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Ulloa+Juan: Geheime Notizen (Madrid 1748, publiziert in London 1826)

Vierte Sitzung (Sitzung 04): Die Tyrannei der Vögte gegen Ureinwohner

Steuerlast - Zwangskäufe - Erpressungen und Strafen ohne Ende etc.

übersetzt und präsentiert von Michael Palomino (2023 - Deepl, Bing Translator, Translator.eu)

Vizekönige Priester und Vatikan sind alles korrupte und koloniale Massenmörder - die Kirche soll zur HÖLLE fahren.
Michael Palomino - Juli 2023

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aus: Jorge Juan y Antonio de Ulloa. NOTICIAS SECRETAS DE AMERICA (nur für den König in Madrid 1748, publiziert in London 1826)
Опубліковано - publiziert von Serhii Kupriienko el 6-7-2008
http://kuprienko.info/jorge-juan-y-antonio-de-ulloa-noticias-secretas-de-america



Inhalt

1. Die Vogtei
2. Kriminelle Vögte rauben alles: zu hohe Steuern und falsche Steuerberichte
3. Diskriminierung: Jesus-Fantasie-"Christen" müssen keine Steuern zahlen - doppelte Buchführung für Massenraub an Ureinwohnern
4. Massenraub an Ureinwohnern: Kranke sollen dem Vogt Steuern zahlen - Verlust von Steuerquittungen+Hungermord im Arbeitshaus (KZ) - De-facto-Sklaven und Doppelschichten
5. Richter helfen Vögten mit Gerichtsentscheiden gegen Ureinwohner: Raub des Viehs und hohe Strafen
6. Der Vogt mit der "Warenzuteilung": Zwischenhändler in Lima kassieren die Vögte ab - Vögte mit Zwangsverkauf an Ureinwohner - Wucherpreise
7. Maultier-Regeln: Verbot der Vermietung - die Maultierkolonnen vom Vogt kosten ihn viel - tote Maultiere
8. Vögte mit "Warenverkauf": Wucherpreise gegen Ureinwohner - Gegenwehr vor Gericht provoziert Rufmorde des Vogt gegen Ureinwohner - und nutzlose Sachen (!)
9. Widerstand gegen kriminelle Vögte - und die Vögte organisieren Geistliche+Soldaten gegen Häuptlinge der Ureinwohner
10. Vögte rauben Ureinwohner aus - und die weiss-"christliche" Justiz macht mit: grosse Residenzen, Bestechungsgelder
11. Massnahmen gegen kriminelle Vögte und Richter: Gute Leute auswählen - Schluss mit Bestechung - Ureinwohner sollen alle 5 Jahre spezielle Projekte für sich finanzieren
12. Massnahmen: Schluss mit "Warenverteilung"
13. Massnahmen: Handelsrecht für ALLE einführen - die Steuern des Vogts müssen pünktlich eingehen - Dienstverlängerung ermöglichen
14. Massnahmen: Bestrafung krimineller Vögte - Beförderung bei guter Führung ermöglichen mit grösseren Gebieten
15. Massnahmen: Vögte dürfen Ureinwohner nicht überfordern+sollen Rechte einhalten - und Richter sollen dort wohnen, wo sie richten



Vierte Sitzung (Sitzung 04): Die Tyrannei der Vögte gegen Ureinwohner

Steuerlast - Zwangskäufe - Erpressung - Hunger+Hungertod - Landraub etc.


Zusammenfassung: Das System der spanisch-katholisch-kriminellen Vögte gegen die Ureinwohner in Latein-"Amerika"

Der katholisch-koloniale Indienrat in Sevilla in Spanien schreibt Stellen aus, um als Vogt 5 Jahre in den Kolonien Latein-"Amerikas" gegen die Ureinwohner Terror auszuüben und sich dabei zu bereichern. Dabei existiert keine Justiz und die Ureinwohner, die oft nur 1,4m gross sind und nicht reiten dürfen, sind dem Terror des Vogts und seiner berittenen Soldaten schutzlos ausgeliefert. Die Vögte selber installieren korrupte Systeme unter Weissen, die die Ureinwohner noch mehr foltern, vor allem mit Steuern, Abgaben und Zwangskäufen für Sachen, die die Ureinwohner gar nicht brauchen. Da ein Vogt der königlichen Familie ein hohes Schmiergeld zahlen muss, um den Posten als Vogt überhaupt zu erhalten, und da in Lima weitere Schmiergelder fällig werden, um gegen Anklagen immun zu sein bzw. um sich die Immunität zu erkaufen, muss der Vogt die Ureinwohner komplett berauben, um überhaupt auf einen Gewinn zu kommen. Hierzu wenden die Vögte z.B. das System des Zwangskaufs an. Sie bringen mit Maultier-Karavanen haufenweise Sachen aus Lima in die hohen Berge der Anden und verpflichten die Ureinwohner dort zum Kauf zu hohen Preisen für Ware, die dort gar nicht benötigt wird, oder es werden Esel oder Maultiere verkauft, die schon halb tot und am Verhungern sind. Die kriminell-katholisch-"christlichen" Vögte begehen an den Ureinwohnern eine Kriminalität OHNE ENDE und Widerstand bei der Justiz war lange gar nicht möglich, weil es für Ureinwohner gar keine Justiz gab.
Als dann eine Justiz eingeführt wurde, wurden die Klagen der Ureinwohner immer abgeschmettert und die kriminell-"christlichen" Vögte rächten sich dann an den Widerständlern der Ureinwohner mit Versetzung oder Sklaverei im Armenhaus, wo man normal nur als Leiche wieder rauskommt. Am Ende der 5-jährigen Zeit als Vogt kommt der letzte und brutalste Raubzug gegen die Ureinwohner, denn nach der Amtszeit war der kriminelle Vogt nie mehr gesehen, sondern zieht wieder nach Spanien zurück.
Ulloa schlägt strukturelle Verbesserungen für ein angenehmeres Leben für alle Seiten vor, die Ureinwohner wie die Vögte, und die Steuereinnahmen für die königliche Familie würden sich dann auch erhöhen, was derzeit bei Sklaverei, Folter und Massenraub nicht möglich ist. Dabei kommt aber klar zum Vorschein, dass Ureinwohner NICHT als Personen gelten, sondern als verfügbare Masse. Tote Ureinwohner spielen KEINE ROLLE. Wo ist der Schadenersatz für diese "christliche" Massenfolter und MASSENMORD? Wann wird das kriminell-katholisch-"christliche" Spanien endlich Wiedergutmachung an den Ureinwohnern in Latein-"Amerka" leisten? Diese kriminell-katholische Kirche mit ihren Massenmorden und ihrem Zentrum "Gay-Vatikan" mit Drogenhandel und Milliardengeldern auf der Vatikanbank gehört geschlossen, denn sie lassen die Armen in der Armut und TUN NICHTS.
Michael Palomino NIE IMPFEN, 29.7.2023


Der Text von Ulloa
(Übersetzung mit Deepl, Translator.eu etc.):

Die Vögte ("corregidores") in Peru installierten über die Ureinwohner eine tyrannische Regierungsform, die dadurch in einen erbärmlichen Zustand gerieten, denn die Vögte und Gouverneure sprerrten die Ureinwohner in Residenten ein, sie wurden in die Residenzen deportiert. Dieser Vorgang wird hier dargestellt.


1. Die Vogtei

1. Das Thema, das wir in dieser Sitzung zu behandeln beginnen und in den vier folgenden Sitzungen fortsetzen werden, ist so umfangreich, dass man nicht darauf eingehen kann, ohne Mitleid zu empfinden, und es ist auch nicht möglich, bei ihm zu verweilen, ohne das elende, unglückliche und unglückliche Schicksal eines Volkes zu bedauern, das in Sklaven verwandelt worden ist. Das Verbrechen lautet dabei enzig und allen die Einfalt, das ist das einzige Motiv, die unwissende Herrenmenschen-Einfalt. Diese Art Sklaverei wurde per Gesetz installiert, sollte aber noch eine eher glückliche Sklaverei sein, denn andere Leute, die sich als "frei" bezeichnen durften, beneiden sie mir Recht, denn sie haben so viele Empfehlungen von Königen, und gleichzeitig ist Zustand mit Unterwerfung und Elend viel schlimmer als der ihre.

2. In den vergangenen Sitzungen haben wir eine Vorstellung vom gegenwärtigen Zustand Perus gegeben, was seine Festungen, seine Streitkräfte und die Betrügereien seines Handels betrifft. Das erscheint wie eine hohe Kriminalität, wird aber eher als eine kleine Kriminalität erscheinen, wenn man die folgenden Sitzungen durchliest. Dabei scheinen die Systeme von unterschiedlicher Natur, scheinen aber miteinander verbunden zu sein. Alle [diese Sitzungen] zeigen einen Mangel an Gewissen auf, ebenso Fehlverhalten und Irreführung der Vernunft. Dazu kombinieren sich zu viel Freiheit, die Schwäche der Justiz. Diese Motive reichen aus, um haufenweise Missbräuche zu begehen, die teilweise einfach so eingeführt werden, um jeden Tag mehr und mehr gefördert zu werden, bis sie solche Exzesse erreichen, so dass das Verbrechen ein nie vorher erreichtes Ausmass erreicht.

[3. Einteilung der Gebiete in Vogteien - aber der Terror geht auch ohne Vogtei]

3. Unsere Abhandlung beginnt mit der Darstellung der tyrannischen Regierung, wie die Vögte die Ureinwohner reduziert haben, und auch wenn es schwierig ist, einen Grundsatz anzunehmen, wo es keinen gibt, werden wir als Hilfsmittel eine Eintelung in Vogteien ("corregimientos") vornehmen, wie sie in Peru natürlich erscheint. Es gibt dabei zwei Arten bzw. sie werden auf zweierlei Weise eingeteilt:
-- einige, wo Aufteilungen ("repartimientos") nicht erlaubt sind oder nicht eingerichtet werden, und
-- andere, wo solche Aufteilungen erfolgen.
Erstere fallen unter den Zuständigkeitsbereich des Gerichts von Quito, und die letzteren sind alle anderen in Peru, ausser die von Paraguay und denen mit modernen Umwandlungsmethoden, die genau genommen keine sind, weil sie keine Vögte ("corregidores") haben, und dort will auch keiner so ein Vogt sein.


2. Kriminelle Vögte rauben alles: zu hohe Steuern und falsche Steuerberichte

[4. Kriminell-katholisch-"christliche" Vögte wollen reich werden und rauben alles - Tyrannei ohne Ende]

4. Die Tyrannei, der die Ureinwohner ausgesetzt sind, entspringt dem unstillbaren Hunger nach Reichtum, den diejenigen, die sie regieren sollen, nach Indien ["Amerika"] mitbringen, und da diese kein anderes Mittel haben, ihn zu erlangen, als die Ureinwohner auf jede Weise zu schikanieren, die ihnen die Bosheit bieten kann, lassen sie nichts unversucht, und indem sie sie von allen Seiten bekämpfen, verlangen sie grausam mehr von ihnen, als sie von ihren eigenen Sklaven herausholen könnten. In der Provinz Quito ist es nicht üblich, Aufteilungen ("repartimentos") zu machen, aber die Vögte ("corregidores") haben so viele andere Möglichkeiten, sie zu tyrannisieren, dass die Einführung dieses grausamen Elements [die Aufteilung in Vogteien] gar nicht nötig ist, obwohl man zugeben muss, dass alle, die nicht den Unbilden der neuen Aufteilungen unterworfen sind, glücklich genannt werden können. Es ist nicht deswegen, dass es ihnen an Lohnzahlungen mangelt. Sie werden aber einfach ohne nichts gelassen, in einem erbärmlichen und traurigen Zustand, den man sich vorstellen kann.


[5. Der Terror der kriminell-katholisch-"christlichen" Vögte mit Bereicherung durch zu hohe Steuern gegen Ureinwohner]

5. Es gibt mehrere Methoden, mit denen sich die Vögte ("corregidores") auf Kosten der Ureinwohner bereichern, also wir können mit der Eintreibung von Steuern (Tributen) beginnen. Dies ist der erste Punkt, wo die Strenge gegen das Gesetz verstösst, wo die Nächstenliebe vergessen wird und die Gottesfurcht komplett verloren geht. Die Eintreibung der Steuern ist für die Vögte einer der Posten ihrer Nutznießung oder Gewinn ihrer Vogtei ("corregimiento"); es ist klar, dass wenn sie die Steuern mit ihrem Gewissen enziehen würden, daraus keinen Vorteil ziehen würden, auch den Ureinwohnern nicht schaden oder den König betrügen würden, aber ihr schlechtes Verhalten provoziert genau alle diese drei Punkte. Der Durst der Habgier ist zu gross und dient nur ihrem Portemonnaie, sie sind von ihrem Ehrgeiz regiert und handeln nur so, um ihn irgendwe zu befriedigen. Dabei sind sie sich bewusst, dass ihre Amtszeit beschränkt ist, und am Ende ihrer Regierungszeit werden sie doch geläutert werden, denn sie müssen dann ihren Wohnsitz abgeben und dem Richter ein Geschenklein machen, damit all das Geraubte ihnen erhalten bleibt.


[6. Das koloniale Finanzdepartement in Madrid wählt die kriminellen Vögte aus]

6. Es ist die Aufgabe der Vogteien ("corregimientos"), von den Ureinwohnern den Tribut enzutreiben, der an Seine Majestät abzugeben ist. Wenn die Vögte dies aus irgendeinem Grund nicht tun, ist ihr Gehalt in einigen Vogteien so gering, dass es für die Ernährung nicht ausreicht, und in anderen [Vogteien] wird es auf die Hälfte des Gehalts reduziert, das ihnen zusteht, wenn sie nicht mit der Eintreibung beauftragt sind. Aus diesem Grund tun sie es dann, um en volles Gehalt zu erhalten, und auch, um ihren Gewinn zu erhöhen. Die königlichen Beamten der Schatzkammer [in Madrid], die als oberste Stelle die Vogtei verwalten, geben den Befehl zur Eintreibung der Tributsteuern. Die Vögte, denen der Befehl übertragen wird, geben eine Bürgschaft ab - zur Sicherheit des könglichen Vermögens. Das Geld muss dann auch eingehen, die Bürgschaft muss zur Zufriedenheit der königlichen Beamten erfüllt werden. Deswegen werden alf Vögte nur Personen ausgesucht, die fähig erscheinen, ohne zu spezifizieren, dass es der Vogt sein muss, aber die Norm ist, dass es Vögte sind, die für diese Anstellung ausgesucht werden, um Zwietracht zwischen ihnen zu vermeiden. Sonst würden Leute als Vögte ausgewählt, wo nur Probleme zwischen ihnen entstehen würde.

[7. Der Steuereinzug mit Rechenschaftsbericht mit viel Betrug der Vögte - oder mit Verbürgung in Madrid mit noch mehr Terror gegen die Ureinwohner]

7. In der Provinz Quito wird der Einzug [der Ureinwohnersteuern] auf zwei verschiedene Arten durchgeführt:
-- zum einen im Namen des Königs und
-- zum anderen im Namen des Vogtes ("corregidor").

Wenn für den König gesammelt wird, müssen sie [die Vögte] den Beamten des kolonialen Finanzdepartements (Schatzamt) [in Madrid] über den gesamten Betrag Rechenschaft ablegen. Sie müssen Rechenschaftsbriefe ausstellen mit der Anzahl Ureinwohner im Zuständigkeitsbereich des Vogts. Diese Aufzählung erfolgt gemäss der Tauf- und Begräbnisbücher eines jeden Curato [Jesus-Fantasie-Hilfspriester, "Seelsorger"].

Bei der zweiten [Hrsg.: Methode] wird das Einziehen [der Ureinwohnersteuern durch das koloniale Finanzdepartement (Schatzamt) in Madrid] öffentlich ausgeschrieben und in einer Summe an denjenigen versteigert, der am meisten gibt, wobei derjenige Vogt ("corregidor") bevorzugt wird, der für den versteigerten Betrag bürgen kann; dann wird ein Konto mit den Namen der tributpflichtigen Ureinwohnern eingerichtet, und der Vogt hat dann nur die Aufgabe, den verbürgten betrag in die königliche Kasse einzuzahlen.

wenn er sie für denselben Betrag nehmen will, für den sie versteigert wurde; und auf diese Weise wird zwar ein Konto erstellt, aber es soll nur dazu dienen, die zu sammelnden Indianer zu kennen, weil der Corregidor dann keine andere Verpflichtung hat, als den Betrag, für den er die Sammlung genommen hat, in die königliche Kasse einzuzahlen, da die Terziosen erfüllt sind, und er von einer Rechenschaftslegung befreit ist. Diese letzte Methode wurde in der Provinz Quito mit Zustimmung des Vizekönigs von Peru, des Marquis von Villagarcía, praktiziert, nachdem wir in dieser Provinz waren. Diese Methode wurde einerseits durch den beträchtlichen Betrug erzwungen, den die Vögte zum Nachteil des königlichen Schatzamtes begingen, weil sie in die Abrechnungsbriefe die Ureinwohner aufnahmen,
-- die ihnen als übermäßig reduziert erschienen, und
-- den Rest als abwesend, behindert oder uneinbringlich angaben;
-- ausserdem haben die Vögte die Steuereinnahmen für eigene Spekulationen verwendet und viel zu spät an die Krone weitergegeben. Das war nicht nur ein Risiko für die königliche Schatzkammer, sondern die Verzögerung der Ablieferung verursachte erhebliche Schäden, denn die Ablieferung dauerte manchmal bis zu acht oder zehn Jahre und war auch dann erst teilweise überwiesen;
-- als letztes schien es klug, die Vögte von den Erpressungen der königlichen Beamten zu befreien, durch die der königlichen Schatzkammer oft der gesamte Steuerbetrag oder ein Teil davon verloren ging.


3. Diskriminierung: Jesus-Fantasie-"Christen" müssen keine Steuern zahlen - doppelte Buchführung für Massenraub an Ureinwohnern

[8. Steuerfreiheit für den Aberglauben: Leute, die der Jesus-Fantasie-Kirche dienen, müssen keine Steuern zahlen]

8. Egal, ob auf diese oder jende Weise die Steuern eingezogen werden, der Vogt macht pro Jahr in den Städten und Landgütern zwei Besuche in seinem Zuständigkeitsbereich, um in jedem das fällige Drittel [Hrsg: und einen Teil des vorherigen] einzutreiben, denn er teilt das Jahr in zwei Teile:
-- Heiliger Hans (San Juan) und
-- Weihnachten (Navidad);
das wäre ein guter und rechtmässiger Pachtvertrag, wenn die Ausführung nicht mit hoher Kriminalität mit Habgier ohne Grenzen kombiniert wäre. Der Schaden an den unglücklichen Ureinwohnern ist sehr ernst. Der Herrscher [der König in Madrid] kann nur noch wohlwollendes Mitleid haben, damit die hohen Steuern den Ureinwohnern nicht zum Ärgernis werden. Seine Anordnung war der Beginn der Steuern erst ab dem Alter von 18 Jahren, und im ersten Jahr nur 50%, also erst ab 19 100% wie alle anderen, und ab 55 Jahren gilt Steuerfreiheit, weil sie dann in ein Alter kommen, wo sie für eine Arbeit für ihren Unterhalt weniger beweglich und stark gelten. Es sind also zwischen 18 und 55 sehr begrenzte Steuern zu zahlen, und sie sind frei von der Verbrauchssteuer ("alcabala") und anderen Steuern. Die Steuern werden zu einem grossen Teil vor Ort verbraucht für Stipendien der [Jesus-Fantasie]-Priester der Majestät, für den steuermässigen Beschützer - die Häuptlinge ("caciques") im Falle von Angelegenhetien und Rechtsstreitigkeiten (Häuptlingsrecht "cacicazgo"), und der Lohn an den Vogt wird davon auch bezahlt.

Außer diesen [Hrsg.: unter 18 Jahren und über 55 Jahren] sind von der Abgabe befreit:
-- die Behinderten, die Blinden, die Wahnsinnigen und die Unvollkommenen (von denen es in dieser Nation viele gibt),
-- die Häuptlinge ("caciques"), die Gouverneure, und ihre erstgeborenen Söhne oder die Erben im Häuptlingsrecht ("cacicazgo"),
-- und alle, die in den [Jesus-Fantasie]-Kirchen als Sakristane, Sänger und andere, die den Musikchor bilden, dienen,
-- die hohen Bürgermeister ("alcaldes mayores") in dem Jahr, in dem sie es sind, und
-- die anderen gewöhnlichen Bürgermeister der Städte und Dörfer, die von ihnen abhängig sind.

Wenn diese Regeln beachtet werden, scheint der Tribut der Ureinwohner so gütig wie möglich, ausser wenn niemand Steuern zahlen müsste. Wenn aber die Verantwortlichen - wie es scheint - keine Regeln beachten, dann verwandeln sie diese milde Steuer in einen grausamen Steuerterror.

[Die kriminellen Vögte stellen ZWEI Rechnungsbriefe aus: einen für die Justiz mit Fantasie - und einen für sich mit dem wahren Massenraub für sich]

Denn die Vögte stellen die Rechnungsbriefe nach ihrem Gutdünken aus, so dass sie zwei machen:
-- einen, der derjenige ist, der erscheinen soll, und das geschieht in der Justiz, und
-- einen anderen, privaten, mit dem sie kassieren und in dem ihr kriminelles Verhalten aufgezeichnet wird.

Durch letztere lassen sie die Ureinwohner, die nicht alt genug sind, Tribut zahlen, wenn sie sich als stark und korpulent erweisen, aber sie erwarten die Eintreibung nicht von denen, die schwach oder verweichlicht sind, und all die Ungerechtigkeiten werden auch dann ausgeführt
-- wenn das Taufbuch dagegen spricht
-- wenn die Ureinwohner Gebete pflegen
-- wenn eine Schirmherrschaft von jemandem besteht
denn sie treiben so lange Tribute en, bis sie zahlen, wie wenn sie rechtmäßig schuldig wären, sie hören nicht auf. Dasselbe tun sie mit denen, die das Alter der Befreiung erreicht haben, und bis sie sehen, dass sie so alt sind, dass sie nur noch betteln können, schließen sie sie nicht von der Abgabe aus.

Und da die im Allgemeinen ein langes Leben haben, erheben sie sie gewöhnlich auch noch, nachdem sie das siebzigste Lebensjahr überschritten haben. Sie tun dasselbe für alle anderen, wenn sie wissen, dass die Verletzung nicht so groß ist, dass sie völlig daran gehindert werden, irgendeine Arbeit zu verrichten, denn im Grunde sind die einzigen, die für sie befreit sind, diejenigen, die keine andere Möglichkeit haben, von ihrer Kraft zu leben, als um Almosen zu betteln.

[9. Ausgenommen vom Steuerterror der Vögte sind Häuptlinge, Bügermeister und Leute, die in der Jesus-Fantasie-Kirche arbeiten]

9. Diejenigen, die von dieser Unterdrückung all jener befreit sind, die die königliche Güte in ihre Privilegien einschließt, sind nur die Häuptlinge, Bürgermeister und die im Dienst der [Jesus-Fantasie]-Kirche Beschäftigten; und die Tatsache, dass sich die Ansteckung des Unglücks nicht auf sie erstreckt, liegt daran, dass die Willkür der Vögte ("corregidores") sie nicht erreicht, denn wenn sie genauso hilflos wären wie die anderen, würde ihnen das Gleiche passieren.


4. Massenraub an Ureinwohnern: Kranke sollen dem Vogt Steuern zahlen - Verlust von Steuerquittungen+Hungermord im Arbeitshaus (KZ) - De-facto-Sklaven und Doppelschichten

[10. Die Folge des Steuerterrors der Vögte: Die gesunden Ureinwohner müssen für die Kranken und Schwachen mitzahlen und müssen doppelt arbeiten]

10. Dieser Nachteil, den die Vögte den Ureinwohnern zufügen, indem sie von ihnen verlangen, dass auch für die Befreiten bezahlen, scheint nicht so groß zu sein, wie unsere Vorbeugung vermuten lässt, denn da er sich auf die Privilegierten beschränkt, richtet er sich gegen diese im Besonderen und nicht allgemein gegen alle gewöhnlichen Ureinwohner. Aber dieses Verständnis ist nicht legitim, da der Nachteil fast alle von ihnen trifft, entweder weil sie allein durch den Willen des Vogtes begonnen haben, vor dem geltenden Alter Tribut zu zahlen, was bei den meisten von ihnen geschieht,
-- indem sie zwei oder drei Jahre lang Beiträge leisten, bevor sie dazu verpflichtet wären, oder
-- weil diejenigen, die das vorgeschriebene Alter überschritten haben, weiterhin Tribut zahlen. 

So sind fast alle von dem kriminellen Verhalten betroffen. Außerdem kommt es vor, dass die Eltern und die älteren Geschwister, wenn sie den Jüngsten nicht die nötige Ruhe gönnen, um die Arbeit mit der erforderlichen Genauigkeit zu verrichten, und sie zu spät zahlen lassen, verpflichtet sind, ihnen mit ihren Kräften zu helfen, damit sie ihren Sohn oder Bruder nicht bestraft sehen. Diejenigen, die aus dem Alter herausgewachsen sind, müssen mit ihren Söhnen, Töchtern und ihren eigenen Frauen arbeiten, damit sie dazu beitragen können, den Betrag der Abgabe zu ergänzen, und in einem Alter, in dem sie sich aus Notwendigkeit ausruhen sollten, ist es das Alter, in dem sie am meisten leiden müssen. In dieser Hinsicht geschieht es mit den Gelähmten ("baldados"), Geisteskranken ("insensatos"), Unvollkommenen und anderen, die das Privileg genießen sollten, und der Schaden wird von den anderen getragen, die nicht nur für sich selbst zahlen müssen, sondern auch für diejenigen, die mit ihnen verwandt sind, und von den Indianern, die das ganze Jahr über arbeiten, um den Corregidor zufrieden zu stellen.

[11. Ureinwohner, die sich selber verwalten müssen, können Steuerquittungen verlieren und mehrfach belastet werden - oder Arbeitshaus (katholisch-"christliches" KZ) und Hungermord]

11. Die Ungerechtigkeit und Bosheit der Vogtes begnügt sich noch nicht mit der Besteuerung steuerbefreiter Personen, sondern es werden willkürlich Leute eifnach so auch doppelt besteuert; betroffen sind die "losen Ureinwohner" ("indios sueltos")
-- diejenigen Ureinwohner, die keine Mita-Arbeit machen,
-- diejenigen Ureinwohner, dienicht in den Städten der Häuptlinge ("caciques") wohnen.

Diejenigen Ureinwohner aber, die in der Mita arbeiten, bezahlen die Steuern und Einkünfte an ihre Vorgesetzten, und die Ureinwohner in den kleien Städten bezahlen die Steuern dem Häuptling ("cacique"). Der Vorgesetzte und der Häuptling geben dann dem Vogt den Gesamtbetrag.

Wenn Ureinwohner aber in den grösseren Städten leben, sind sie vor dem Steuerterror nicht sicher, denn der Vogt kann auch mehrere Eintreiber anstellen, um Steuertribut enzusammeln. Dann werden den Ureinwohnern Steuerquittungen ausgestellt. Da die Ureinwohner aber oft noch sehr rustikal sind und keine Möbel zum Aufbewahren oder nicht einmal eine Kiste haben, kann diese Quittung verloren gehen oder zerrissen werden, und so sind die Ureinwohner gezwungen, erneut zu bezahlen, wenn ein wetere Eintreiber vorbeikommt, oder derselbe Eintreiber nochmals vorbeikommt. Dann kann eine neue Forderung zur Zahlung kommen und alles Beteuern des Ureinwohners nützt ihm nichts, auch wenn er bereits 3mal bezahlt hat. Da geht er nach der Quittung suchen, jedes Papier kommt ihm gleich we das andre vor und legt dem Eintreiber einfach ein Dokument vor; dann ist der Eintreiber unzufrieden, unterstellt dem Ureinwohner einen Betrugsversuch, misshandelt ihn und beschlagnahmt vom Ureinwohner einfach eine Wertsache, die in seinem Hause steht. Und wenn nichts Wertvolles zu finden ist, wird der Ureinwohner in ein Arbeitshaus deportiert (das ist die üblichste Vorgehensweise), damit der Tribut abgearbeitet wird. Dort [im katholisch-"christlichen" KZ] wird der Ureinwohner in Elend und Not gehalten, so dass er in kurzer Zeit stirbt, wenn die Frau in der Zwischenzeit den geforderten Betrag nicht beglichen hat. Es kann auch eine andere Person den Betrag vorschiessen, so dass der Ureinwohner dann den Betrag dem Dritten schuldet und zurückzuzahlen hat.

[Kommentar:
Das heisst: Ureinwohner, die die Steuerquittung verlieren, können die Todesstrafe erleiden. SO funktinoiert die katholisch-"christliche" Kriminalität - und denen macht das Töten auch noch SPASS, denn sie sagen sich: Der Fantasie-Gott habe das so entschieden. KZ und unschuldiger Hungermord ist der Wille des Römischen Fantasie-"Gott"].


[12. Keine doppelte Besteuerung bei anderem Wohnsitz - wer jahrelang keine Steuern zahlt und dann nichts hat, kommt ins KZ und stirbt]

12. Außer den Privilegien, die diese Ureinwohner haben, in denen die milde Steuer des Tributs modifiziert ist, genießen sie ausserdem eine weitere, fromme Erleichterung: Diejenigen Ureinwohner, die für einige Zeit abwesend waren, wie ein oder zwei Jahre oder mehr, und aus diesem Grund nicht in die Vogtei einbezahlt haben, zu dem die Tribute gehören, wenn sie dorthin zurückkehren, können sie nicht mehr als mit einem Drittel des fehlenden Betrags belastet werden, was eine sehr weise Vorsehung für diese Leute ist und zwei sehr starke Gründe zu ihren Gunsten hat.
-- Der erste Grund ist, dass alle Vögte von Ureinwohnern, die aus anderen Gebieten stammen, denselben Betrag verlangen wie von den Leuten, die vom Gebiete sind ("patricios"), also zahlt der Ureinwohner nicht an den Vogt, dem er gehört, sondern einem anderen, und so kommt es nur selten vor, dass er von seinem Tribut befreit ist.
-- Zweitens: Selbst wenn der Ureinwohner zwei oder drei Jahre lang an keinen Co-Regenten zahlt, und selbst wenn er in dieser Zeit viel verdient hat, hat er am Ende dieser Zeit nicht mehr Reichtum oder Güter, als er bei der letzten Zahlung übrig hatte, so dass er, da er zahlungsunfähig ist, von Natur aus von der Schuld befreit ist.

Aber das wird nicht so gemacht, sondern sobald der Ureinwohner auftaucht, wird er für die ganze Zeit, in der er keine Einkünfte hat, nachdem der Vogt die Stelle angetreten hat, angeklagt, und wenn keine Einkünfte gefunden werden, geschieht mit ihm dasselbe, was von den freien Männern gesagt wird, und wenn er etwas hat, das etwas wert sein könnte, wird es ihm wegen der Schuld konfisziert, aber er wird nicht vom KZ-Arbeitshaus befreit, bis [er] sie [die Steuer] ganz erfüllt hat [und wird dort im Elend gehalten, um so schnell wie möglich zu sterben].

[13. Die kriminell-katholisch-"christlichen" Vögte rauben die Ureinwohner aus "im Namen des Königs" - das totale Verbrechen]

13. Alle diese Erpressungen, die nach außen hin unter dem Deckmantel des Eifers für den Dienst des Königs und des königlichen Schatzes erfolgen, sind rechtmäßig nichts anderes als eine Vermehrung des eigenen Gewinns, wobei vorgeschobene Begründung unwürdigerweise zur Rechtfertigung von Ungerechtigkeit benutzt wird. Aber sie ist so maßlos, dass sie für die Augen der Vernunft offensichtlich wird und auf andere Weise offenbart, was sie durch die erste [vorgeschobene Begründung: "Im Namen des Königs"] zu verbergen versucht.

[14. Der Terror der katholisch-"christlichen" Vögte macht die Ureinwohner zu De-facto-Sklaven]

14. Die Ureinwohner sind in jenen Ländern in Tat und Wahrheit Sklaven, und sie wären glücklich, wenn sie nur einen Herrn hätten, dem sie das, was sie im Schweiße ihres Angesichts verdienen, abliefern könnten, aber es gibt so viele von ihnen, dass sie, während sie darauf bedacht sind, alle zufrieden zu stellen, nicht das Geringste von dem besitzen, was sie im Schweiße ihres Angesichts und durch unablässige Mühe durch ihre Arbeit verdienen. Aber, abgesehen von dem, was sie mit den Vögten erleiden, wird das, noch vieles in weiteren Sitzungen zur Sprache kommen.

[15. Die kriminell-katholisch-"christlichen" Vögte lassen die Ureinwohner doppelte Schichten zum Minimallohn arbeiten]

15. Die Vogteien ("corregimientos") der Provinz Quito [Ecuador Hochland] sind von verschiedener Art: einige für den Verkehr, andere für den Ackerbau und wieder andere für Fabriken; in allen haben die Vögte einen guten Anteil, der ihnen für ihre Interessen die Taschen füllt. In den Gebieten des Verkehrs rauben sie am meisten, und dieselben beraubten Ureinwohner werden dann dort beschäftigt, man gibt ihnen nur das Minimum für ihren Unterhalt. Das heisst, durch minimalen Lohn müssen die Ureinwohner doppelte Arbeit leisten, und die Vögte profitieren doppelt. In dieser Ausübung lassen sie sie abwechseln, und mit dieser Veranlagung halten sie sie immer in ihrem Dienst beschäftigt. In den Fabrikstädten, wo in der Regel alle Ureinwohner, die zu ihnen gehören, Weber sind, lassen sie sie für sich Stoffe herstellen, und indem sie ihnen nur das Material und sehr wenig Lohn geben, sind die Ureinwohner dauernd am Arbeiten und der Gewinn der Vögte erhöht sich endlos, das heisst: Das ist wie Sklaverei; würden sie sie danach vom Tribut befreien, so wäre die Bezahlung anscheinend erträglich, aber weit davon entfernt, ihnen diese Gnade zu erweisen (was ihnen gerecht wäre), belasten sie sie mit der gleichen Strenge, als ob sie ihnen im Verlaufe des Jahres nichts gedient hätten. Die Einzigen, die von diesen Diensten befreit sind, sind diejenigen, die sich an Orten befinden, wo es nur Arbeits- oder andere Bauernhöfe gibt; aber wenn zu ihrem Unglück der Vogt die Höfe kauft oder sie verpachtet, wird dies der Aufenthaltsort aller Ureinwohner, die ihren Tribut nicht pünktlich zahlen. Und so haben diese Leute auf jeden Fall nicht mehr Freiheit, als der Vogt ihnen zugesteht, und auch nicht mehr Einkommen aus ihrer Arbeit, als er ihnen als freie Sache zugestehen will. 


5. Richter helfen Vögten mit Gerichtsentscheiden gegen Ureinwohner: Raub des Viehs und hohe Strafen

[16. Die Richter wollen die Ureinwohner VERNICHTEN, indem sie ihnen auch noch die Nutztiere rauben]

16. Was dies betrifft, so geschieht es in Rechtssachen, und jene Richter wünschen nichts anderes, als dass sich die Gelegenheit ergebe, sie gänzlich zu vernichten; so dass sie mit wenig Grund genug haben, dies zu erreichen, denn entweder mit dem Motiv von Geldstrafen oder mit dem Vorwand von Kosten machen sie sich zum Besitzer irgendeines Maultiers, einer Kuh oder eines anderen Viehs, das die Ureinwohner haben, und das ist es, worauf der Reichtum und das Eigentum der Reichsten unter ihnen reduziert wird. Diese Erpressungen, die niemals enden, haben sie in einen so unglücklichen Zustand versetzt, so dass sie die ärmsten und elendsten Menschen geworden sind, die man sich vorstellen kann. Aber jetzt werden wir untersuchen, was in den Vogteien ("corregimientos") geschieht, wo die Gebieteseinteilungen ("repartimientos") gemacht werden, und man muss für noch größere Grausamkeiten neue Worte finden.


[17. Fall in Loja: Passiver Widerstand der Ureinwohner mit Nichtstun wird mit hohen Steuern, Überstunden und KZ bestraft]

17. Von der Vogtei ("corregimiento") von Loja [Süd-Ecuador] aus beginnt ausschließlich das Verteilen von Gütern ("repartimientos"), eine Einrichtung, die so pervers ist, dass sie zur Bestrafung dieser Menschen auferlegt worden zu sein scheint, denn man kann sich nichts Tyrannischeres gegen sie vorstellen. Es ist sicher, dass es ihnen nicht zum Nachteil gereichen würde, wenn dies regelmäßig geschähe, wie es anscheinend anfangs angeordnet wurde, denn um ihren größeren Komfort zu gewährleisten und damit es ihnen nicht an dem fehlte, was sie für Kleidung, Arbeit und Handel brauchten, wurde angeordnet, dass die Vögte ("corregidores")  die notwendigen Dokumente zu den Stadträten bringen sollten. Es wurde angeordnet, dass die Vögte eine für jede Vogtei angemessene Menge an Waren nehmen und sie zu mäßigen Preisen unter den Ureinwohnern verteilen sollten, damit sie, wenn sie etwas zum Arbeiten hätten, ihre Faulheit ablegen, den ihrem Temperament so eigenen Müßiggang aufgeben und sich das Notwendige verschaffen könnten, um ihre Steuern zu bezahlen und sich selbst zu versorgen. Wenn dies auf diese Weise geschähe und die Vögte sich mit mäßigen Erträgen begnügen würden, wäre es sehr weise, aber in der Art, wie es geschieht, kann man es nur als Tyrannei bezeichnen, und zwar so schrecklich, dass es das Größte ist, was man sich vorstellen kann.


6. Der Vogt mit der "Warenzuteilung": Zwischenhändler in Lima kassieren die Vögte ab - Vögte mit Zwangsverkauf an Ureinwohner - Wucherpreise

[18. Kriminell-katholischer-"christlicher" Kolonial-Terrorismus in Peru: Zwischenhändler in Lima kassieren die Vögte ab]

18. Die Verteilung von Gütern besteht aus Maultieren, Waren aus Europa und dem Lande, sowie aus Früchten, und da dieser Gebrauch von einiger Zeit vorher kommt, so ist es schon geregelt, was jede Vogtei ("corregimiento") von der Verteilung erleidet, und im Verhältnis dazu ist es besser oder nicht so gut, denn derjenige, der mehr leidet, bringt mehr Gewinn. Da alle Vögte ("corregidores"), die vom Vizekönigreich Lima abhängig sind, verpflichtet sind, sich in diese Stadt zu begeben, um den Pass des Vizekönigs und die Depeschen, mit denen er empfangen werden soll, zu erhalten, und Lima das Hauptdepot des Handels von Peru ist, so findet sich in dieser Stadt das Sortiment, was dann verteilt werden soll. Und zu diesem Zweck nehmen sie die Waren, die sie brauchen, aus dem Lager irgendeines Kaufmanns, auf Kredit und zu einem hohen Preis, denn da die Kaufleute selbst die erhöhten Gewinne kennen, die den Vögten verbleiben, erhöhen sie die Zinsen, um einen Teil des Gewinns in ihre eigenen Taschen zu wirtschaften, und da der Vogt dann nicht die Mittel hat, mit denen er auf eigene Rechnung kaufen kann, ist er gezwungen, für das zu zahlen, was er will, auch Silbermünzen für den Kauf von Maultieren, die den Verkehrsbedingungen der dortigen Gerichtsbarkeit entsprechen.

[19. Der Vogt in der Vogtei: Warenzuteilung - willkürliche Mengen und Preise - für Waren, die die Ureinwohner gar nicht bestellt haben]

19. Sobald der Vogt in seine Gruppe aufgenommen wird, beginnt er sie zu regieren, indem er die Ureinwohner zählt und jedes Dorf abgrenzt. Er nimmt die Waren, die er zu verteilen hat, persönlich mit, weist jedem Ureinwohner die Menge und die Art zu, die er für richtig hält, und setzt willkürlich die Preise fest, die er für richtig hält, denn die Ureinwohner wissen nicht, was sie erhalten und was es sie kosten wird; wenn er sie in einem Dorf abgeschlossen hat, übergibt er dem Häuptling ("cazique") den gesamten Anteil mit einer Abrechnung über das, was jedem zusteht, von ihm bis hinunter zum Geringsten derjenigen, die Tribut zu zahlen haben, und der Vogt geht anderswohin, um seine Verteilung fortzusetzen. Bei der Übergabe an den Häuptling beginnen dessen Darstellungen und das Geschrei aller vergeblich, um ihm
-- einerseits zu verstehen zu geben, dass ihre Kraft nicht für so viel Ware ausreicht, die er ihnen aufbürdet, und
-- dass sie sie nicht bezahlen können;
-- andererseits, dass diese und jene Gegenstände ihnen nichts nützen und für sie völlig nutzlos sind, und
-- andererseits, dass die Preise so exorbitant sind, dass sie noch nie Waren zu einem so hohen Preis erhalten haben wie bei dieser Gelegenheit.

Aber von all dem bekommen sie keine Besserung, und sie müssen nehmen, was ihnen gegeben wird, und sei es mit äußerster Abscheu, und beginnen zu sehen, wie sie in denselben Raten und bei denselben Gelegenheiten zahlen müssen, die sie insgesamt an Tribut leisten, wobei die Strafe, die sie für den Mangel an dem einen haben, dieselbe ist wie für den Mangel an dem anderen, mit dem Unterschied, dass der Betrag dieser ersten Warenzuteilung ("repartimiento") nach zwei Jahren oder längstens nach zweieinhalb Jahren vollständig bezahlt werden muss, denn dann wird die zweite [Hrsg.: Warenzuteilung] erneut fällig, die gewöhnlich nicht so groß ist wie der erste.

[20. Kriminelle Vögte zwingen Ureinwohnern unnütze Waren auf - wenn keine Bezahlung möglich ist, verlangt er ein Pfand!]

20. Außer diesen beiden Abteilungen, die die Hauptabteilungen sind, nehmen die Vögte ("corregidores"), wenn sie zum Eintreiben hinausgehen (was sie nicht ohne diesen Grund tun), einen Teil der Waren mit, um sie denjenigen, die sie schneller bezahlen, wieder in Rechnung zu stellen, und da sie den Ureinwohnern in den anderen Gebieten regelmäßig die Waren geben, die für sie weniger nützlich sind, und ihnen die vorbehalten lassen, die sie am meisten brauchen, sind sie dann unter dem Titel des freiwilligen Verkaufs gezwungen, ein neues Pfand zu machen, mit der Freiheit, die Waren zu wählen, die sie wollen, aber nicht den Preis zu regulieren, weil dies das Recht ist, das die Vögte sich selbst vorbehalten.


[21. Die kriminell-katholisch-"christlichen" Vögte haben in den Vogteien das HANDELSMONOPOL - Wucherpreise]

21. Die Ureinwohner haben nicht das Recht, ihre Vorräte, auch nicht das, was sie freiwillig vom Vogt nehmen, anderswo zu beziehen, denn in den reinen Ureinwohnerstädten erlauben sie [die kriminellen Vögte] keinen anderen Laden als ihren eigenen, und so haben sie [die Ureinwohner] in jeder Stadt einen, in den sie zum Einkaufen hingehen müssen. Dies ist auch in den Vogteien der Provinz Quito der Fall, und sie erhalten ebenfalls Waren zu Wucherpreisen, wenn auch nicht so hoch wie im übrigen Peru, wo Warenzuteilungen stattfinden. Sie [die Ureinwohner] können sich auch nicht davon befreien, die Waren zu nehmen, die ihnen zu den Preisen, die der Vogt ihnen auferlegt, zugeteilt werden, selbst wenn sie das Geld sofort geben, denn ob sie es sofort geben oder nicht, liegt in ihrem Ermessen, und indem sie es im Voraus geben, wird ihnen keine Gerechtigkeit gewährt, was gerecht zu sein scheint.


7. Maultier-Regeln: Verbot der Vermietung - die Maultierkolonnen vom Vogt kosten ihn viel - tote Maultiere

[22. Kriminell-katholisch-"christliche" Vögte: Maultier kaufen ist erlaubt, das Maultier an Dritte vermieten ist verboten]

22. Unter den vielen Tyranneien, die mit diesen Warenzuteilungen ("repartimientos") einhergehen - wir zeigen einige im Detail - ist eine Warenzuteilung mit Maultierkolonnen, die für Vogteien ("corregimientos") mit viel Warenverkehr bestimmt sind. Manchmal sind die Maultiere auch nur zur Durchreise mit anderen Provinzen als Ziel. In diesen kaufen die Vögte eine Menge von 500 oder 600 Maultieren, mehr oder weniger, je nachdem, was für den Vertrieb benötigt wird, und lassen sie von den Orten bringen, wo es Zuchttiere gibt. Jedes Maultier, das in seiner Vogtei untergebracht wird, kostet zwischen 14 und 16 Pesos, höchstens 18, wofür sie entweder sehr gut oder knapp sein müssen; dann verteilt er sie unter den Ureinwohnern, wobei er einigen vier, anderen sechs, mehr oder weniger, zuteilt, je nachdem, wo die Bezahlung am sichersten ist, und gibt sie ihnen regelmäßig für 40 Pesos pro Stück, oder 44, wenn sie die Ratenzahlung wollen. Diese Ureinwohner, die sie erhalten, sind nicht die Herren, mit ihnen [auf dem Maultier] nach eigenem Gutdünken zu reisen, denn es ist ihnen streng verboten, sie zu vermieten, es sei denn, dies geschieht durch den Vogt selbst; und um dieses Verbot durchzusetzen, geben sie vor, dies sei eine Massnahme gegen illegalen Handel. Die Wahrheit ist aber eine andere: Es darf niemand dazu beitragen, dass es ihnen besser geht, und die Bezahlung soll vom Käufer eigenhändig vorgenommen werden. [Das Geld für den Kauf des Maultiers soll nicht von Drittpersonen kommen].

[23: Maultierkolonnen und die Rechnung: Dem Vogt bleibt kaum das Geld fürs Essen]

23. Die Reisenden kommen in diesen Gegenden an, und ihre erste Sorge, sich mit Gepäck zu versorgen, besteht darin, zum Vogt ("corregidor") zu gehen und ihm die Liste derjenigen zu bringen, die sie brauchen; dieser erkennt aus seiner Liste, welche Ureinwohner am meisten für die Verteilung der Maultiere schuldig sind, und schickt sie, um ihre Dörfer zu benachrichtigen, damit sie kommen und die Reise machen. Der Vogt selbst erhält den Betrag der Fracht, von dem er die Hälfte wegen der Schulden einbehält; ein Viertel geht an den Befrachter zurück, damit er die Ureinwohner unterwegs mit dem Nötigen versorgen kann, um an den Haltestellen Weideland für die Tiere zu kaufen; und mit dem anderen Viertel werden die Arbeiter oder Maultiertreiber bezahlt, die neben dem Meister nötig sind, um sie zu treiben. So ist das, was dem Herrn bleibt, so wenig, dass es nicht ausreicht, um seine eigene Person auf der Reise zu finanzieren. Von dem Teil, den er den Maultiertreibern gibt, behält er auch die Hälfte für das, was sie ihm für die Verteilung der Kleidung schulden.

[24: Maultierkolonnen und die Rechnung, wenn Maultiere auf der Verkaufsreise sterben: Dem Ureinwohner bleibt nichts]

24. Dieses Gespann macht sich auf den Weg, und da die Reisen in jenen Königreichen so lang sind, werden einige der Maultiere unterwegs müde oder sterben, und dann ist der , da er nichts hat, um ein anderes an ihrer Stelle zu mieten, gezwungen, eines für viel weniger zu verkaufen, als es ihn gekostet hat, um mit dem Betrag zwei zu mieten und das Fehlen des verkauften und des gestorbenen Maultiers auszugleichen. Wenn er also an seinem Ziel ankommt, hat er bereits zwei weniger, und ohne sie bezahlt oder für irgendetwas verwendet zu haben, findet er sich verschuldet und gezwungen, etwas zu suchen, um sie zu bezahlen. Wenn er an dem Ort, an dem die Reise endete, eine Rückgabe findet, die immer selten und für weniger Geld zu haben ist, nutzt er diese Gelegenheit, um mit ein paar leichten Lasten zurückzukehren, denn der schlechte Zustand, in dem seine Tiere bereits sind, erlaubt ihm nichts anderes, ohne das Risiko, dass sie alle sterben; mit dem Erlös, der ihm so bleibt, versucht er, die Schulden für die anderen beiden zu tilgen, und wieder steht er ohne Nutzen für die ganze Reise da.

[25. Kriminell-katholisch-"christliche" Vögte verbieten die Verrechnung von Maultieren mit anderen Waren (!)]

25. Die Art und Weise, wie die Vögte in Peru die Maultiere verteilen, ist unbestreitbar tyrannisch, aber dies ist immer noch eine kleine Demütigung für die Ureinwohner angesichts der anderen [Demütigungen], die sie vollziehen. Nachdem der Ureinwohner durch Reisen und eigene Arbeit den Vogt ("corregidor") in vollem Umfang mit den Maultieren befriedigt hat, wird er nicht mehr daran erinnert, ihm Reisen zu geben, bei denen er etwas verdienen kann, und es wird ihm auch keine Gelegenheit dazu geboten, da sie nicht die Eigentümer sind, die Maultiere an irgendjemanden vermieten zu können; Dabei wird so viel Strenge beobachtet, dass, obwohl der Ureinwohner dem Vogt für die anderen Güter, die er an ihn verteilt hat, schuldig ist, es kein ausreichender Grund ist, ihm Gelegenheit zu geben, sich mit der Herde Lasttiere ("recua") zu revanchieren, denn diese Schuld muss mit anderer Arbeit bezahlt werden, das heißt mit dem Produkt seiner Hütten, mit dem der Webereien, die seine Frauen machen, mit dem kleinen Vieh, das jeder züchtet, oder mit etwas anderem Gleichwertigem. Aber der Vogt, damit der Ureinwohner nicht leer ausgeht, gibt ihm eine weitere Portion Maultiere, sobald er die ersten abbezahlt hat, und mit diesem Fleiß lassen sie sie ständig zu seinem Nutzen arbeiten.

[26. Kriminell-katholisch-"christlicher" Kolonial-Terrorismus ist schlimmer als Sklaverei: Der Vogt schiebt die Verantwortung zur Produktion auf die Ureinwohner ab]

26. Wer kann angesichts dessen bezweifeln, dass die Ureinwohner in einer schlechteren Lage sind als die Sklaven? Denn bei den Sklaven kann man ihnen höchstens eine Aufgabe geben und sie zum Nutzen des Herrn arbeiten lassen, der sowohl die Verluste als auch die Gewinne zu tragen hat; bei den Ureinwohnern ist das nicht so, denn sie müssen den Verlust der Maultiere ausgleichen, die von dem Augenblick an sterben, in dem sie ihnen übergeben werden, und der Vogt erhält den gesamten Gewinn aller Maultiere, so dass ihnen, nachdem sie sie bezahlt haben, ein Vermögen an Geld bleibt. Und der Vogt erhält die Gewinne aller von ihnen in vollem Umfang und hinterlässt ihnen, nachdem sie sie bezahlt haben, einen nutzlosen Reichtum, da sie nicht Eigentümer sind, um ihn zu nutzen, und der ihn nur entlasten kann, um mit ihnen diejenigen einer anderen Warenzuteilung ("repartimiento") zu ersetzen. Der Sklave ist nur mit einer Sache beschäftigt, und wenn diese beendet ist, mit einer anderen; und selbst in jenen Ländern hat jeder Sklave seinen eigenen besonderen Beruf oder seine eigene Tätigkeit, und wenn er darin aus Mangel an Gelegenheit versagt, tut er nichts anderes, und es ist der Chef, der seinen Lohn verliert. Bei den Ureinwohnern ist das nicht der Fall, sondern während sie eine Beschäftigung haben, ist es für die Frauen und Kinder notwendig, ebenfalls zu arbeiten, um die verschiedenen Verpflichtungen zu erfüllen, die die Vögte ihnen auferlegen.

[27. Kriminell-katholisch-"christlicher" Kolonial-Terrorismus: Vögte verteilen sterbende Maultiere und verpflichten die Ureinwohner zur Bezahlung]

27. Die Verteilung der Maultiere wird so rigoros gehandhabt, dass man aus der Hand Gottes gelassen werden muss, um so viele Ungerechtigkeiten zu begehen, und damit man sich davon noch mehr überzeugen kann, wollen wir ein Beispiel anführen, das wir auf Schritt und Tritt erlebt haben, denn wir waren Zeugen davon. Im Jahre 1742, als wir zum zweiten Mal auf Einladung des Vizekönigs durch Lima reisten, kamen wir in eine Stadt, in der am Vortag die Warenzuteilung fertiggestellt worden war, und von dem vier Maultiere an den Besitzer des Hauses, in dem wir wohnten, übergeben worden waren. Er hatte sie nicht annehmen wollen, weder durch die Drohungen noch durch die Bitten des Vogts, denn er sah sie so schwach, dass er fürchtete, sie würden sterben, ohne ihm zu dienen; und so sagte er dem Vogt, nicht wegen des hohen Preises, der 44 Pesos pro Stück betrug, sondern wegen des schlechten Zustands der Maultiere, er solle ihm gute Maultiere geben, und er würde sich nicht weigern, sie zu nehmen, aber dass sie im Sterben lägen und das, was er ihm an ihnen gebe, nur das Fell sei. Damit kehrte er in sein Haus zurück, im Glauben, dass sie die Verteilung verbessern würden, aber er wurde sehr getäuscht, denn in derselben Nacht band ein Wachtmeister sie an die Tür und sagte ihm von draußen, dass die Maultiere auf Befehl des Vogtes dort blieben; Er ging nicht hinaus, um sie einzusammeln, weil seine Tür bereits geschlossen war, und als er am nächsten Morgen hinging, um sie einzusammeln, fand er eines von ihnen tot, und trotzdem wurde er aufgefordert, dafür zu bezahlen, ebenso wie für die, die nicht tot waren. Dies geschieht sehr oft, da die Tiere neu sind und sie den Ort, an dem sie aufgezogen wurden, verlassen und auf der Strecke von 100 oder mehr Meilen, die sie zurücklegen, verschiedene Wetterlagen erleiden, an die sie nicht gewöhnt sind, und sie wechseln auch die Weide, [so dass] viele krank werden und sterben, und damit dieser Verlust nicht auf die Vögte fällt, machen sie die Warenzuteilung ("repartimiento"), sobald sie in ihrem Zuständigkeitsbereich ankommen, ohne sie aufzuschieben [ohne die Maultiere neu zu füttern], und sie legen fest, dass jeder das ihm zustehende Los tragen muss. Wenn es sich um einen freiwilligen Kauf durch die Ureinwohner handeln würde, oder wenn sie wenigstens mit dem, was ihnen zugeteilt wird, zufrieden wären, gäbe es keinen Grund für eine Entschädigung, aber dass ihnen etwas gegeben wird, was ihnen nicht dient und auch nicht ihre Zustimmung findet, und dass sie so übermäßig zur Kasse gebeten werden, scheint das Maximum zu sein, auf das die Strenge ausgedehnt werden kann.


8. Vögte mit "Warenverkauf": Wucherpreise gegen Ureinwohner - Gegenwehr vor Gericht provoziert Rufmorde des Vogt gegen Ureinwohner - und nutzlose Sachen (!)

[28. Kriminell-katholisch-"christlicher" Kolonial-Terrorismus: Vögte spielen mit hohen Preisen gegen Ureinwohner]

28. Nachdem wir die Verteilung der Maultiere hinter uns gelassen haben, gehen wir zur Verteilung von Gütern und Früchten über, die nicht weniger Anlass zur Verwirrung geben wird als die vorhergehende. Wir haben bereits gesagt, dass den Ureinwohnern Waren zu so exorbitanten Preisen gegeben werden, dass sie fast unvergleichlich im Übermaß sind, und dies kann durch das bewiesen werden, was in einer Provinz nicht weit von Lima im Jahr 1743 geschah. Ihr Vogt holte dort unter anderem Tücher aus Quito, die, da sie von bester Qualität waren, 28 bis 30 Reales pro Stange wert waren, aber die gewöhnlichen, die für die Warenzuteilungen genommen wurden, erreichten selten 24 Reales, da ihr regulärer Preis 18 bis 20 Reales betrug. Dieser Vogt trieb sie 40 Meilen oder etwas mehr von Lima entfernt, und mit der Verzögerung von zwei oder zweieinhalb Jahren, die diese Zahlungen haben, berechnete er sie den Ureinwohnern zu so exorbitanten Preisen, dass man, wenn die Tatsache nicht so öffentlich wäre, an ihm zweifeln müsste, weil sie die Grenzen der Grausamkeit überschreiten. In dieser Hinsicht wickelte er seine ganze Warenzuteilung ab, und es kam ihm so heraus, dass er, ohne die ganzen sechzigtausend Pesos des Hauptbetrags aufgebracht zu haben, indem er Maultiere und extrem überteuerte Waren nahm, 300.000 überschritt, die er nach Erfüllung der Zahlungsbedingungen zu ziehen berechtigt war.

[29. Ureinwohner wenden sich gegen den Terroristen-Vogt an das königliche Gericht mit Warenproben+den zu hohen Preisen - der Vizekönig ordnet die Verhandlung vor Gericht an - Rufmord vom kriminell-katholischen Vogt wegen "Widerspenstigkeit" und Flucht vor Bestrafung - Präzedenzfall]

29. Die Ureinwohner dieser Vogtei ("corregimiento"), die sich mit einer solchen Grausamkeit tyrannisiert sahen, die alle Grausamkeiten durch die vorherigen Warenzuteilungen der Vögte übertraf, gingen zur Justiz des Vizekönigs und brachten ihm Proben von dem, was verteilt wurde, und den Preisen. Bei einer der Gelegenheiten, bei der sie dies wiederholten, waren wir anwesend, als sie ihre Beschwerde vortrugen; der [Jesus-Fantasie]-Vizekönig hörte sie an und ordnete an, die Angelegenheit vor dem Gericht ("audiencia") zu verhandeln, aber daraufhin wurde angeordnet, die Ureinwohner zu verhaften und wegen Widerspenstigkeit zu bestrafen. Sobald der Vogt hörte, dass sie den Gerichtsbezirk verlassen hatten, und nicht daran zweifelte, dass sie sich über ihn beschweren würden, behauptete er, sie seien widerspenstig und hätten sich aus Angst vor Bestrafung entfernt. Er leitete diese Information [diesen Rufmord] an das Gericht weiter, und mit dem Interesse der Freunde, die er in dieser Stadt hatte, an seiner Angelegenheit, gelang es ihm, die Beschwerde der Ureinwohner vollständig zu vernichten und den Anschuldigungen gegen sie Glauben zu schenken, so dass sie nicht nur nicht die Gerechtigkeit erhielten, die sie verlangten, sondern dass, nachdem sie bestraft worden waren, andere es nicht wagen würden, ihre Beschwerde mit demselben Motiv in Zukunft zu wiederholen.

[30. Kriminell-katholisch-"christlicher" Kolonial-Terrorismus: Der Vogt muss vom Händler in Lima Waren einkaufen, die für die Ureinwohner nutzlos sind]

30. Die Tyrannei der Warenzuteilungen beschränkt sich nicht nur auf die überhöhten Preise, sondern erstreckt sich auch auf die Waren, die an sie verteilt werden und die zum größten Teil für die Ureinwohner weder von Nutzen waren noch von Nutzen sind. In Spanien spricht man in der Regel eher von einer Übertreibung als von der Realität, und was wirklich geschieht, wird nicht gesagt, weil die Nachricht bereits abgeschwächt ist und die Furcht, für unglaubwürdig gehalten zu werden, es schwierig macht, sie zu verstehen, indem man sie [die Information] auf allgemeine Formulierungen beschränkt. Aber um sich davon zu überzeugen, dass es mehr das ist, was die Vögte dort tun, als das, was hier gesagt wird, wird es zweckmäßig sein, das in Betracht zu ziehen, was wir bereits über die Art und Weise erwähnt haben, in der die Vögte die Waren erhalten, die sie für ihre Verteilung benötigen, und man wird sehen, dass ein Vogt, der in das Lager eines Händlers kommt, den er nur kurz nach seiner Ankfungt in Lima kennengelernt hat, was auch für den Händler gegenüber dem Vogt gilt, es sei denn, er will über den Vogt dieser oder jener Provinz einen Kredit aufnehmen, denn dann hat er kein Vermögen für irgendetwas anderes, er muss alles erhalten, was der letztere ihm gibt, der sich nicht scheut, ihm die größten Drogonen [schwierige Angelegenheiten] zu geben, die sein Lager hat, und vielleicht nur, um aus diesen herauszukommen, riskiert er, das Vertrauen zu gewinnen; Aber auch wenn der Kaufmann ihm die Ware geben will, als ob er sie ihm gleich bezahlen würde, muss er doch alles erhalten, was im Lagerhaus ist, denn sonst hat der Kaufmann dort keinen Nutzen, und es ist schon der Stil, bei Käufen von beträchtlichen Teilen [Hrsg.: dies zu tun]. Da dies feststeht und der Vogt alles nehmen muss, was sich in einem Lagerhaus befindet, [Hrsg.: führt dies dazu, dass] er [Hrsg.: alle Waren] genau verteilen muss, weil es nicht natürlich ist, [Hrsg.: dass] er behalten will, was für die Ureinwohner nutzlos ist.


[31. Kriminell-katholisch-"christlicher" Kolonial-Terrorismus: Kriminelle Vögte verkaufen an Ureinwohner nutzlose Sachen aus Spanien: Ruten aus Samt, Seidenstrümpfe, Spiegel, Vorhängeschlösser, Rasiermesser, Schreibfedern, weisses Papier, Spielkarten, Tabakschachteln, Kurzwaren - zu hohen Preisen!]

31. Was nützt einem von ihnen (den man als den bäuerlichsten, elendesten und erbärmlichsten Menschen in Spanien ansehen muss, der sich für den Lohn, den ihm sein Herr gibt, auf der Erde abmüht oder in den niedrigsten und bescheidensten Diensten steht) eine halbe, dreiviertel oder eine Rute aus Samt, die man ihm für 40 Pesos oder mehr hinhält? Wozu braucht er ein Paar Seidenstrümpfe, wenn er [dem Fantasie]-Gott danken würde, dass er Wollstrümpfe tragen kann, die sehr grob und gewöhnlich sind? Wozu braucht dieser Ureinwohner Spiegel, wenn in all seinen rustikalen Zimmern nichts als Elend zu finden und nichts als Rauch zu sehen ist? Wozu braucht er Vorhängeschlösser, wenn er, selbst wenn er und seine ganze Familie für einige Zeit abwesend sind, wenn er eine Tür aus Schilf oder Leder halb offen lässt, genug hat, um alles sicher aufzubewahren, denn er lässt nichts drin, was er aufbewahren könnte, und auch seine Juwelen sind nicht in Gefahr, wo immer sie auch sein mögen? Aber selbst das mag noch vertretbar sein, wenn man es mit dem vergleicht, was noch mehr zu feiern ist: dass sie Rasiermesser für ein Volk einführen, dem weder ein Bart noch ein Haar am ganzen Körper wächst, noch das Haar jemals geschnitten wird. Aber was soll man sagen, wenn man sie dazu bringt, Schreibfedern und weißes Papier zu nehmen, obwohl der größte Teil von ihnen kein Spanisch (Kastilisch) versteht und in ihrer natürlichen Sprache [Ketschua, Aymara etc.] die Kunst des Schreibens nicht beherrscht wird, wenn man ihnen Spielkarten gibt, obwohl sie die Zahlen nicht kennen und auch kein Volk sind, das zu diesem Laster neigt; gleiches gilt, wenn man ihnen Schachteln für Tabak gibt, obwohl es kein Beispiel dafür gibt, dass einer von ihnen Tabak nimmt. Wir haben die Kämme, Ringe, Knöpfe, Bücher, Komödien, Spitzen, Bänder und alles andere, was für sie so nutzlos ist wie das Vorhergehende, beiseite gelassen, um sie nicht mit ihrer Beziehung zu ermüden, und es genügt zu sagen, dass das Einzige, was für sie von Nutzen ist, sich auf das "tucuyo" oder Baumwolltuch, das in Quito hergestellt wird, Tuch oder Stoff aus der Erde, Tuch und Hüte des Landes reduziert. Alle anderen Stoffe, Kurzwaren und Bücher, im Grunde alles, was aus Europa kommt, ist für sie wertlos, und sie [die kriminell-katholisch-"christlichen" Vögte] lassen sich das übermäßig teuer bezahlen.

[32. Kriminell-katholisch-"christlicher" Kolonial-Terrorismus: Kriminelle Vögte mit Wein, Schnaps, Olivenöl und Öl - was kein Ureinwohner will]

32. Es gibt einige Vogteien, in denen Früchte an sie verteilt werden, und das sind die, die für diesen Handel zur Verfügung stehen; die, die ihnen gegeben werden, sind Wenkrüge, Schnaps, Oliven und Öl, wofür sie gewöhnlich nichts ausgeben. Wenn sie also eine Flasche Schnaps erhalten, für die sie 70 oder 80 Pesos verlangen, suchen sie unter den Mestizen oder Barbesitzern jemanden, der sie ihnen abkauft; und sie sind froh, wenn sie jemanden finden, der ihnen 10 oder 12 Pesos dafür gibt. Dasselbe tun sie mit allem anderen, wenn ihre Verzweiflung und Wut von ihren Gefühlen gemildert wird und ihnen keinen Anlass gibt, es wegzuwerfen und zu zerstören.


9. Widerstand gegen kriminelle Vögte - und die Vögte organisieren Geistliche+Soldaten gegen Häuptlinge der Ureinwohner

[33. 1742: Widerstand gegen kriminell-katholische Vögte: Aufstand der Chumchos in Tarma+Jauja mit Rebellion bis jetzt]

33. Dieses rücksichtslose Verhalten der Vögte gegenüber den Ureinwohnern war der Beginn des Aufstandes der Chumchos, die in letzter Zeit den Gehorsam verweigerten und, indem sie die Orte um Tarma und Jauja, auf der östlichen Seite in den Bergen der Anden, besetzten, den Spaniern ab Mitte des Jahres 42 den Krieg erklärten, deren Rebellion bis heute nicht beschwichtigt wurde. Und diese sind Teil der Tyranneien, die dieser Caudillo [Hrsg.: Juan Santos] ihnen sagte, er wolle sie reformieren, indem er sie von der Regierung der Spanier befreit; dies war auch der Grund für die Befürchtung, dass die Provinz Tarma sich der Seite der Rebellen anschließen würde, auf der Flucht vor der Last der Tyrannei, die immer mehr zuzunehmen scheint. Und tatsächlich verließen viele indigene Familien ihre Dörfer und zogen sich in die Gebiete zurück, in denen die Chumchos mit der Partei leben, deren Mitgliedschaft so vorteilhaft für sie war.

[34. Widerstand gegen kriminell-katholische Vögte: Der kriminelle Vogt organisiert Jesus-Fantasie-Geistliche und spanische Soldaten]

34. Ein anderer Fall ereignete sich in jenen Provinzen, der dem vorhergehenden sehr ähnlich ist und, wenn auch aus einem anderen Grund, beweist, wie wenig auf ihre Streitigkeiten geachtet wird und wie sehr sie sie tyrannisieren. Es handelte sich um eine Provinz, in der die Ureinwohner, weil sie erst seit kurzem unter der Vasallität Spaniens standen, d.h. nicht von den ersten Eroberungen, ohne Warenverteilung ("repartimiento") erhalten wurden, und da ihre Eingeborenen sahen, was mit den anderen geschah, wo es bereits eingeführt war, wollten sie es nicht zulassen und lehnten alles ab, als die Vögte ("corregidores") es versuchten. Schließlich kam ein entschlossenerer oder kühnerer Herrscher, weil andere Umstände für ihn sprachen, die bei seinen Vorgängern nicht vorgelegen hatten, und der [Jesus-Fantasie]-Geistlicher (der dem [kriminellen Kolonial]-Vogt [aus Spanien] wohlgesonnen war) schloss sich ihm an und beschloss, die Warenverteilung einzuführen, aber da er wusste, dass die Indigenen sich dagegen sträuben würden, ordnete er die Sache so an, dass sie nach seinen Wünschen verlief. Zu diesem Zweck widmete er sich der Bewirtung der Spanier [spanische Soldaten], die seinen Herrschaftsbereich durchquerten, und nachdem er diejenigen, die er zu diesem Zweck brauchte, unter dem Vorwand, sie könnten das Vergnügen seiner Gesellschaft verlängern, in seinem eigenen Haus festgehalten hatte, rief er die Häuptlinge und Vorsteher der Städte zusammen, damit sie alle an einem bestimmten Tag in sein Haus kämen, um die beste Art und Weise zu bestimmen, wie die Ureinwohner den Tribut auf bequemere Weise entrichten könnten, wobei er den Eindruck eines vorgetäuschten Eifers erweckte, sie so weit wie möglich zu entlasten. Die Häuptlinge, die vor nichts zurückschreckten, begaben sich am besagten Tag in die Hauptstadt, und der Vogt hatte die Spanier, seine Gäste, bereits gewarnt, denn er hatte ihnen zu verstehen gegeben, dass diese Indigenen so hochmütig und unbeugsam seien, dass sie nicht nur mehrfach einen Aufstand anzetteln wollten, sondern auch eine allgemeine Verschwörung vorbereitet hätten, um ihn, die [Jesus-Fantasie]-Geistlichen und alle anderen Spanier, die sie finden konnten, zu töten, weshalb er hoffte, dass sie ihm den Gefallen tun würden, sie [die Ureinwohner] zu verhaften, und er versicherte ihnen, dass sie damit dem [Jesus-Fantasie]-König einen großen Dienst erweisen würden. Unterstützt durch den Einfluss des [Jesus-Fantasie]-Priesters ließen sich die Spanier [spanische Soldaten] von der Wahrheit überzeugen und boten an, ihm mit ihrer Person und ihren Waffen zu helfen.


[35. Kriminell-katholisch-"christlicher" Kolonial-Terrorismus: Der kriminelle Vogt organisiert spanische Soldaten, lässt die Häuptlinge festnehmen, rufmorden, verurteilen und setzt so die Zwangszuteilung von Waren aus Spanien an die Ureinwohner durch]

35. Als der Tag der Vorladung kam, befahl der Corregidor den Spaniern, sich in den abgelegensten Teilen seines Hauses zu verstecken, und warnte sie, auf ein Signal herauszukommen und sich auf die Ureinwohner zu stürzen, um sie zu ergreifen. Die Häuptlinge, Bürgermeister, Gouverneure und andere Häuptlinge all dieser Dörfer folgten mit großem Gehorsam und Pünktlichkeit der Aufforderung ihres Vogtes, in dessen Haus sie bei ihrer Ankunft eintraten. Und als er sie alle beisammen sah und den Anschein erweckte, es sei an der Zeit, die Angelegenheit zu besprechen, wegen der sie gerufen worden waren, gab er den Spaniern [Soldaten] ein Zeichen, und zwischen ihnen, ihren Dienern, ihm selbst und einigen Mestizen der Hauptstadt ergriff er sie alle, ohne bei einem von ihnen Widerstand zu finden, weil sie von dem plötzlichen und unerwarteten Überfall überrascht worden waren. Er klagte sie an, dass sie Unruhestifter seien und dass sie als Häuptlinge der Dörfer die Ureinwohner in Unruhe versetzen würden und sie zum Aufstand und zur Verweigerung von Gehorsam und [Jesus-Fantasie]-Religion [aus der verdammten Vatikan-Stadt Rom] verleiteten, und schickte sie mit dem Fall nach Lima. Das Verbrechen wurde vor Gericht ("audiencia") untersucht, und obwohl außergerichtlich bekannt war, dass alles in dem Fall falsch war, siegte die Vetternwirtschaft über die Gerechtigkeit, und die Häuptlinge und andere, die mit ihnen inhaftiert worden waren, wurden dazu verurteilt, in den Steinbrüchen des Königs auf der Insel San Lorenzo, im Hafen von Callao [bei Lima] und andere in Valdivia [heute mittleres Chile] zu arbeiten. Durch die Gefangennahme aller Häuptlinge der Städte, die zu dieser Vogtei gehörten, wurden die Ureinwohner in Angst und Schrecken versetzt, und der Vogt hatte die Vollmacht, mit ihnen zu tun, was ihm gefiel; damit führte er nun die Warenzuteilung durch und fand keinen Widerwillen, was sein ganzes Ziel war.

[36. Der kriminelle Vogt fliegt auf durch einen französischen Soldaten unter den Spaniern+durch Zeugenaussagen der Häuptlinge, die in Callao Zwangsarbeit verrichten müssen]

36. Dieser Fall war in Lima so öffentlich, dass es keinen vernünftigen Menschen gab, der sich nicht darüber empörte, und obwohl die Bekanntheit der Tatsache und die Meinung der Unparteiischen ausreichten, um ihr volle Anerkennung zu verschaffen, hätten wir es nicht gewagt, sie aufzudecken, wenn einer der vielen Untertanen, die wir in diesem Königreich kannten, ein Franzose der Nation, ein aufrichtiger und wahrhaftiger Mann, der bei der Veranstaltung eine Rede hielt, ein Franzose, ein Franzose der Nation und ein aufrichtiger und wahrhaftiger Mann gewesen wäre, der bei der Veranstaltung anwesend war, um dem Vogt Beistand zu leisten, hatte uns dies nicht in der von uns beschriebenen Weise berichtet, und dessen Bericht stimmte völlig mit dem überein, was wir von jenen unglücklichen Häuptlingen in El Callao [Hafen bei Lima] hörten, als sie bei den Arbeiten dieses Platzes und der Marine den Dienst der Zwangsarbeit verrichteten.

37. Dieser Franzose, der, da er im Handel tätig war, mehrere Reisen dorthin unternommen hatte und den Vogt sehr gut kannte, war sich des angeblichen Vorwandes, unter dem er die Indigenen ergreifen wollte, nicht bewusst und wusste, dass es sich um eine abscheuliche Bosheit handelte. Aber (wie er selbst sagte), um ihm zu gefallen, um nicht mit ihm in Konflikt zu geraten, und um ihm eine gewisse Demütigung zuzufügen, wenn man ihm anbot, wieder dorthin zu reisen, war er gezwungen, dem zuzustimmen; Und so taten es auch alle anderen Spanier, obwohl keiner von ihnen wusste, dass das, was der Vogt vermutete, falsch war, und dass sein ganzes Ziel darin bestand, die wichtigsten Indigenen von dort zu entfernen, damit die anderen sich der neuen Zumutung nicht widersetzen würden, wie die Mestizen selbst und andere aus der Stadt ihn gewarnt hatten.

[38. Kriminell-katholisch-"christlicher" Kolonial-Terrorismus: Der Vogt befiehlt den Ureinwohnern in Goldminen zu arbeiten - die weigern sich - er lässt die Ureinwohner total verarmen]

38. Nachdem es dem Vogt gelungen war, eine Warenzuteilung zu machen, wies er einen Teil der Ureinwohner an, in den Minen der Goldminen zu arbeiten, die es in dieser Provinz gibt, damit sie ihm den Betrag der in diesem Metall ausgeschütteten Summe zahlen würden; diese Minen waren vorher nicht bearbeitet worden, weil sie in unkultivierten und unbesiedelten Gegenden lagen, weit entfernt von den Orten, und mit anderen Unannehmlichkeiten des Wetters und des Bodens, der eine sehr kalt und der andere feucht und unfruchtbar, [ihre Lage] es nicht erlaubte, zumal nur sehr wenig Gold auf Kosten großer Arbeit gewonnen werden konnte. Er ließ andere Ureinwohner anstellen, um ihn mit Rindern und Widdern für die Versorgung einer nahe gelegenen Stadt zu versorgen, wo er eine Verpflichtung einging, und um diese zu erfüllen, nahm er den Ureinwohnern das Vieh für einen schäbigen Preis ab, und damit die Möglichkeit, es auf eigene Rechnung zu nehmen, um es in dieser Stadt zu verkaufen, oder es, ohne ihre Häuser zu verlassen, an die dortigen Käufer zu verkaufen, die es abholten und ihnen die regulären Preise ihres Wertes zahlten. Auf diese Weise begann er sie in eine solche Notlage zu bringen, dass er sie in den erbärmlichsten Zustand versetzte.


10. Vögte rauben Ureinwohner aus - und die weiss-"christliche" Justiz macht mit: grosse Residenzen, Bestechungsgelder

[39. Kriminell-katholisch-"christlicher" Kolonial-Terrorismus: Den Vögten geht es nur um PROFIT und KEINE Menschlichkeit - rauben, klauen und Profit]

39. Dies ist die Regierung, die alle Vögte in jenen Königreichen haben, und darauf sind alle ihre Sorgen reduziert, [und] ihre Gerechtigkeit und ihre Maximen sind auf keinen anderen Zweck gerichtet, als zu sehen, wie sie mehr Gewinn aus der Vogtei herausholen können. Das ist sehr deutlich zu sehen, und die Vernunft kann es nicht ignorieren, wenn man bedenkt, dass alle Vögte, die nach Indien ["Amerika"] gehen, dort so arm ankommen, dass sie statt Vermögen Schulden haben, die sie von der Zeit an, in der sie Spanien verlassen, bis zu ihrem Eintritt in die Gerichtsbarkeit eingehen, und dass sie in der kurzen Zeit von fünf Jahren, die ihre Anstellung dauert, mindestens 40 bis 60 Tausend Pesos umsonst ziehen, und viele mehr als das, von 150 bis 200 Tausend Pesos. Dies ist zu verstehen, nachdem sie die Residenz [Aufenthaltsort] und alle ihre früheren Schulden bezahlt haben, und nachdem sie während der Zeit, in der sie regiert haben, unbegrenzt Geld ausgegeben und Erfolg gehabt haben, wobei sie in ihren Gehältern und Einkünften so begrenzt sind, dass sie nicht für den Teller reichen, selbst wenn sie sich daran halten, denn obwohl es Vögte gibt, die mit der Erhebung von Steuern Gehälter von 4 bis 5 Tausend Pesos im Jahr haben, erreichen die meisten nicht einmal 2000 Pesos, und es gibt viele, die nicht einmal in der Lage sind, die Steuern zu zahlen, und es gibt viele, die nicht imstande sind, sie zu zahlen. Selbst wenn sie alle über 4000 Pesos lägen, würde dieser Lohn allein ausreichen, um sie zu ernähren, und sie könnten höchstens 1000 Pesos oder die Hälfte ihres Lohns pro Jahr einsparen, denn obwohl sie von einer Stadt zur anderen reisen müssen, geschieht dies auf Kosten der Indigenen selbst, die ihnen Maultiere und das notwendige Tagegeld für die Tage, an denen sie in jeder Stadt anhalten, zur Verfügung stellen.

[40. Kriminell-katholisch-"christlicher" Kolonial-Terrorismus: Der Abschlussbericht der kriminellen Vögte an die Könige in Madrid]

40. Nachdem wir unser Geschäft über das große Leid der Ureinwohner mit den Vögten abgeschlossen haben, können wir noch kurz die Art und Weise erwähnen, in der sie den Sitz ihrer Regierung informieren, nachdem sie ihn abgeschlossen haben, damit man sieht, wie wenig Hoffnung dieses unglückliche Volk hat und wie wenig Hoffnung es hat, dass die Gerechtigkeit doch noch kommt, um ihm zu helfen.

[41. Die Korruptions-Mafia zwischen Vogt und Richter: Der Wert von Residenzen der Richter - und Schweigegelder für die Richter]

41. Die Residenzen der Vögte werden teils vom Indischen Rat, teils von den Vizekönigen gestellt. Letztere haben nur dann die Befugnis, [Hrsg.: Richter] zu ernennen, wenn die Vögte ihre Regierung abgeschlossen haben, und in Spanien ist ihre Residenz in keinem der zu ergreifenden Untertanen vorgesehen; aber selbst in dieser Form ist es notwendig, dass der vom Rat ernannte Richter mit seinen Gesandtschaften vor dem Vizekönig erscheint, damit ihm die Befugnis (cúmplase) erteilt werden kann. Sobald der Vogt über den Richter informiert ist, der ihn vertreten soll, bedient er sich seiner Freunde in Lima, um ihm den Hof zu machen und ihn über das Notwendige zu belehren, damit er, wenn er die Stadt verlässt, wie vereinbart gehen kann und nichts ihn aufhält. Nun muss man noch wissen, dass der Richter ausser seines regulären Gehalts, das auf Kosten des Residenten drei Monate lang gezahlt wird, noch weitere Einnahmen hat. Diese Zahlung kommt auch dann, wenn der Aufenthalt nicht länger als 40 Tage dauert. Der Wert eines Wohnsitzes wird im Verhältnis zum Wert des Justizbereichs (corregimiento) festgelegt. Das steht im Zusammenhang mit Straferlass (Begnadigung) des Vogts für den Richter, um den Richter ohne Anschuldigungen zu haben. Der Wert eines Wohnsitzes im Verhältnis zum Wert des Justizbereichs wird öffentlich bekanntgegeben. Jeder weiss davon, den Wert aller Wohnsitze in Justizbereichen. Wenn der Vogt aber dem benachbarten Justizbereich (corregimiento) ein Unrecht angetan hat und zu erwarten ist, dass da schwere Anschuldigungen kommen, dann erhöht sich der Preis wegen ausserordentlicher Kosten; der Ausgleich wird auf jeden Fall vorgenommen, und der Vogt muss etwas mehr zahlen und ist frei.

[42. Die Richterwohnung wird mit Geldsäcken weitergegeben - Beispiel Valdivia]

42. Der Richter des Wohnsitzes kommt an den Hauptort des Justizbereichs (corregimiento); er veröffentlicht ihn und lässt die Plakate aufhängen; der Rest des Verfahrens wird durchgeführt, indem man sich bei den Freunden und Verwandten des Justizbereichs darüber informiert, dass er gut regiert hat, dass er niemandem Unrecht getan hat, dass er die Ureinwohner gut behandelt hat und schließlich alles, was zu seinem Wohl beiträgt. Damit aber so viel Rechtschaffenheit und Güte nicht seltsam erscheint, sucht man drei oder vier Untertanen, die ihn ein wenig absetzen; dies wird durch die Vernehmung der Zeugen gerechtfertigt, die zur Überprüfung aufgerufen werden, und nachdem man zu dem Schluss gekommen ist, dass er schlecht gehandelt hat, wird er für so geringfügige Dinge wie das Vergehen bestraft. In diesem Verfahren wird eine sehr umfangreiche Akte angelegt, und die Zeit vergeht, bis die Wohnung am Ende geschlossen wird. Die Akte wird dem Gericht (Audiencia) vorgelegt, sie wird genehmigt, und der Vogt (Corregidor) bleibt so gerechtfertigt zurück, wie er es vor Beginn seiner Regierung war, und der Richter, der ihn residierte, ein Gewinner der Begnadigung, die ihm dieses Geschäft einbrachte. Diese Anpassungen werden so dreist vorgenommen, und die Preise der Residenzen werden so festgelegt, dass es in der von Valdivia geschah, bis nach einigen Jahren, dass, da dieser Ort so weit vom Handel dieser Königreiche entfernt ist, es üblich ist, dass die Gouverneure, die einreisen, Richter über die Residenz derer sind, die aufhören, und da der Wert der Residenz nacheinander von einem zum anderen überging, hatten die Statthalter vier Säcke mit tausend Pesos unter dem Feldbett, in dem sie schliefen, deren Betrag sie nie erreichten, [und nicht] weil ihnen keine Gelegenheit geboten wurde, die sie dazu zwang. Und sobald der Nachfolger eintraf, übergab derjenige, der das Zimmer fertiggestellt hatte, es ihm für ein größeres Geschenk, zeigte ihm die Säcke und versicherte ihm, dass sie vollständig sein müssten, weil er sie nicht angerührt hatte, und sagte ihm, dass sein Vorgänger ihm die Wohnung in dieser Höhe überlassen hatte und dass er sie ihm in gleicher Höhe überlassen würde. Diese Methode wurde bis nach dem Übergang in jene Königreiche praktiziert, je nach denen des Landes, aber wir wissen nicht, ob sie immer noch besteht, obwohl es wenig ausschlaggebend ist, ob dieselben Talegos, die einem dienten, intakt sind oder nicht, so dass sie allen anderen folgen, solange die Menge existiert.

[43. Mafia mit Korruption zwischen Vogt und Richter: Der Richter schützt den kriminellen Vogt gegen die Ureinwohner]

43. Wenn, während der Richter sich niederlässt, einige Indianer kommen, um sich gegen die Vögte (Corregidores) über die Tyrannei und das Unrecht zu beschweren, das sie ihnen angetan haben, so hält er sie davon ab, indem er ihnen sagt, dass sie sich nicht auf Prozesse einlassen sollen, dass sie schlimme Folgen gegen sie haben, weil der Vogt das Gegenteil gerechtfertigt hat, und entweder durch diesen Phrasen oder durch die kleine Begnadigung, so dass der Vogt ihnen etwas Kleines geben muss (so wie wenn jemand ein Kind betrügt), gelingt es ihnen, sie dazu zu bringen, von der Beschwerde abzulassen. Wenn sie [Hrsg.: die Richter] aber auf größeren Widerstand stoßen, tadeln sie sie streng, indem sie ihnen zu verstehen geben, dass man ihnen zu viel Gerechtigkeit widerfahren lässt, indem man sie nicht für die Verbrechen bestraft, die die Vögte voll und ganz gegen sie unter Rechtfertigungen verbrochen haben. Dann werden die Richter selbst zu Vermittlern, indem sie ihn überzeugen - nachdem sie so viele Tyranneien erlitten haben - also sie appellileren, dass sie ihnen verpflichtet sein sollten, weil die Vögte für ihre Verbrechen kaum bestraft werden. Der Wohnsitz ist also für die Ureinwohner derselbe, und es wäre auch egal, wie wenn sie keinen hätten.


[44. Klage von Spanien gegen kriminelle Vögte: Auch hier schützt der Richter den kriminellen Vogt - die Korruption funktioniert]

44. Wenn die Anklage von Spaniern in anderen Fällen erhoben wird, versucht der Richter zu vermitteln und die Missstände gütlich zu bereinigen und zu vergessen. Ist er aber dazu nicht in der Lage, so setzt er den Prozess fort, und da der Richter von vornherein zum Vogt (Corregidor) tendiert, so versucht er immer, ihn zum Guten zu bewegen; kann er es aber selbst nicht, so verweist er den Fall an das Gericht (Audiencia), und da er so disponiert ist, dass er die besten Beweise auf seiner Seite hat, so wird er mit wenig Mühe freigesprochen, und sein Aufenthalt wird so beendet, wie er es gewünscht hat. Um alles zu beweisen, möge man sich die Mühe machen, sich einmal die verhängten Strafen anzusehen, die in der Korrespondenz erwähnt werden, es sind Exzesse ohne Ende. Die Residenzen sind ein Mafiazentrum für die Vögte, deren Verhalten überhaupt nicht dem Gesetz entspricht. Man sehe sich die Angaben in dieser Sitzung und in der vorherigen Sitzung an. Es ist alles ersichtlich.


11. Massnahmen gegen kriminelle Vögte und Richter: Gute Leute auswählen - Schluss mit Bestechung - Ureinwohner sollen alle 5 Jahre spezielle Projekte für sich finanzieren

[45. Massnahmen gegen kriminelle Vögte: 1. Gute Leute auswählen - 2. Richter zeitlich nicht beschränken]

45. Das Heilmittel gegen kriminelle Vögte (corregidores) von Peru wäre, wenn es irgendeine Hoffnung geben kann, dass man ihre Tyrannei eindämmt und stoppt. Man könnte das unserer Meinung nach mit zwei Massnahmen erreichen: 1. die richtigen Untertanen auswählen, und 2. die Justizbereiche (corregimientos) zeitlich nicht beschränken. Derzeit gilt eine Dauer von fünf Jahren.


[46. Massnahmen gegen kriminelle Vögte: Gute Leute auswählen]

46. Wie sollen gute Leute sein, die den Justizbereichen zugeteilt werden? Tüchtig, uneigennützig, aufrichtig, friedfertig, von gutem Gewissen, und sonst noch gute Eigenschaften, die es gibt, um das unglückliche Volk [Ureinwohner] mit Liebe zu betrachten, mit Zuneigung, Gutes tun, von den Abgaben befreien, es beschützen, alles Schädliche vermeiden. Das ist Qualität im Amt, und Gier ist nicht gefragt. Das müssen Personen in enem reifen Alter sein, erfahren im Verhalten. Das Amt ist für das Wohl und die Vermehrung der Ureinwohner da. Raub und Tyrannei und Chaos sind nicht gefragt, werden aber derzeit haufenweise verübt. Ab der Ernennung denken sie nur an das Scheffeln und ihren Reichtum, für den sie 5 Jahre Zeit haben. Es fehlen auch strenge Strafen.


[47. Massnahmen gegen kriminelle Vögte: Der Vogt und das Bestechungsgeld - das muss er wieder reinholen - aus Gnade handeln]

47. Zur Zeit wird das Amt des Vogtes vergeben, um [für das Imperium von Spanien] Gewinn zu erziehlen, denn damit werden die Kriegskosten bezahlt. Wenn aber das Hauptmotiv die Gnade ist, wäre alles anders. Zur Zeit herrscht eine Erpressung gegen die Ureinwohner. Wenn man sein Vermögen hergeben muss [die königlichen Stellen bestechen muss], um ene Stelle anzutreten, dann wird der Stelleninhaber notwendigerweise zum Räuber, um sein Leben zu finanzieren, Zinsen zahlen, und noch den Lohn für 5 Jahre erhalten. Wer aber mit dem Hauptmotiv der Gnade handelt, sollte das nicht tun müssen, sondern dann ist der Anstand das Hauptelement, und er bekommt trotzdem genug Lohn. Dann kann er mit Vernunft und Gerechtigkeit regieren, ohne Tyrannei, und die Ureinwohner kann er wie seine eigenen Kinder behandeln, nicht als Sklaven oder Feinde.

[48. Massnahmen gegen kriminelle Vögte: Ureinwohner sollen mehr Steuern zahlen, dafür in Ruhe gelassen werden - kriminelle "Christen"-Logik]

48. Manchmal sind Steuereinnahmen von den Ureinwohnern notwendig, wenn die Einnahmen des Monarchen nicht ausreichen. Wenn die Ureinwohner keine Steuern zahlen, müssten andere Vasallen Steuern zahlen, dann wären die Vasallen betroffen, ohne dass sie etwas davon haben. Ich schlage eine andere Metode vor: Den Tribut der Ureinwohner jeweils zu erhöhen, wenn der Justizbereich einen entsprechenden Nutzen für sie verfügt. Dann würden die Ureinwohner davon Profitieren und das Risiko des Geldes tragen, statt alle Leute im Reich. Das würde 5 Jahre gelten, so lange, wie die Kriege dauern. So hätte man einen Vogt, der die Ureinwohner gut behandelt. Die Ureinwohner müssten also alle 5 Jahre etwas mehr Steuern zahlen. Gleichzeitig würden sie von der Regierung nicht mehr terrorisiert. Das wäre für die Ureinwohner doch ein gutes Geschäft.

[Wenn die kriminellen "Christen" vom Planeten verschwinden, wird endlich wieder Friede sein wie vor dem "Christentum"].


12. Massnahmen: Schluss mit "Warenverteilung"

[49. Die Ureinwohner finanzieren die spanische Justiz (!) - Vögte sollen keine Verteilungen mehr vornehmen - strenge Strafen fehlen - manche Ureinwohner machen Widerstand mit Streik]

49. Da die Justizbereiche (corregimientos) auf diese Weise versorgt werden, soll es den Vögten (Corregidores) gänzlich untersagt werden, unter den Ureinwohnern Verteilungen jeglicher Art [und] Spezies, auch von Maultieren, vorzunehmen, und diejenigen, die gegen dieses Gesetz verstoßen, auch in geringfügigen Angelegenheiten, mit größter Strenge bestrafen, und die angebliche Maxime, die die Vögte verbreitet haben, dass, wenn diese Verteilungen (repartimientos) nicht gemacht werden, die Faulheit, Trägheit und [Hrsg.: Gleichgültigkeit] der Ureinwohner so groß ist, dass sie nicht arbeiten werden, sollte nicht als Hindernis für diese Regelung dienen, wodurch diese mit dem Beispiel der Justizbereiche der Provinz Quito völlig verfälscht wird; Diese haben zwar nicht mehr Ureinwohner als die von Peru, aber nicht weniger als die der wohlhabenderen Provinzen, und in keiner von ihnen gibt es eine Verteilung von Maultieren oder Waren, und es gibt in ganz Peru keine Provinz, in der mehr gearbeitet wird, weder auf den großen Ländereien, noch in der Manufaktur, noch im Verkehr. Es ist also eine reine Täuschung anzunehmen, dass diese Verteilungen dazu dienen, die Ureinwohner zur Arbeit zu zwingen, denn die Vögte beziehen ihren gesamten Gewinn aus den erhöhten Gewinnen, die sie aus den Geschäften erzielen.

[50. Massnahme gegen kriminelle Vögte: Handelsverbot und Verbot von Handelsagenten - Waren der Vögte beschlagnahmen und für Krankenhäuser der Ureinwohner verwenden - oder Handel nur als Privatperson]

50. Zweitens sollte das Verbot, das für die Vögte (Corregidores) besteht, Handel zu treiben, unterstützt werden, indem angeordnet wird, dass sie dies weder selbst noch durch eine dritte Person tun können, unter der Bedingung, dass alle Waren, die ganz oder teilweise als Eigentum der Vögte anerkannt werden, beschlagnahmt und für die Gründung und den Unterhalt der Krankenhäuser der Ureinwohner verwendet werden, die in einer anderen Sitzung behandelt werden. Da es sich aber um Länder handelt, in denen der Handel eine Angelegenheit des Einkommens ist, könnte, wenn es zweckmäßig erscheint, darauf verzichtet werden, dass sie außerhalb ihrer Gerichtsbarkeit wie andere Privatpersonen kaufen und verkaufen können.


13. Massnahmen: Handelsrecht für ALLE einführen - die Steuern des Vogts müssen pünktlich eingehen - Dienstverlängerung ermöglichen

[51. Massnahmen gegen kriminelle Vögte: Es sollte ALLEN MENSCHEN erlaubt sein, Läden zu führen]

51. Da es den Vögten (Corregidores) verboten ist, in ihren Corregimientos Handel zu treiben, wurde ebenso verboten, dass sie dort Läden haben, die einem Dritten gehören, und in Ermangelung solcher Läden sollte angeordnet werden, dass alle Privatpersonen, die dies wünschen, sie für sich selbst haben dürfen und auch Maultiere und alle Waren und Früchte, die sie den Ureinwohnern verkaufen wollen, mitbringen dürfen, wie es in der Provinz Quito üblich ist, damit sie sie nach Belieben kaufen können, wenn sie mit den Waren zufrieden sind und sie den Preis vereinbaren.


[52. Massnahmen gegen kriminelle Vögte: Die Vögte sollen die Steuerzahlungen der Ureinwohner pünktlich überweisen - sonst strenge Strafen verfügen]

52. Ausserdem sollte befohlen werden, die Gesetze zu den Steuern von den Ureinwohnern einzuhalten und immer pünktlich die Gelder zu überweisen. Die Gerichte (audiencias) und Gouverneure sollten den Befehl erhalten, diese Sache mit grösster Effizienz zu überwachen. Vögte, die die Überweisung verzögern, muss man sofort entsprechend bestrafen und die Strafe vollstrecken, die im Verhältnis zur Schwere des Verbrechens stehen sollen.

52. Schließlich soll angeordnet werden, dass die Bestimmungen der Gesetze über die Erhebung von Tribut von den Ureinwohnern pünktlich eingehalten werden, wobei die Audiencias und die Gouverneure beauftragt werden, diese Angelegenheit mit größter Effizienz zu überwachen und die entsprechenden Strafen gegen die Corregidores, die dagegen verstoßen, unverbrüchlich zu vollstrecken, wobei die Strafen von hier aus bestimmt werden [und] im Verhältnis zur Schwere und den Umständen des Verbrechens stehen sollen.


[53. Massnahme gegen kriminelle Vögte: Anreiz zu guter Führung schaffen mit Dienstverlängerung]

53. Der zweite Umstand in Sachen Justizbereich ist der, dass man auch nach 5 Jahren Amt keinen Grund haben sollte, Ureinwohner so sehr zu schikanieren, so dass sie keinen Nutzen mehr abwerfen, um reich zu bleiben. Nach den 5 Jahren Amtszeit sollte das Wort "Arbeit" kein Fremdwort sein. Wenn die Vögte aber 5 Jahre Amt und dann nur noch Ferien in Aussicht haben, ist ihnen der Schaden, den sie diesen Menschen zufügen, einfach egal. Sie wollen abkassieren, was geht, denn nach den 5 Jahren Amtszeit ist die Gelegenheit vorbei. Der Vogt wird besser arbeiten, wenn er eine Aussicht auf Amtsverlängerung hat, um das sichere Gehalt und die Gnade des Herrschers nicht zu verlieren. Dann wird er sich um das Wohl der Ureinwohner kümmern, die von seiner Gerichtsbarkeit abhängig sind, wie wenn es seine Sache wäre, denn je mehr Hilfe er ihnen gibt, desto mehr Kinder werden sie haben und desto mehr Gerichtsbarkeit wird er ausüben können; [Hrsg.: Es ist offensichtlich], dass der Vogt, der nur für 5 Jahre nach Westindien [Süd-"Amerika"] geht, die Ureinwohner als Fremde betrachtet und sie ausbeutet was geht. Von den schlechten Folgen, die seiner Tyrannei folgen, merkt er nichts.


[54. Massnahmen gegen kriminelle Vögte: Ein Justizbereich soll nicht nur 5 Jahre dauern - und der Profit der Vögte sollte auf die Steuern der Ureinwohner angerechnet werden, die dann weniger bezahlen müssen]

54. Es wurde daher festgelegt, dass die corregimientos nicht gerade zur Zeit der fünf Jahre beendet werden sollten, und sobald die Verteilungsationen erloschen waren, war es notwendig, sie alle auf die Grundlage zu stellen, dass die Gehälter der Vögte (corregidores) zweitausend Pesos nicht übersteigen sollten, damit sie etwas hätten, um sich bequem zu ernähren, ohne die Notwendigkeit, die Ureinwohner zu schikanieren oder innerhalb ihrer eigenen Gerichtsbarkeit zu handeln. Und damit dies nicht zu Lasten der königlichen Staatskasse ging, sollte der Überschuss dieser Gehälter auf die derzeitige Vergütung jedes Justizbereichs (corregimiento) aufgeteilt werden, und der Rest sollte auf den Tribut der Ureinwohner selbst angerechnet werden, der jährlich anteilig berechnet werden sollte, so dass sie, je mehr Ureinwohner es gab, weniger erhalten würden, oder andersherum. Diese Erhöhung des Tributs, wie auch der Nutzen der Justizbereiche, den die Ureinwohner selbst alle fünf Jahre in Kriegszeiten erbringen sollten, würde ihnen nicht schaden, vorausgesetzt, dass sie sich auf diese Weise von den lästigen Steuern, denen sie jetzt bei den Vögten (Corregidores) unterworfen sind, befreien könnten. Ausserdem besteht kein Zweifel, dass [Hrsg.: auch] wenn es ihnen nicht ganz gelänge, sie nicht so tyrannisch wären, wie sie es gerade erleben.


14. Massnahmen: Bestrafung krimineller Vögte - Beförderung bei guter Führung ermöglichen mit grösseren Gebieten

[55. Massnahmen gegen kriminelle Vögte: Volle Bestrafung bei Nichterfüllung der Sorgfaltspflicht - Bussgelder zu 50% an die Justizkammer und zu 50% an Spitäler der Ureinwohner - die Ureinwohner werden sich rächen]

55. Der Vogt, der ohne seine Pflichten nicht erfüllt, kann einfach nur ein Räuber sein, oder er kann es zulassen, dass Kirchenleute oder andere Privatpersonen ebenso an den Erpressungen beteiligt sind. Dieses Thema kommt in den folgenden Sitzungen noch zur Sprache. Solche Vögte sollen sofort abgesetzt und strafrechtlich verfolgt werden; sein Vermögen beschlagnahmen, und wenn Klage gegen ihn erhoben wird, soll er ganz verlieren und die Hälfte des Bussgeldes an die Justizkammer und die andere Hälfte an die Spitäler der Ureinwohner fliessen. Einmal dort verurteilte Vögte sollen keine Rehabilitierung durch den Indienrat erfahren, schon gar keinen Freispruch, sonst würden sie verurteilt und dann beim Indienrat alle möglichen Lügen erfinden, um freigesprochen zu werden und um enen neuen Posten zu erhalten. Also schlimmer kann nicht agieren, denn die Ureinwohner, sind gereizt und sind für eine Rache gegen die Anschuldigungen bereit zu kämpfen, auch wenn es nicht so erscheinen mag. Sie werden sich für den Kummer und die Einschränkungen rächen und reinigen, die man ihnen auferlegt hat. Auch für die Erpressungen, Misshandlungen und Tyrannei sind sie bereit, sich zu rächen.


[56. Massnahmen gegen kriminelle Vögte: Beförderung bei gutem Verhalten von kleinen in grössere Justizgebiete - endlich mit den Zwangsverkäufen aufhören]

56. Um den Vögten mehr Ansporn zu geben, ihre Pflichten gut zu erfüllen und sich in jeder Hinsicht um die Ureinwohner zu kümmern, wäre es auch ratsam, sie in ihrer Laufbahn zu befördern, so dass sie von einem kurzen Justizgebiet, nachdem sie einige Zeit gut gedient und die Pflichten ihres Amtes erfüllt haben, in ein anderes mit größerer Zuständigkeit befördert werden könnten, und so weiter, bis sie Vögte der größeren Städte werden. Gegenwärtig sind die Justizgebiete nicht so geregelt, dass es besser ist, wenn eine Stadt ihnen vorsteht, denn da nur der Nutzen, der dabei rauskommt, berücksichtigt wird, der sich aus der größeren Anzahl von Ureinwohnern ergibt, die in den Zuständigkeitsbereich fallen, ist diejenige, die mehr hat, derjenigen vorzuziehen, die nicht so viele [Hrsg.: hat], und aus diesem Grund ist das Justizgebiet von Latacunga oder das von Otavalo, die Sitze sind, besser als das von Cuenca oder das von Riobamba, die alle in der Provinz Quito liegen, denn die beiden letzteren werfen nicht so viel Nutzen ab wie die ersteren. Dasselbe gilt für alle anderen Provinzen. Aber wenn die Verteilung von Sachen erst einmal beendet sind und die Vögte (corregidores) die Ureinwohner nur noch für ihren Lohn einsetzen können, dann werden die Städte und Dörfer wertvoller sein als die anderen, weil sie mehr Annehmlichkeiten des Lebens bieten als die Siedlungen, wo viele von ihnen fehlen. Und nur durch die Erwartung eines größeren Nutzens macht lässt die letzteren wertvoller erscheinen als die ersteren.


15. Massnahmen: Vögte dürfen Ureinwohner nicht überfordern+sollen Rechte einhalten - und Richter sollen dort wohnen, wo sie richten

[57. Massnahmen gegen kriminelle Vögte: Vögte dürfen Ureinwohner nicht überfordern und sollen ihre Rechte einhalten - derzeit rauben die Vögte am Ende ihrer Amtszeit immer die Ureinwohner aus]

57. Die Ureinwohner müssen in Kriegszeiten dem Vogt ihre volle Arbeitskraft zur Verfügung stellen, und immer die 2000 Pesos Gehalt für den Vogt garantieren. Sie haben derzeit nicht so viel. Es sollte ausserdem angeordnet werden, dass die Rechte der Ureinwohner unantastbar sind. Wer ihre Rechte verletzt, auch bei kleinen Sachen, das sollte als grösstes Verbrechen der Vögte betrachtete werden. Die Vögte haben nun alles vermasselt wir erleben, dass Vögte am Ende ihrer Amtszeit einfach auf Raubzug gehen. Sie klauen den Ureinwohnern das Wenige, das sie noch haben. Damit bezahlen die Vögte ihre Kosten.


[58. Kleine Justizgebiete: Ehrenamtliche Richter, die dort auch wohnen müssen]

58. Einige Justizgebiete sind zu klein, als dass man von ihnen in Kriegszeiten die volle Leistung abverlangen könnte. Auch das Gehalt des Vogts mit 2000 Pesos ist unmöglich. Man kann dort einen ehrenamtlichen Richter ohne Gehalt ernennen. Das müsste ein Ehrentitel sein, der angesehenen Leuten übertragen wird. Der Titel könnte auf Lebenszeit vergeben werden, es sei denn sie geben den Titel zurück oder verlieren den Titel durch Fehlverhalten, so dass der Titel aberkannt wird. Dies sollte von Seiner Majestät bestimmt werden, so dass die Sekretäre der Vizekönige oder andere schlechte Leute bei den Gerichten (Audiencia) keine Manöver fahren können, die die Gesetze verletzen würden. Um dies erfolgreich zu gestalten, sollte man alles tun, um die ehrenamtlichen Richter zu erhalten, und diese Leute sollten auch im jeweiligen Justizgebiet wohnahft sein. Der Grund, wieso in manchen Justizgebiete kaum Ureinwohner leben, ist auch, dass dort viele Landgüter (encomiendas) eingerichtet wurden [es wurde Land den Ureinwohnern geraubt und den Weissen ein Landgut eingerichtet], und diese sollen zum Nutzen und Unterhalt des Vogts beitragen. Die Richter sind auch für diese Landgüter zuständig. All die Richter, die dort ihren Job machen, sollen auch eine Pension erhalten, wenn sie ihr Arbeitsleben abschliessen und in Pension gehen.


[59. Die Reformen durchführen und die Gesetze einhalten - dann geht es allen besser - Win-Win-Situation]

59. Wenn diese Anordnungen beachtet würden, könnte die Regierung das Leben in diesen Ländern verbessern, was eine Win-Win-Situation ergeben würde: Die könglichen Steuereinnahmen (alcabalas) würden steigen, denn die Bevölkerung dort würde zunehmen, der Konsum von Gütern würde zunehmen, und die königlichen Abgaben würden steigen. Die Ureinwohner würden immer mehr für die Privatpersonen die Arbeit in Minen, Landwirtschaft und Handwerk verrichten [Ureinwohner gelten nicht als Person]. Die Ureinwohner selbst hätten ein erholsameres Leben mit mehr Lebensqualität, und jede Steuerabgabe wäre erträglich für sie, und sie würden sie mit Freude zahlen.

[Der "christliche" Rassismus wird mit Ulloa nicht beseitigt, denn Ureinwohner gelten nicht als "Person". Er lernt von den Ureinwohnern NICHTS dazu, sondern möchte nur, dass die Folter und Diskriminierung etwas weniger wird. Er ist ein "christlicher" Rassist wie alle andern, einfach nicht so brutal wie die Schläger und Henker der Inquisition].


Vizekönige Priester und Vatikan sind alles korrupte und koloniale Massenmörder - die Kirche soll zur HÖLLE fahren.


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Fuentes


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