EINSTIEG IN DEN BUS VON ANTEZANA IN LIMA
-- das Ticket Lima-Ayacucho kostet 50 Soles, 20 Soles mehr
als normal, weil in Ayacucho Fasnacht/Karneval ist, so ein
doofer Karneval, da muss man wegen dem Karneval 20 Soles
mehr ausgeben, so ein Blödsinn
-- der Hinterhof der Busfirma "Antezana", wo der Bus steht,
ist nicht gepflastert, das Gepäck und die Passagiere stehen
im Staub
-- die Gepäckstücke erhalten Gepäckabschnitte, ein anderer
Abschnitt wird ans Ticket geheftet
-- die Gepäckabteile sind unten zwischen den Rädern, das
Gepäck wird also nicht auf dem Dach verstaut, wie bei
anderen Busfirmen "üblich", also ist das Gepäck auch sicher
vor Regen, und auch sicher, dass es nicht herunterfällt und
verlorengeht
-- meine grosse grüne Reisetasche wird im Gepäckabteil
verstaut, ich steige mit meinem kleinen Rucksack in den Bus
FAHRT LIMA-SAN CLEMENTE (BEI PISCO)
-- der Bus braucht ca. eine Stunde durch das Quartier
Victoria und die Stadtautobahn, um aus Lima rauszukommen
-- die Strassen im Quartier Victoria sind katastrophal: Der
Bus fährt höchstens 15 km/h und schwankt wie ein
Schaukelpferd
-- an der Stadtautobahn werden Passagiere aufgenommen, die
nach Müllhalde stinken, einer mit einem "USA"-Leibchen: Die
einfachen Leute in Perú haben scheinbar noch nichts vom
Weltbetrug der "USA" begriffen
-- an den Bussitzen sind praktische Wadenstützen angebracht
-- es fehlen aber Sitznetze, um kleine Sachen im Vordersitz
zu verstauen, und kleine Mülleimer gibt es auch nicht, das
muss man alles in den eigenen Taschen oder in den
Hosentaschen irgendwie verstauen
-- die Fenster gehen nur schwer auf und zu, manche
Passagiere können die Fenster nicht bedienen und brauchen
Hilfe
-- Fensterreihen stimmen nicht mit den Sitzreihen überein,
aber man kann sich mit Vorhängen gegen unangenehmen Luftzug
einigermassen "abschotten"
-- keine Klimatisierung, keine Luftdüsen, nichts, nur
Fenster zum Öffnen, und Vorhänge
-- der Bus fährt z.T. viel zu schnell, schätzungsweise bis
zu 130 km/h
-- die "Panamericana" ist kostenpflichtig: Vor den
Zahlstellen sind Schwellen eingebaut
-- die "Panamericana" geht z.T. alles andere als am Meer
entlang, sondern recht viel bergauf und bergab, man sieht
das Meer kaum, dafür viel Mondlandschaft in der Wüste
-- von der "Panamericana" aus ist auch ein Camping am Strand
einsehbar
-- dreckige Zuflüsse ins Meer sind in Perú Standard
-- Feuer in der Wüste sind an der "Panamericana" oft
anzutreffen, es stinkt dann entsprechend nach verbranntem
Plastik etc. In Europa würde dann jeweils sofort die Polizei
auftauchen, in Perú sind diese wilden Feuer Alltag
-- Nebellöcher und Mondlandschaften zwischen Lima und Pisco
-- kleine Städte haben nur eine geteerte Strasse: die
"Panamericana". Alle Nebenstrassen sind staubige Feldwege,
z.B. Cagnete
-- Sitznachbarn erzählen vom Urwald in Peru, von den Frauen,
die "charapas" seien, immer "heiss", weil es im Urwald immer
heiss ist (Charapas werden charakterisiert als mujer hermosa
(schön), ardiente (heiss), sensual (sensibel), goloza
(naschhaft), insaciable (unersättlich).
-- an den Zahlstationen wollen Strassenverkäufer durch die
Fenster Sachen verkaufen, und verkaufen auch etwas, denn im
Bus gibt es nicht einmal ein Sandwich
-- eine Frau verkauft im Bus peruanischen Wein, ich kaufe
nach einer Geschmacksprobe eine kleine Flasche für 5 Soles,
kann nicht schaden, aber im Verlauf der Fahrt trinke ich
kaum davon, und Sitznachbarn bekommen auch was ab
-- der Chauffeur stellt den Motor beim Halt nicht ab
-- dann wird um 1:30 ca. eine Mittagspause bei einem
Restaurant eingelegt: Das Mittagessen muss jeder selber
bezahlen
-- ein Sitznachbar warnt, dass man nicht zu viel essen soll,
denn beim schnellen Aufstieg auf 4000m würden alle Leute das
Essen wieder auskotzen, und deswegen habe er sich auf Vorrat
Plastiksäcke besorgt, die dann im Bus für teures Geld
verkauft würden
-- die Horrorgeschichte macht Eindruck: Ich esse nur eine
Mango, mehr nicht, in der Hoffnung, dass der, der wenig
isst, auch wenig kotzen muss, und Plastiksack habe ich auch
im Rucksack dabei
FAHRT SAN CLEMENTE (BEI PISCO) - AYACUCHO
-- San Clemente ist der Ort, wo der "Aufstieg" beginnt, der
Fluss im Tal ist schmutzig
-- in der Zeitung "Peru21" vom 18.2.2007 (
http://www.peru21.com)
wird gemeldet, dass durch Blitzschläge im Dorf Chumbivilcas
bei Cusco 44 Menschen ums Leben gekommen sind, weil keine
Blitzableiter vorhanden sind
-- vor uns fährt ein Doppeldeckerbus der Busfirma "La
Molina" einer anderen Busfirma: Der Busfahrer hält keinen
Sicherheitsabstand ein
-- der Doppeldeckerbus ist langsamer als unser einfacher Bus
-- der Anfang des langezogenen Tals ist durch Saguarokakteen
(Carnegia gigantea, Säulenkaktus) gekennzeichnet, dann
folgen bis zur Passhöhe auch eindrucksvolle Serpentinen
-- man sieht: Lehmziegelhäuser, Wiesen, Transportseile über
das Tal hinweg, Steinmauerngrenzen Wiesen ab - Lehmmauern,
Getreidefelder
-- man sieht: Wechsel der Vegetation: Wiesen, Wäldchen, die
Säulenkakteen verschwinden, dafür kommen nun Feigenkaktus
(Cereus peruvianus) und Agaven häufig ins Bild
-- Ortstafeln sind nur an der rechten Strassenseite
angebracht, wer auf der "falschen" Seite sitzt, der bekommt
nicht mit, wie welche Ortschaft heisst, und Höhenanzeiger
scheinen nicht vorhanden, was für Touristen sehr interessant
wäre, denn der Aufstieg auf 4000m geht ziemlich schnell
vonstatten
-- man sieht: Frauen waschen Wäsche im Bach an der Strasse -
Terrassenanbau - Flächenvegetation, die Wüste ist nicht mehr
da, dafür eine Grassteppe - Frostschäden an der
Strassenoberfläche, aber nur relativ selten
-- man sieht: Glashalden überall, Glasentsorgung scheint in
den Bergen der Sierra nicht stattzufinden - und dann ist der
hohe Pass von über 4000 m überwunden und es geht nach langem
Aufstieg erstmals wieder etwas abwärts, ohne jede Serpentine
-- es folgt ein langezogenes Tal und eine Hochebene nach der
andern, immer kleinere Auf- und Abstiege, ohne jede
Serpentine
-- man sieht: Weidende Lamas, weidende Schafe, in tieferen
Lagen auch weidende Rinder und Pferde - Wolkenbänder - z.T.
sind die Flüsse sauber, dann aber wieder dreckig,
wahrscheinlich schwer belastet mit Abwässern aus Häusern und
Ställen
-- und auch zwischen Pisco und Ayacucho ist die Strasse
kostenpflichtig, 3 Zahlstellen, z.B. 3 mal 7,50 Soles für
normale Personenwagen und Kleinbusse
-- man sieht: kleine Hütten der Indigenas am Hang mit
eingemauerten Feldern - kleine, schwarze Bergketten - die
Berge der Hochebene haben z.T. bizarr anmutende Farbmuster,
die man in Europa nie sieht: Blau-gelb-rot-schwarze Berge
-- im Bus diskutieren wir z.T. wieder über den Urwald
("selva"): Die Indigenas im Urwald haben natürliche
Mückenschutzmittel, auf Spanisch "repellente"
-- die Fahrt am Sonntag am Tag ist einmalig schön: Auf 5 bis
10 km kommen vielleicht 2 Lkw
-- die Bustoilette in unserem Bus bekommt nun langsam
Probleme: Die Bustoilette stinkt in den Bus hinein
-- vor Ayacucho erfolgt dann noch einmal ein langer Aufstieg
zu einem mühsamen Pass, und dann sieht man das grosse
Ayacucho von oben in der riesigen Talsenke, und der Abstieg
ist steil in Serpentinen
-- die Einfahrt ist wegen des Karnevals/Fasnacht etwas
verzögert, aber nicht viel, Ausstieg ist am Busterminal von
"Mantezana" am Jr. Manco Capac
GEDANKEN ÜBER LIMA
-- die Busse in Lima sind Stinkbomben
GEDANKEN ÜBER PERU
-- Telefonapparate geben kein Wechselgeld