu einem menschlichen Handeln zu verpflichten.


8. Ureinwohner rebellieren nicht gerne - erst, wenn sie alles verloren haben - Fälle

[20. Die ewige Lügerei und Rufmorderei gegen Ureinwohner, um sie als Sklaven kleinzuhalten und ihnen jedes Recht zu verweigern - die Rebellion kommt erst wenn sie alles verloren haben]

20. Aber das grösste Hindernis sind die Lügen und Rufmorde, die sie gegen die Ureinwohner verbreiten. Die Lügentaktik hat immer zum Ziel , die Tyrannei aufrechtzuerhalten und die Protektoren zu stürzen. Dabei wird immer ein Vorwand gefunden, dass sie [Hrsg.: die Ureinwohner] bei Gleichbehandlung zu stark werden würden und Aufstände organisieren würden und die Macht an sich reissen würden. Mit dieser Gespenster-Phantasie wird eine grosse Angst verbreitet, um die kriminelle Regierung zu schützen, die sie [die kriminellen "Christen"] eingerichtet haben.

Diese ewige Angst hätte aber keine Auswirkungen auf die Intelligenz der regierenden [kriminell-"christlichen"] Minister, wenn diese wüssten, wie die Natur und das Temperament der Ureinwohner wirklich ist. Wir haben das schon im ersten Anhang des zweiten Bandes unserer Reise erwähnt: Die Ureinwohner neigen weder zum Aufstand noch zu einer Revolte. Das ist schon dadurch bewiesen, dass dass sie alle ihnen auferlegten Zumutungen über sich ergehen lassen und keinen Aufstand organisieren. Also sie verhalten sich [seit über 200 Jahren seit 1530] als fügsame und sanfte Eingeborene.

Die Rebellion kommt erst, wenn man sie zu allem gezwungen hat und sie alles verloren haben. Dann schreckt sie nichts mehr, kein Tod und keine Strafe. Dann kann man sich auch nicht mehr mit ihnen versöhnen, sondern man kann sie nur noch vernichten. Zu diesem ausserordentlichen Entschluss kommen sie jeweils, dass es für sie besser ist zu sterben als wieder versklavt zu werden wie vorher. Wenn da Aufständische sind, dann geben sie alles, und man kann sie nicht mehr zur Unterordnung zurückbringen. So ist das abgelaufen
-- bei den Ureinwohnern in Chile
-- bei den Ureinwohner unter der Regierung von Quijos und Macas neben der Provinz Quito
-- bei allen, die bisher den Gehorsam verweigert haben.


[21. Aufstand der Chumchos-Ureinwohner in Jauja und Tarma - Flucht vor dem Tribut - allgemein erdulden die Ureinwohner aber jede Folter (Grausamkeit und Verachtung)]

21. Wir können diese Angaben bestätigt sehen, wenn wir uns dem jüngsten Ureinwohneraufstand zuwenden, wo es um moderne Bekehrungen ging, an den Grenzen der Provinzen Jauja und Tarma [Hrsg.: die Chumchos]. Die Vorbereitung lief 40 Jahre lang, und bei Beginn [Hrsg.: 1742] war alles auf 2000 Ureinwohner reduziert. Das Hauptgrund [des Aufstands] war die Einführung des Tributs. Sie flohen vor den Schikanen und Belästigungen der [Jesus-Fantasie]-Priester, weil sie noch keinen Tribut zahlten. Ihr Anführer behauptete, er wolle sie vor der Unterdrückung der [kriminell-"christlichen"] Spanier befreien, so gewann er sie für ihren Kampf.

Wenn es so einfach wäre, bei den Ureinwohnern einen rebellischen Geist zu entfachen, dann gäbe es in den Städten Perus nur noch Ureinwohner, die den Rebellen angehören. Sie machen unheimliche [Folter] durch, erleben Grausamkeit und Verachtung. Wenn man aber immer noch Zweifel [wegen ihrer Mentalität] hat, so kann man sie mit der Bevölkerung hier in Europa vergleichen, wo es kaum einen Rebellen in irgendeinem Königreich gibt, und wo ebenfalls Grausamkeit und Verachtung herrscht.


[22. "Christen"=Räuber in Ibarra (Ecuador): Krimineller Priester raubt den Ureinwohnern alles Land+Rechte - Rebellion mit Häuptling - Weisungen des Bischofs in Quito nützen nichts - der Häuptling wird vom kriminellen Priester ausgepeitscht]

22. Ein ["christlich"-krimineller] Priester erzählte uns viel, er lebt im Justizbereich der Stadt San Miguel de Ibarra [heute Ibarra in Nord-Ecuador] im Dorf Mira und gab uns in Quito viel Auskunft. Er war so ein gieriger Nimmersatt, ein "moderner Geistlicher". Was machte er mit den Ureinwohnern? Er begann sofort mit seinen Erpressungen, raubte ihnen alle Ländereien und zwang die Ureinwohner zur Bauernsklaverei, die ganze Arbeitskraft sollte nur noch für den [kriminell-"christlichen"] Priester sein.

Dann folgten noch weitere Erpressungen, auch der Häuptling ("cacique") war davon betroffen. Die Notlage war dermassen, dass es nur noch eine Möglichkeit gab: Sofort nach Quito eine Beschwerde beim Bischof einreichen, der dann meinte, es würde beim ersten Mal genügen, den kriminellen Priester zu stoppen und ihm einen Verweis zu erteilen.

Die Reaktion war aber das Gegenteil: Er begann, gegen den Häuptling zu wettern, er machte ihm Vorwürfe, er wolle mit anderen Ureinwohnern einen Aufstand machen und in die Berge gehen, um das Dorf ungeschützt zu lassen, und er brachte seine Rufmorde vor das Gericht, um den Häuptling zu provozieren. Dann nahm er noch dessen Sohn als Geisel und in seine Dienerschaft auf und betraute ihn mit Pferde hüten und als Steigbügelhalter, das sind Aufgaben eines Lakaien. Der Häuptling nahm alles mit Bedauern zur Kenntnis und vollzog dann seine Entlassung, aber nicht so, wie der [kriminell-"christliche"] Priester sich das vorgestellt hatte. Der Häuptling wollte auf legalem Weg seine Ehre wiederherstellen.

Er ging mit einigen Ureinwohnern nach Quito, ging vor Gericht,
-- um gegen die Rufmorde des [kriminell-"christlichen"] Priesters vorzugehen, die jener absichtlich gegen ihn gestreut hatte
-- er beklagte sich über das grosse Unrecht, das den Ureinwohnern und ihm angetan worden war
-- er beklagte sich über die Geiselnahme seines Sohnes in einer solch "schändlichen Tätigkeit".

Nun ermahnte das Gericht den Bischof, und dieser Prälat rief den [kriminell-"christlichen"] Priester zu sich und erteilte ihm einen "strengen Verweis" mit der Aufforderung, dem Häuptling eine Genugtuung zu leisten und sein Verhalten zu ändern. Als dieser eingewilligt hatte, bewilligte der Bischof seine Rückkehr ins Kirchengremium. Kaum war er wieder drin, liess er [der kriminell-"christliche" Priester] nun den rebellischen Häuptling bei sich vorladen, der auch pünktlich erschien, und aus purer Rache wurde er vor den Bewohnern des Dorfes auf den Boden gelegt und ausgepeitscht. [Kriminelle "Christen"]-Spanier, Mestizen und Ureinwohner mussten dabei zuschauen. Der Rang eines Häuptlings zählte nicht, sein Stand oder sein hohes Alter zählten nicht. Der [kriminell-"christliche"] Priester sagte ihm [dem  Häuptling] dabei, dies sei das Ergebnis der Klagen, wenn man gegen [die kriminell-"christlichen"] Priester Klagen führe.

Der Häuptling zog dann beschämt in ein anderes Dorf derselben Gerichtsbarkeit und schickte Ureinwohner nach Quito, um dem Gericht und dem Bischof die Wirkungslosigkeit der ersten Massnahmen darzulegen.


[23. "Christen"=Räuber in Ibarra (heute Ecuador): Ulloa+Juan im Dorf Mira - der Bischof ersetzt mit einem speziellen Untersuchungsrichter den kriminellen Priester durch einen Leutnant]

23. Nun gingen wir nach Mira und der Häuptling und die Bevölkerung gaben uns ihre Berichte über das Geschehene. Der Hauptkummer des Häuptlings war die Rufmorderei mit der plumpen Erfindung von Verbrechen, die gegen ihn nicht stoppten. Seine Rebellion [gegen den Massenraub des kriminell-"christlichen" Priesters] soll ein Verbrechen gewesen sein, und er soll dem Dorf untreu geworden sein.  Er sagte auch klar und deutlich, er könne zwischen dem König und dem [kriminell-"christlichen"] Priester unterscheiden. Er habe seine Ehre und Treue nie verlassen, aber der [kriminell-"christliche"] Priester habe nicht nur sein Ansehen zerstört, sondern habe auch noch triumphieren können. Das sagte er gleich mehrfach. Er sagte das auch den Leuten, die uns von der letzten Klage des Häuptlings berichtet hatten, und auch anderen Klägern, die aus den Kreisen der Spanier und Mestizen stammten, denn auch sie wurden von den kriminellen Machenschaften ("Unordnung", Spanisch: "desorden") betroffen.

Das Gericht ("audiencia") ernannte einen Richter für eine Untersuchung und Ergründung, was geschehen war. Er kam aufs Landgut ("hacienda"), wo wir uns aufhielten, und in dessen Anwesenheit rief der Bischof den [kriminell-"christlichen"] Priester zurück und ersetzte ihn im Kirchenkörper ("curato") durch einen Leutnant. Das ist alles formell korrekt abgelaufen, denn alle Nachbarn wussten von den Missbräuchen des Priesters.


[24. "Christen"=Räuber: Die Ureinwohner kamen nur wegen der Anwesenheit von Ulloa+Juan zu ihrem Recht]

orig.:

24 Wir zogen uns nach Quito zurück, und da wir das Vertrauen und die gute Meinung des Bischofs verdienten, bat er uns, als wir ihn besuchten, ihn über die Wahrheit zu informieren. Und in Folge dessen, was gesagt wurde, wurde er von dem grossen Leid der Indianer ergriffen und gab uns Bescheid, dass dieser Mann, solange er die Würde innehatte, weder zum Curato von Mira noch zu irgendeinem anderen zurückkehren würde, obwohl er eine Person war, die der Bischof vor diesen Unruhen sehr geschätzt hatte. Diese Wiedergutmachungen wurden schliesslich von diesem Häuptling und den Ureinwohnern durch den Zufall erlangt, dass wir dort waren und sein schlechtes Benehmen bezeugen konnten, ohne diesen Umstand und den der allgemeinen Ausschreitungen hätte der Priester die Schwere der gegen ihn erhobenen Anklagen zunichte gemacht, und die Ureinwohner wären in einem schlimmeren Zustand als zuvor und mit dem Makel der Untreue, der ihnen angelastet wurde, zurückgelassen worden.

[25. "Christen"=Räuber: Sie foltern die Ureinwohner mit Rufmorden und Misshandlungen, so dass die Ureinwohner ihre Dörfer verlassen - die Ureinwohner von Mira sind aber immer noch im Dorf und "treu" geblieben]

25. Nun müssen wir berichten, dass dieses Leid eines Häuptlings mit seinen Ureinwohnern nicht ausreichte, um anderen Ureinwohnern ihren Frieden zu gewähren, auch wenn sie weniger leiden und sich nicht zu einem Aufstand entschlossen, um dem [kriminell-"christlichen"] Priester ein Ende zu bereiten. Also, in diesem Dorf gab es niemanden, der sie zurückhalten konnte, und auch dem [kriminell-"christlichen"] Priester war niemand zu Hilfe gekommen, um ihn zu verteidigen. Auch die Flucht in die Andenberge wäre gut möglich gewesen, denn von der Stadt aus sind es über Flachland nur vier Stunden Reisezeit auf "freiem Land" bei [Mutter Erde]-Heiden leben kann. Die Distanzen sind für die Ureinwohner dieselben wie für uns.

Also es ist ein klarer Beweis für ihre grosse Ruhe und Treue, dass sie dies [die Flucht] nicht unternommen haben. Viele andere Ureinwohner haben so reagiert. Sie konnten die [Folter] mit Beleidigungen und Misshandlungen nicht mehr ertragen und zogen zu den anderen freien Ureinwohnern, indem sie ihr Dorf und ihre ärmlichen Hütten verliessen. Sie verteilten sich bei den freien Ureinwohnern derselben Gerichtsbarkeit, um so Zeit zu gewinnen, den gewaltigen Sturm , der sich gegen sie erhoben hatte [kriminelle "Christen": Vögte, Bischöfe und Priester], zu beruhigen.


9. Die Ureinwohner und die Treue zum König

[26. Positive Signale für die Ureinwohner: Die Wertschätzung]

26. Insgesamt betrachtet kann man klar schlussfolgern, dass sie [die Ureinwohner] bei guter Behandlung niemals eine Rebellion entfachen. Wenn man sie aber misshandelt mit Zermürbung, Beleidigung, Grausamkeit und Strenge, dann wird eine Rebellion begünstigt. Mit Grausamkeit und Strenge wird natürlich auch die Treue und Liebe zu ihrem König beeinträchtigt. Wenn sie gut behandelt und geschützt werden, wenn sie grösste Güte erhalten, werden sie sicher keine Rebellen werden. Wenn ihre Herren ihnen den Abfall von allem geben, was sie essen, oder nur ein Stück Brot erhalten oder Ablecken eines Tellers, das wird mehr geschätzt als einfach etwas Nahrung ohne königliche Botschaft. Es ist für sie die grösste Freude, sich neben Sie zu stellen, auch wenn man dabei auf dem Boden liegen muss, auch wenn es am Fussende der Betten eines Herrn ist. Alles, was die Schätzung einer Person angeht, ist für sie mit Stolz und Freude verbunden.


[27. Die Ureinwohner senden immer positive Signale: "Der Herr König" - "der Herr unser König" etc.]

27. Bezüglich Loyalität wird man weltweit kein Volk finden, das mit mehr Respekt und Verehrung von seinem König spricht. Sie sprechen von ihm immer mit dem Wort "Herr" vorne dran. Den Hut ziehen sie dabei nicht, das wurde ihnen weder von Vögten noch von Geistlichen oder anderen beigebracht. Sie beobachten einfach immerzu, ganz anders wie die anderen. Sie nennen den König immer "der Herr König" ("el señor rey"), manchmal auch "der Herr unser König" ("el señor nuestro rey"). Andere Bezeichnungen scheinen ihnen unwürdig. Das kommt daher, dass sie in ihren Gegenden regelmässig den Herrn Vizekönig, den Herrn Präsidenten, den Herrn Bischof usw. hören, denn so ist es dort der Brauch. Sie meinen, wenn die Vasallen diesen Respekt einhalten, dann werden [von den Herrschenden] auch die Gerechtigkeit und die Prinzipien eingehalten.

Über das Allerheiligste Sakrament [vom Fantasie-Jesus] sprechen sie nie. Es steht immer das Wort "Herr" davor, also sagen sie "Herr Allerheiligstes Sakrament" ("Señor Santísimo Sacramento"). Die Verehrung, der Respekt und die Liebe gegenüber der Majestät sind also immer vorhanden und bei einem solch bäuerlichen und ungebildeten Volk bewundernswert, wenn der König doch so weit von ihnen entfernt ist. Es scheint daher, dass sie es viel mehr verdienen, für ihre Treue und Liebe zu ihrem Fürsten belohnt zu werden, indem man sie freundlich und weise behandelt und sie ehrt, wenn ihr Verhalten und ihre Handlungen entsprechend sind.


10. Die kriminell-"christlichen" Spanier+Mestizen in den Griff kriegen - mehr Königsvertreter + Ureinwohner-Protektoren ausbilden

[28. Die Gefahr: Kriminell-"christliche" Spanier und Mestizen rebellieren wegen jedem Bisschen]

orig.:

28. Wenn irgendjemand einen Verdacht auf einen Aufstand in Westindien in diesem Teil des Südens hegen könnte, so müsste dieser Verdacht auf die Spanier oder auf die Mestizen fallen, die, dem Müssiggang zugetan und den Lastern verfallen, diejenigen sind, die den Lärm machen. Aber dieser Punkt muss im Besonderen behandelt werden, und deshalb überlassen wir ihn der Sitzung, wo er hingehört.


[29. Massnahmen: Präsentation von Kläger und Angeklagten in Spanien - oder Minister aus Spanien kommen nach Peru, untersuchen und urteilen]

29. Wenn festgelegt wird, dass der erste oder zweite Sohn des Häuptlinge der Protektor der Ureinwohner sein solle, so müsste man in den ersten Jahren dann sehr geduldig sein und das volle Vertrauen in die Ureinwohner haben. Denn alles, was bisher von Ministern, Richtern und Privatpersonen gegen sie vorgebracht wurde, ist alles nur gelogen, um die Vorkehrungen zu sabotieren. [Hrsg.: Es wird] notwendig sein, die [gelogenen] Begründungen, die von dort aus kommen, teilweise zu verwerfen. Da könnte man noch viel erzählen. Um das Vertrauen zu sichern [Hrsg.: sollte es] so sein, dass Angeklagte und Ankläger sofort nach Spanien kommen, auch die Leute eines lokalen Gerichts ("audiencia"). Es fehlen auch Untersuchungen durch Minister des Indienrats vor Ort, um dort Untersuchungen durchzuführen. Nach rechtskräftigem Abschluss sollen die Schuldigen vor Ort streng bestraft werden. [Von den Urteilen] sollen einige Abschriften gemacht und dann die Nachricht verbreitet werden, damit jeder weiss, dass dort, wo es Gerechtigkeit gibt, die Entfernung kein Hindernis für die Bestrafung darstellt.


[30. Massnahmen: Es reicht nur ein einziger Fall als Präzedenzfall - und die kriminellen "Christen" werden Angst vor ihrer eigenen Kriminalität bekommen - mehr Vertreter des Vizekönigs in den Regionen]

30. Nur schon der erste solche Fall, der so abgewickelt würde, wäre ein klares Zeichen, um weitere Fälle zu verhindern.

Der Fall mit dem Vizekönig von [Kolonial]-Peru Marquis von Castelfuerte ist ein Beweis dafür. Er arbeitete [1731] im Fall der "Geräusche" von Paraguay mit dem Protektor Don José de Antequera vom Gericht ("audiencia") von Chuquisaca zusammen. Nur eine einzige Abschrift provozierte bei den Gerichten ("audiencias"), bei den Vögten ("corregidores") und bei anderen Ministern und in ganz Peru eine solche Angst und Respekt, dass alle blass wurden, wenn diese an diesen Hof [von Madrid] gerichteten Briefe vorgelesen wurden. So erzählte es uns der Kammerschreiber des Gerichts ("audiencia") von Quito. Und wenn sie den Verdacht hegten, dass sie eine Rüge enthalten könnten, und es nicht wagten, sie zu hören, sagten sie demselben Schreiber, er solle den Brief [mit dem Bericht] weniger streng formulieren.

Die Position des Vizekönigs könnte durch Vertreter in Peru und in Santa Fe gestärkt werden, mit seinen Begründungen und Uneigennützigkeit, um den Schutz der Ureinwohner durch die Ureinwohner selbst zu etablieren, um all die Störungen zu unterbinden, die auf die Veränderungen eintreten werden. Zuerst müssen die Untertanen über alle Vorgänge gut informiert werden, damit sie nicht gleich mit einer Revolte reagieren, denn so haben sie bisher immer ihr kriminelles Verhalten verteidigt.


[31a. Massnahmen: Die Schulbildung für die Söhne der Häuptlinge, die später die Protektoren der Ureinwohner werden sollen]

[31a.] 31. Wenn bestimmt wird, dass die erstgeborenen Söhne der Häuptlinge ("caciques") die Protektoren der Ureinwohner sein sollen, dann könnte man anordnen, sie ab dem Alter von 8 Jahren in diese Königreiche zu schicken, um lesen und schreiben zu lernen, und danach sollten sie auf die grossen Schulen verteilt werden, um die regulären Kurse der Philosophie und des Rechts zu absolvieren, und falls sie es wünschen, auch Theologie.

Wenn sie dann in ihre eigenen Gebiete zurückkehren, würde das zur Folge haben:
-- die Verwurzelung im Glauben [an einen Fantasie-Jesus und an einen Fantasie-Gott]
-- sie könnten die anderen Ureinwohner darin unterrichten [das ist alles falsche Fantasie aus Rom und aus Asien]
-- die Ausbildung würde von der königlichen Staatskasse bezahlt,
-- die Kosten für die Ausbildung würden dann mit einer Tributerhöhung von einem halben Real pro Jahr wieder reinkommt, den sie sehr gerne für diesen Zweck beisteuern würden.

[Klassische "christliche" Handlung einer kriminellen Königsfamilie:
-- Man schafft ein Problem und lässt die Betroffenen für die Lösung des Problems bezahlen, bzw.
-- Man lässt Leute foltern und lässt dann die Gefolterten dann dafür bezahlen, dass man Protektoren ausbildet, damit sie nicht mehr gefoltert werden, aber den Fantasie-Glauben aus Rom und aus Asien annehmen
Man sieht: Ohne die kriminelle Kirche aber mit Mutter Erde war immer Friede auf der Welt ohne irgendeine solche Massnahme].


[31b. Die Vergabe von Protektoraten an die Häuptlingssöhne - die Nachfolge, wenn er Häuptling wird]

Bei denjenigen [Häuptlingssöhnen], die bereits für den Dienst geeignet sind, sollten die Protektorate eingerichtet werden. Das sind dann jene [Häuptlingssöhne] mit den besten Zeugnissen von denselben Schulen, sowohl in Bezug auf ihre wissenschaftlichen Leistungen als auch auf ihr Verhalten. Es ist dann auch noch möglich, dass der [Häuptlingssohn] von einer Provinz auch der Protektor einer andern [Provinz] sein könnte, die weiter entfernt liegt, um sie von der Liebe zu ihrem Heimatboden zu lösen. Sie bleiben dann im Posten als Schiedsrichter, wenn sie dann Häuptlinge werden. Dann können sie nur noch ein ruhiges Leben mit Garnacha-Trauben geniessen, oder sie können auf dem Posten [des Protektors] verbleiben, indem sie auf das Häuptlingsamt verzichten und es übergangsweise ihrem nachfolgenden Bruder abgeben, bis dann der erste Sohn der Nachfolger werden kann. Die gleichzeitige Ausübung der Ämter Häuptling und Protektor sollte unvereinbar sein, ausser mit einem Sonderabkommen mit Sonderverpflichtung dazu. In diesem Falle könnte der Monarch ihm freistellen, einen Leutnant zu für das Gebiet ernennen, wenn er es für richtig hält, aber unter der Bedingung, dass die Wahl auf einen adligen Ureinwohner oder zumindest auf eine tributfreie Person fallen sollte.


[32. Massnahmen: Protektoren sollten später Häuptlinge werden und NICHT in Gerichte gewählt werden - der Protektor des Justizbereichs - die Bezahlung der Protektoren mit 1/4 Real Tributsteuer pro Jahr]

32. Diese Protektoren sollten nur die Ureinwohner schützen, so dass die Ureinwohner immer jemanden haben, der ihre Interessen verteidigt. Deswegen ist es nicht angebracht, dass sie in die Gerichte ("audiencias") befördert werden. Sonst hätten sie ja auch ihren Boden verlassen, wenn es Zeit wird, die Nachfolge als Häuptling anzutreten und alle Annehmlichkeiten, in Ruhe und Frieden zu leben, würden ihnen sonst genommen.

Gleichzeitig wäre es günstig, wenn einer von ihnen ein besonderer Beschützer im jeweiligen Justizbereich wäre. Der würde die ersten Instanzen in Fällen leiten, die vor den Vogt ("corregidor") gebracht werden. Dies ist in vielen Provinzen bereits der Fall, in anderen aber nicht. Die Ernennung dieser besonderen - von den Häuptlingen dieser Justizbereiche ("corregimiento") ausgewählten - Protektoren geht von den Vizekönigen und Gerichten ("audiencias") oder Präsidenten oder auch von spanischen Laien aus. So würde die Arbeit der Verteidigung der Ureinwohner aufgeteilt.

Grundsätzlich werden die Häuptlinge die Ureinwohner nie schikanieren und ihnen nichts rauben, was ihnen gehört, sondern immer mit aller Sorgfalt und zu ihren Gunsten arbeiten. Gleichzeitig werden die Häuptlinge immer Einkünfte haben und sich damit selber versorgen können. Somit müsste man die Ureinwohner nicht einmal zu einem Tribut an die Häuptlinge verpflichten. Man könnte, um ihnen diese Arbeit schmackhaft zu machen, eine gewisse Belohnung vorschreiben, eine feste Vergütung, die die Ureinwohner aufbringen. Dafür könnte man den Tribut, der schon um einen halben Real jährlich für den Unterhalt der Häuptlingskinder erhöht wird, nochmals um einen Viertel erhöhen. Mit diesem Geld könnten die Protektoren entschädigt werden, wenn sie für diesen Posten Ausgaben haben, für Siegelpapier und weitere Erledigungen in Justizangelegenheiten.

[33. Massnahmen: Häuptlingskinder in Spanien ausbilden: 1. ohne den Hass der kriminellen "Christen" in Peru - 2. mit guten Lehrern in Spanien - 3. ohne das kriminelle Verhalten der kriminellen "Christen" in Peru - 4. mit Liebe zur gerechten, königlichen Justiz - 5. Erziehung ohne Vorverurteilung - 6. mit Verständnis für andere Völker und Kulturen]

33. Wir sagen, die Häuptlingskinder sollten schon als Kleinkinder nach Spanien gebracht werden, um dort lesen und schreiben zu lernen und in Geistes- und Naturwissenschaften unterrichtete zu werden. Dazu gibt es verschiedene und starke Gründe:

-- erstens werden sie die Verachtung und den Hass nicht erleben, den sie in den dortigen Schulen [in Kolonial-Peru] durch [kriminell-"christliche"] Spanier erleben würden, denn dort würden sie [durch das kriminelle, ewige Mobbing] nie etwas lernen
-- zweitens werden sie in Spanien von den Lehrern profitieren, die sie dort [in Kolonial-Peru] nicht haben, weil dort jeder [Lehrer] den Unterricht für die Ureinwohner verachtet, sogar die Mestizen [als Lehrer] sind so
-- drittens werden sie [die Häuptlingskinder in Spanien] nicht mit den Lastern belastet sein, die dort [in Kolonial-Peru] herrschen, sondern es werden Leute mit guten Sitten hervorgebracht, die eine Ehrfurcht gegenüber [dem Fantasie]-Gott entwickeln und im Einklang mit ihrem Gewissen handeln werden.
-- viertens werden sie eine Liebe zum Monarchen entwickeln, mit Achtung vor seiner Souveränität und Verehrung für seine Gebote, und sie werden wissen, dass die königliche Justiz keinen Schaden oder Unrecht gegen sie anstrebt [ausser, dass ein Kolonialreich errichtet wurde, wo sich die "Christen" gegen die Ureinwohner austoben können]
-- fünftens muss man ohne Leidenschaft an die Aufgabe der Verteilung auf die Schulen herangehen, und sie sollen nicht um ihre Verdienste betrogen werden, also [eine Vorverurteilung], sie seien für dieses Amt unwissend, ungehobelt und unfähig, das ihnen übertragen werden soll [ist total unangebracht]
-- sechstens sollte durch Kommunikation das Verständnis für andere Völker mit anderen Sitten, Gebräuchen und Behandlungen gefördert werden, und sie sollten eine Liebe für die ganze Nation entwickeln.

[34. Massnahmen: Kriegerische Ureinwohner-Häuptlingskinder sollen in der Armee gegen Frankreich oder England sterben]

34. Diejenigen [Häuptlingskinder], bei denen man schlechte Neigungen, Hochmut oder kriegerische Geister entdeckt, sollten zum Militärdienst geneigt sein, dort können sie entzückt sein mit Ehre und Beförderung [und sterben]. Sie werden dann kein Verlangen mehr entwickeln, in ihre eigenen Länder zurückzukehren, und die Häuptlings-Ämter sollten dann an den unmittelbaren Bruder übergehen. So sollten sie [die aggressiven Häuptlingssöhne] daran gehindert werden, in ihren eigenen Ländern Unruhen zu verursachen. [Auf jeden Fall müssen wird darauf hinweisen] dass es sehr selten sein wird, eine solche [aggressive] Neigung zu entdecken, weil die Ureinwohner von Natur aus eher zu Frieden und Ruhe als zu Hochmut und Unruhe neigen.

[Das heisst, die aggressiven Ureinwohner-Häuptlingskinder sollen gegen Frankreich und England sterben oder sollen Massenmorde gegen Frankreich und England provozieren. Das ist aber GAR NICHT friedlich vom spanisch-"christlich"-kriminellen Königshof in Madrid!].

[35. Massnahme: Das Talent der Ureinwohner kommt mit der Schulbildung, die sie bis heute nicht haben]

35. Diese Idee wird von diesen Menschen gut aufgenommen werden. Es kann allenfalls sein, dass ihr Denken durch ihre Feinheit und Einfallsreichtum die Idee noch übertrifft, weil sie dazu neigen, durch ihre grosse Gewandtheit alles nachzuahmen, was ihnen gezeigt wird, wie es im ersten Teil unserer Geschichte aufgezeigt wurde. Man könnte zum Beispiel als Beispiel an einige Mestizen erinnern, darunter war ein Garcilaso Inka. Aber die reinen Ureinwohner waren noch nicht in der Lage, ihre Talente in Wort und Schrift auszudrücken, weil ihnen das Licht [des Wissens] nicht durch die Schulen gegeben wurde.


[36. Massnahmen: Religiös-begabte Ureinwohner als Priester sichern den Jesus-Fantasie-Glauben ab - und sichern die Ureinwohner vor dem kriminellen Mobbing der kriminell-weiss-"christlichen" Priester aus Spanien - die "Unkultur"]

36. Ein Novum, das wir vorschlagen, ist der Entzug des [Jesus-Fantasie]-Priesteramts für die Ureinwohner, auch wenn sie so viele Jahre [mit dem Psychoterror aus Asien und Rom] bekehrt worden sind. Es ist einfach so, dass sie nur begrenzte Fähigkeiten haben, und sie sind nicht einmal für den Empfang des [Fantasie]-Sakraments der [Fantasie]-Eucharistie geeignet. Dann wird das noch mehr für das [Fantasie]-Sakrament der [Fantasie]-Weihe der Fall sein. Das alles kommt von einem Mangel an Erziehung und [Fantasie]-Lehrer. Wenn sie die nötige Bildung hätten, dann käme der unschätzbare Schatz des Verstehens auch bei ihnen zum Tragen, der bisher im Schatten der Unwissenheit und in den Peinlichkeit der Unkultur verborgen war.

Wir wären nicht anders [in Europa], wenn wird praktisch ohne Lehrer und so wie die Ureinwohner aufgewachsen wären. Wenn nicht schlimmer, mehr als gleich wären wir nicht.

Nehmen wir also mal an, dass unter denen [Häuptlings-Söhnen] in den [spanischen] Schulen Leute sind, die der [Jesus-Fantasie]-Kirche zugeneigt wären, dann sollte man ihnen die [Jesus-Fantasie]-Priesterweihe erteilen können und festlegen, dass sie ohne Konkurrenzprüfung bei den besten Kirchengremien jeweils den Spaniern [den weissen, spanischen Priestern] vorgezogen würden. Bei verdienstvollem Verhalten sollte man sie auch zu kirchlichen [Jesus-Fantasie]-Würden befördern können.

Das wäre wie eine Erziehungsmassnahme gegen die anderen ["christlich"-weiss-kriminellen] Priester, die immer nur die Kriminalität fördern. Sie wären zur gebotenen Förmlichkeit und Sorgfalt angespornt.

Die Ureinwohner ihrerseits wären durch die Wahrnehmung eines Ureinwohners auf dem [Jesus-Fantasie]-Altar dermassen erfreut, so dass sie durch ihre Freude vielleicht sogar so euphorisch werden könnten, dass sie kaum noch atmen können. Diese [Ureinwohner]-Priester würden sie mit Liebe, Bereitwilligkeit und Sanftmut in der [Jesus-Fantasie]-Religion unterweisen, ohne Laster [und ohne kriminelles Verhalten], mit dem kompletten Schutz vor Mobbing durch andere ["christlich"-spanische-weiss-kriminelle Priester]. Die [Fantasie]-Gebote vom [Fantasie]-Gott und der [Fantasie]-Kirche würden eingehalten, wenn der [Jesus-Fantasie]-Priester es vormacht und würden durch das Vorbild der [Jesus-Fantasie]-Predigt eines Mitglieds ihres Volkes unterstützt.

Es ist gut zu bedenken, mit welcher Liebe, Bereitwilligkeit und Sanftmut diese Priester sie in den Geboten der Religion unterweisen würden; wie sehr sie die Laster verabscheuen und wie entsetzt sie wären, wenn sie diese von den ihren getadelt sähen, und mit welcher Pünktlichkeit sie die Gebote Gottes und der Kirche einhalten würden, wenn sie diese von ihren Priestern geachtet und durch das Beispiel der Predigt eines Angehörigen ihres Volkes unterstützt würden.


[37. Massnahmen: Ureinwohner-Protektoren - Ureinwohner in der spanischen Armee - Ureinwohner-Priester]

37. Der zweite Grund für die Einführung der Ureinwohner-Protektoren ist, dass dann der Tribut [der Ureinwohner] reduziert werden könnte. In der Gesamtbilanz macht das aber nicht viel aus, da die Anzahl Ureinwohner-Protektoren nicht sehr hoch ist. Sie entspricht der Zahl der Gerichte ("audiencias"). Und auch wenn die Anzahl viel höher wäre, so sollte man sie übergehen, weil die Vorteile durch die Errungenschaft überwiegen, wenn diese Leute nicht mehr leiden müssen und wieder genug Kinder haben, so dass die Ureinwohnerbevölkerung wieder wächst und nicht schrumpft.

Dasselbe gilt für diejenigen, die in der Armee bleiben würden. Diejenigen, die heilige [Jesus-Fantasie]-Weihen erhalten, das sind sowieso nur ganz wenig, weil die Voraussetzungen und Tugenden streng sind. Da es sich nur um Häuptlingssöhne handelt, sind das nur ganz wenige. Die überlassen dann dem zweiten Bruder die Nachfolge als Häuptling. Aber es wäre immer zweckmässig, dass es einige Priester derselben Nation gäbe, aus den Gründen, die wir gesagt haben, ob sie nun die ältesten Söhne der Häuptlinge oder die zweiten wären, [Hrsg.: von denen es zweckmässig wäre], dass einige hinzugezogen würden.

Zu demselben Zweck war es notwendig, die Bedingungen festzulegen, unter denen sie hier, in Spanien, geweiht werden sollten, und es sollte verboten werden, dass jemand dort [ohne die religiöse Jesus-Fantasie-Neigung] unter irgendeinem Vorwand die Weihen empfängt oder sie von den [Jesus-Fantasie]-Bischöfen erteilt werden. Auf diese Weise würde vermieden, dass viele Ureinwohner geweiht werden oder in die [Jesus-Fantasie]-Religionen eintreten.

[Wenn die Priester Ureinwohner sind], kann man auch an dieser Stelle die Tributzahlung vermeiden. Das wären in einer Provinz wie Quito mit 200 [Jesus-Fantasie]-Geistlichen 50 bis 60 Ureinwohner-Priester [die zum Fantasie-Jesus aus Asien konvertieren würden]. Dann würden viele Übel beseitigt werden und die Bischöfe könnten ihnen Aufträge erteilen, viele Übel würden behoben und Unruhen eingedämmt, ohne dass dies einen Verlust bedeuten würde, denn gegenwärtig sind in allen Städten unter den Sakristanen, Sängern und Dienern der [Jesus-Fantasie]-Priester, die den Titel "Kirchendienst" tragen, zwölf oder vierzehn Ureinwohner beschäftigt, und die Zahl der Ureinwohner, die in jeder dieser Städte beschäftigt sind, liegt zwischen fünfzig und sechzig.

[38. Massnahmen: Hautfarbe, Herkunft, Klima und Essen spielt keine Rolle, wenn die Mentalität stimmt]

38. Ein anderer Einwand gegen diese Bestimmung [der Integration] wäre, ob ein Ureinwohner die Grenache-Kleidung tragen und das Gericht ("audiencia") betreten sollte, oder ob er im Chor einer [Jesus-Fantasie]-Kathedrale sitzen sollte. Aber das sind eigentlich nur Kleinigkeiten. Wenn nun die Häuptlingssöhne eine edle Gesinnung haben, dann sollte die Hautfarbe keine Rolle spielen, wenn sie nicht so weiss wie die ["christlich"-kriminellen] Spanier sind. Die Spanier sind ja auch nicht so weiss wie die Menschen in Nordeuropa. Auch andere Gründe sollten nicht als Hindernis gelten, um die Entscheidung für so etwas Notwendiges [wie die Integration] aufzuhalten, sobald das Haupthindernis beseitigt ist. Man behauptet ja, dass die Ureinwohner in Spanien wegen des unterschiedlichen Temperaments und wegen der unterschiedlichen Ernährung alle sterben würden. [Hrsg.: Dieser Einwand] ist nicht wichtig, denn wenn man Ureinwohner mitbringt, die nicht aus den Tropen stammen, wo das Klima immer gleich ist - Guayaquil, Tierra Firme und ähnliche Länder - dann wird man kaum Unterschiede finden. Alles, was ab Lima südwärts und alles vom Hochland ist dem spanischen Klima ähnlich, und da sind sogar kältere Regionen, und die Nahrung ist die gleiche. Also dieser Einwand trifft auch nicht zu. Na dann kommen wir zu einem weiteren Thema, um diese Sitzung zu beenden.


11. Ureinwohner sterben an Pocken und anderen Krankheiten, weil man sie verhungern lässt+medizinische Versorgung fehlt

[39. Ureinwohner sterben an Pockenepidemie und anderen Krankheiten - keine Bildung in Medizin und verlassene Krankenhäuser]

39. Eine Pockenepidemie hat unter den Ureinwohnern eine hohe Sterblichkeitsrate provoziert. Der erste Faktor war die Krankheit selbst, aber der zweite Faktor ist auch die grosse Hilflosigkeit der Ureinwohner gegenüber der Krankheit, weil keinerlei Vorkehrungen für ihre Heilung existieren. Es weiss doch jeder, dass Unfälle nur dann passieren, wenn man nicht vorsorgt. Was die Ureinwohner betrifft, ist das Elend kaum grösser vorstellbar, denn - das haben wir schon im ersten Teil der Geschichte erwähnt - ist ihre Unterkunft auf armselige Hütten beschränkt, Möbel sind kaum vorhanden, die Kleidung besteht aus Hemd und Umhang und Unterhemd ("capisayo"). Das Bett besteht aus zwei bis drei Schafsfellen, und das wars.

Wenn dann diese Krankheit kommt, nimmt sie oft einen tödlichen Verlauf. Andere Menschen [Mestizen und kriminelle "Christen"] helfen nicht, sie können sich nur selber helfen. Die Frauen haben nur die Naturmedizin und ihre Ernährung, anderes kennen sie nicht. Es werden immer Kräuter, Camcha [cancha, geröstete Maiskörner], Mascha [süssliches Getreidepulver] und Chicha [Maisgetränk] gemacht. Also [wenn die Ureinwohner dermassen vernachlässigt und diskriminiert werden], dann sind für sie nicht nur die Pocken, sondern auch alle anderen schweren Krankheiten von Anfang an tödlich.

Im oben erwähnten Band der Geschichte wird die schlechte Versorgung mit Krankenhäusern im ganzen Land erwähnt, denn obwohl alle grösseren Orte wie Städte, Dörfer und Siedlungen Krankenhäuser als Stiftung haben und diese unter königlicher Schirmherrschaft stehen, sind nur ihre Namen und die Standorte der Fabriken übrig geblieben, was man aus dem Fall der Provinz Quito schliessen kann, wo es sieben Stiftungen von Krankenhäusern gibt, von denen nur noch eines existiert, nämlich das der Hauptstadt, und von den übrigen ist nicht einmal ein einfaches überdachtes [Spital] übrig geblieben. Was könnte denn da der Grund dafür sein? In einigen Ländern war der Grund der Raub der Löhne, in anderen die schlechte Verwaltung, wenn die Verwalter einfach immer andere Sachen zu tun hatten. Aber [Hrsg.: man konnte nicht herausfinden], was die Ursache für die Verschlechterung [bei den Verwaltern] war, oder die Ursache des Fehlens einer Kontrolle für die Verwalter.

[40. Massnahmen: Spitäler für Ureinwohner in den Städten fehlen]

40. Auch wenn diese Krankenhäuser in bestem Zustand wären, wäre der Weg dorthin für die Ureinwohner von 12 bis 15 Meilen zu Fuss viel zu weit. Ausserdem sind ihre Einkommen nicht sehr hoch und die Spitäler sind alle in den Städten. Ärzte und Apotheker gibt es auch nur in den Städten, mit Ausnahme der Provinz Quito, wo es auch auf dem Land zur Versorgung welche gibt.

[Weil die Ureinwohner kaum Geld haben], wäre ein Spitalbesuch für sie immer noch sehr negativ, hätten keine guten Betten, kein gutes Essen und keine guten Heiler. Es müsste in jeder Stadt also eines [ein Krankenhaus] für sie mit Unterkunft und Nahrung eingerichtete werden, das mit Liebe und Barmherzigkeit für die Ureinwohner geführt wird. Wenn der Leiter ein herzloser [krimineller "Christen"-Spanier] ist, dann kann man nur von ihm fliehen.

[41. Massnahmen: Krankenstationen auf den Landgütern]

41. Die ["christlich"-kriminellen] Gutsbesitzer werden ja durch die Tyrannei [und Sklaverei] mit den Ureinwohnern total reich. Sie sollten verpflichtet werden, eine Krankenzone mit guten Betten für die Kranken einzurichten, die auf ihren Landgütern arbeiten. Teilweise arbeiten ja über 200 Ureinwohner auf einem Landgut, das sind viele Familien. [Da kommen schon ab und zu Kranke vor]. In diesen Krankenstationen sollten Frauen und Männer getrennt sein, und die Ureinwohner sollten die notwendigen Lebensmittel gratis auf Kosten der Landgüter erhalten, denn der ganze Gewinn der [Sklaven]-Arbeit geht ja zugunsten des Landguts selbst. So würde das Elend und die Not reduziert, so dass dort weniger [Ureinwohner] sterben würden.


[42. Massnahmen: Die Spitäler und Krankenstationen überwachen - Löhne der Ureinwohner erhöhen - Tribut der Ureinwohner erhöhen]

42. Wenn man nun diese notwendigen und dringenden Massnahmen in allen jenen Königreichen umgesetzt hat, muss man sie [die Spitäler und Krankenstationen] kontrollieren, damit sie aufrechterhalten werden, ohne die königliche Schatzkammer zu belasten, und ohne Nachteil für die Ureinwohner, und ohne Gebühren; [Hrsg.: Aber man muss bedenken, dass selbst] beim Fehlen anderer Mittel es immer zu Gunsten aller ist, die [Ureinwohner] Jahressteuer um ein oder zwei Reales pro Jahr anzuheben, als die Spitäler aufzugeben. Man könnte auch die Mita-Löhne auf das Niveau der Freien [Mestizen und weissen Spanier] erhöhen, so dass Gebühren für sie erträglich wären. Die Steuern müssten aber eigentlich gar nicht erhöht werden, um die Spitäler zu errichten und zu unterhalten. Ja, da sind noch viele andere Steuern, die beim König oder der Öffentlichkeit aber keinen grossen Schaden anrichten.


[43.

43. Das erste Mittel, das sich anbietet, ist das der Kammerstrafen jener Gerichte ("audiencias"), deren Betrag die Richter ("oidores") in der Praxis zu Weihnachten unter sich verteilt haben, womit sie nicht nur Grund hatten, in ihnen die Strafen von grösserer Strenge umzuwandeln, die anderen [solchen] Verbrechen entsprachen, sondern, da sie sie nicht für die ihnen zugewiesenen legitimen Zwecke verteilen, um ihr eigenes Einkommen nicht zu schmälern, ist es nicht notwendig, die Verbannung der Verurteilten in das Gefängnis von Valdivia durchzuführen, um die Kosten für die Fahrt nach Lima zu sparen, von wo aus das Geld versandt wird. Und da sie weder in dieser noch in einer anderen gleichwertigen Sache verbraucht werden, scheint es, dass sie keiner geeigneteren und angemesseneren Bestimmung zugeführt werden können als der der Krankenhäuser für die Indianer. Da sie aber für so viele, wie vorgeschlagen werden, nicht gleichwertig wären, ist es notwendig, auf andere Mittel zurückzugreifen, damit sie mit dem Erlös aller unterhalten werden können; zwei sind es, die dazu beitragen werden, so dass sie sogar das übersteigen, was wir brauchen. Und da diese so angeordnet werden sollen, wie es für jede Provinz am besten passt, werden wir das Beispiel der Provinzen Quito und Lima anführen, wobei wir in Betracht ziehen können, was in den anderen günstiger ist, je nach dem Verkehr und den Wirkungen, die jede von ihnen erzeugt. 

43. El primer recurso que se ofrece es el de las penas de cámara de aquellas audiencias, cuyo monto ha estado puesto en práctica repartirlo entre sí los oidores por Navidad, con cuyo incentivo no sólo han tenido motivo para conmutar en ellas las penas de más rigor, que eran correspondientes a otros [tales] delitos, sino que, huyendo de distribuirlas en los legítimos fines que se les asignaban, por no disminuir el propio ingreso, no llega el caso de que se cumplan los destierros de los que salen condenados al presidio de Valdivia, por ahorrar el costo de conducirlos hasta Lima, que es de donde se despacha el situado. Y puesto que ni en esto, ni en ninguna otra cosa equivalente, se consumen, parece que no se les puede dar destino más acertado y propio que el de los hospitales para los indios. Pero como no serían equivalentes para tantos como se proponen, se hace preciso recurrir a otros arbitrios, a fin de que, con el producto de todos, se puedan mantener; dos son los que contribuirán a ello, tales que aún puede ser excedan a lo que necesitamos. Y como éstos se deben arreglar según conviniere mejor en cada provincia, pondremos el ejemplo en las de Quito y Lima, a cuyo respecto se podrá considerar lo que conviniere más en las otras, según el tráfico y efectos que produce cada una.

12. Den Ureinwohnern droht die Ausrottung

[44. Ohne Ureinwohner-Sklaverei funktionieren die Königreiche nicht - Erhöhung der Transportsteuern]


44. Wir haben das schon mal erwähnt: In [Kolonial]-Peru sind alle Landgüter - egal ob religiös, weltlich oder [Jesus-Fantasie]-kirchlich - immer mit der Ureinwohnersklaverei,
-- mit Ausnahme der Zuckerfabriken oder Zuckermühlen, die die Jesuitengesellschaft in der Provinz Quito besitzt, und
-- [mit Ausnahme] der Landgüter in den "Tälern" [Küstentäler], die allen möglichen Leuten gehören, wo Schwarze arbeiten.

Insgesamt gesehen sind es also die Ureinwohner, die alle Landgüter, Fabriken, Minen und Maultierzüge am Laufen halten. Sie sind also wichtig, und deswegen sollte man dafür sorgen, dass sie Krankheit eine Heilung möglich ist, damit ihre Zahl nicht abnimmt. Denn nur dank der Ureinwohner werden sie [die Gutsbesitzer] Gewinne haben, und wenn sie [die Zahl der Ureinwohner] abnimmt, werden die Gewinne ebenfalls zurückgehen.

Wenn man also über Abgaben diskutiert, wie eine Abgabe auf beiden Seiten erfolgen soll, ohne die Privatpersonen zu sehr zu belasten, so wäre in der Provinz Quito die Möglichkeit einer anteiligen Abgabe [Transportsteuer] auf alle Waren und Güter,
-- die entweder über die Strasse von Popayan oder
-- über die Strassen von den Lagerhäusern von Guayaquil
in die Provinz kommen, zusätzlich zu den jetzt geltenden Abgaben, die schon in dieser Form geleistet werden.


13. Die Finanzierung der Ureinwohner-Spitäler

[45. Massnahme: Spitalsteuer auf transportierte Waren: Rechenbeispiele]

45. [Preisbeispiele mit Spitalsteuer]:
-- In den Lagerhäusern von Babahoyo [südlich von Guayaquil], El Caracol [Quito?], Yaguache [Yaguachi? westlich von Guayaquil] und El Naranjal [östlich von Quito?] zahlt man für einen Tonkrug ("botija") Castilla-Schnaps ("aguardiente" aus Trauben hergestellt) einen Real an Zöllen, und wenn sie nach Quito gebracht wird, ist sie 60 bis 70 Pesos wert; so dass ein Real mehr Abgaben für die Krankenhäuser keine übermässige Belastung wäre.
-- Ein Tonkrug mit Nazca-Wein kostet in denselben Kellern einen halben Real und ist in Quito 20 bis 25 Pesos wert, so dass es nicht zu viel ist, wenn man einen weiteren halben Real dafür bezahlt.
-- Ein Ballen Leinen vom Land aus Quito kostet [einen] Real und könnte für Krankenhäuser mit [mehreren] Reales belastet werden;
-- wenn es Leinen aus Kastilien ist (eine Unterscheidung, die dort für alles aus Europa gilt), kostet es [einige] Reales und könnte für Krankenhäuser mehr belastet werden.

In dieser Hinsicht könnte man es mit allem anderen machen, und es würde auf ein solches Niveau ansteigen, dass auf diesem Posten für den Unterhalt der Spitäler nur wenig fehlen würde.


[46. Massnahme: Schnapssteuer zur Finanzierung der Ureinwohner-Spitäler]

46. Zum Zweiten fehlt in derselben Provinz Quito ein Schiedsspruch wegen der Zuckerschnäpse aus Zuckerrohr. Es ist in der ganzen Provinz das am meisten konsumierte Getränk, vor Wein und Traubenschnaps, weil einfach vom ersteren viel mehr zur Verfügung steht. Das haben wir schon im ersten Teil [Hrsg.: der Geschichte] unserer Reise schon erwähnt.

In Guayaquil ist es aber anders, weil es dort nur Früchte gibt, die von Lima her importiert werden. Dieser Zuckerrohrschnaps ("aguardiente de cañas") ist bei Strafe streng verboten. Das Verbot wird mit Bestechung der Gouverneure umgangen, und Mühlenbesitzer, die sich weigern, werden gerufmordet. Also erhalten sie die Befugnis, es öffentlich herzustellen und zu verkaufen. Da also die Durchsetzung des Verbots nicht möglich ist und der Schaden durch dieses Getränk nicht so gross ist wie der durch Trauben verursachte Schaden, scheint es, dass das Verbot aufgehoben werden sollte und den Gewinn, den die Statthalter und andere Minister daraus ziehen, rechtmässig den Hospitälern zukommen zu lassen, indem man auf jede Arroba eine Abgabe von zwei Reales erhebt, oder mehr, wenn es notwendig erscheint. Diese Abgabe belastet die Haupteigentümer nicht mehr als die anderen, die zugewiesen werden, und würde, wie schon gesagt, ausreichen, um dieses fromme Werk [der Spitäler für Ureinwohner] zu erhalten.


[47. Kriminelle "Christen": setzen die Ureinwohner auf Alkoholismus mit dem billigen Zuckerrohrschnaps]

47. Es gibt zwei Gründe, warum es in Quito niemals an der Herstellung und dem Gebrauch dieses [Zuckerrohr]-Schnapses fehlen kann.

-- Erstens, weil die Menge beim Ausschank ("pulperías") einen halben Real kostet, was Traubenschnaps für acht Reales entspricht. Bei Nichtverkauf [des Zuckerschnapses] müssten die Süchtigen also mit ihrer Sucht aufhören (was in jenen Königreichen unmöglich ist), oder die einfachen und armen Leute, die die Kosten für den Traubenschnaps nicht aufbringen können, müssten stehlen, um ihn zu kaufen, da es eine Sache ist, auf die sie nicht verzichten würden. Und

-- zweitens gibt es viele Zuckerrohrplantagen, die aufgrund ihrer Beschaffenheit für nichts anderes [als die Produktion von Zuckerschnaps] geeignet sind, denn der Saft des Zuckerrohrs lässt keinen anderen Zweck als die Herstellung von Zuckerschnaps zu, weil er zu wässrig ist und [erstens] nicht gerinnt und [zweitens] sich auch nicht in guten Honig umwandeln lässt. Also wäre es für ihre Besitzer notwendig, entweder sie [die Zuckerplantagen] ganz aufzugeben oder sie für die Herstellung von Zuckerrohrschnaps ("guarapo") zu behalten.

[48. Vergleich von Schnäpsen: Der Zuckerrohrschnaps soll Magenprobleme und alle Beschwerden heilen - der Traubenschnaps nicht - der Botaniker De Jussleu und der Chirurg Seniergues]

48. Die französische Kompanie [Jesuiten mit rassistisch-"christlicher" Jesus-Fantasie-Mentalität] haben den Botanikers Monsieur De Jussleu, den Botaniker des französischen Königs, [nach Kolonial-Peru] geschickt. Er meint, der Zuckerrohrschnaps [aus Schilfrohr, Zuckerrohr], wäre, wenn er nicht gesäuert ist, nicht so stark und heftig wie der Traubenschnaps, und auch nicht so gesundheitsschädlich. Er ist nicht nur weniger stark, sondern auch nicht so trocken und viel balsamischer. Herr De Jussieu ist ja ein sehr gepflegter Mensch, und bei Magenbeschwerden war dies sein bevorzugtes Mittel. Er nahm nur eine kleine Menge davon, zuerst brannte er es mit einem Würfelzucker, und er empfahl das allen ebenso. Und man solle sich die Hände reichen. Er benutzte ihn immer für alle Arten von Medikamenten, und mit Trauben wollte er nie etwas zu tun haben. Da sagte er immer, er wisse nicht,  wie Leute in Spanien, die sich für inetelligent hielten, verbreiten konnten, dass dieser schädlicher für die Gesundheit sei als jener. Es war doch genau das Gegenteil der Fall. Bei der Gesellschaft [der Jesuiten] war auch ein Chirurg dabei, Herr Seniergues. Er war derselben Meinung und benutzte ihn [den Zuckerrohrschnaps] mit derselben Vorliebe wie der Botaniker.


[49. Massnahme: In Lima fehlt eine Importsteuer, um damit Spitäler für die Ureinwohner zu finanzieren]

49. In Lima sind die Verhältnisse anders als in Quito, denn in Lima herrscht Überfluss an Wein und Traubenschnaps. Deswegen wird dort kaum Zuckerrohr hergestellt und der Verbrauch ist entsprechend sehr gering. Die Besteuerung der importierten Waren und Güter - sei es auf dem Seeweg oder auf dem Landweg - um die Spitäler der Städte im Justizbereich der Gerichtsbarkeit zu erhalten, ist ebenfalls - sehr gering. Man sollte also die Besteuerung so regeln, ohne die Allgemeinheit zu belasten. Es fehlt ein Werk, das grösste, notwendigste und frommste, das für das Gemeinwohl der Ureinwohner erdacht werden kann.


[50. Massnahme: Die kriminellen "Christenführer" dürfen keine eigenen Regelungen und private Gesetze erlassen]

50. Was diese Angelegenheit angeht sollte man auf die [Jesus-Fantasie]-Geistlichen und auch auf die [Jesus-Fantasie]-Laien aufpassen, denn es befinden sich haufenweise Landgüter in kirchlichem [Jesus-Fantasie]-Besitz. Es soll ihnen aber nicht erlaubt werden, etwas [Verordnungen oder private Gesetze] zu erlassen, was Personen oder Sachen anbetrifft. Die Leute sollen einfach für das Recht der Gastfreundschaft bezahlen, wenn sie kommen oder gehen. Auch Religionen sollen danach handeln, die besseren und diejenigen von den anderen. Es soll für alle dieselbe Regelung gelten, denn die Ureinwohner leisten ebensolche Dienste .


[51. Massnahme: Die kriminell-weissen Jesus-Fantasie-"Christen" sollen die Spitäler für die Ureinwohner finanzieren - damit die Sklavenrasse nicht ausstirbt]

51. Diese Ausführungen sind gerecht formuliert aber werden wohl auch auf Widerspruch stossen.
-- die Gutsbesitzer werden sagen, für Krankenhäuser Abgaben zu entrichten sei nicht angebracht, weil sie schon die Lebensmittel für die Städte produzieren.
-- die Religionen werden sagen, sie haben in den Klöstern und Hospizen schon Krankenstationen für sich selber, und dort heilen schon Ureinwohner
-- die Kaufleute werden sagen, dass die Ureinwohner von ihnen bei Beschäftigung vollen Lohn erhalten
-- und da soll dann bitte auch keine Gewalt ausbrechen, denn:

-- Die Ureinwohner, die in den Städten [bereits] den [Jesus-Fantasie]-Religionen dienen, sind hilflos,
-- ebenso diejenigen in der Mita-[Sklaverei] auf den Landgütern, und
-- ebenso diejenigen, die in Dörfern mit der Stimme von Freien leben. 

Die Gutsbesitzer müssen nicht weniger zum allgemeinen Wohlstand der freien Ureinwohner beitragen [als] bei demjenigen, den sie in der Mita-[Sklaverei] haben, denn die ersten ohne Mita sind ja die Ursache dafür, dass die anderen sie tun können. Und wenn die Mita für die einen abgeschlossen ist, kommt der nächste Schub. Es sind also beide Ureinwohnergruppen - die ohne und die mit Mita - von Interesse.

Die Kaufleute bezahlen die Ureinwohner vollständig und besser als alle anderen [Arbeitgeber]. Sie sollten [aber] bedenken, dass es prekäre Situation im Handel gäbe, wenn Ureinwohner fehlen. Also alles, was in [Kolonial]-Peru angebaut und gehandelt wird, geschieht, wie bereits erwähnt, mit Hilfe der Ureinwohner, und [deswegen] sollten alle in gerechter Weise zu ihrem Unterhalt und zur Beschaffung der Mittel zur Behebung ihres Bevölkerungsrückgangs beitragen.


14. Die Verwaltung der Ureinwohner-Spitäler - am besten durch die Jesuiten

[52. Betrug bei der Spitalverwaltung verhindern: Spitäler nur durch die Jesuiten verwalten lassen]

52. Nun haben wir bestimmt, wie die Spitäler finanziert werden sollen. Nun müssen wir noch sehen, wie die Kontrolle sein soll, damit die Gelder nicht abgezweigt und zweckentfremdet werden.
-- Welche Leute sollen denn diese Mittel verwalten und mit Eifer, Intelligenz, Einsatz und Sauberkeit verteilen?
-- Welche Leute sollen in jeder Stadt die Verwaltung der Spitäler übernehmen?
-- Wie sollen die Spitäler eingerichtet werden, damit die Ureinwohner davon einen so grossen Nutzen haben und ihn geniessen können?

Spitäler durch Jesus-Fantasie-Bischöfe verwalten? Nicht zuverlässig
Also die Bischöfe haben bei grösstmöglichem Eifer eher eine Missbrauchsmentalität, sie beheben die Missstände bei den Priestern und anderen Geistlichen nicht Wie sicher wird denn das sein, wenn sie die Angelegenheiten erledigen? Das wird ja ihr Gewissen sehr belasten, oder? Sie werden gezwungen sein, die schwersten dieser Lasten an andere Personen ihres Vertrauens zu delegieren, um ihnen Einkommen zu schaffen. Dann schneiden die Ureinwohner wieder schlechter ab.

Spitäler durch Jesus-Fantasie-Gouverneure verwalten? Nicht zuverlässig
Wenn die Gouverneure die Sache übernehmen, bedeutet das gleichzeitig, dass sie zu den vielen Einkommen, die sie eh schon haben, noch eines mehr dazubekommen.

Spitäler durch religiöse Jesus-Fantasie-Orden verwalten? Nicht zuverlässig
Wenn die gastfreundlichen Religionen [die Orden] die Sache übernehmen, wie z.B. die Lieben Bethlehem-Frauen ("Nuestra Señora de Belem"), die in all diesen Königreichen ihre Niederlassungen gegründet haben, oder dem [Orden des] Heiligen Johannes vom [Fantasie]-Gott ("San Juan de Dios [de fantasía]"), dann werden die Gemeinschaften reich dabei, zusätzlich zu den vielen Reichtümern, die sie schon dort haben, und die Öffentlichkeit profitiert nichts davon und ist weiter hoffnungslos ohne Hoffnung.

Spitäler durch Jesus-Fantasie-Jesuisten verwalten: sollte gehen
Es gibt nur einen Weg, den einzigen, der unserer Meinung nach die Unannehmlichkeiten für jene ersparen kann [nicht betrogen zu werden], und das ist, dass all diese Angelegenheiten in die Obhut und den Eifer der Väter der Gesellschaft [Jesuiten] gelegt werden, denn obwohl sie keine Gastfreundschaft pflegen, wäre es doch fromm und erfreulich, Spitäler zu verwalten und zu leiten, und es wäre nur fromm und dem [Fantasie]-Gott gefällig, es unter ihre Obhut zu nehmen, so wie sie die Verkündigung und die Lehre des [Jesus-Fantasie]-Evangeliums betreiben, denn beides sind Taten der Nächstenliebe, die in keiner der bisher in [West]-Indien etablierten Religionen mit solchen Vorzügen verbunden sind wie in dieser. Das werden wir noch erläutern, wenn wir die Religionen präsentieren.

Vorsichtsmassnahmen gegen kriminelle "christliche" Neider und Rufmörder
Es wäre also sehr weise, [die Gesellschaft] mit dieser sehr wichtigen Arbeit zu betrauen und sie sogar zu verpflichten, sie zuzulassen, wenn sie als notwendig anerkannt würde. Um Neid von öffentlicher Seite oder von anderen Religionen zu verhindern, die regelmässig mit erfundenen Vorwürfen das Vertrauen zerstören und das korrekte Verhalten in den Dreck zu ziehen pflegen, muss man Vorsichtsmassnahmen treffen, was wir nun erklären.

[53. Betrug bei der Spitalverwaltung verhindern: Die Jesuiten und der Protektor der Ureinwohner schaffen das allein]

53. Man sollte den Jesuiten die Spitalverwaltung überlassen, auch die Eintreibung [der Beiträge], ohne dass zuerst in die königliche Kasse einbezahlt werden muss, und auch die Beamten der königlichen Schatzkammer sollen nicht eingreifen. Als bevollmächtigter Zeuge gilt nur der fiskalische Protektor der Ureinwohner, der mit [Hrsb.: besonderer] Zustimmung intervenieren könnte. Bei Unstimmigkeiten kann er sich mit einem Bericht an den Indienrat wenden. Dabei sollen die Gerichtsversammlungen nicht mehr darüber wissen als die königlichen Beamten, um Zweckentfremdung zu verhindern, denn die königlichen Beamten könnten einen Teil des Erlöses abzweigen, die Lieferungen verzögern, falsche Zahlungen behaupten, oder irgendeine andere Willkür anwenden.


[54. Spitalverwaltung durch Jesuiten: Verwalter und Wächter selber ernennen, eventuell einen Laienschatzmeister ernennen]

54. Die Jesuitengesellschaft soll mit dem Protektor [der Ureinwohner] alles abstimmen, die notwendigen Verwalter und Wächter ernennen, um die Spitäler rechtlich zu repräsentieren, aufzubauen oder zu reduzieren. Diese Personen sollen dieselben Privilegien und Vorrechte geniessen wie diejenigen, die königliche Einkünfte haben. Diese Religion kann auch von ihrer eigenen Religion Verwalter oder Prokuratoren einsetzen, dann aber mit einem Laienschatzmeister, von der Gesellschaft selbst unter Mitwirkung des Protektors [der Ureinwohner] ernannt werden soll. Dieser Laienschatzmeister kann dann das Geld selber eintreiben.

[Das wird ohne Armee wohl nicht gehen, und so bleiben die Ureinwohner bei schweren Krankheiten weiter ohne Spital].

[55. Spitalverwaltung durch Jesuiten: Monatsberichte und monatliche Kontrollen durch den Protektor]

orig.:

55. Jeden Monat soll das Geld der Gesellschaft übergeben werden, und der Verwalter oder Schatzmeister soll dem Protektor seine Bücher mit den Einnahmen vorlegen, damit er über den Inhalt Rechenschaft ablegen kann. Und in allem anderen wäre die Gesellschaft frei, das Geld zu verteilen, in jeder Stadt einen Spitalverwalter zu ernennen, und Frauen zu ernennen, die dort die Heilerinnen ("curanderas") sind, und andere notwendige Vorkehrungen zu treffen.


[56. Spitalverwaltung durch Jesuiten: Jahresberichte des Protektors mit den Daten der Jesuiten]

56. Der Protektor [der Ureinwohner] soll mit Date der Jesuitengesellschaft dem Indienrat jedes Jahr einen Rechenschaftsbericht über die Geldverwendung in der Gesellschaft übermitteln. Richter und Notare können diese Berichte genehmigen. Bei Abweichungen bei der Verteilung kann man nicht kontrollieren, das wissen nur die Leute vor Ort [Jesuiten und Protektor] selber [aber durch ihre moralische Haltung werden sie die Ureinwohner nicht betrügen].


[57. Spitalverwaltung durch Jesuiten: wählt ihre Repräsentanten und einen eigenen Prokurator für den Einzug von Geldern - Vertretung in Kollegien - Spitäler ohne Misswirtschaft]

57. Die Gesellschaft [der Jesuiten] wird alles selber entscheiden,
-- bei der Wahl einer Person von der Regierung, die die Fähigkeit zum Verwalter aller Gelder hat
-- damit wird ein Prokurator installiert, der die Einnahmen in allen Provinzen zuständig ist
-- in jedem einzelnen Kollegium werden weitere Prokuratoren derselben [Jesuiten]-Religion installiert, die mit der wirtschaftlichen Verwaltung der Spitäler im jeweiligen Justizbereich betraut sind: Damit verbunden  ist der Auftrag an einen der Untertanen, die die Aufgabe zu erfüllen haben, so entsteht ihnen kein Schaden
-- sie werden in allen Kollegien vertreten sein, oder in den meisten, in der Provinz Quito sind sie noch nicht in allen vertreten, wobei nur die Gemeinde Chimbo noch kein Kollegium hat, dort wird ein Untertan beauftragt, in einem ihrer Güter zu wohnen, oder wenn das nicht möglich ist, dann können sie diese Prokura dem Nächsten hinzufügen.

Auf diese Weise würden alle Spitäler dauerhaft bewacht, mit gutem Beistand, ohne Misswirtschaft, ohne Zweckentfremdung. Denn  bei dieser Religion [der Jesuiten] sind alle Mitglieder so geschult, mit Eifer, Tüchtigkeit, Wohltätigkeit und besondere Liebe die Ureinwohner zu betrachten und zu behandeln. Das sind Eigenschaften, die sie bei allen geschult haben.Und so sind sie würdig und die einzigen glaubwürdigen Personen mit dem notwendigen Vertrauen, die es für die Pflege der Ureinwohner braucht und verlangt. Sie [die Ureinwohner] haben bis heute niemanden, der sich ihrer annimmt, auch was Wohltätigkeit ihrer Mitmenschen angeht nicht.

[58. Spitalverwaltung durch Jesuiten: Da wird nichts schief gehen - andere Orden haben

58. Die Aufgaben [des Prokurators] umfassen juristische Angelegenheiten, der Gemeinschaft, oder als Untertan. In der Gesellschaft selbst kann er nichts regeln. Er dient nicht mit Lohn sondern als Trost und Gewinn. Beim [Orden] der "Väter von Bethlehem" ("padres betlemitas") in Quito entwickelte es sich so, dass die Einkünfte zuerst auf das Spital verteilt wurden, das von ihnen verwaltet wurde, aber dann hatten sie immer mehr Leute und missbrauchten die Gelder für ihre eigenen Zwecke und liessen das Spital geschwächt zurück. Das passierte auch mit anderen Spitälern. Sie missbrauchen alles für sich selber und lassen den Hauptzweck sterben, obwohl die Gründung der Spitäler die königlichen Kassen viel Geld gekostet haben. Eine solche Verhaltensweise braucht man von den Jesuiten nicht zu befürchten. Der Auftrag ist, eine wirkliche Leistung zu erbringen. Also eigentlich sollten sie etwas Lohn erhalten, weil sie ja keinen Business mit Gastfreundschaft betreiben. Man könnte also Prokuratoren einstellen und unterhalten, die sich um die Spitalverwaltung kümmern. Sie stehen in gutem Ruf.

Der Neid der anderen Religionen und einiger Laien würde sie aber bekämpfen [was jedes "christliche" Gesetz verletzt]. Somit könnte man ihnen [den Jesuiten] bewilligen, dass sie Alkohol gratis konsumieren könnten. Das wäre nicht mehr als eine besondere Ehrengnade. So könnten sie ihre Rechtschaffenheit immer wieder bestätigen und immer wieder neue Kraft schöpfen, die Anordnungen des Herrschers zu befolgen und einzuhalten. Bis heute wurde auf ihren Landgütern und Mühlen niemals Schnaps zum Verkauf hergestellt. Alle anderen Steuern sollten für sie halbiert werden, oder was auch immer angemessen erscheint, damit sie diesbezüglich nicht reklamieren.

[Also wer die Gesetze einhält, soll Steuervergünstigung erhalten. Damit ist bewiesen: Die kriminellen "Christen" halten eigentlich NIE Gesetze ein sondern sind die Teufel des Planeten].

[59. Spitäler für die Ureinwohner wäre ein "heldenhaftes" und dem Fantasiegott gefälliges Werk - sonst wird die Sklavenrasse ausgerottet]

59. Dieses Werk wäre das heldenhafteste und dem [Fantasie]-Gott gefälligste Werk, das man sich vorstellen kann. Nüchterne Menschen, die Kenntnis dieser Länder haben, werden es so empfinden, und auch die Bewohner selbst werden die Notwendigkeit einsehen, wie nützlich es für alle ist, denn die Ureinwohner sterben in Massen. Sie haben keine gute Medizin, deswegen ist das so. Deswegen hatten wir den Mut, die Details etwas näher aufzuzeigen und die Mittel vorzuschlagen, die uns am geeignetsten erscheinen, soweit sie möglich sind. Der Zweck ist, dieses elende Volk wiederherzustellen und die besten Mittel zu beschaffen, um sie von ihrem Elend und Unglück zu entlasten, das sie erleben und erleiden.


Vizekönige Priester und Vatikan sind alles korrupte und koloniale Massenmörder - die Kirche soll zur HÖLLE fahren.
Michael Palomino - Juli 2023

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audiencia=Gericht
cacique=Häuptling
oidor=Richter

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