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Ayacucho Notizen 01: BUS Lima-Ayacucho 18.2.2007

von Michael Palomino (2007)

Fahrt mit dem Bus Lima-Ayacucho 18.2.2007

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EINSTIEG IN DEN BUS VON ANTEZANA IN LIMA

-- das Ticket Lima-Ayacucho kostet 50 Soles, 20 Soles mehr als normal, weil in Ayacucho Fasnacht/Karneval ist, so ein doofer Karneval, da muss man wegen dem Karneval 20 Soles mehr ausgeben, so ein Blödsinn

-- der Hinterhof der Busfirma "Antezana", wo der Bus steht, ist nicht gepflastert, das Gepäck und die Passagiere stehen im Staub

-- die Gepäckstücke erhalten Gepäckabschnitte, ein anderer Abschnitt wird ans Ticket geheftet

-- die Gepäckabteile sind unten zwischen den Rädern, das Gepäck wird also nicht auf dem Dach verstaut, wie bei anderen Busfirmen "üblich", also ist das Gepäck auch sicher vor Regen, und auch sicher, dass es nicht herunterfällt und verlorengeht

-- meine grosse grüne Reisetasche wird im Gepäckabteil verstaut, ich steige mit meinem kleinen Rucksack in den Bus

FAHRT LIMA-SAN CLEMENTE (BEI PISCO)
-- der Bus braucht ca. eine Stunde durch das Quartier Victoria und die Stadtautobahn, um aus Lima rauszukommen

-- die Strassen im Quartier Victoria sind katastrophal: Der Bus fährt höchstens 15 km/h und schwankt wie ein Schaukelpferd

-- an der Stadtautobahn werden Passagiere aufgenommen, die nach Müllhalde stinken, einer mit einem "USA"-Leibchen: Die einfachen Leute in Perú haben scheinbar noch nichts vom Weltbetrug der "USA" begriffen

-- an den Bussitzen sind praktische Wadenstützen angebracht

-- es fehlen aber Sitznetze, um kleine Sachen im Vordersitz zu verstauen, und kleine Mülleimer gibt es auch nicht, das muss man alles in den eigenen Taschen oder in den Hosentaschen irgendwie verstauen

-- die Fenster gehen nur schwer auf und zu, manche Passagiere können die Fenster nicht bedienen und brauchen Hilfe

-- Fensterreihen stimmen nicht mit den Sitzreihen überein, aber man kann sich mit Vorhängen gegen unangenehmen Luftzug einigermassen "abschotten"

-- keine Klimatisierung, keine Luftdüsen, nichts, nur Fenster zum Öffnen, und Vorhänge

-- der Bus fährt z.T. viel zu schnell, schätzungsweise bis zu 130 km/h

-- die "Panamericana" ist kostenpflichtig: Vor den Zahlstellen sind Schwellen eingebaut

-- die "Panamericana" geht z.T. alles andere als am Meer entlang, sondern recht viel bergauf und bergab, man sieht das Meer kaum, dafür viel Mondlandschaft in der Wüste

-- von der "Panamericana" aus ist auch ein Camping am Strand einsehbar

-- dreckige Zuflüsse ins Meer sind in Perú Standard

-- Feuer in der Wüste sind an der "Panamericana" oft anzutreffen, es stinkt dann entsprechend nach verbranntem Plastik etc. In Europa würde dann jeweils sofort die Polizei auftauchen, in Perú sind diese wilden Feuer Alltag

-- Nebellöcher und Mondlandschaften zwischen Lima und Pisco

-- kleine Städte haben nur eine geteerte Strasse: die "Panamericana". Alle Nebenstrassen sind staubige Feldwege, z.B. Cagnete

-- Sitznachbarn erzählen vom Urwald in Peru, von den Frauen, die "charapas" seien, immer "heiss", weil es im Urwald immer heiss ist (Charapas werden charakterisiert als mujer hermosa (schön), ardiente (heiss), sensual (sensibel), goloza (naschhaft), insaciable (unersättlich).

-- an den Zahlstationen wollen Strassenverkäufer durch die Fenster Sachen verkaufen, und verkaufen auch etwas, denn im Bus gibt es nicht einmal ein Sandwich

-- eine Frau verkauft im Bus peruanischen Wein, ich kaufe nach einer Geschmacksprobe eine kleine Flasche für 5 Soles, kann nicht schaden, aber im Verlauf der Fahrt trinke ich kaum davon, und Sitznachbarn bekommen auch was ab

-- der Chauffeur stellt den Motor beim Halt nicht ab

-- dann wird um 1:30 ca. eine Mittagspause bei einem Restaurant eingelegt: Das Mittagessen muss jeder selber bezahlen

-- ein Sitznachbar warnt, dass man nicht zu viel essen soll, denn beim schnellen Aufstieg auf 4000m würden alle Leute das Essen wieder auskotzen, und deswegen habe er sich auf Vorrat Plastiksäcke besorgt, die dann im Bus für teures Geld verkauft würden

-- die Horrorgeschichte macht Eindruck: Ich esse nur eine Mango, mehr nicht, in der Hoffnung, dass der, der wenig isst, auch wenig kotzen muss, und Plastiksack habe ich auch im Rucksack dabei

FAHRT SAN CLEMENTE (BEI PISCO) - AYACUCHO

-- San Clemente ist der Ort, wo der "Aufstieg" beginnt, der Fluss im Tal ist schmutzig

-- in der Zeitung "Peru21" vom 18.2.2007 (http://www.peru21.com) wird gemeldet, dass durch Blitzschläge im Dorf Chumbivilcas bei Cusco 44 Menschen ums Leben gekommen sind, weil keine Blitzableiter vorhanden sind

-- vor uns fährt ein Doppeldeckerbus der Busfirma "La Molina" einer anderen Busfirma: Der Busfahrer hält keinen Sicherheitsabstand ein

-- der Doppeldeckerbus ist langsamer als unser einfacher Bus

-- der Anfang des langezogenen Tals ist durch Saguarokakteen (Carnegia gigantea, Säulenkaktus) gekennzeichnet, dann folgen bis zur Passhöhe auch eindrucksvolle Serpentinen

-- man sieht: Lehmziegelhäuser, Wiesen, Transportseile über das Tal hinweg, Steinmauerngrenzen Wiesen ab - Lehmmauern, Getreidefelder

-- man sieht: Wechsel der Vegetation: Wiesen, Wäldchen, die Säulenkakteen verschwinden, dafür kommen nun Feigenkaktus (Cereus peruvianus) und Agaven häufig ins Bild

-- Ortstafeln sind nur an der rechten Strassenseite angebracht, wer auf der "falschen" Seite sitzt, der bekommt nicht mit, wie welche Ortschaft heisst, und Höhenanzeiger scheinen nicht vorhanden, was für Touristen sehr interessant wäre, denn der Aufstieg auf 4000m geht ziemlich schnell vonstatten

-- man sieht: Frauen waschen Wäsche im Bach an der Strasse - Terrassenanbau - Flächenvegetation, die Wüste ist nicht mehr da, dafür eine Grassteppe - Frostschäden an der Strassenoberfläche, aber nur relativ selten

-- man sieht: Glashalden überall, Glasentsorgung scheint in den Bergen der Sierra nicht stattzufinden - und dann ist der hohe Pass von über 4000 m überwunden und es geht nach langem Aufstieg erstmals wieder etwas abwärts, ohne jede Serpentine

-- es folgt ein langezogenes Tal und eine Hochebene nach der andern, immer kleinere Auf- und Abstiege, ohne jede Serpentine

-- man sieht: Weidende Lamas, weidende Schafe, in tieferen Lagen auch weidende Rinder und Pferde - Wolkenbänder - z.T. sind die Flüsse sauber, dann aber wieder dreckig, wahrscheinlich schwer belastet mit Abwässern aus Häusern und Ställen

-- und auch zwischen Pisco und Ayacucho ist die Strasse kostenpflichtig, 3 Zahlstellen, z.B. 3 mal 7,50 Soles für normale Personenwagen und Kleinbusse

-- man sieht: kleine Hütten der Indigenas am Hang mit eingemauerten Feldern - kleine, schwarze Bergketten - die Berge der Hochebene haben z.T. bizarr anmutende Farbmuster, die man in Europa nie sieht: Blau-gelb-rot-schwarze Berge

-- im Bus diskutieren wir z.T. wieder über den Urwald ("selva"): Die Indigenas im Urwald haben natürliche Mückenschutzmittel, auf Spanisch "repellente"

-- die Fahrt am Sonntag am Tag ist einmalig schön: Auf 5 bis 10 km kommen vielleicht 2 Lkw

-- die Bustoilette in unserem Bus bekommt nun langsam Probleme: Die Bustoilette stinkt in den Bus hinein

-- vor Ayacucho erfolgt dann noch einmal ein langer Aufstieg zu einem mühsamen Pass, und dann sieht man das grosse Ayacucho von oben in der riesigen Talsenke, und der Abstieg ist steil in Serpentinen

-- die Einfahrt ist wegen des Karnevals/Fasnacht etwas verzögert, aber nicht viel, Ausstieg ist am Busterminal von "Mantezana" am Jr. Manco Capac

GEDANKEN ÜBER LIMA

-- die Busse in Lima sind Stinkbomben

GEDANKEN ÜBER PERU

-- Telefonapparate geben kein Wechselgeld
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