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Oxapampa: Notizen

Reise - Hostals - Stimmung - Monconma und Indigenas - Park und Denkmal - Mülltrennung - Notizen - Strassen und Verkehr - Verbindungen - Hausbau - Haushalt - Kleider - Internetcafés - Strom und Stabilisatoren - Erziehung - Klima und Tourismus - Karten - Reste des Kolonialismus - Zirkus - Western Union - Entwicklungsmöglichkeiten
Das
                      Denkmal im Park am Zentralplatz mit Baumgestalten,
                      mit den Tafeln der Yanesha / Amuesha (links) und
                      der "heiligen" Santa Rosa (rechts)
Das Denkmal am Zentralplatz mit Baumgestalten, mit den Tafeln der Yanesha / Amuesha (links) und der "heiligen" Santa Rosa (rechts)

Strassenbild an der Ecke Jirón Bolívar /
                      Jirón Bolognesi, neues Steinhaus mit in rohem
                      Zement gegossenen Strassen und Trottoirs
Strassenbild an der Ecke Jirón Bolívar / Jirón Bolognesi, neues Steinhaus mit in rohem Zement gegossenen Strassen und Trottoirs

Die Villar-Brücke über den Río Chontabamba,
                      und rundherum sind Berge mit Urwald, und so ist
                      frische Luft immer garantiert
Die Villar-Brücke über den Río Chontabamba, und rundherum sind Berge mit Urwald, und so ist frische Luft immer garantiert
Gemeindehaus und Kirche
Jirón Grau von Oxapampa mit Gemeindehaus und Kirche im Hintergrund nach einem Regenguss. Oxapampa ist flach und hat viel Veloverkehr.

Francisco Espíritu mit Bastkrone, Medizinmann
                      der Yanesha / Amuesha-Indígenas, die Mythologie im
                      Hintergrund. Die Yaneshas wurden nie gefragt, wie
                      die der Ort heissen soll...
Francisco Espíritu mit Bastkrone, Medizinmann der Yanesha / Amuesha-Indígenas, die Mythologie im Hintergrund. Die Yaneshas wurden nie gefragt, wie die der Ort heissen soll...

Ein Verandahaus der "christlichen"
                      Gründerzeit in Pastellgrün am Jiron Bolognesi.
                      Solche Holzhäuser im Stil der Alpen sind typisch
                      für Oxapampa.
Ein Verandahaus der "christlichen" Gründerzeit in Pastellgrün am Jiron Bolognesi. Solche Holzhäuser im Stil der Alpen sind typisch für Oxapampa.
Fotoreportage von Michael Palomino (2008)

Video über Pozuzo und die deutsch-österreichische Tradition: https://www.youtube.com/watch?v=6cou7yYQNAA

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Ocsha ist Ketschua-Sprache und heisst "Stroh". Pampa ist Spanisch und heisst "Feld". Oxapampa heisst also zu Deutsch "Strohfeld", auf Spanisch "Pajapampa". Die Bezeichnung "Oxapampa" ist also eine Mischung aus Ketschua und Spanisch, und scheinbar hat sich diese Mischung leichter eingebürgert. Die Indígenas der Yanesha / Amuesha, die Yanesha / Amuesha sprechen, wurden gleichzeitig nie gefragt, wie diese neue Ortschaft, die 1891 - nach jahrhundertelangem, "christlichen" Missionsterror durch "Franziskaner" - gegründet wurde, heissen soll.

Reise von Lima nach Oxapampa

Folgende Busfirmen fahren von Lima nach Oxapampa:

-- Lobato (Terminal: Avenida 28 de Julio 2101-2117, Distrikt Victoria, Lima, T. 01-474 94 88, 23 24 67),
-- Busfirma "León de Huanuco"
-- Busfirma "Junín"
-- Busfirma "Transmar" (Terminal: Avenida 28 de Julio 1511, Victoria, Lima, T. 01-433 74 40

Das Busbillet von Lima nach Oxapampa bei Lobato kostet je nach Ausstattung des Busses 30 oder 40 Soles. Der Bus verliert in Lima durch die Aufnahme von Passagieren an weiteren Terminals im Distrikt Ate mindestens 1 1/2 bis 2 Stunden. Die Fahrt dauert insgesamt 12 Stunden.

Der Innenraum des Busses der Firma Lobato
                          mit Logo an der Sitzrückwand
Der Innenraum des Busses der Firma Lobato mit Logo an der Sitzrückwand
Der Bus der Firma Lobato auf der Fahrt
                          von Lima nach Oxapampa bei der Raststätte auf
                          ca. 2500 m Höhe
Der Bus der Firma Lobato auf der Fahrt von Lima nach Oxapampa bei der Raststätte auf ca. 2500 m Höhe

Das Busbillet von Lima nach Oxapampa von Lobato für 30 Soles (2008), ein günstiger Bus.

Mein Busbillet von Lobato von Lima nach Oxapampa
                  für 30 Soles am 9. Oktober 2008
Mein Busbillet von Lobato von Lima nach Oxapampa für 30 Soles am 9. Oktober 2008

Die Busse von Lima nach Oxapampa fahren am Tag (mit Umsteigen in La Merced), jedoch häufiger in der Nacht (direkt). Der Bus brauchte dabei allein, um aus Lima herauszukommen, 1 1/2 Stunden, weil noch an anderen Busterminals im Distrikt Ate Leute zusteigen mussten. Wie es heute üblich ist, wurden wir auf der Busreise mit einer aggressiven Filmunterhaltung terrorisiert. Es handelte sich um einen Kriegsfilm über den Rückzug der Wehrmacht an der Ostfront 1944. Im Film spielten also die Gringos mit ihren blonden Haaren und blauen Augen Krieg, während im Bus alles bis auf einen Peruaner sassen, und der eine war ein Pazifist, Schriftsteller und Logik-Analytiker, ich. Im Film dagegen führten uns die Gringos Krieg, Zerstörung, Tote, Vergewaltigung und viel Kriegsgeballere vor. Der Film war alles andere als peruanisch, sondern kriminell und kriegerisch, und die Kinder bekamen Angst. Das war KEINE Unterhaltung.

Die sanitären Verhältnisse der Raststätten in der Sierra auf dem Weg können dabei regelrecht "auf der Strecke bleiben", wie z.B. die Fotos der sanitären Anlagen der Raststätte auf ca. 2500 m zeigen.

WC-Hüsli bei der Raststätte ohne Dach
WC-Hüsli bei der Raststätte ohne Dach
Steh-WC im WC-Hüsli der Raststätte ohne
                          Spülung
Steh-WC im WC-Hüsli der Raststätte ohne Spülung
WC-Hüsli der Raststätte mit WC-Schüssel
                          ohne Spülung
WC-Hüsli der Raststätte mit WC-Schüssel ohne Spülung

Im Raum nebenan waren Wasserfässer mit Kessel, die aber scheinbar nicht benutzt wurden... Aber keine Angst: In Oxapampa herrschen viel bessere hygienische Verhältnisse.

Hostal Arias in Oxapampa, Dusche
                          "Terma" mit einigermassen sicher
                          montierter Stromverkabelung
Hostal Arias in Oxapampa, Dusche "Terma" mit einigermassen sicher montierter Stromverkabelung

Hostal Arias, Stromschalter Dusche
                          "Terma" ausserhalb der Dusche
Hostal Arias, Stromschalter Dusche "Terma" ausserhalb der Dusche

Hostal Arias, sauberes,
                            funktionierendes Bad mit Spiegel und sogar
                            sauber gestrichenen Wänden mit sauberer
                            Abgrenzung zu den Kacheln (scheinbar wurde
                            Klebeband benutzt)
Hostal Arias, sauberes, funktionierendes Bad mit Spiegel und sogar sauber gestrichenen Wänden mit sauberer Abgrenzung zu den Kacheln (scheinbar wurde Klebeband benutzt)

Am Anfang des Urwalds fuhr der Bus in eine Baustelle und kam schliesslich vor einem Fluss zum Stehen. Der Bus musste umkehren und die Brücke suchen. Es ist absolut unklar, wieso der Buschauffeur in eine Baustelle gefahren war. Im Urwald auf den neu asphaltierten Strassen raste der Buschauffeur wie ein Wildschwein durch die Kurven. Der Lobato-Bus neigte sich bis an seine Grenzen wie bei einem Autorennen. Der Bus raste durch Ortschaften mit 70-80 km/h. Nach La Merced gibt es eine Strecke, die noch Naturstrasse ist, das war dann wie in einem Schüttelbecher. Dann war die Strasse wieder asphaltiert und der Buschauffeur raste wieder wie ein Wildschwein durch die Kurven und durch die Dörfer wie zuvor, vor allem raste der Bus nun viel auf der Gegenspur, obwohl eine doppelte Sicherheitslinie in der Mitte der Strasse gezeichnet war. Der Bus neigte sich nun wie auf einer Chilbi hin und her, ein Rucksack flog vom Gepäckfach auf den Boden herunter, ich sah eine Person aus dem Fenster kotzen etc. Der Lobato-Buschauffeur raste wie bei einem Autorennen. Ich war auch nah am Kotzen, aber gottlob hatte ich vor der Reise und während der Reise kaum etwas gegessen, so kam es nicht dazu. Um 5:30 erreichten wir Oxapampa, eine halbe Stunde zu früh. Gemäss Angaben der Bevölkerung sind die Buschauffeure von Lobato immer so "sportlich". Es ist hochkriminell. Die Buschauffeure der Firma "Junín" fahen angeblich sehr viel disziplinierter.

Weiter gibt es die Möglichkeit, in Fahrgemeinschaften ("Colectivos") von Lima nach Oxapampa zu fahren. Diese Autos für Fahrgemeinschaften in den zentralen Urwald mit Chauffeur (auch nach Tingo Maria oder nach Huancayo in der zentralen Sierra) starten vom grossen Lima-Terminal der Busfirma "La Molina" an der Avenida N. Ayllon im Distrikt San Luis.
Der Terminal der Busfirma "La Molina"
                  an der Avenida N. Ayllon im Distrikt San Luis in Lima
                  mit dem Standort der Colectivos vor der Fassade des
                  Terminals
Der Terminal der Busfirma "La Molina" an der Avenida N. Ayllon im Distrikt San Luis in Lima
mit dem Standort der Colectivos vor der Fassade des Terminals

Die Reise mit den Colectivos nach Oxapampa erfolgt in mehreren Schritten zuerst bis Tarma (z.B. 40 Soles), dann von Tarma nach La Merced (z.B. 15 Soles), und schliesslich von La Merced bis Oxapampa (z.B. 17 Soles), oder in umgekehrter Richtung. Das Umsteigen von Colectivo zu Colectivo geht jeweils blitzschnell, denn die Colectivos-Chauffeure kennen sich und passen einander ab. Insgesamt kostet die schnelle Fahrt im Colectivo von Lima nach Oxapampa 70 bis 80 Soles, also der doppelte Preis wie der Bus, aber viel bequemer, entspannter, und man braucht nur die halbe Fahrzeit (ca. 6 Stunden, der Bus braucht 12 Stunden). Die Fahrweise der Colectivo-Chauffeure ist z.T. sehr unkonventionell. Wenn die Strassen nicht asphaltiert sind, fährt man um die Löcher herum, und wenn es sich ergibt, wird auch schon mal auf "Englisch" im Linksverkehr gekreuzt. Die Löcher bestimmen also die Fahrspur.

Die Fahrt geht von Lima die Berge hoch über die Sierra-Minenstädte Morococha und La Oroya nach Tarma, dann ins Urwaldbecken hinunter nach La Merced und weiter bis zur Reiter-Brücke (Ortschaft "Puente Reiter") auf ca. 500 m über Meer, von dort aus aufwärts zur Paucartambo-Brücke (Ortschaft "Puente Paucartambo", die Brücke liegt auf ca. 750, die Ortschaft auf ca. 800 m über Meer), bis zum Scheitel auf 1861 m über Meer und von dort in die Senke von Oxapampa.

Karte mit der Strecke von La Merced zur Reiter-Brücke, Paucartambo-Brücke und über den Scheitel bis Oxapampa

Die Strecke ist also alles andere als flach. Bei der Ankunft in Oxapampa halten die Busse zuerst am allgemeinen Terminal ("Terminal terrestre") im Süden des Orts auf ca. 1835 m über Meer,

"Terminal terrestre"
                          ("Bodenverkehrs-Terminal") von
                          Oxapampa, Eingangstor
"Terminal terrestre" ("Bodenverkehrs-Terminal") von Oxapampa, Eingangstor
"Terminal terrestre"
                          ("Bodenverkehrs-Terminal") von
                          Oxapampa, Wartehaus
"Terminal terrestre" ("Bodenverkehrs-Terminal") von Oxapampa, Wartehaus
"Terminal terrestre"
                          ("Bodenverkehrs-Terminal") von
                          Oxapampa, Eingang und Wartehaus, Panoramafoto
"Terminal terrestre" ("Bodenverkehrs-Terminal") von Oxapampa, Eingang und Wartehaus, Panoramafoto

und fahren sodann ins Zentrum zu ihren Büros. Das Büro der Busfirma Lobato ist direkt im Zentrum von Oxapampa auf 1815 m über Meer an der Ecke Jirón Bolívar / Jirón Bolognesi gelegen.

Das Büro der Busfirma Lobato von Oxapampa an der
                  Ecke Jirón Bolívar / Jirón Bolognesi. Das Büro von
                  Lobato dient auch als Poststation für die Indígenas
                  von Tsachopen.
Das Büro der Busfirma Lobato von Oxapampa an der Ecke Jirón Bolívar / Jirón Bolognesi.
Das Büro von Lobato dient auch als Poststation für die Indígenas von Tsachopen.

Hostals in Oxapampa

Hausnummern gibt es in Oxapampa nicht, sondern es werden nur die Blocks (cuadras) bezeichnet. Mögliche Hostals sind z.B.

-- Hostal Arias am Jirón Bolognesi im Ortszentrum
-- Hospedaje Primavera am Jirón Schauz nahe am Ortszentrum
-- Hostal Rey am Jirón Grau nahe der grossen Durchgangsstrasse Avenida San Martín (ohne Regen staubig)
-- Hostal Reyna am Jirón Grau nahe der grossen Durchgangsstrasse Avenida San Martín (ohne Regen staubig)
-- Posada Edelweis im Quartier Miraflores, geführt von Sra. Teresa Wallman
-- Hospedaje Santa Isolina an der Plaza Central am Jirón Bolognesi (z.T. mit Gemeinschafts-WC und Gemeinschafts-Dusche, billig für 8 Soles pro Nacht), im selben Haus ist auch ein kleines Büro von Western Union
etc.

Eine Touristeninformation ist im Gemeindehaus an der Plaza Central am Jirón Grau. Eine private Touristeninformation existiert am Jirón Mayer, cuadra 7 ("Informaciones Turisticos Jorje"), auch gut bei Wohnungssuche. Einen Stadtplan mit den touristischen Informationen sucht man jedoch vergeblich. Man muss sich alles selber zusammensuchen und in den Stadtplan eintragen.

Stadtplan von Oxapampa mit Eintragungen
                          von Michael Palomino
Stadtplan von Oxapampa mit Eintragungen von Michael Palomino


Die Stimmung zwischen Aufbruch und Letargie

Die Stimmung in Oxapampa scheint ein Gemisch aus Aufbruch und Letargie. Der Aufbruch der letzten 8 Jahre erscheint

-- durch die grösstenteils Asphaltierung der Strasse von Oxapampa nach La Merced
-- durch der Bau der Strasse vom Nachbarort Pozuzo nach Codo de Pozuzo
-- durch die komplette Zementierung der Strassen und Trottoirs im Zentrum
-- durch den Zustrom von Geld aus anderen Regionen und neue Hausbauten.

Jirón Bolívar, Strassenbild mit in rohem
                          Zement gegossenen Strassen und Trottoirs
Jirón Bolívar, Strassenbild mit in rohem Zement gegossenen Strassen und Trottoirs
Jirón Bolognesi von der Villar-Brücke
                          (Puente Villar) aus gesehen, mit Regenbogen
Jirón Bolognesi  von der Villar-Brücke (Puente Villar) aus gesehen, mit Regenbogen

Der erste Eindruck vom Zentrum von Oxapampa ist ein sauberer Ort mit betonierten Strassen im Stadtzentrum, kaum streunende Hunde, keine Hundekonzerte in der Nacht wie in Ayacucho, und im Vergleich zu Lima sehr disziplinierte Menschen, und Kriminalität gibt es gemäss Angaben der Bevölkerung so gut wie nicht.

Die Farben der Häuser sind oft in auffallend sanften Pastellfarben gehalten.

Avenida San Martín, Haus in Pastell-Hellblau
Avenida San Martín, Haus in Pastell-Hellblau

Gleichzeitig steht im Stadtzentrum ein leeres Kino, das keine Zuschauer mehr findet, weil viele einen DVD-Recorder haben. Für das leere Kino findet zur Zeit niemand Verwendung. Dieses leere Kino ist gleichzeitig der einzige hässliche, graue Betonklotz des gesamten Orts.

Jirón Grau mit Gemeindehaus, Kirche und
                          Regenbogen 01, links die Seitenfassade des
                          leeren Kinogebäudes.
Jirón Grau mit Gemeindehaus, Kirche und Regenbogen 01, links die Seitenfassade des leeren Kinogebäudes.
Jirón Bolívar am Zentralplatz mit Park,
                          mit dem raumschiffartigen Bau des Ex-Kino
                          rechts hinter dem Bogendach
Jirón Bolívar am Zentralplatz mit Park, mit dem raumschiffartigen Bau des Ex-Kino rechts hinter dem Bogendach

Der "Aufbruch" hat leider auch mehr Verkehr zur Folge, vor allem durch Motorräder.

Weitere Faktoren für die Stimmung in Oxapampa

Die grösstenteils asphaltierte Strasse von Oxapampa nach La Merced ist für die Bevölkerung ein grosser Gewinn an Zeit und Fahrkomfort. So bleibt nur noch eine relativ kurze, gefährliche Strecke wie ein "Schüttelbecher".

Seit wenigen Jahren wurde eine Feldwegstrasse nach Codo de Pozuzo gebaut. Diese Strasse ist für die gesamte Region ein Unsicherheitsfaktor, weil in Codo bis vor Kurzem nur deutschstämmige Bauern ohne grosse Kriminalität gelebt haben. Durch die neue Strasse gelangen aber gewisse Kreise der Sierra nach Codo, die sich mit Drogenanbau ihr Vermögen verdienen wollen. Sie fördern Drogenanbau, verbunden mit schlimmster Kriminalität, weil in Codo bis heute Polizeistation und Sozialinstitutionen fehlen. Die Region wartet auf Massnahmen von Staates Seite zur Regulierung der Energien in Codo.

Karte mit Oxapampa, Pozuzo und Codo de
                          Pozuzo, mit Nationalparkgrenzen und
                          Indigena-Dörfern, ergänzt von Michael Palomino
                          in Zusammenarbeit mit Yanesha /
                          Amuesha-Vertretern
Karte mit Oxapampa, Pozuzo und Codo de Pozuzo, mit Nationalparkgrenzen und Indigena-Dörfern, ergänzt von Michael Palomino in Zusammenarbeit mit Yanesha / Amuesha-Vertretern; die Grenzen des Nationalparks: wiki.sumaqperu.com

In Oxapampa leben gleichzeitig viele peruanische Flüchtlinge aus der Bürgerkriegszeit der 1980-er Jahre, die gemäss Angaben einer ansässigen Psychologin die traumatischen Erlebnisse der Bürgerkriegszeit (u.a. Luminoso) noch nicht verarbeitet haben. Schwere Depressionen sind deswegen in Oxapampa nicht selten anzutreffen, und durch die Überwindung solcher Schwierigkeiten werden in der Bevölkerung wiederum neue geistige Dimensionen entwickelt.

Insgesamt herrscht in Oxapampa unter den Mestizen und Weissen also ein Frieden und eine Sehnsucht nach Frieden, die aber durch die Strassenerschliessungen (viele Motorräder) und durch die Drogendealer in Codo de Pozuzo gefährdet ist, in Kombination mit immer mehr degenerierten Mörder-Computerspielen und immer mehr Motorrädern der Gringo-"Zivilisation".

Stimmung: Oxapampa - Monconma

Die Stimmung in Oxapampa gegenüber den Indígenas (Yaneshas / Amueshas) ist geprägt durch ein passives Unverständnis für die indigene Bevölkerung. Die Indígenas sind inzwischen äusserlich zum Teil auch derart angepasst, dass man sie praktisch nicht erkennt.

Francisco Espíritu mit Bastkrone, Medizinmann der
                  Yanesha / Amuesha-Indígenas aus dem Nachbardorf
                  Tsachopen, mit der Mythologie der Yanesha / Amuesha
                  ist im Hintergrund
Francisco Espíritu mit Bastkrone, Medizinmann der Yanesha / Amuesha-Indígenas aus dem Nachbardorf
Tsachopen, mit der Mythologie der Yanesha / Amuesha ist im Hintergrund

Dabei kamen die ersten "christlich"-rassistischen Jesus-Missionare der so genannten "Franziskaner" bereits im 17. Jahrhundert und begannen, die Welt der Indígenas zu terrorisieren und anzugreifen. Die Bevölkerung des Indígena-Dorfs der Yanesha / Amuesha, "Monconma" (span.: pampa carrizo, deutsch: Röhrichtebene, Binsenebene), mit ca. 40 bis 50 Einwohnern - das vor der Zeit vor Oxapampa stand - wurde der Zwangsmission mit "Evangelisation" und "Jesus"-Kult ausgesetzt, so dass die Yaneshas / Amueshas von alleine auszogen und in den Nachbarort Tsachopen übersiedelten. Ein Padre, der den Yaneshas / Amueshas wohlgesinnt war, wurde von spanischen Kolonialregierung wieder zurück nach Spanien beordert, mit der Begründung, er habe in seiner Arbeit versagt bzw. er sei nicht rassistisch genug vorgegangen.

So wurden die Voraussetzungen für die "Gründung" des deutsch-österreichischen Gringo-Orts "Oxapampa" geschaffen, im Jahre 1891. Bei der Gründung von Oxapampa wurde die leere Indígena-Siedlung "Monconma" vernichtet. Der umliegende Urwald wurde gerodet und so der "christliche" Kolonialisten-Ort Oxapampa immer weiter mit seinen langweiligen Quadraten angelegt, die zum Teil bis heute Feld und Wiese sind. Der Zustrom von weiss-rassistischen Kolonialisten und Mestizen hielt an. Die Indígenas bezeichnen eine Fahrt nach Oxapampa bis heute als "Wir gehen in die Kolonie" ("Vamos a la colonia").

Für die Weissen und Mestizen ist die Sprache der Yanesha / Amuesha unverständlich. Sprachkurse gibt es nicht, zweisprachige Schilder gibt es nicht, eine Karte der Yanesha-Siedlungen gibt es nicht. Yanesha-Namen in Strassenbezeichnungen kommen nicht vor, sondern es dominieren deutsche und spanische Namen in den Strassenbezeichnungen. Die Mythologie der Yanesha kommt in der staatlichen "christlich" dominierten Schule im Schulbuch nicht vor bzw. die geistliche Welt der Yanesha ist den Weissen und Mestizen komplett unbekannt. Stattdessen dominiert im "christlichen" Colegio der "Sport" des Gewinnens und Verlierens.

Jirón Mullembruck, die Sekundarschule
                  "Secundaria" ohne jeglichen Lehrstoff über
                  die Mythologie der Indígenas der Yanesha / Amuesha
Jirón Mullembruck, die Sekundarschule "Secundaria" ohne jeglichen Lehrstoff über die Mythologie der Indígenas der Yanesha / Amuesha

Es gäbe also auch hier viele Entwicklungsmöglichkeiten für einen geistigen Aufbruch und für die Förderung des gegenseitigen Verständnisses. Eigentlich wäre der Zeitpunkt gekommen, die Zweisprachigkeit der Stadt zu erkennen und eine entsprechende Universität zu gründen.

Park und Denkmal

Also, eigentlich liegt Oxapampa innerhalb eines riesigen Parks, nämlich dem Urwald mit vielen Hügeln, die immer frische Luft garantieren.

Das Panorama der Berge gegen Norden im
                          Sonnenschein, ein einziger riesiger Park, vom
                          Hostal Arias aus gesehen
Das Panorama der Berge gegen Norden im Sonnenschein, ein einziger riesiger Park, vom Hostal Arias aus gesehen
Der Río Chontabamba, Sicht vom Markt aus
                          flussaufwärts
Der Río Chontabamba, Sicht vom Markt aus flussaufwärts in den Urwald-Park
Der Río Chontabamba, Sicht vom Markt aus
                          flussabwärts
Der Río Chontabamba, Sicht vom Markt aus flussabwärts in den Urwald-Park

Der Stadtpark ist einfach, aber harmonisch gestaltet.

Park mit Kirche vom Jirón Mariscal
                          Castilla aus gesehen
Park mit Kirche vom Jirón Mariscal Castilla aus gesehen
Die grosse Kiefer im Park am Jirón
                          Bolognesi
Die grosse Kiefer im Park am Jirón Bolognesi

Die Menschen in Oxapampa haben es sich abgewöhnt, den Zentralplatz als "Waffenplatz" ("plaza de armas") zu bezeichnen. Sie bezeichnen den Platz einfach als "der Park" ("el parque"). Im Park ist bis heute kein Brunnen, sondern nur ein Denkmal angebracht, das den Kolonialisten und den Yanesha / Amuesha gedenkt.

Park,
                          Kiefer mit Denkmal
Park, Kiefer mit Denkmal
Der Jirón Bolognesi am Park in Richtung
                          Zentrum gesehen
Der Jirón Bolognesi am Park in Richtung Zentrum gesehen
Das Denkmal im Park
Das Denkmal im Park
Das
                          Denkmal im Park, Nahaufnahme mit den Tafeln
                          der Kolonialisten, die den Urwald roden und
                          Landwirtschaft betreiben (links), und der
                          Tafel mit dem "christlichen"
                          Franziskaner mit seinem Jesus-Terror.
Das Denkmal im Park, Nahaufnahme mit den Tafeln der Kolonialisten, die den Urwald roden und Landwirtschaft betreiben (links), und der Tafel mit dem "christlichen" Franziskaner mit seinem Jesus-Terror.
Gedenktafeln am Denkmal mit der
                          "heiligen" Santa Rosa
Gedenktafeln am Denkmal mit der "heiligen" Santa Rosa


Kind und Mutter am Denkmal
Kind und Mutter am Denkmal
Texttafeln am Denkmal, Nahaufnahme
Texttafeln am Denkmal, Nahaufnahme

"Se refaccionó en el gobierno municipal periodo 1999-2002 siendo Alcalde El Sr. Q.F. Rogers Chalco Denegri"

"Homenaje. A los colonos venidos de la colonia alemana de El Pozuzo. En el año de 1890, quienes con abnegado sacrificio fundaron esta ciudad con el nombre de "Santa Rosa de Oxapampa" abriendo las puertas del progreso en esta uberrima zona. Se erigió este obelisco en el año de 1959 por el consejo provincial siendo alcalde el Señor Don Alberto Schaefli Hachmaister. Donado por [la provincia de] Cerro de Pasco."

Deutsch:

"Diese Erneuerung wurde von der städtischen Regierung von 1999 bis 2002 unter dem Bürgermeister Q.F. Rogers Chalco Denegri durchgeführt."

"Widmung. Den Kolonialisten, die von der deutschen Kolonie Pozuzo im Jahre 1890 kamen, die mit grossen Opfern diese Stadt im Namen der "Heiligen Rose von Oxapampa" gegründet haben und so die Türen des Fortschritts in dieser fruchtbaren Zone geöffnet haben. Dieser Obelisk wurde 1959 durch den Gemeinderat unter dem Bürgermeister Alberto Schaefli Hachmaister errichtet. Ein Geschenk von [der Provinz] Cerro de Pasco."
Das Denkmal im Park am Zentralplatz mit
                          Baumgestalten, mit den Tafeln der Yanesha /
                          Amuesha (links) und der "heiligen"
                          Santa Rosa (rechts)
Das Denkmal am Zentralplatz mit Baumgestalten, mit den Tafeln der Yanesha / Amuesha (links) und der "heiligen" Santa Rosa (rechts)

Das Gemeindehaus liegt gleich neben dem Park.

Park, Sicht auf das Gemeindehaus
Park, Sicht auf das Gemeindehaus

Nackte und trostlose Betonbauten wie in Europa gibt es in Oxapampa nicht, ausser das leere Kino.

Notizen: Mülltrennung

In Oxapampa wird die Mülltrennung versucht. Es sind Mülleimer für organische und anorganische Abfälle angebracht.

xxxx
Jirón Bolívar, Mülltrennung ohne
                          Symbolik
Jirón Bolívar, Mülltrennung ohne Symbolik
xxxx
Jirón Bolívar, Mülltrennung ohne
                          Symbolik, Nahaufnahme von "orgánico"
                          (organisch) und "inorgánico"
                          (anorganisch)
Jirón Bolívar, Mülltrennung ohne Symbolik, Nahaufnahme von "orgánico" (organisch) und "inorgánico" (anorganisch)

Diese Mülltrennung wird zum Teil auch in Dörfern der Indígenas versucht, z.B. in Tsachopen, oder in der Sierra in Ayacucho. Wenn man aber kontrolliert, ob die Menschen den Abfall auch tatsächlich sortieren, stellt man fest, dass dies eher nicht der Fall ist. Scheinbar sind die Begriffe "organisch" und "anorganisch" für die allgemeine Bevölkerung eine Überforderung. Es fehlen Symbole, bzw. die anorganischen Abfälle sollten in Geschäften kontrolliert abgegeben werden.
Weitere Notizen

-- das Leitungswasser ist direkt aus sauberen Urwaldflüssen. Das Wasser ist sauber wie in Mitteleuropa und sehr bekömmlich

-- auch in Oxapampa kommt es vor, dass gewisse Kapitalisten gegenüber Menschen aus Europa ("Gringos") den Kaufpreis im letzten Moment von Soles auf Dollar umschalten und somit im letzten Moment den Kaufpreis verdreifachen wollen, was natürlich absolut abzulehnen ist: In solchen Fällen geht man einfach in ein anderes Geschäft

-- als Regenschutz dient oft eine einfache Plastikplane, Geld für eine Regenjacke fehlt, und nur selten hat jemand einen Regenschirm

-- in Oxapampa existieren noch einige Eisdielenstände / Glacestände, die mit Benzinmotor betrieben sind. Das dauernde Motorgeräusch ist anfangs sehr störend, mit der Zeit aber gewöhnt man sich daran, dieses Motorgeräusch zu hören mit mit Eis bzw. Glace zu assoziieren.

Glacestand mit Motor, wahrscheinlich noch aus den
                  1940-er Jahren
Glacestand mit Motor, wahrscheinlich noch aus den 1940-er Jahren

Notizen: Fehlende, nützliche Maschinen in Oxapampa

-- die Fotostudios in Oxapampa haben moderne Fotoentwicklungsmaschinen, aber keine Farbkopiermaschinen, eine empfindliche Einschränkung der Publikationsmöglichkeiten

-- ebenso fehlen Plastifiziermaschinen, wiederum eine empfindliche Einschränkung der Publikationsmöglichkeiten. So kann man z.B. in Oxapampa keine Karte regensicher plastifiziert verschweissen

Strassen und Verkehr in Oxapampa

Ausserhalb des Ortszentrums sind keine Strassen asphaltiert oder zementiert. Die Strassen sind alles Erdstrassen mit Steinen drin. Wenn kein Regen fällt, so sind die Strassen alle staubig, und die Luft von Oxapampa ist dann voll mit Erdstaub.

In Oxapampa zirkulieren viele Velos, Motorräder und Mototaxis, nur wenige Autos, und somit gibt es auch kaum eine Alarmanlage, die die Atmosphäre kaputtmacht. Alarmanlagen-Terror gibt es in Oxapampa nicht. Die Fahrräder werden unabgeschlossen am Fahrbahnrand abgestellt, wenn die Leute sich nicht weit vom Velo entfernen.

Der Veloständer am Markt. In ganz Lima habe ich
                  nie einen Veloständer gesehen, hier in Oxapampa schon
Der Veloständer am Markt. In ganz Lima habe ich nie einen Veloständer gesehen, hier in Oxapampa schon

Die Anzahl Motorräder / Töffs nimmt in Oxapampa seit der Zementierung der Innenstadtstrassen in den Jahren 2002 / 2003 rasant zu, denn jeder ab 16 Jahren darf ohne jegliche Prüfung Motorrad fahren, und z.T. fahren ganze Familien zu viert auf einem Motorrad, oder zu dritt mit einem Gepäckstück auf dem Schoss der lenkenden Person. Allgemein fahren die Motorräder sehr vorsichtig und halten die 35 km/h innerorts sehr diszipliniert ein, aber leider kommen auch Rasereien von "abgedrehten" Leuten vor. Mit ihren vielen Motorrädern zu nimmt die Arroganz zu, und es entwickeln sich dann Lebenseinstellungen analog der "Zivilisation", die komplett gegen die Natur gerichtet sind, mit vermehrtem Wegwerfen von Abfall am Strassenrand, mit Besäufnissen etc.

Die Überlandstrassen sind z.T. dadurch gefährdet, dass Stützmauern fehlen und Hänge nicht gesichert sind. Steinschlag und Erdrutsche sind also immer möglich und sind im Winter während der starken Regenzeit Alltag.

Verbindungen in der Region Oxapampa

Combis: Combis fahren vom Ortszentrum aus (z.B. nach Pozuzo) oder von der grossen Avenida San Martín aus (nach Pozuzo, z.B. bei der Firma "Santa Rosa" jeweils um 6, 9:30, 13 und 15 Uhr, 3 Stunden Fahrt, 15 Soles), von der Villa-Brücke aus (nach Chontabamba, nach Tsachopen um 8, 12, 15 und 18 Uhr, 1,50 Soles), oder vom "Terminal terrestre" vom Südteil aus (nach La Merced, jeweils, wenn ein Combi voll besetzt ist, 10 Soles).

Die Villar-Brücke über den Río Chontabamba mit
                  einem wartenden Combi davor
Die Villar-Brücke (Puente Villar) über den Río Chontabamba mit einem wartenden Combi davor

Sammeltaxis ("colectivos"):

Vom Ortszentrum aus fahren Sammeltaxis praktisch stündlich nach Chontabamba. Diese Sammeltaxis fahren hupend durchs Stadtzentrum, um auf sich aufmerksam zu machen und um so Kunden zu "fangen". Ein Sammeltaxi fährt, wenn es voll ist. Einen zentralen Sammeltaxi-Stand gibt es bis heute scheinbar nicht, wäre mit einfachen Tafeln aber sehr wohl realisierbar und wäre ausserdem sehr angenehm, denn so würden die Kunden zum Sammeltaxi-Stand laufen und viel Huperei im Ortszentrum könnte erspart bleiben.

Vom "Terminal terrestre" fahren Colectivos nach Villa Rica und nach La Merced (17 Soles), jeweils, wenn ein Colectivo voll ist.



Hausbau in Oxapampa

Oxapampa erscheint im Jahre 2008 auf den ersten Blick wie ein kleines Städtchen des "Wilden Westens", aber ohne Cowboys. Die alten Holzhäuser - oft mit einer Veranda - sind die Kolonialhäuser der rassistisch-"christlichen" Kolonialisten im Stil der europäischen Alpen. Die Veranden und Erker bewirken, dass man sich auch bei Regen fortbewegen kann, ohne zu sehr nass zu werden.

Ein Verandahaus der
                          "christlichen" Gründerzeit in
                          Pastellgrün am Jiron Bolognesi. Solche
                          Holzhäuser im Stil der Alpen sind typisch für
                          Oxapampa.
Ein Verandahaus mit offener Veranda der "christlichen" Gründerzeit in Pastellgrün am Jiron Bolognesi.
Jirón Bolognesi, Erkerhaus in
                          Pastellbeige
Jirón Bolognesi, Erkerhaus in Pastellbeige

Das Zentrum ist in groben, breiten Zementstrassen und groben Zementtrottoirs gelegt.
Jirón Bolívar, Trottoir in rohem Zement 01
Jirón Bolívar, Trottoir in rohem Zement 01
Jirón Bolívar, Trottoir in rohem Zement 02
Jirón Bolívar, Trottoir in rohem Zement 02
Diese Trottoirs in rohem Zement sind noch relativ neu (3 bis 5 Jahre alt), und da Oxapampa keine intensive Erdbebenregion ist, bleiben die Trottoirs und Strassen auch länger erhalten als in Lima. Die Trottoirs haben eine raue Oberfläche, so dass sie auch bei Regen haften.

Die Häuser sind im Zentrum z.T. noch die alten Holzhäuser der Gründerzeit, oft mit einer Veranda und in sanften Pastellfarben. Teilweise sind diese alten Holzhäuser aber bereits durch bis zu zweistöckige moderne Bauten ersetzt (oft in Weiss gehalten), die aber ebenso eine Atmosphäre ausstrahlen.

Strassenbild an der Ecke Jirón Bolívar / Jirón
                Bolognesi, neues Steinhaus mit in rohem Zement
                gegossenen Strassen und Trottoirs
Strassenbild an der Ecke Jirón Bolívar / Jirón Bolognesi, neues Steinhaus mit in rohem Zement
gegossenen Strassen und Trottoirs

Nackte, graue Betonklötze wie in Europa oder in den Verunreinigten Staaten haben in Oxapampa nichts verloren. Auch die Strassenschilder sind dezent, aber sauber angebracht, wenn auch leider nur im Stadtzentrum. In den Aussenquartieren, die bis heute z.T. noch aus Feld und Wiese bestehen, fehlen leider Strassenschilder.

Notariatshaus an der Kreuzung Jirón Grau /
                        Jirón Bolívar
Notariatshaus an der Kreuzung Jirón Grau / Jirón Bolívar
Die
                        Post "Serpost" am Jirón Bolívar, ein
                        neues, dezent gehaltenes Haus
Die Post "Serpost" am Jirón Bolívar, ein neues, dezent gehaltenes Haus
Das
                        Gemeindehaus vom Jirón Grau aus gesehen
Das Gemeindehaus vom Jirón Grau aus gesehen
Strassenschilder beim Gemeindehaus: Jirón
                        Bolívar und Jirón Grau
Strassenschilder beim Gemeindehaus: Jirón Bolívar und Jirón Grau

Wenn man sich etwas vom Zentrum entfernt, so sind die alten, gemütlichen Holzhäuser eindeutig in der Mehrzahl.

Ein
                        altes, hölzernes Giebelhaus am Jirón Bolívar mit
                        unnachahmlichem Flair in Hellbraun.
Ein altes, hölzernes Giebelhaus am Jirón Bolívar mit unnachahmlichem Flair in Hellbraun.
Das
                        alte, hölzerne Giebelhaus am Jirón Bolívar von
                        der Kreuzung Bolívar / Schauz aus gesehen.
Das alte, hölzerne Giebelhaus am Jirón Bolívar von der Kreuzung Bolívar / Schauz aus gesehen.
Die Strassenschilder an der Kreuzung Jirón
                        Bolívar / Jirón Schauz
Die Strassenschilder an der Kreuzung Jirón Bolívar / Jirón Schauz
Der Jirón Bolívar im weiteren Verlauf. Die
                        zementierte Strassendecke ist am Jirón Schauz zu
                        Ende.
Der Jirón Bolívar im weiteren Verlauf. Die zementierte Strassendecke ist am Jirón Schauz zu Ende.
Jirón Schauz, altes, hölzernes Verandahaus
                        mit unnachahmlichem Flair in Hellgrün mit
                        abgestelltem Töff davor. Es fehlt allein an der
                        Renovation.
Jirón Schauz, altes, hölzernes Verandahaus mit unnachahmlichem Flair in Hellgrün mit abgestelltem Töff davor. Es fehlt allein an der Renovation.
Jirón Schauz, die Parteizentrale der
                        Apristenpartei und die Herberge zum Frühling
                        (Hospedaje Primavera)
Jirón Schauz, die Parteizentrale der Apristenpartei und die Herberge zum Frühling (Hospedaje Primavera)

Faktoren beim Hausbau in Oxapampa:

-- die Fenster sind in Oxapampa sehr europäisch und schlau mit sich überlappenden Randoberflächen konstruiert, so dass sie wirklich dicht sind. Oxapampa hat die luftdichten Fenster, die in Lima fehlen

-- Handwerkerarbeiten sind viel sorgfältiger ausgeführt als in Lima, das war durch die Dachrinnen ersichtlich, das war beim Bad im Hostal Arias an den präzisen Malerarbeiten ersichtlich, wo mit Klebebandabdeckung gearbeitet wurde, das war an der sicheren und funktionierenden Warmwasserdusche "Terma" im Hostal Arias ersichtlich, das war an den Autos und Motorfahrrädern ersichtlich, die nie einen kaputten Auspuff hatten, das war an den in rohem Zement gegossenen Strassen und Trottoirs ersichtlich, wo praktisch nichts abgesplittert war etc.

-- leider fehlen in Oxapampa die Moskitonetze an kleinen Fenstern. Man kann also keine Fenster offen lassen in der Nacht, oder man muss andere Mittel gegen Mücken anwenden wie Räucherkerzen etc.

-- die Dachkänel / Dachrinnen sind nur für mittelstarken Regen und scheinen für tropischen Winterregen zu klein

-- Strassencafés fehlen in Oxapampa, vielleicht wegen des vielen Strassenstaubs im Sommer durch die Erdstrassen. Die Restaurants sind zwar meistens gegen die Strasse offen, aber ein Strassencafé im Schatten von Bäumen fehlt

-- in den Restaurants wird z.B. das Kabelfernsehen gespart, so dass der Fernsehempfang nur schlecht ist, aber für den Urwald ist das immer noch genug

Haushalt

-- Wäscheständer fehlen, Wäsche wird an langen Wäscheleinen aufgehängt, in den Indígena-Siedlungen z.T. auch einfach auf Pflanzen getrocknet

-- Stacheldraht zur Viehhaltung ist dagegen sehr wohl üblich, der aber auch seine Wirkung verfehlen kann

Kleider in Oxapampa

-- Schuhe über Schuhgrösse 42 sind in Oxapampa kaum zu bekommen, weil Peruaner kaum grössere Füsse als Schuhgrösse 42 haben

-- wer Schuhgrösse 43 oder grösser hat, muss lange suchen, und ab Schuhgrösse 45 muss man sich Schuhe extra anfertigen lassen.

Internetcafés in Oxapampa

-- in den Computern der Internetcafés ist z.T. europäische Zeit angegeben. Da weiss man dann, die Menschen in Europa schlafen schon...

-- am Abend zwischen 19 und 21 Uhr sind die Internetcafés in Oxapampa randvoll und man muss warten, einen Platz zu bekommen

-- in manchen Internetcafés sind Plätze für Laptops frei, weil Computer für längere Zeit in Lima in Reparatur sind.

Strom und Stabilisatoren

Oxapampa ist "auf dem Land", und die Stromstärke kann auf dem Land von Peru sehr schwanken, so dass man für den Betrieb von Computern, Laptops, Telefongeräten oder elektronischen Kassen etc. unbedingt einen schnellen Stabilisator haben muss. Sonst gehen die Adapter durch Überhitzung kaputt und die Geräte sind dann in Gefahr.

Meine Erfahrung mit Stabilisatoren in Oxapampa war sehr schlecht: Es werden kaputte Geräte verkauft. Einmal funktionierte von 4 Steckdosen am Stabilisator nur eine einzige Steckdose, und ein anderes Mal funktionierte der Stabilisator gar nicht und die Adapter und meine externe Festplatte wurden so heiss, dass ich das Gerät zurückgab. Derselbe Händler wollte auch einen langsamen Stabilisator verkaufen, der aber nur für Industriegebiete mit wenig Stromschwankung geeignet ist und nicht für das Land mit viel Stromschwankungen. Erst der dritte Kauf in einem anderen Geschäft war ein akzeptabler Stabilisator, von Electromega. Man sollte nur Stabilisatoren mit Stromanzeige und mit Schalter an der Frontseite kaufen.
Stabilisator von Electromega, 1000 VA,
                      Frontalansicht
Stabilisator von Electromega, 1000 VA, Frontalansicht
Stabilisator von Electromega, 1000 VA, Sicht
                      von oben
Stabilisator von Electromega, 1000 VA, Sicht von oben
Stabilisator von Electromega, 1000 VA, die 4
                      Steckdosen, eine mit 110 Volt
Stabilisator von Electromega, 1000 VA, die 4 Steckdosen, eine mit 110 Volt
Man muss die Steckdosen also alle einzeln vor dem Kauf kontrollieren lassen, und man sollte immer eine Quittung und Garantie bei diesen Geräten verlangen. Für Adapter mit Ausgangsleistung von 12 Volt (externe Festplatte) oder 19 Volt (Laptop) ist es unwichtig, ob die Steckdose 220 Volt oder 110 Volt abgibt.


Es muss also jeder einzeln einen kleinen Stabilisator kaufen. Es ergibt sich die Frage, wieso die Stromstärke nicht von einem lokalen Transformatorhaus bzw. Trafostation gesteuert wird, so dass man auf die vielen kleinen Stabilisatoren verzichten könnte.

Erziehung in Oxapampa: Yanesha / Amuesha existiert nicht

Das "christliche" Colegio dominiert die Szene. Comics sind kaum bekannt. Asterix und Obelix sind unbekannt. Dagegen spielen die Kinder auch in Oxapampa die Brutalo-Spiele im Internet und verderben sich dabei den Charakter und die Augen. Die Eltern und Lehrpersonen haben aber scheinbar ein fast unerreichbares Ziel erreicht, eine Ortschaft praktisch ohne Kriminalität heranzuerziehen. Gleichzeitig waren überforderte Kinder von 5 Jahren zu beobachten, die Kleinkinder von 2 Jahren hüten sollten. Die Kinder haben nur wenig Spielzeug. Die Kinder der Indígena-Siedlungen der Yanesha / Amuesha haben meistens gar kein Spielzeug. Der Schulunterricht findet immer auf Spanisch und in teuren Schuluniformen statt. Die Schule für Indígenas ist auch auf Spanisch.

In Oxapampa trifft man beim Reniec auf eine dreifache Rutschbahn mit einer Kugel als Zentrum. Die Kinder zwischen 2 und 6 Jahren lieben diese Konstruktion, die viele Variationen zum Spielen lässt. Eine ähnliche Konstruktion existiert in Ayacucho.

Dreifachrutschbahn auf dem Spielplatz beim Reniec
                von Oxapampa
Dreifachrutschbahn auf dem Spielplatz beim Reniec von Oxapampa

Warteschlangen vor dem Reniec wie in Lima habe ich nie gesehen.

Eigentlich ist die Region Oxapampa mehrsprachig, mit Yanesha / Amuesha (der eingeborenen Indigenas), mit Deutsch (der Kolonialisten), mit Spanisch (durch den Staat und Einwanderer), und Ketschua (durch die Flüchtlinge vom Bürgerkrieg aus den 1980-er Jahren). Aber in Oxapampa selbst fehlt jeglicher Hinweis auf die Yanesha-Sprache / Amuesha-Sprache oder auf Ketschua. Die Erziehung läuft scheinbar allein in Spanisch ab und verdrängt schrittweise alle anderen Sprachen.

Klima und Tourismus

Panorama von Oxapampas Bergen gegen Norden hin vom
                Hostal Arias aus gesehen bei bewölktem Himmel, die
                Urwaldberge sorgen immer für frische und gesunde Luft
Panorama von Oxapampas Bergen gegen Norden hin vom Hostal Arias aus gesehen bei bewölktem Himmel, die Urwaldberge sorgen immer für frische und gesunde Luft

In den internationalen Touristenführern ist Oxapampa immer erwähnt. Oxapampa hat im Frühling und Herbst ein angenehm frisches Klima mit einer angenehmen Mischung von Sonne und Regen, im Sommer ein heisses Klima ohne Regen, und im Winter ein Regenklima mit zum Teil sintflutartigen Regenfällen mit gefährlichen Hochwassern der Flüsse.

Der Jirón Grau von Oxapampa mit dem Gemeindehaus
                und der Kirche im Hintergrund nach einem Regenguss
Der Jirón Grau von Oxapampa mit dem Gemeindehaus und der Kirche im Hintergrund nach einem Regenguss

Eigentlich herrscht in Oxapampa ein sehr angenehmes Klima ohne stehende Luft, aber auch ohne Dauerwind wie am Meer, mit einer unbeschreiblichen Frische und mit einem zum Teil intensiven Duft aus den Wäldern, und nur selten Dauerregen. Wenn man die Strassen systematisch in der Mitte für nur zwei Fahrspuren so präparieren würde, dass durch Fahrzeuge kein Staub aufgewirbelt wird, so könnte die Luft dauernd staubfrei sein. Zusätzlich mit zwei oder drei Brunnen in der Stadt wäre Oxapampa auch im Sommer sehr erträglich und attraktiv. Die Luft hätte dann durchaus Kurortcharakter, der im Frühling und Herbst durch die regelmässigen kurzen Regenfälle, die die Luft säubern, eigentlich schon vorhanden ist.

Die Nächte sind kühl zwischen 8 und 12 Grad, so dass das Klima mit dem alpinen Klima vergleichbar ist. Durch die kühlen Nächte wird die Zahl der Insekten und Schädlinge in Grenzen gehalten. Mücken sind nicht sehr zahlreich, und grössere Kakerlaken gibt es nicht.

Das Panorama ist herrlich und Wanderwege sind eigentlich auch vorhanden, nur ist leider nichts angeschrieben. Wegweiser gibt es nicht.
Panorama von Oxapampa Bergen gegen Norden in Richtung
            Tsachopen, Huancabamba und Pozuzo bei Sonne
Panorama von Oxapampa Bergen gegen Norden in Richtung Tsachopen, Huancabamba und Pozuzo bei Sonne

Die Villar-Brücke (Puente Villar), Sicht
                        den Río Chontabamba aufwärts in richtung
                        Chontabamba
Die Villar-Brücke (Puente Villar), Sicht den Río Chontabamba aufwärts in Richtung Chontabamba
Die Villar-Brücke (Puente Villar), Sicht
                        den Río Chontabamba abwärts in Richtung
                        Tsachopen, Huancabamba und Pozuzo. Hier sind
                        gerade die Bauarbeiten für eine
                        Flussbettverbreiterung und Uferbefestigung im
                        Gang.
Die Villar-Brücke (Puente Villar), Sicht den Río Chontabamba abwärts in Richtung Tsachopen, Huancabamba und Pozuzo. Hier sind gerade die Bauarbeiten für eine Flussbettverbreiterung und Uferbefestigung im Gang.

Es war zu beobachten, dass in Oxapampa jegliche Wegweiser fehlen und jeglicher Hinweis auf die indigene Bevölkerung fehlt. Der Stadtplan des Technischen Büros (oficina técnica) beschränkt sich auf die Angaben der Strassennamen. Es fehlen Ansichtskarten sowie eine Boutique der Indígenas (Yanesha / Amuesha).

Gleichzeitig konnte wahrgenommen werden, dass jeglicher Binnentourismus fehlt. Die Bevölkerung der Küste geht kaum in die Städte des Urwalds. Ferienhäuser, Koloniehäuser oder Erholungsheime fehlen, und somit sind viele Arbeitsmöglichkeiten noch nicht ausgeschöpft. Jugendliche Schulklassen werden in Hotels untergebracht und zerstören dadurch z.T. die Aufenthalte anderer Hotelgäste. Hier wären grosse Entwicklungsmöglichkeiten vorhanden.

Es fehlt gleichsam eine Touristenwerbung der Urwaldstädte an der Küste von Peru, also in den Küstenstädten wie Lima, Chiclayo, Ica etc.

Die Hotels und Hostals in Oxapampa sind viel sauberer als in Lima.

Hostal Arias in Oxapampa, Dusche
                        "Terma" mit einigermassen sicher
                        montierter Stromverkabelung
Hostal Arias, Dusche "Terma" mit einigermassen sicher montierter Stromverkabelung
Hostal Arias, Stromschalter Dusche
                        "Terma" ausserhalb der Dusche
Hostal Arias, Stromschalter Dusche "Terma" ausserhalb der Dusche
Hostal Arias, saubers, funktionierendes
                          Bad mit Spiegel und sogar sauber gestrichenen
                          Wänden mit sauberer Abgrenzung zu den Kacheln
                          (scheinbar wurde Klebeband benutzt)
Hostal Arias, Bad mit Spiegel und sogar sauber gestrichenen Wänden mit sauberer Abgrenzung zu den Kacheln


Karten mit Wolken, ungenügenden Daten und fehlenden Orten: der totale Rassismus

Karten kann man im "Technischen Büro" ("oficina técnica") am Jirón Mariscal Castilla am Zentralplatz ("plaza central", erwerben, von der Bevölkerung meist auch einfach "Park" ("el parque") genannt.

Oficina técnica in Oxapampa, Verkaufsstelle
                        für Landkarten der Region, Fassade 01
Oficina técnica in Oxapampa, Verkaufsstelle für Landkarten der Region, Fassade 01
Oficina técnica in Oxapampa, Verkaufsstelle
                        für Landkarten der Region, Fassade 02
Oficina técnica in Oxapampa, Verkaufsstelle für Landkarten der Region, Fassade 02

Auf den Landkarten der internationalen Verlage sind üblicherweise nur die Orte der weissen Kolonialisten und der Sierra-Bewohner eingezeichnet.

Die Karten der Region Oxapampa sind auch nicht gross entwickelt. Normalerweise fehlen auf den Kartenblättern des geographischen Instituts von Lima viele Dörfer der Indígenas (Yanesha / Amuesha). Auf der offiziellen Karte von Oxapampa des geographischen Instituts von Lima 1:100.000 fehlt z.B. das 5 km entfernte Yanesha-Dorf Tsachopen [sprich: "tsatschopen"], das für jeden Bewohner von Oxapampa ein Begriff ist.

vergrössernKarte der Region Oxapampa 1:100.000 ohne
                        Tsachopen; Blatt "Oxapampa",
                        1:100.000, Edition: 1-DMA (IGN), Serie: J631,
                        Blatt: 1849 (22-m); Geografisch-militärisches
                        Institut (Instituto geografico militar), Avenida
                        Aramburu, Block 11 (cuadra 11), Surco, Lima
Karte der Region Oxapampa 1:100.000 ohne Tsachopen
vergrössernKarte der Region Oxapampa 1:100.000 mit
                        Tsachopen, ergänzt durch Michael Palomino; Blatt
                        "Oxapampa", 1:100.000, Edition: 1-DMA
                        (IGN), Serie: J631, Blatt: 1849 (22-m);
                        Geografisch-militärisches Institut (Instituto
                        geografico militar), Avenida Aramburu, Block 11
                        (cuadra 11), Surco, Lima
 Karte der Region Oxapampa 1:100.000 mit Tsachopen, ergänzt durch Michael Palomino
Blatt "Oxapampa", 1:100.000, Edition: 1-DMA (IGN), Serie: J631, Blatt: 1849 (22-m);
Geografisch-militärisches Institut (Instituto geografico militar), Avenida Aramburu, Block 11 (cuadra 11), Surco, Lima

Beim Kartenblatt des Nachbarorts Pozuzo (Kolonialisten und Sierra-Menschen) fehlt 1/3 des Kartenblatts, weil der Druck versagte.

Bei anderen Nachbar-Kartenblättern sind grosse weisse Flecken eingezeichnet mit der Angabe "Wolken" ("nubes") oder "unzureichende Angaben" ("datos insuficientes"). Das geographische Institut von Lima scheint schlichtweg nicht interessiert, akzeptables Kartenmaterial über den Urwald publizieren zu wollen, bzw. scheint nur dort an guten und kompletten Karten interessiert, wo es eine Mine hat, die in weisser Hand ist, und die der Oberschicht Korruptionsgelder durch die Vergabe von Konzessionen einbringt. Oxapampa hat keine grosse Mine, und entsprechend fehlen gute Karten. Berge und Flüsse scheinen generell unwichtig, auch wenn es sich dabei um einen Nationalpark der Yaneshas / Amueshas handelt. Da sind viele "unzureichende Angaben" ("datos insuficientes") eingezeichnet...

Karte des Yanesha / Amuesha-Nationalparks
                        mit der Angabe "unzureichende Angaben"
                        ("datos insuficientes") mit
                        ausgesparten Berggipfeln. Kartenblatt
                        "Iscozacín", 1:100.000, Edition:
                        1-IGN, Serie: J631, Blatt: 1850 (21-m);
                        Geografisch-militärisches Institut (Instituto
                        geografico militar), Avenida Aramburu, Block 11
                        (cuadra 11), Surco, Lima
vergrössernKarte des Yanesha / Amuesha-Nationalparks mit der Angabe "unzureichende Angaben" ("datos insuficientes") mit ausgesparten Berggipfeln. Kartenblatt "Iscozacín", 1:100.000, Edition: 1-IGN, Serie: J631, Blatt: 1850 (21-m); Geografisch-militärisches Institut (Instituto geografico militar), Avenida Aramburu, Block 11 (cuadra 11), Surco, Lima

und auf der Karte 1:50.000 von Oxapampa fehlt Tsachopen ebenfalls, und die Berge um Tsachopen sind auf der Karte durch viele "Wolken" ("nubes") verdeckt...


Karte der Region Oxapampa 1:50.000 ohne
                        Tsachopen und ohne Bergspitzen, oft mit der
                        Angabe "Wolke" ("nube");
                        Blatt "Oxapampa", 1:50.000, Edition:
                        1-DMA, Serie: J731, Blatt: 1849 IV;
                        Geografisch-militärisches Institut (Instituto
                        geografico militar), Avenida Aramburu, Block 11
                        (cuadra 11), Surco, Lima

Karte der Region Oxapampa 1:50.000 ohne Tsachopen und ohne Bergspitzen, oft mit der Angabe "Wolke" ("nube")

Karte der Region Oxapampa 1:50.000, ergänzt
                        mit Tsachopen und den Wegen dorthin (ergänzt
                        durch Michael Palomino), ohne Bergspitzen, oft
                        mit der Angabe "Wolke"
                        ("nube"); Blatt "Oxapampa",
                        1:50.000, Edition: 1-DMA, Serie: J731, Blatt:
                        1849 IV; Geografisch-militärisches Institut
                        (Instituto geografico militar), Avenida
                        Aramburu, Block 11 (cuadra 11), Surco, Lima
Karte der Region Oxapampa 1:50.000, ergänzt mit Tsachopen und den Wegen dorthin (ergänzt durch Michael Palomino), ohne Bergspitzen, oft mit der Angabe "Wolke" ("nube")
Blatt "Oxapampa", 1:50.000, Edition: 1-DMA, Serie: J731, Blatt: 1849 IV; Geografisch-militärisches Institut (Instituto geografico militar), Avenida Aramburu, Block 11 (cuadra 11), Surco, Lima

Nun ist es komischerweise so, dass die Flusstäler kartentechnisch bis an die Quelle erfasst sind, aber die Bergspitzen mit ihren Bergnamen nicht, und wo Bergspitzen auf der Karte erscheinen, fehlen die Namen. Kein einziger Berg oder Hügel ist auf der Karte mit seinem Namen angegeben. Scheinbar haben die weissen Flecken taktische Gründe, weil die Berge wahrscheinlich Naturgottheiten der eingeborenen Yanesha / Amuesha-Bevölkerung sind, so wie es in vielen Religionen der Fall ist. Die "Christen" sollen die Naturgottheiten und ihre Kräfte nicht auf den Karten ablesen können, und die Indigenas sollen ihren Glauben mit ihren Göttern auf den Bergen verlieren.

Wenn man weiss, dass zu jedem Berg ein eigener Engel in der anderen Dimension gehört, so ist erfassbar, was gemeint ist. Sprich: Die weissen Flecken, die die Bergspitzen und die Namen der Berge verhüllen, scheinen eine Prävention gegen "Unglauben", und diese Praxis der Diskriminierung des Geographischen Instituts von Peru wäre in diesem Fall blanker Rassismus der katholisch-"christlichen", weiss-rassistischen, peruanischen Regierung.

Und da das Kartenblatt von Pozuzo zu 1/3 weiss ist, ist die Region kartentechnisch gar nicht komplett erfassbar.

Nach Regionen gestaltete Karten oder gar Wanderkarten gibt es in Peru bis heute nicht. Dieser Sektor ist völlig unterentwickelt bzw. nicht vorhanden. Gute Karten der Region Oxapampa fehlen schmerzlich!

Die Gemeinde Oxapampa hat eine behelfsmässige regionale Karte herausgegeben (3 Soles im Technischen Büro "Oficina Técnica" an der Plaza Central), wo einige Yanesha-Siedlungen angegeben sind, andere wieder nicht. Insbesondere die Flussläufe sind aber alles andere als präzise, bzw. im Yanesha-Nationalpark fehlen praktisch alle Flüsse. Es ist klar, wieso: In den offiziellen Kartenblättern aus Lima sind die Flüsse des Nationalparks auch kaum drauf, weil dort alles weisse Flecken sind mit der Angabe "Wolke" oder "unzureichende Angaben", oder auf dem Blatt von Pozuzo fehlt der Yanesha-Nationalpark komplett. Das ist nun wirklich ein perfekter, "christlicher" Rassismus...

Karte mit Oxapampa, Pozuzo und Codo de
                        Pozuzo, ohne die Grenzen des Natinalparks der
                        Yanesha / Amuesha
Karte mit Oxapampa, Pozuzo und Codo de Pozuzo, ohne die Grenzen des Natinalparks der Yanesha / Amuesha
Karte mit Oxapampa, Pozuzo und Codo de
                        Pozuzo, mit Nationalparkgrenzen und
                        Indigena-Dörfern, ergänzt von Michael Palomino
                        in Zusammenarbeit mit Yanesha /
                        Amuesha-Vertretern
Karte mit Oxapampa, Pozuzo und Codo de Pozuzo, mit Nationalparkgrenzen und Indigena-Dörfern, ergänzt von Michael Palomino in Zusammenarbeit mit Yanesha / Amuesha-Vertretern; die Grenzen des Nationalparks: wiki.sumaqperu.com

Dazu kommen noch Karten in Prospekten, die wiederum nur dort genau sind, wo die "Touristenorte" beschrieben sind.

Die verschiedenen Karten der verschiedenen Verlage geben für dieselben Strecken z.T. unterschiedliche km-Distanzen an, teilweise mit Differenzen von über 10 km. Teilweise sind die Karten auch verzerrt.

Reste des Kolonialismus: Die Kirche und der Jesus-Terror

Die "christliche" Kirche in der Urwaldregion Oxapampa ist bis heute sehr manipulativ aktiv und behauptet bis heute zum Teil erfolgreich, ein so genannter "Jesus" sei für die ganze Welt gestorben. Ausserdem wurden im Namen dieser Kirche die Indígenas der Yaneshas / Amueshas zwangsmissioniert oder zur Flucht getrieben. Der Aberglaube der Kirche mit all seinen Prinzipien der Verdammung von Liebe, Sexualität als Sünde und mit der Verdammung der Frauenidentität darf bis heute weiterverbreitet werden und zernagt zum Teil bis heute die alten geistigen Welten der Indígenas der Yaneshas / Amueshas, die die Konfrontation mit der Kirche bisher scheuen.

Jirón Grau, Gemeindehaus mit der rassistischen
                "christlichen" Kirche mit Rassisten-Bibel
                dahinter
Jirón Grau, Gemeindehaus mit der rassistischen "christlichen" Kirche mit Rassisten-Bibel dahinter

In Oxapampa fehlt die Hinwendung zur alten göttlichen Energie der Ureinwohner. Es fehlt eine Kultstädte der Yanesha / Amuesha, die zusammen mit den Menschenrechten die Kirche und die rassistische Bibel ersetzen könnte.

Reste des Kolonialismus: Deutsche Namen und europäische Bezeichnungen dominieren Oxapampa - und ein Neu-Bern

In Oxapampa gibt es ein Geschäft, das sich "Schweiz" nennt...

Buchhandlung und Uhrmacherei "Schweiz"
                ("Suiza")
Buchhandlung, Schmuckgeschäft und Uhrmacherei "Schweiz" ("Suiza")

Ein Quartier von Oxapampa auf der anderen Seite des Flusses (der im Abschnitt bei Oxapampa "Río Chontabamba" heisst), wird bis heute als "Nueva Berna" ("Neu-Bern") bezeichnet. Die Leute wussten aber nie, dass Bern die Hauptstadt der Schweiz ist, und es ist anzunehmen, dass die Verwaltung von Bern nicht weiss, dass in Oxapampa ein "Neu-Bern" existiert. Vielleicht hat ein schweizer Einwanderer aus Bern den Stadtteil "Nueva Berna" gegründet...

Stadtplan von Oxapampa mit der farblich
                        herausgehobenen Angabe von "Neu-Bern"
                        ("Nueva Berna")
Stadtplan von Oxapampa mit der farblich herausgehobenen Angabe von "Neu-Bern" ("Nueva Berna")
Häuser aus dem Stadtteil
                        "Neu-Bern" ("Nueva Berna")
                        von Oxapampa
Häuser aus dem Stadtteil "Neu-Bern" ("Nueva Berna") von Oxapampa

Ausserdem sind viele - wenn nicht über 50 % der Strassennamen - deutsch benannt. Wenn man die Bevölkerung fragt, was die Namen auf den Strassenschildern bedeuten, so weiss aber niemand mehr, wie man die deutschen Namen ausspricht, oder was sie bedeuten. Die Sekundarschule liegt z.B. am Jirón Mullembruck, bedeutet so viel wie Müllers Brücke oder der Müller an der Brücke.

Die Sekundarschule ("secundaria") am
                Jirón Mullembruck, wo
                rassistisch-"christliche" Gringo-Religion
                gelehrt wird, Panoramafoto
Die Sekundarschule ("secundaria") am Jirón Mullembruck, wo rassistisch-"christliche" Gringo-Religion gelehrt wird, Panoramafoto

Die Sekundarschule liegt ausserdem am Jirón Grau, wobei Herr Grau ein General der peruanischen Geschichte war, aber niemand weiss, dass Grau deutsch ist und "grau" bedeutet.

Jirón Grau mit der Sekundarschule (links) mit Sicht
                zum Río Chontabamba
Jirón Grau mit der Sekundarschule (links) mit Sicht zum Río Chontabamba

Weitere deutsche Strassennamen auf dem Stadtplan des Technischen Büros von Oxapampa:

Stadtplan von Oxapampa mit den überwiegend
                        deutschen Strassenbezeichnungen, arrangiert von
                        Michael Palomino
Stadtplan von Oxapampa mit den überwiegend deutschen Strassenbezeichnungen,
arrangiert von Michael Palomino

Jirón Nassinger, Jirón Ruffner, Jirón Baumann, Jirón Koch, Jirón Muller, Jirón Fiek, Jirón Tomas Schauz, Jirón Mayer, Jirón Lercher, Jirón Frech, Jirón Schrader, Jirón Maininger, Jirón Albengrin, Jirón Mullembruck, Jirón Waller, Jirón Frey, Jirón Loechle, Jirón Koell, und Jirón Heininger.

Ein Jirón Gustavson fällt als skandinavischer Name auf. Insgesamt dominieren bis heute die deutschen Strassennamen, was unverständlich scheint, und Namen der Indígenas der Yaneshas / Amueshas sind keine zu finden. Hier fehlt ein Gleichgewicht.

Ein Zirkus in Oxapampa - mit Gringo-Musik

Der Zirkus ist eine Erfindung der "christlichen" Kolonialisten. Kein Indígena-Mensch käme auf die Idee, Tiere für "Kunststücke" zu quälen und für Tourneen monatelang in Käfigen einzusperren. Die Zirkustradition in Peru ist zum Teil auch sehr europäisch geprägt. Eine Werbemelodie mit Radetzkimarsch und andere europäische Gringo-Musik ist im Zirkus durchaus üblich und terrorisiert die natürliche Mentalität des Urwalds. Die Werbemelodie mit Radetzkimarsch und anderer Gringo-Musik lief täglich von 18 bis 20 Uhr 2 Stunden über Lautsprecher und war bis ins Stadtzentrum zu hören...

Western Union in Oxapampa

Western Union ist am Jirón Bolognesi am Zentralplatz (Park) anzutreffen (Cabinas Telefónicas, Santa Isolina, Plaza Central, Oxapampa, Tel. 063-462034),

Hospedaje Isolina und Western Union am
                        Jirón Bolognesi gegenüber dem Park der Plaza
                        Central, Tel. Western Union: 063-46 20 34, mit
                        Fax-System.
Hospedaje Isolina und Western Union am Jirón Bolognesi gegenüber dem Park der Plaza Central, Tel. Western Union: 063-46 20 34, mit Fax-System.
Hospedaje Isolina und Western Union am
                        Jirón Bolognesi gegenüber dem Park der Plaza
                        Central, Frontalansicht
Hospedaje Isolina und Western Union (Tel. 063-46 20 34) am Jirón Bolognesi gegenüber dem Park der Plaza Central, Frontalansicht

sowie in der Bank am Jirón Bolívar zur Avenida San Martin hin.

Die Bank "Caja municipal Huancayo" am
                Jiron Bolívar (zweiter Block / cuadra 2) zur Avenida San
                Martín hin. Hier ist auch Geldversand mit Western Union
                möglich, mit elektronischem System, schneller als mit
                Fax.
Die Bank "Caja municipal Huancayo" am Jiron Bolívar (zweiter Block / cuadra 2) zur Avenida San Martín hin.
Hier ist auch Geldversand mit Western Union möglich, mit elektronischem System, schneller als mit Fax.

Die Zentrale von Western Union in Lima (Tel. 01-422 00 14) behauptete auf meine Anfrage zweimal, dass es in Oxapampa keine Büros von Western Union gebe, und dass man also mit Western Union kein Geld von und nach Oxapampa schicken könnte. Dies stimmt nachweislich nicht. Scheinbar sind einfach die Listen der Zentral von Western Union unvollständig.

Entwicklungsmöglichkeiten für Oxapampa

Jirón Grau mit Gemeindehaus, Kirche und Regenbogen
                02. Die Harmonie trügt.
Jirón Grau mit Gemeindehaus, Kirche und Regenbogen 02. Die Harmonie trügt.

Die "christlich" dressierten Mestizen und die Indígenas der Yanesha / Amuesha leben bis heute nebeneinander her und die Gringo-Kirche invasiert die Indígena-Dörfer. Es fehlt die Wissensvermittlung in umgekehrter Richtung.

Es fehlen Sprachkurse, zweisprachige Schilder, eine Karte mit allen Yanesha-Siedlungen sowie Yanesha-Namen in Strassenbezeichnungen. Die Mythologie der Yanesha sollte ins allgemeine Schulbuch der Region Oxapampa, damit sich die verschiedenen Bevölkerungsgruppen gegenseitig stärken und nicht schwächen. Für die Gründung einer Universität auf der Basis der Menschenrechte wären die geistigen Voraussetzungen gegeben.

Es fehlt eine gute Karte der Region mit der Angabe aller Indígena-Dörfer, und welche Bevölkerung wo wohnt.

Es fehlen Ansichtskarten sowie eine Boutique der Indígenas (Yanesha / Amuesha).

Es fehlt die Zementierung der grossen Allee San Martín, denn diese Allee wirbelt mit ihrem Durchgangsverkehr und als der Ort mit vielen Tankstellen grossen Staub auf, wenn es nur schon zwei Tage nicht regnet, und vor allem im Sommer, wenn es nie regnet.

Es fehlen Brunnen. Es gibt keinen einzigen grossen Brunnen in Oxapampa, und das ist im heissen Sommer doch sehr ungemütlich.

Der Verkehr hat in den Jahren seit der Zementierung der Innenstadtstrassen derart zugenommen, dass inzwischen eine Fussgängerzone für ein entspanntes Erlebnis vielen Menschen ein Bedürfnis wäre.

Stützmauern und das Sichern von Hängen würden den Verkehr auf dem Land im Winter sicherer machen.

Bei den Indígenas fehlt es z.T. an der Reinigungs-Disziplin der Häuser (Ungeziefer). Nach jedem Besuch bringt man Flöhe mit. Es wäre auch möglich, in den Indígena-Dörfern WC-, Dusch- und Waschhäuser einzurichten. Ein grosser Teil der Yaneshas / Amueshas geben sich der rassistischen Kirche hin ohne zu wissen, dass es sich bei der Rom-Kirche um eine imperialistische, rassistische Welt-Invasion handelt. Eine Aussöhnung und Entschädigung oder Neuregelung zwischen den Kolonialisten mit ihrer Rassisten-Kirche und den Indígenas der Yanesha / Amuesha mit ihrer alten Mythologie und den alten Kulten hat bis heute nicht stattgefunden. Hier wäre ein gewaltiges Potential vorhanden, die Energien in einen Ausgleich zu lenken.

Michael Palomino, Oktober 2008


Katastrophales Codo de Pozuzo mit Drogensucht und Drogenhandel

Angaben einer Person, die in medizinischen Projekten in der Region Oxapampa und Codo de Pozuzo gearbeitet hat, besagen:
-- die Viehzüchter in Codo de Pozuzo sind weisse Peruaner (die fälschlicherweise auch als "Gringos" bezeichnet werden (dabei sind "gringos" nur "US"-Soldaten in grünen Uniformen, "green go")
-- seit die Strasse bis Codo gebaut ist, kommen auch viele braunhäutige Peruaner aus der Sierra nach Codo und beweisen sich als Drogenpflanzer und Drogenhändler
-- Polizei kommt aber keine, und somit bringen sich die Drogenhändler dann oft aus Eifersucht gegenseitig um, und es komme immer neue Leute aus der Sierra, die dann dort sterben
-- auch Fremde werden umgebracht, wenn man niemanden kennt.

Das heisst: Seit die Strasse nach Codo de Pozuzo gebaut wurde, ist dort die Hölle los.

Daten von 2009, präsentiert 2012
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