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2. Santiago Zentrum

  Der neblige Sonnenaufgang - Andenketten - die U-Bahnstation "Santiago-Universität" - Higgins-Allee - Ahumada-Passage und Brückenpassage - Wagenbrücke und Mapocho-Fluss - das Patronato-Quartier

Sonnenaufgang  U-Bahnstation "Moneda", eine
                U-Bahn in Rot  Ahumada-Passage ("paseo
                Ahumada"), Schuhputzer und Stände 
Zentralplatz (Waffenplatz, plaza de Armas) von
                Santiago, Mapuche-Denkmal mit Velofahrer  Zentraler Markt (mercado central),
                Durchgang  Der Mapocho-Fluss, Sicht abwärts in
                Richtung Westen

Fotoreportage von Michael Palomino
(2011; Fotos vom Februar 2010)

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Die Fahrt vom Flughafen ins Stadtzentrum von Santiago de Chile
Sonnenaufgang
Sonnenaufgang

Vom Flughafen ins Zentrum von Santiago sind es etwa 30 km. Das ist für einen Flughafen eine ideale Lage, denn so hat die Stadt keinen Fluglärm, und alle Anflüge finden über dünn besiedeltes oder nicht besiedeltes Gebiet statt. Das Taxi ins Stadtzentrum ist jedoch sehr teuer, deswegen ist der Flughafenbus empfehlenswert, der nur etwa 3 bis 4 Dollar kostet, aber sicher gut gefüllt bzw. überfüllt ist.

Der Buschauffeur im chilenischen Flughafenbus benahm sich gegenüber mir übrigens nicht sehr höflich. Und wenn die chilenischen Geldscheine mit ihren ähnlichen Farben noch etwas neu waren, dann reagierte der Buschauffeur fast etwas zornig, wie wenn ich ihm den Fahrplan durcheinanderbringen wollte. Fahrplan, das ist in Chile etwas heiliges, ganz anders als in Peru, wo sich die Leute "frei" fühlen, wenn sie Frauen nachpfeifen und ihre Diskotheken in Bussen veranstalten, und oft dann noch unter Drogeneinfluss, eventuell mit Busrennen und Toten an Bushaltestellen. Und auch wilde Hupereien hört man nicht in Chile. All diese peruanisch-tierischen Spinnereien gibt es in Chile nicht. Und vielleicht dachte der Chauffeur auch, der Tourist soll doch das Taxi nehmen...

Wer in der Nacht nach Santiago in Chile fliegt, der bekommt dann auf der Fahrt ins Zentrum einen Sonnenaufgang mit Bergketten der Anden geboten, wenn dort keine Wolken hängen. In meinem Fall aber hat der Hochnebel den schönen Sonnenaufgang etwas verdunkelt.

Und nach dem Geldwechsel im Flughafen kommt im Bus die erste, harte Konfrontation mit neuen Geldscheinen, und der  grantige, systematisch das Lächeln vermeidende, chilenische Buschauffeur wurde ganz schön ungeduldig, wenn der Tourist noch Probleme mit der neuen Währung hat. Eben, der dachte sich wahrscheinlich, der Tourist soll doch das Taxi nehmen... und leider sind die meisten Buschauffeure in Chile so: Sie sind grantig, vermeiden systematisch das Lächeln, und sind bald einmal ungeduldig...
Geldscheine und
                        Münzen der chilenischen Währung, der chilenische
                        Peso
Geldscheine und Münzen der chilenischen Währung, der chilenische Peso

Aussenquartier, Seitenstrasse
Aussenquartier, Seitenstrasse

Wenn die Sicht etwas frei ist, kommen immer wieder Bergketten oder solche Kuppenhügel ins Blickfeld.
Aussenquartier, rote Häuser
Aussenquartier, rote Häuser

Die Häuser der Aussenquartiere in Santiago haben zum Teil in einem kompletten Quartier denselben Charakter. Die Regierung in Chile stellt oft ein ganzes Quartier mit demselben Häusertypus auf, um günstigen, aber soliden Wohnraum zu schaffen. Mit der Zeit variieren dann diese Häuser ein wenig, je nachdem, wie die Hausbesitzer ihr Haus ausbauen.
Metro-Station "Pajaritos"
Metro-Station "Pajaritos" ("die Vögelchen")

Der Flughafenbus in Santiago hält an bestimmten U-Bahnstationen, zum Beispiel hier im westlichen Teil von Santiago an der U-Bahnstation "Vögelchen" ("Pajaritos"). Leute mit wenig Gepäck können dann die U-Bahn nehmen, die immer schneller ist als der Stadtverkehr.
Allee mit Parkanlage
Allee mit Parkanlage

Santiago ist sehr grün und hat viele kleine Parkanlagen.
Aussenquartier mit kleinen Häusern
Aussenquartier mit kleinen Häusern

Hier sieht man kleine Einfamilienhäuschen, die wahrscheinlich ebenfalls von der Regierung aufgestellt worden sind. Die Farben der Hausfassaden in Chile sind in sanften Pastelltönen gehalten, das ist Tradition in Chile. Die knalligen und angriffigen Farben wie in Peru gibt es in Chile für Hausfassaden nicht.
Allee-Verbindungsstrasse
Allee-Verbindungsstrasse

Diese Strasse ist immer noch sehr breit - und die Trottoirs bestehen eigentlich nur aus Bäumen. Das ist nicht für die Fussgänger nicht so vorteilhaft. Im Vordergrund ist neben dem Fussgängerstreifen aber ein Veloübergang erkennbar. Chile kann also etwas, was die Schweiz bis heute kaum fertigbringt: Veloübergänge neben Fussgängerstreifen legen.
Baumarkt "Construmart"
Baumarkt "ConstruMart"

Diesen "ConstruMart"-Baumarkt habe ich nur in Santiago gesehen. Auf dem Foto ist ausserdem - was für ein Zufall - ein grün-weisses Polizeiauto ersichtlich - natürlich falsch parkiert - und ein Polizist schreitet auf den Eingang zu. Scheinbar ist gerade etwas vorgefallen, oder der Polizist macht eine Pause - oder holt sich ein Ersatzteil für sein Auto.
Wohnblock eines Aussenquartiers
Wohnblock eines Aussenquartiers

Auch Wohnblock-Quartiere sind in Chile keine Seltenheit, um mehr Platz für öffentliches Grün zu schaffen. Es ist dann aber so, dass Chiles Wohnungen oft keine Heizung haben, und im Winter frieren dann die Menschen über vier Monate lang. Und wenn die Einfamilienhäuschen Heizung haben, dann sind es meistens kleine, ungefilterte Holzheizungen, und das bewirkt dann einen dicken Smog - im Kessel der umliegenden Berge.
Das Bergpanorama mit Nebelhimmel
Das Bergpanorama mit Nebelhimmel

Immer, wenn die Sicht wieder frei ist, kommen auf der Fahrt auf der breiten Allee die Bergketten der Anden wieder zum Vorschein. Santiago liegt in einer Senke zwischen verschiedenen Andenketten. Das hat im Winter einen dicken Smog durch Verkehr und ungefilterten Holzheizungen zur Folge. Die Bevölkerung leidet auch entsprechend unter Erkrankungen der Atmungsorgane. Die Autos in Chile sind meistens hochmodern mit schärfsten Abgasvorschriften, aber die Heizungen leider nicht.

Allee
                          mit Bergpanorama
Allee mit Bergpanorama in Santiago de Chile




Die Metro-Station Santiago-Universität (Universidad de Santiago, U. de Santiago) mit dem Busterminal Alameda
Die Metro-Station Universidad de Santiago
                        (U de Santiago) mit dem Terminal Alameda
Die Metro-Station Universidad de Santiago (U de Santiago) mit dem Terminal Alameda

Der Flughafenbus hält nur kurz an der Allee, und zuerst weiss man kaum, wo man ist, weil die Fassaden an der Allee alle gleich aussehen.
Die Fassade des Terminals Alameda
Die Fassade des Busterminals "Alameda" bei der Metro-Station Universidad de Santiago

An diesem grossen Busterminal Alameda fährt ein grosser Teil der nationalen Buslinien ab, die durch ganz Chile fahren. Dies sind hauptsächlich zwei Busfirmen, "Pullman Bus" und "Tur Bus". Leute, die zwischen Nord- und Süd-Chile hin und herfahren, müssen hier umsteigen, weil die Buslinien sich hier den zentralen Endpunkt organisiert haben und nicht "durch Santiago" durchfahren.
Das Perrondach des Terminals Alameda
Das Perrondach des Terminals Alameda

Moderne ist in Chile kein Fremdwort, aber hohe Preise leider auch nicht...
Die Kirche neben dem Terminal Alameda
Die Kirche neben dem Terminal Alameda

Was man hier gar nicht erwarten würde, ist eine grosse Kirche. Aber gleichzeitig fehlen hier am Terminal Stände für Verpflegung. Das ist in Chile nicht so flexibel. Die Leute wissen nicht, wo sie sich Verpflegung kaufen sollen. Aber Chiles Regierung will scheinbar einfach keine wilden Abfallhaufen haben und überlässt die Verpflegung den Busfirmen während der Fahrt - wo es aber oft auch gar nichts gibt. Es muss also jeder Passagier selber seine Verpflegung mitbringen.
Der Terminal Alameda mit einer Palme im
                        Hintergrund
Der Terminal Alameda mit einer Palme im Hintergrund

Und diese Palme täuscht. Es war in Chile im Februar 2010 Spätsommer, und die Nächte waren schon ziemlich kalt. Mehr als 10 Grad war da nicht gewesen, und auch jetzt bei Sonnenaufgang war es noch absolut kühl - skandinawisches Klima.
U-Bahnstation
                        "Santiago-Universität"
                        ("Universidad de Santiago"),
                        Warteschlange am Billethäuschen
U-Bahnstation "Santiago-Universität" ("Universidad de Santiago"), Warteschlange am Billethäuschen

Nach dem "Abstieg" in den Untergrund zur U-Bahn ist dieses Billethäuschen die nächste "Station" zum Kauf einer Fahrkarte oder einer Magnetkarte für die U-Bahn. Jede Fahrt muss einzeln bezahlt werden, zum Einheitspreis. Wochenkarten, Monatskarten oder Jahreskarten existieren auch in Chile leider NICHT.
U-Bahnstation "Universidad de
                        Santiago", Warteschlange am Perroneingang
U-Bahnstation "Universidad de Santiago", Warteschlange am Perroneingang

Dann folgt die Warteschlange an den Drehkreuzen der Stationsbrücke, so wie in Paris.
Der Stationsplan der roten U-Bahnlinie Nr.
                        1
Der Stationsplan der roten U-Bahnlinie Nr. 1

Die U-Bahn in Santiago ist mit Plänen gut organisiert. Das Schutzglas schützt vor Vandalismus - war natürlich nicht so günstig zum Fotografieren. Oder das Schutzglas provoziert Vandalismus - ein solcher Glaszerstör-Vandalismus war aber nirgendwo zu sehen. Der Plan markiert den Standort "Santiago-Universität" ("Universidad de Santiago", kurz "U. de Santiago") mit der Anzeige der Fahrtrichtung und dann folgen alle Stationen bis zur Endstation "Los Dominicos". In grauer Schrift  dargestellt sind die Stationen, von wo die U-Bahnlinie kommt.

Ein komplettes U-Bahnnetz und eine Legende ergänzen den Plan.

Die Stationen der U-Bahnlinie Nr. 1 ("rote Linie") in Santiago de Chile sind:

San Pablo - Neptuno - Pajaritos (mit Umsteigemöglichkeit auf nationale Buslinien) - Las Rejas - Ecuador - San Alberto Hurtado - Universidad de Santiago (U. de Santiago, mit Umsteigemöglichkeit auf nationale Buslinien) - Estación Central (mit Umsteigemöglichkeit auf Eisenbahnlinien nach Süd-Chile) - U.L.A. - República - Los Héroes - La Moneda - Universidad de Chile (U. de Chile) - Santa Lucía - Universidad Católica (U. Católica) - Baquedano - Salvador - Manuel Montt - Pedro de Valdivia - Los Leones - Tobalaba - El Golf - Alcántara - Escuela Militar - Manquehue - H. de Magallanes - Los Dominicos
U-Bahnstation "Universidad de
                        Santiago", der Zugang in Richtung
                        "Dominicos"
U-Bahnstation "Universidad de Santiago", der Zugang in Richtung "Dominicos"


Der Bahnsteig der U-Bahn mit einer blauen
                        U-Bahn
Der Bahnsteig der U-Bahn mit einer blauen U-Bahn

Eigenartigerweise kam dann nicht eine U-Bahn in Rot, sondern eine in Blau. Aber das spielt scheinbar nicht so eine grosse Rolle.
Das Schild der U-Bahnstation
                        "Universidad de Santiago"
Das Schild der U-Bahnstation "Universidad de Santiago"

Die U-Bahnstationen in Santiago de Chile waren eigentlich alle blitzeblank sauber wie in einer europäischen Stadt. Die Probleme Chiles liegen auch nicht bei der Sauberkeit, sondern anderswo, bei den hohen Preisen und beim Nichternstnehmen von sozialen Problemen sowie bei der Korruption.
Das Dachgestänge der U-Bahn der roten Linie
                        Nr. 1
Das Dachgestänge der U-Bahn der roten Linie Nr. 1

Hier sieht man schon ein kleines Problem: Es gibt keine Haltestange für kleine Leute, alle Haltegriffe und alle Stangen sind gleich hoch und eigentlich nur für Menschen ab 170 cm. An kleinere Menschen ist hier gar nicht gedacht worden...
U-Bahnstation "Moneda", eine
                        U-Bahn in Rot
U-Bahnstation "Moneda", eine U-Bahn in Rot

Ich stieg dann an der zentralen U-Bahnstation "Geld" ("Moneda") aus. Das ist ja schon ein bisschen sarkastisch, einer U-Bahnstation den Namen "Geld" zugeben. Aber dieser Sarkasmus der reichen Oberschicht in Chile wird sich noch in vielen anderen Fazetten zeigen.
Die U-Bahnstation "Moneda",
                        Bankomaten
Die U-Bahnstation "Moneda", Bankomaten

In Santiago de Chile hat jede U-Bahnstation eine Bewachung und mindestens zwei Bankomaten. Somit ist jede U-Bahnstation auch eine kleine Bank. Und die Bankomaten in den U-Bahnstationen in Santiago haben immer funktioniert. Das Menü der chilenischen Bankomaten zeigte dabei eine etwas eigentümliche Eigenschaft, indem für "Ausländer" ("extranjeros") ein spezielles Menü angezeigt wurde, um mehr Geld auf einmal abzuheben, als für Chilenen. Was das Ganze soll, weiss ich nicht. Dieses "Ausländer-Menü" war jedenfalls ein indirekter Hinweis auf die Armut in Chile.

Das nächste Foto zeigt den Lageplan um die U-Bahnstation "La Moneda". Also, Pläne hat es in der U-Bahn von Santiago wirklich genug. Jetzt muss man nur noch drauskommen aus dem ganzen Gewirr. Denn bei der vorliegenden Karte zeigt zum Beispiel die Richtung Norden nach unten, für Europäer sehr ungewohnt...

Die U-Bahnstation "Moneda",
                        Detailkarte der Umgebung
Die U-Bahnstation "Moneda", Detailkarte der Umgebung
Der Pfeil nach Norden geht nach unten.

Karte
                      des mit dem Liniennetz der U-Bahn von Santiago de
                      Chile
Karte des mit dem Liniennetz der U-Bahn von Santiago de Chile

Artikel über Transport in Santiago de Chile:
                      U-Bahn, Busse und Taxis
Artikel über Transport in Santiago de Chile: U-Bahn, Busse und Taxis





Die Higgins-Allee in Santiago de Chile
Der Funkturm bei der U-Bahnstation "La
                        Moneda"
Der Funkturm bei der U-Bahnstation "La Moneda"

Bei der U-Bahnstation "La Moneda" sticht dieser Funkturm gleich "ins Auge". Normalerweise stehen ja solche Türme eher auf hohen Bergen, und um Santiago gibt es ja eigentlich genügend Berge. Aber die Industriellen wollten scheinbar ihre Sendeanlagen ganz nah bei sich haben...
Strassenschilder Cochrane / Higgins
Strassenschilder Cochrane / Higgins

Sprechen wir etwas über Herrn Higgins: Higgins (Bernardo O'Higgins) war ein Sohn des kolonialistischen Bürgermeisters der Stadt Concepción, Ambrosio O'Higgins, und seiner Mutter Isabel Riquelme, eine Einheimische, die der Vater unter den Kolonialgesetzen nicht heiraten durfte. Higgins war also ein kolonial-einheimischer "Europa-Mapuche-Mischling". Der europäische Vater avancierte dann zum Vizekönig von Peru und schickte seinen Sohn nach London zur weiteren Ausbildung, woraufhin der Sohn aber zu einem Verfechter der Unabhängigkeit wurde, und Freimaurer-Mitglied wurde er auch gleich noch. Higgins wurde ein Militärbefehlshaber der Unabhängigkeitsarmee, kassierte aber 1814 eine Niederlage bei Rancagua, floh nach Argentinien, kam dann 1817 mit General José de San Martín nach Chile zurück und schlug ein spanisch-koloniales Heer in Chacabuco, verlor daraufhin 1818 die Schlacht von Cancha, aber noch im selben Jahr gewann er am 5.4.1818 die Schlacht von Maipu und Bernardo O'Higgins wurde erster chilenischer Präsident [web01].

Strassenlaternen an der Higginsallee
Strassenlaternen an der Higginsallee

Die Higginsallee in Santiago im kühlen Morgenlicht. Im Hintergrund sind alte Strassenlaternen für den Fussgängerbereich erkennbar, alt neben neu. So wird es auch in Berlin und in Paris gemacht.

Was hat Higgins als Präsident getan? Er hat in seiner Regierungszeit von 1818 bis 1823 Feldzüge in Peru unterstützt, die aber nicht erfolgreich blieben, und er hat radikale Reformen durchgeführt: Er liess den Adel abschaffen und schränkte die Macht der Landbesitzer und der Kirche ein. Diese Radikalität [im Sinne der "USA"] wurde ihm nicht verziehen, und so wurde er am 28. Januar 1823 abgesetzt. Er starb im Exil in Lima im Jahre 1842 [wo noch lange keine Reformen durchgeführt wurden...]. Die sterblichen Überreste wurden 1869 nach Chile überführt und befinden sich seit 1979 im Mausoleum "Altar de la Patria" vor dem Präsidentenpalast "La Moneda" ("Das Geld") in Sangiato de Chile [web01]. Ist das nicht eigenartig, wenn ein Präsidentenpalast "Geld" heisst? Und die Ureinwohner der Mapuche werden im Namen nicht erwähnt...
Historischer Abfallkübel, im Hintergrund
                        ein Stadtbus aus Santiago mit dem typischen,
                        neuen Design in Weiss mit einem grünen
                        Schrägstreifen
Historischer Abfallkübel, im Hintergrund ein Stadtbus aus Santiago mit dem typischen, neuen Design in Weiss mit einem grünen Schrägstreifen

Die alten Strassenlaternen sind von alten Abfallkübeln begleitet, die aber kein Dach haben, jedoch bis heute noch in Santiago Standard sind. In einer Stadt, wo es viel regnet, scheint dies aber doch eher unpraktisch.

Im Hintergrund sieht man einen Stadtbus von Santiago in Weiss mit hellgrünem Streifen. Die neuen Busse in Santiago haben alle Niederflureinstieg - nur sind sie etwas laut - und teuer - und ohne Magnetkarte mit Einheitspreis pro Fahrt kommt man nicht in die Busse rein. Kartenautomaten und Zonentickets oder Wochen-, Monats- und Jahreskarten gibt es in Chile nicht, und für relativ kurze Fahrten bezahlt man gleich viel wie für eine Fahrt von 20 km. Das ist schon schade. Die Magnetkarte für den ÖV in Santiago de Chile gibt es an den U-Bahnstationen und an Quartierverkaufsstellen, genannt "Centro Bip!" Man muss nur fragen, wo sich das "Centro Bip" befindet. Kartenaushang oder sonstige Werbung für den ÖV habe ich in Santiago de Chile nie gesehen.

Alte Strassenlaternen und moderne
                        Stadtbusse im ersten Morgenlicht
Alte Strassenlaternen und moderne Stadtbusse im ersten Morgenlicht
Der Eingang der U-Bahnstation
                        "Moneda" mit dem Symbol der U-Bahn von
                        Santiago mit drei roten Trapezen
Der Eingang der U-Bahnstation "Geld" ("Moneda") mit dem Symbol der U-Bahn von Santiago mit drei roten Trapezen
Strassenschilder Higgins und Cox
Strassenschilder Higgins und Cox

Dahinter sieht man irgendeinen Palast. Angeschrieben ist nichts. Es dürfte sich um ein Ministerium handeln...
Das Symbol der 200-Jahr-Feier von Chile an
                        der Higginsallee
Das Symbol der 200-Jahr-Feier von Chile an der Higginsallee

Chile feierte vor Kurzem das 200-Jahr-Jubiläum der Unabhängigkeit. Das ist für die weissen "Christen" und Nicht-mehr-"Christen" in Chile ein Grund zum Feiern. Higgins war der Mann, der für Chile die Unabhängigkeitsurkunde unterschrieb.

Für die Ureinwohner von Chile, die Mapuche, ist die Unabhängigkeit Chiles aber ein Moment des Grauens, weil mit der Unabhängigkeit der Schutz durch die spanische Krone wegfiel und die "Christen" Chiles die Mapuches dann auch im Süden immer weiter in die Berge verdrängten und massenweise gutes Kulturland raubten.
Grosses Haus an der Higginsallee
Grosses Haus an der Higginsallee

Die Higginsallee weist so genannte Palastbauten auf. In den Reiseführern wird vielleicht stehen, welches Gebäude was ist.
Higginsallee mit der Buchpassage
                        ("paseo del Libro")
Higginsallee mit der Buchpassage ("paseo del Libro")

Es folgt eine Querstrasse, die "Buchpassage" ("paseo del Libro"). Aber die Strasse mit den Buchläden ist in Santiago ganz wo anders...


Der Eingang der U-Bahnstation
                        "Universität Chile" ("universidad
                        de Chile")
Der Eingang der U-Bahnstation "Universität Chile" ("universidad de Chile")

Man sieht, dass das Trottoir der Higginsallee aus irgendeinem Grund in Kacheln gelegt ist. Mir ist dies unverständlich, denn in einer Stadt, wo es im Winter viel regnet, kann man kaum gut auf Kacheln laufen. Und bei einem Erdbeben - und Santiago liegt in einer der gefährlichsten Erdbebenzonen der Welt - springen dann die Kacheln vom Pflaster...

Strassenschilder der Higginsallee (avenida
                        Higgins) mit der Pratpassage (paseo Prat)
Strassenschilder der Higginsallee (avenida Higgins) und der Pratpassage (paseo Prat)
Higginsallee mit Bussen mit Pfeilen
Higginsallee mit Bussen mit Pfeilen

An den Türen der Busse in Santiago ist mit Pfeilen genau angegeben, wo der Einstieg und wo der Ausstieg ist. Vorne wird eingestiegen, denn dort ist der Entwertungsapparat für die Magnetkarte, und hinten wird entsprechend ausgestiegen.

Das Ganze imponiert aber nicht, denn es gibt keinen einzigen Fahrkartenautomaten für angepasste Fahrpreise oder Zonen.
Higginsallee, Grapefruitsaft-Verkauf Higginsallee, Grapefruitsaft-Verkauf

Auf dem grossen Trottoir der Higginsallee fand sich auch eine "wilde" Verkäuferin, die Grapefruitsaft verkaufte. Dieses Vitamingetränk ist in Santiago von Herbst bis Frühling sicher angebracht. Echt nachahmenswert, und auch in hohen, kälteren Städten anderer Länder wäre dieser Grapefruitsaft eine Bereicherung.


Die Ahumada-Passage (paseo Ahumada) in Santiago de Chile
Strassenschild der Ahumada-Passage (paseo
                        Ahumada) Strassenschild der Ahumada-Passage (paseo Ahumada)

Die Ahumada-Passage ist eine der Fussgängerzonen von Santiago. Stadtplan fehlt. 'Gibt es nicht, 'ist nicht vorgesehen im Stadtkonzept der reichen Oberschicht. Aber man kann jeden fragen, vielleicht sogar auf Englisch.
Einblick in die Ahumada-Passage (paseo
                        Ahumada) Einblick in die Ahumada-Passage (paseo Ahumada)

Nun, diese Fussgängerzone mit der Ahumada-Passage schien eher eine Strassenschlucht. Hier standen sicher einmal schöne, alte Häuser. Und beim Bau der Hochhäuser hat die Regierung - wahrscheinlich die Pinochet-Regierung - vergessen, die Baulinien nach hinten zu versetzen, damit auch dann noch Sonnenlicht in die Strasse kommt, wenn die Häuser dreimal oder fünfmal höher sind.

Und so hat sich das Stadtzentrum von Santiago zum Teil in Strassenschluchten verwandelt. Aber schauen wir mal, was sich da so abspielt, denn das ist wiederum bemerkenswert.
Ahumada-Passage (paseo Ahumada), die
                        Bodengestaltung
Ahumada-Passage (paseo Ahumada), die Bodengestaltung

Wir sehen eine piksaubere Fussgängerzone mit sauber geputztem Kachelbelag in verschiedenen Formen und in einer grossen rot-weissen Schrägbänderung, mit Alleebäumen und Plakatwänden, Bänkchen und Geschäftsleuten in Schwarz-Weiss. Und alle laufen in eine Richtung, einwärts zum Zentrum. Es ist ca. 8 Uhr am Morgen.
Toiletten an der Ahumada-Passage (paseo
                        Ahumada)
Toiletten an der Ahumada-Passage (paseo Ahumada)

Und immer noch laufen alle Leute in dieselbe Richtung, stadteinwärts zu ihren Arbeitsplätzen. In der Ahumada-Fussgängerpassage wurden in einem separaten Häuschen auch Toilettenanlagen (baños) installiert, auch für Rollstuhlfahrer.
Ahumada-Passage (paseo Ahumada), Rotlicht
                        an roter Ampel mit Sekundenzähler
Ahumada-Passage (paseo Ahumada), Rotlicht an roter Ampel mit Sekundenzähler

Die Ampeln mit Sekundenzähler - hier im Zentrum von Santiago - sind wirklich ein Gewinn für alle, denn das schont und entlastet die Nerven an den Kreuzungen in wirklich spürbarer Art und Weise. Wieso wurden diese Sekundenzähler denn nicht schon vor 50 Jahren erfunden, und wieso sind sie nicht überall auf der Welt Pflicht? Das ist wirklich ein Gewinn.
Café Caribe, Fassade
Café Caribe, Fassade

Nun suchte ich nach all dem Trubel mit Flug und U-Bahn eine Gelegenheit für eine genüssliche heisse Schokolade (heissi Schoggi). Ja, im Café Caribe sollte das vielleicht möglich sein, auch wenn es Caribe heisst...
Café Caribe, heisse Schokolade
Café Caribe, heisse Schokolade

Dieses Café Caribe war ein zuerst absolut seriös aussehendes Lokal mit piksauberen Bartischen, und Stühle gab es eher keine, wie man auf dem nächsten Foto sieht. Nun, aber da fiel dann doch etwas auf:
Café Caribe, die Arschparade
Café Caribe, die Arschparade

Das Bedienpersonal bestand nur aus grossgewachsenen, blonden Frauen in roten Minikleidern. Und diese Arschparade flitzte in knappsten Abständen an den Kunden vorbei. Nun, diese blonden Frauen im Mini hatten dann gar nichts mehr mit "Caribe" zu tun, sondern eher mit einer Berliner Bonzenbar ab 1933 für die Zeit vor und nach Mitternacht, absolut rassistisch. Vielleicht hat die chilenische Regierung an dieser Blondinen-Show daran sogar ihren Spass. Es war grässlich anzuschauen, und dies in Süd-"Amerika"...
Ahumada-Passage ("paseo
                        Ahumada"), versenkbare Poller Ahumada-Passage ("paseo Ahumada"), versenkbare Poller

Die mittleren beiden Poller in Grau sind versenkbar. Hier wurde wieder europäische Technik kopiert. Nur ist es so, dass diese versenkbaren Pollern schon manches Auto aufgespiesst haben, oder die Fahrer konnten die Fernbedienung nicht bedienen, oder der Mechanismus funktionierte einfach nicht und alles war blockiert. Manchmal kommt menschliches Personal in Süd-"Amerika" viel billiger als teurer, technischer Schnickschnack aus Europa. Die Armenschicht in Santiago wird sich fragen, wieso die Regierung für solchen Schnickschnack Geld ausgibt, wenn gleichzeitig das Geld für Schuhe oder Matratzen fehlt.
Ahumada-Passage ("paseo
                        Ahumada"), überdachter Papierkorb
Ahumada-Passage ("paseo Ahumada"), überdachter Papierkorb

Dieser einfach gestaltete Papierkorb ist perfekt, simpel und einfach und funktionell genau richtig, schwenkbar und überdacht. Wieso gibt es die nicht auf der ganzen Welt?
Ahumada-Passage ("paseo
                        Ahumada"), Bank "Credi Chile"
Ahumada-Passage ("paseo Ahumada"), Bank "Credi Chile"

Und nun folgten Banken, eine Bank nach der anderen.
Ahumada-Passage ("paseo
                        Ahumada"), Schuhputzer und Stände
Ahumada-Passage ("paseo Ahumada"), Schuhputzer und Stände

Auch in Chile gibt es die Rige der Schuhputzer wie in Peru, aber die sind total anders organisiert. In Chile haben die Schuhuptzer eine Schubkarre wie ein Müllcontainer, aber der Müllcontainer ist kein Container mehr, sondern ist aufgeschnitten mit einem Sitz für den Kunden eingebaut. Bequeme Zeit im Lehnsessel - oder Lehncontainer.
Ahumada-Passage ("paseo
                        Ahumada"), alte Laternen
Ahumada-Passage ("paseo Ahumada"), alte Laternen

Manchmal steht im Zentrum von Santiago noch ein "altes Haus", hier mit wunderschönen, alten Laternen dran.
Ahumada-Passage ("paseo
                        Ahumada"), Bettler ohne Beine
Ahumada-Passage ("paseo Ahumada"), Bettler ohne Beine

Und dann kam dieser Mann: Dieser Mann ist ein "armer Kerl". Er hat beide Beine verloren, und er hat die Lizenz zum Betteln - wie auch andere Behinderte in Santiago mit einer Lizenz betteln dürfen oder einen Stand betreiben dürfen. Der Mann ohne Beine könnte auch etwas anderes arbeiten, könnte einen Stand betreiben, aber Passanten sagten mir, in dieser Stellung auf dem Pflaster liegend verdiene er am meisten. Und so liegt er da stundenlang und redet mit niemandem, nur fürs Geld.
Ahumada-Passage ("paseo
                        Ahumada"), Banco de Chile, Fassade
Ahumada-Passage ("paseo Ahumada"), Banco de Chile, Fassade

Zwischen den Hochhäusern geben schöne alte Häuser einen Gruss von der Vergangenheit, hier das Haus der Banco de Chile.
Ahumada-Passage ("paseo
                        Ahumada"), Schuhputzer
Ahumada-Passage ("paseo Ahumada"), Schuhputzer

Hier sind wieder Schuhputzer. Hier sitzen die Kunden in den Sesseln drin.
Ahumada-Passage ("paseo
                        Ahumada"), ein Hund nimmt ein Sonnenbad
Ahumada-Passage ("paseo Ahumada"), ein Hund nimmt ein Sonnenbad

Wilde Hunde in Santiago waren selten anzutreffen, und wenn, dann eigenartigerweise im Stadtzentrum in den Fussgängerpassagen. Das Klinkerpflaster hier erinnert an die Architektur aus Norddeutschland.
Ahumada-Passage ("paseo
                        Ahumada"), Zeitungen sind auf dem Boden
                        ausgelegt
Ahumada-Passage ("paseo Ahumada"), Zeitungen sind auf dem Boden ausgelegt

Die Altstadt von Santiago ist derart sauber, und die Menschen halten ihre Stadt auch derart sauber, dass manchmal sogar Zeitungen auf dem Klinkerpflaster ausgelegt werden.
Ahumada-Passage ("paseo
                        Ahumada"), Strassencafé
Ahumada-Passage ("paseo Ahumada"), Strassencafé

Und in Chile sind Strassencafés normal, manchmal nach europäischem Standard mit einer Abschrankung, so dass niemand in die Stühle oder Tische "hineinläuft". Am warmen Nachmittag sind die Strassencafés dann voll, wie im Sommer in Europa - natürlich mit hohen Preisen, die sich nur die Staatsangestellten und "höheren" Berufe leisten können. Arme und Ureinwohner der Mapuche sind hier ausgeschlossen. Das ist eben kulturell gesehen nicht so befriedigend...


Der Zentralplatz (Waffenplatz, plaza de Armas) in Santiago de Chile
Sicht über den Zentralplatz (Waffenplatz,
                        plaza de Armas)
Sicht über den Zentralplatz (Waffenplatz, plaza de Armas)

Jetzt war es doch schon gegen 10 Uhr und die Sonne wärmte die Stadt immer mehr auf, so dass eine sommerliche Stimmung aufkam.

Am Ende der Ahumada-Passage kommt der Ausblick auf den Zentralplatz, der auch hier Waffenplatz (Plaza de Armas) heisst. Die Häuser stammen hier zum grossen Teil noch aus der Jugendstil-Epoche, und auf dem Platz werden viele Palmen gepflegt.
Zentralplatz (Waffenplatz, plaza de Armas)
                        von Santiago, Mapuche-Denkmal mit Velofahrer
Zentralplatz (Waffenplatz, plaza de Armas) von Santiago, Mapuche-Denkmal mit Velofahrer

Das Denkmal ist nicht angeschrieben. Passanten sagten mir, hier sei der letzte Mapuche-Häuptling der Ureinwohner dargestellt, der vor der kompletten Unterwerfung bis zuletzt noch Widerstand leistete. Um die Mapuche-Kultur zu würdigen, könnte man sich natürlich ein schöneres Denkmal vorstellen, und vielleicht auch ein bisschen Text und ein Lokal. Nichts war vorhanden.
Zentralplatz (Waffenplatz, plaza de Armas)
                        von Santiago, Mapuche-Denkmal mit Handkarren
Zentralplatz (Waffenplatz, plaza de Armas) von Santiago, Mapuche-Denkmal mit Handkarren

In Chile gibt es überraschenderweise auch immer noch grosse Handkarren und Warentransporte über ganze Strassenlängen mit Handkarren, absolut cool und geräuschfrei, und dazu noch ein kleines Krafttraining...
Zentralplatz (Waffenplatz, plaza de Armas)
                        von Santiago, Postzentrale
Zentralplatz (Waffenplatz, plaza de Armas) von Santiago, Postzentrale

Nun, so schön wie dieses Haus in Weiss war einmal die gesamte Altstadt von Santiago gewesen. Da müssten noch viele alte Fotos sein mit den schönen, alten Häusern drauf.
Zentralplatz (Waffenplatz, plaza de Armas),
                        der U-Bahn-Eingang mit dem Logo mit den drei
                        Trapezen
Zentralplatz (Waffenplatz, plaza de Armas), der U-Bahn-Eingang mit dem Logo mit den drei Trapezen

Wenn diese drei roten Trapeze sichtbar sind, dann ist dort der Einstieg für die schnelle, unterirdische Stadtreise.
Zentralplatz (Waffenplatz, plaza de Armas),
                        kleine Poller grenzen Strasse ab
Zentralplatz (Waffenplatz, plaza de Armas), kleine Poller grenzen Strasse ab

Da es hier praktisch keinen Verkehr hat, ist die Gestaltung sicher. Velorowdies habe ich übrigens in Chile nie gesehen. Die Menschen in Chile haben ein eher grosses Verantwortungsgefühl, was den Verkehr angeht. Beim Alkohol sieht es dann wieder etwas anders aus...
Zentralplatz (Waffenplatz, plaza de Armas),
                        der U-Bahn-Eingang mit dem Logo mit den drei
                        Trapezen, Nahaufnahme
Zentralplatz (Waffenplatz, plaza de Armas), der U-Bahn-Eingang mit dem Logo mit den drei Trapezen, Nahaufnahme

Das moderne Glas-Hochhaus rechts ist derart hoch, dass alles im Schatten ist. Das Prinzip, beim Bau von Hochhäusern die Baulinie zurückzunehmen, hat nicht bis Chile durchgeschlagen - und wie ich später sehen konnte, auch in Argentinien nicht...




Die Brückenpassage (paseo Puente)
Strassenschild Brückenpassage (paseo
                        Puente)
Strassenschild Brückenpassage (paseo Puente)

Ich fragte, wo denn der grosse Markt sei. Und so gings weiter durch die Brückenpassage (paseo Puente).
Brückenpassage (paseo Puente), Steinbank
                        mit Schwüngen
Brückenpassage (paseo Puente), Steinbank mit Schwüngen

Hier fielen diese Bänke mit geschwungenen Lehnen auf, irgendwie im Barock im Mozart- oder Beethoven-Stil. Die hatten doch ihre Locken so. Musik war in der Fussgängerzone aber kaum zu hören, was fast ein bisschen fehlte, und klassische Musik schon gar nicht.
Brückenpassage (paseo Puente), Kachelbelag
                        in weissen Quadraten
Brückenpassage (paseo Puente), Kachelbelag in weissen Quadraten

Hier ist das Pflaster der Fussgängerzone in Grossaufnahme. Diese Klinker könnten auch aus Norddeutschland sein, oder auch aus Holland...
Brückenpassage (paseo Puente), Kombination
                        von Schrägbänderung mit Quadraten
Brückenpassage (paseo Puente), Kombination von Schrägbänderung mit Quadraten

Beim grossen Erdbeben Ende Februar 2010 sprangen dann diese Klinker reihenweise aus den Fugen...

Nun folgte wieder eine Bank nach der anderen, nacheinander die Bank Santander, die Bank Condell, und die Staatsbank BancoEstado.

Brückenpassage (paseo Puente), Bank
                                Santander, Fassade Brückenpassage (paseo Puente), Bank
                                Condell, Fassade Brückenpassage (paseo Puente), die
                                Staatsbank "Banco Estado"

Strassenschilder Brückenpassage (paseo
                        Puente) und St. Paul-Strasse (calle San Pablo)
Strassenschilder Brückenpassage (paseo Puente) und St. Paul-Strasse (calle San Pablo)

Am Ende kam die St.-Paul-Strasse (calle San Pablo), und das folgende Foto zeigt ein eigenartiges Schild:
Strassenschild: "Fussgänger sollen nur
                        bei Grün die Strasse überqueren"
Strassenschild: "Fussgänger sollen nur bei Grün die Strasse überqueren"

Leider herrschte in diesem Fall Gegenlicht. Die Tafel sagt:

"Herr Fussgänger, überqueren Sie die Strasse nur bei grüner Ampel" ("Sr. petaón, cruce solo con luz verde").

Also, Frauen dürfen auch bei Rot.

Hei, die Regierung von Chile lässt bis heute die Frauen bei öffentlichen Beschriftungen kaum zu Wort kommen. Es gibt übrigens auch keine einzige Frau auf einer chilenischen Geldnote, das sind auch alles Männer, obwohl die Regierung bis 2010 eine Präsidentin (Bachelet) war...




Der Zentrale Markt in Santiago de Chile
Zentraler Markt (mercado central), Eingang
Zentraler Markt (mercado central), Eingang

Nun war ich am Zentralen Markt, aber der hiess nur so. Denn das war der Zentrale Markt des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dann wurden die Verkauftsstände an einen neuen, grossen Zentralen Markt auf der anderen Seite des Mapocho-Flusses umplatziert, und hier am ursprünglichen Zentralen Markt sind heute vor allem Restaurantbetriebe einquartiert - eine gelungene Umnutzung.
Zentraler Markt (mercado central), Werbung
                        für Händewaschen
Zentraler Markt (mercado central), Werbung für Händewaschen

Dieses Plakat für die Handhygiene ist ebenfalls vorbildlich. So etwas Gescheites habe ich sonst in anderen Ländern Süd-"Amerikas" nie gesehen. Auf dem Plakat wird gesagt, die Hände immer mit Seife zu waschen, an der Oberseite und die Handflächen, und auch die Partie zwischen den Fingern, und am Schluss soll mit genug Wasser abgespült werden. Leider fehlt die Erwähnung, die Unterseite der Fingernägel speziell zu reinigen, denn dort klebt manchmal etwas fest. Dann fährt das Plakat fort, dass durch Händewaschen Typhus-Fieber, Colera, Hepatitis A, virale Meningitis und Durchfall vermieden werden. Die Hände sollen mit Seife gewaschen werden jeweils nach dem Toilettengang, vor dem Kochen, und vor dem Essen. Auch Früchte und Gemüse sollen immer gewaschen werden. Und die Menschen sollen immer Trinkwasser trinken, und wenn keines zur Verfügung steht, dann soll man das Wasser abkochen (vorausgesetzt, dass das Geld für das Kochen da ist).

(orig. Spanisch:
<Con agua y jabón - frótelas - por arriba - en las palmas - también, entre los dedos - y finalmente, enjuague con abundante agua. Evitará fiebre tifoidea, cólera, hepatitis A, meningitis viral y diarrea. Lávase siempre las manos con agua y jabón: después de ir al baño - al manipular y cocinar alimentos - antes de comer. Lave siempre frutas y verduras. Beba siempre agua potable y si no dispone de ella, hiérvala.>

Ach so, ja, in gewissen Ländern haben die Armen auch kaum Geld für Seife, auch in Chile nicht...

Zentraler Markt (mercado central),
                        Toiletten
Zentraler Markt (mercado central), Toiletten

Nun, der Toilettengang sebst in dem Zentralen Markt kostete dann 200 chilenische Pesos.
Zentraler Markt (mercado central),
                        Toiletten für 200 chilenische Pesos
Zentraler Markt (mercado central), Toiletten für 200 chilenische Pesos

Nun, der chilenische Perfektionsgeist hatte bei dieser Toiletteninstallation wieder ein Drehkreuz wie bei der U-Bahn angebracht, so dass RollstuhlfahrerInnen sicher nicht auf die Toilette können. Schon eigenartig. Hier fehlen Kontrolleure, oder es fehlt eine rollstuhlfahrende Person, die die Stadt abfährt.
Zentraler Markt (mercado central), Text mit
                        der Geschichte der Markthalle


Zentraler Markt (mercado central), Text mit
                        der Geschichte der Markthalle Teil 1
Zentraler Markt (mercado central), Text mit der Geschichte der Markthalle

Am Häuschen neben der Toiletteninstalation fand sich dieser historische Text über den Zentralen Markt.


Text mit der Geschichte der Markthalle Teil 1

<ZENTRALER MARKT - GEGRÜNDET 1872 - NATIONALDENKMAL

Der Zentrale Markt befindet sich im absoluten Zentrum der Stadt Santiago und ist ein Gebäude, das uns mit Stolz erfüllt. Heute ist der Bau unter kulturellem Heimatschutz und ist über 100 Jahre alt, ein Symbol der Zusammenarbeit zwischen Kreativität chilenischer Architekten wie Manuel Aldunate und Avari (1815-1904) und Fermin Vivaceta Rupio (1827-1890), die Arbeiten mit geschmolzenem Eisen entwarfen. Die Pläne wurden dann in Glasgow in Schottland verwirklicht, die Teile dort gegossen,  in Schiffen nach Chile gebracht und hier in Santiago zusammengesetzt. So entstand ein beispielhaftes Bauwerk der Metallarchitektur in Übersee. Im Jahre 1868 hatte die Regierung Thomas Bland Garland kontaktiert, um die Formen und die Lieferung der Metallstruktur festzulegen. Dieses Gebäude sollte der Platz für den Hauptmarkt der Stadt sein.

Danach wurde es als eines der schönsten öffentlichen Gebäude seiner Zeit angesehen. Die Einweihung fand am 15. September 1872 mit einem grossen Galafest statt, begleitet von einer Kunstausstellung und mit der Eröffnung durch den Präsidenten dieser Zeit, Federico Errázuriz Zañartu. Gleichzeitig wurden auch eine Bibliothek und die Kunstausstellung eingeweiht. Der Intendent von Santiago war Benjamin Vicuña Mackenna.

An diesem Ort am Ufer des Mapocho-Flusses kamen die Karren aus dem Norden mit den landwirtschaftlichen Produkten und dem Vieh an, überquerten die Kalk- und Gesangs-Brücke (puente Cal y Canto) und improvisierten einen Markt. Der Stadtrat sorgte dann für etwas Ordnung. Dabei wurden auch Steuern erhoben und die Ware untersucht.

Der Markt verwandelte sich dann in den ZENTRALEN MARKT, den wir heute kennen und der für Generationen Arbeit gab, für Einwanderer wie für Chilenen, die mit ihrem Einsatz das Lebensniveau der Stadt gehoben haben. Der Ort wurde zum Hauptpunkt für den Verkauf von Meeresprodukten und landwirtschaftlichen Produkten, einmalig in der ganzen Welt.>

(orig. spanisch:
MERCADO CENTRAL - FUNDADO EN 1872 - MONUMENTO NACIONAL

<El mercado Central ubicado en pleno centro de la ciudad de Santiago, es un edificio que nos llena de orgullo, formando parte del Patrimonio Cultural, cuenta con más de un siglo de construcción, es un símbolo de la coordinación entre la creatividad de arquitectos chilenos como Manuel Aldunate y Avaría (1815-1904) y Fermin Vivaceta Rupio (1827-1890), el trabajo de hierro fundido, fue realizado en Glasgow, Escocia, traído en barco y ensamblado en Santiago. Para construir así, un hermoso edificio de arquitectura, con estructura de hierro y cristal, del siglo XIX. Siendo considerado en Europa como caso ejemplar de la arquitectura metálica de ultramar. En 1868 las autoridades de Santiago habían contactado a Thomas Bland Garland para convenir los términos de diseño y entrega de una gran estructura metálica, destinada a alojar las instalaciones del principal mercado de la ciudad.

Luego al ser considerado uno de los edificios públicos más bellos de su época, fue inaugurado el 15 de Septiembre de 1872 con una gran fiesta de gala y con una exposición de arte, por el presidente de la época Federico Errázuriz Zañartu para acoger una Biblioteca o Palacio de Bellas Artes, siendo Intendente de Santiago Benjamin Vicuña Mackenna.

En este lugar a riberas del río Mapocho, llegaban las carretas con productos agrícolas y ganaderos, cruzaban el puente Cal y Canto y se improvisaba una feria, el Cabildo ordenó que se instalaran allí las carretas que venían del norte, a fin de que, en este lugar, se les aplicasen los aranceles y se examinasen las mercaderías.

Fue así que se convirtió, en el MERCADO CENTRAL, que hoy conocemos y en fuente de trabajo de generaciones, tanto de inmigrantes como de chilenos que con su esfuerzo han levantado este lugar como punto principal de ventas de los productos de nuestro mar y de nuestra tierra, únicos en el mundo).>

Zentraler Markt (mercado central), Text mit
                        der Geschichte der Markthalle Teil 2
Zentraler Markt (mercado central), Text mit der Geschichte der Markthalle Teil 2

<In unseren Tagen bietet der Zentrale Markt einen Ort für Touristen, ein gastronomisches Zentrum von internationalem Ruf, wo die Leute chilenische Speisen geniessen können, mit Meeresfrüchten und Fisch unserer Küste aus dem Pazifik, begleitet mit einem guten, chilenischen Wein, und alles unter dem aufmerksamen Blick einer Frauenskulptur in Bronce, die im Zentrum des Gebäudes steht, eine Skulptur von Carlos Lagarrigue Alessandri (chilenischer Bildhauer, 1858-1928), ein stiller Zeuge einer vergangenen Zeit, aber wo sich chilenische Traditionen bewahrt haben, mit Freude und mit Musik, mit Sängern, mit Volksliederund mit Gitarre.

All das verwandelt den Zentralen Markt heute in ein unberührbares, nationales Kulturdenkmal. Im Jahre 1984 wurde das Gebäude des Zentrlaen Markts als Historisches Gebäude von nationaler Bedeutung deklariert, und die Umgebung als typische oder malerische Zone angesehen. Im Jahre 2006 wurde der Bau mit einem Preis des Erziehungsministeriums und des Rats für nationale Baudenkmäler ausgezeichnet, was mit der Absicht geschah, den Bau des Zentralen Markts als historisches Denkmal zu schützen, der noch so erhalten ist wie am ersten Tag. Schon im Jahre 1940 war ein Manifest der Mieter im Markt mit dem folgenden Text:

"Die Gründer des Markts hatten die Vision, dieses Versorgungszentrum zu bauen, um dem Zentrum von Santiago einen leichten Zugang zu Konsumgütern erster Qualität und des höheren, täglichen Bedarfs zu verschaffen."

Geschrieben zu Beginn des 20. Jahrhunderts und heute noch gültig, denn auch heute noch ist diers Ort ein Versorgungszentrum mit Produkten der Oberklasse.

DANKE FÜR IHREN BESUCH>

(original Spanisch:
<En nuestros días, el Mercado Central ofrece un ambiente acogedor al turista, un centro gastronómico de fama internacional, dónde poder disfrutar de los platos de nuestra cocina criolla, con los manjares de mariscos y pescados de nuestras costas del océano pacífico sur, acompañados de un buen vino chileno, bajo una atenta mirada de una mujer esculpida en bronce, ubicada en el centro de este edificio, que es una escultura realizada por Carlos Lagarrigue Alessandri, (escultor chileno, 1858-1928) que es testigo silenciosa de un tiempo que ha pasado pero dónde se conservan tradiciones chilenas, alegradas con la música de cantores populares y sus guitarras.

Esto convierte al Mercado Central hoy día, en el Patrimonio Cultural tanto material como intangible. En el año 1984 se declara el Mercado Central como Monumento Histórico Nacional y todos sus alrededores cómo zona típica o pintoresca. En el año 2006 es galardonado, con la premiación del Ministerio de Educación y el Consejo de Monumentos Nacionales por la iniciativa de conservar y preservar el edificio Monumento Histórico del Mercado Central que sigue siendo, como queda de antecedente en un Manifiesto de los locatarios del Mercado del año 1940 dónde dejan establecido que:

"Los fundadores del Mercado tuvieron en vista, al crear este centro de abastecimiento, proporcionar a la población céntrica de Santiago un medio fácil y económico para procurarse los artículos de consumo de primera calidad y de necesidad imperiosa."

Escrito a comienzos del siglo veinte y que todavía permanece vigente, ya que existe una preocupación constante para continuar siendo un centro de ventas de productos por excelencia.

GRACIAS POR SU VISITA>

Zentraler Markt (mercado central),
                        Zwischentür, Panoramafoto
Zentraler Markt (mercado central), Zwischentür, Panoramafoto

Die architektonischen Details des Zentralen Marktes von Santiago sind wunderschöne europäische Architektur, wie ein kleiner, italienischer Palast. Man könnte sich fast wie in Mailand fühlen.
Zentraler Markt (mercado central),
                        Durchgang
Zentraler Markt (mercado central), Durchgang

Nun, zu dieser Zeit um 10 Uhr ist der "Zentrale Markt", der zu einer Restaurant-Flanierzone umfunktioniert wurde, jeweils noch fast leer. Der grosse Ansturm kommt dann um 12, wenn die Leute aus dem Ministerien und die Touristen hier alle gut essen wollen. Guten Appetit.
Zentraler Markt (mercado central),
                        Brunnenstatue
Zentraler Markt (mercado central), Brunnenstatue

Welche Leute hier ihr Essen einnehmen, habe ich nicht die Zeit gehabt zu beobachten. Alles möglich.
Zentraler Markt (mercado central), Ausgang
                        mit Arabeske
Zentraler Markt (mercado central), Ausgang mit Arabeske

Eben, ein bisschen Mailand in Santiago...




Umgebung des alten Zentralen Marktes von Santiago
Strasse des 21. Mai, Poller und Bäume
Strasse des 21. Mai, Poller und Bäume

Die Umgebung des Zentralen Markts ist sehr gepflegt im Stil moderner europäischer Gestaltung.
Strasse des 21. Mai, Taube und Berg im
                        Hintergrund
Strasse des 21. Mai, Taube und Berg im Hintergrund

Die Fotokoamera hatte dabei wieder ihre Müh und Not mit Licht und Schatten. Auf diesem Foto ist ein Berg versteckt, den man erst im nächsten Foto sieht, und immer mit der Taube auf der Laterne.
Strasse des 21. Mai, Taube und Berg im
                        Hintergrund, Nahaufnahme
Strasse des 21. Mai, Taube und Berg im Hintergrund, Nahaufnahme
Strasse des 21. Mai, Dreiradtransporter
Strasse des 21. Mai, Dreiradtransporter

Das Stadtzentrum wurde zu dieser Zeit um ca. 10 Uhr mit Gütern beliefert, die zum Teil auf Handkarren herangefahren wurden, cool und in aller Stille.
Ecke Strasse des 21. Mai und
                        St.-Paul-Strasse (calle San Pablo),
                        Schnellrestaurant
Ecke Strasse des 21. Mai und St.-Paul-Strasse (calle San Pablo), Schnellrestaurant

An der Ecke war ein Schnellrestaurant, das von aussen ziemlich sauber aussah.
Ecke Strasse des 21. Mai und
                        St.-Paul-Strasse (calle San Pablo),
                        Schnellrestaurant 02
Ecke Strasse des 21. Mai und St.-Paul-Strasse (calle San Pablo), Schnellrestaurant 02

Ja, machen wir doch einmal einen WC-Test.
Sauberes Restaurant-WC im
                        Schnellrestaurant
Sauberes Restaurant-WC im Schnellrestaurant

Top-sauber.
Stabiles Lavabo mit Stützen im
                        Schnellrestaurant
Stabiles Lavabo mit Stützen im Schnellrestaurant

Herrvorragend! In dieser Stelzenbauweise sollten eigentlich alle Lavabos der ganzen Welt gebaut sein.
WC-Tür mit der Anweisung des Preises für
                        die WC-Benutzung, 200 chilenische Pesos
WC-Tür mit der Anweisung des Preises für die WC-Benutzung, 200 chilenische Pesos

WC-Tür mit der Anweisung des Preises für
                          die WC-Benutzung, 200 chilenische Pesos für
                          Nicht-Konsumenten des Restaurants,
                          Nahaufnahme
WC-Tür mit der Anweisung des Preises für die WC-Benutzung, 200 chilenische Pesos für Nicht-Konsumenten des Restaurants, Nahaufnahme


Strasse des 21. Mai, Dreiradtransporter
Strasse des 21. Mai, Dreiradtransporter

Immer wieder kontrastieren in Santiago die Dreiradtransporter.
Schwarz-gelbes Taxi
Schwarz-gelbes Taxi

Taxis in Santiago sind schwarz mit einem gelben Dach. Das ist auch in anderen chilenischen Städten so. Das Taxi-Chaos wie in Peru gibt es in Chile nicht, und die chilenischen Taxifahrer haben ein sehr diszipliniertes Verhalten - aber das hat auch seinen Preis...

Schwarz-gelbes Taxi aus Santiago de
                          Chile, Frontaufnahme
Schwarz-gelbes Taxi aus Santiago de Chile, Frontaufnahme




Balmaceda-Alle und Wagenbrücke
Balmaceda-Allee (avenida Balmaceda),
                        kleiner Springbrunnen
Balmaceda-Allee (avenida Balmaceda), kleiner Springbrunnen

Auf der anderen Seite des alten Zentralen Markts, der heute eigentlich eher ein Restaurant-Zentrum ist, liegt die Balmaceda-Allee mit einem kleinen Springbrunnen, der auch für Kleinkinder zugänglich ist, so dass auch Wasserspiele möglich sind.
Balmaceda-Allee (avenida Balmaceda),
                        Gelenkbus
Balmaceda-Allee (avenida Balmaceda), Gelenkbus

Santiago hat modernste Busse, meistens in Weiss mit einem hellgrünen Querstrich, mit Klimaanlage, und diese Busse sind leider nicht so leise, wie man es sich eigentlich vorstellt. Man sieht Pfeile an den Türen, vorne der Einstieg, und die hinteren drei Türen sind für den Ausstieg. Das heisst, ausgestiegen sind die Leute schnell, aber beim Einstieg geht im Zweifelsfall viel, viel Zeit verloren, bis da jeder seinen "Pip" mit der Magnetkarte gemacht hat.

Da fehlt wirklich etwas: die Wochenkarte, die Monatskarte, die Jahreskarte.
Balmaceda-Allee (avenida Balmaceda), Sicht
                        auf die Wagenbrücke (puente Los Carros)
Balmaceda-Allee (avenida Balmaceda), Sicht auf die Wagenbrücke (puente Los Carros)

Etwas weiter hinten wurde nun eine eigenartige Brücke sichtbar, die ein bogenartiges Dachgerüst ohne Dach hat.
Balmaceda-Allee (avenida Balmaceda), Sicht
                        auf die Wagenbrücke (puente Los Carros),
                        Frontalaufnahme
Balmaceda-Allee (avenida Balmaceda), Sicht auf die Wagenbrücke (puente Los Carros), Frontalaufnahme
Brückenschild der Wagenbrücke "puente
                        Los Carros"
Brückenschild der Wagenbrücke "puente Los Carros"

Nun kommt etwas, was ich noch nie gesehen habe: Gemäss diesem Schild ist die Fussgängerbrücke "Wagenbrücke" nur von 6 bis 22 Uhr geöffnet und wird über Nacht geschlossen. Strassenhandel auf der Brücke sei verboten und wird mit Busse und mit Einzug der Ware bestraft, so der Text des Schildes. Nun, auf der Brücke wurde Flohmarkt veranstaltet. Man sieht, die preussisch anmutenden Hotzenplotz-Gesetze lassen sich oft nicht durchsetzen. Wieso die Brücke aber ein Bogengerüst ohne Dach hat, wurde mir nicht klar.
Die "Wagenbrücke" mit
                        Dachkonstruktion ohne Dach,
                        "Tunnelblick"
Die "Wagenbrücke" mit Dachkonstruktion ohne Dach, "Tunnelblick"
Der Mapocho-Fluss, Sicht abwärts in
                        Richtung Westen
Der Mapocho-Fluss, Sicht abwärts in Richtung Westen

Der Mapocho-Fluss in Santiago war eine etwas wild anzusehende Angelegenheit. Und der Boden bestand aus einem Betonbett. Eine Renaturierung wäre schön.
Der Mapocho-Fluss, Sicht aufwärts in
                        Richtung Osten
Der Mapocho-Fluss, Sicht aufwärts in Richtung Osten

Der Mapocho-Fluss wurde - wie andere Flüsse in Europa auch - kanalisiert und in ein Flussbett gezwängt, und entlang des Flussbetts verlaufen breite, Autobahn-ähnliche Alleen, so wie es auch in Europa verübt wurde: Der Fluss ist vergewaltigt, die Regierung hat die Mäander aufgeschüttet und so "neues Land" gewonnen, und die gesamte Flusswelt mit Bäumen, Sträuchern, Vögeln, Fischen und Fröschen samt den Laichgebieten für Fische und Frösche und den Brutgebieten für Vögel ist verlorengegangen.
Die Recoleta-Brücke
Die Recoleta-Brücke

Der Mapocho-Fluss ist heute - so wie auch die Seine in Paris - durch den Lärm von Autos, Bussen und Lastwagen dominiert.
Die Recoleta-Allee (avenida Recoleta)
Die Recoleta-Allee (avenida Recoleta)


Strassenschilder Recoleta-Allee und
                        Heilige-Maria-Allee
Strassenschilder Recoleta-Allee und Heilige-Maria-Allee

Kacheltrottoirs, Nahaufnahme
Kacheltrottoirs, Nahaufnahme

Diese Klinker-Trottoirs in Santiago de Chile verbreiten immer wieder ein norddeutsches oder holländisches Flair.
Die Recoleta-Brücke und alte
                        Brückengeländer
Die Recoleta-Brücke und alte Brückengeländer

Diese beiden Brückengeländer, von der Promenade und von der Brücke, sind erwähnenswert, denn rund herum wurde bereits vieles abgebrochen.




Das Quartier "Patronato" (barrio Patronato)
Quartier "Patronato" (barrio
                        Patronato), Schild
Quartier "Patronato" (barrio Patronato), Schild

Dieses Quartier befindet sich gleich auf der anderen Seite des Mapocho-Flusses und ist quasi ein riesieges Einkaufszentrum, auch für weniger Verdienende. Die Vielfalt der Produkte bewirkt, dass das Quartier inzwischen auch bei Touristen sehr beliebt geworden ist [web02].
Quartier "Patronato" (barrio
                        Patronato), Schild, Nahaufnahme
Quartier "Patronato" (barrio Patronato), Schild, Nahaufnahme

Alles begann mit der Produktion von Kunsthandwerk durch die dort "angesiedelten" Ureinwohner der Mapuche. Dann gründeten ausländische Händler das Quartier mit dem Schwerpunkt Textilproduktion. Heute ist das Quartier ein Zentrum für Kleider, Accessoirs und Restaurants, Bars und Cafés. Wegen des grossen Publikumsverkehrs  [und scheinbar war das nicht nur Publikum, sondern auch Diebe] musste auch ein Polizeikommissariat eingerichtet werden [web02].
Quartier Patronato, Strassenbild
Quartier Patronato, Strassenbild

Was ich hier vermisst habe, das sind kleine Hotels. Es gab kein Hotel im Patronato-Quartier. Aber Leute haben mir hier gesagt, wo günstige Hotels zu finden sind: bei der U-Bahn-Station Cumming.
Strassenschilder Patronato-Strasse (calle
                        Patronato) und Strasse zur schönen Aussicht
                        (calle Bella Vista)
Strassenschilder Patronato-Strasse (calle Patronato) und Strasse zur schönen Aussicht (calle Bella Vista)

Das Quartier ist auch multikulturell bevölkert u.a. mit Chilenen, Arabern, Koreanern und Peruanern [web03].
Strassenschilder Patronato-Strasse (calle
                        Patronato) und Dardignac-Strasse (calle
                        Dardignac)
Strassenschilder Patronato-Strasse (calle Patronato) und Dardignac-Strasse (calle Dardignac)

Das Patronato-Quartier ist charakterisiert durch wenig Verkehr, gemütliche Häuser, (noch) keine Wolkenkratzer, viele Geschäfte, und Strassencafés.
Patronato-Quartier (barrio Patronato),
                        Strassenbild
Patronato-Quartier (barrio Patronato), Strassenbild
Künstlerisches Krokodil an einem
                        Geschäftseingang
Künstlerisches Krokodil an einem Geschäftseingang

Phantasie hat im Patronato-Quartier einen grossen Stellenwert. Schöpferische Energie ist hier immer willkommen. Das gilt auch für Musikclubs, kleine Konzerte, kleine Theater, Sprachkurse etc.
Patronato-Quartier, Strassenrestaurant
Patronato-Quartier, Strassenrestaurant

In einem der Strassenrestaurants gabs dann was zu essen, hier mit Stühlen, die auch aus Wien stammen könnten.
Ein roter Stadtbus fährt durch das
                        Patronato-Quartier
Ein roter Stadtbus fährt durch das Patronato-Quartier

Und manchmal ist ein Stadtbus von Santiago auch rot mit einem weissen Querstreifen, aus irgendwelchen Gründen. Der schlechte Witz beim Busverkehr in Santiago ist nur, dass es keine einzige Karte mit dem Liniennetz des Busverkehrs zu kaufen gibt, und dass keine Billetautomaten und keine Wochenkarten, Monatskarten oder Jahreskarten existieren, und die Leute können nur mit der Magnetkarte Bus fahren, die man aber nur an U-Bahnstationen oder an speziellen Orten kaufen kann. Und so fallen alle spontanen Entschlüsse, einmal den Bus zu nehmen, weg, und viele Busse fahren in Santiago praktisch leer durch die Gegend so wie hier. Das nennt man dann die Desorganisation des öffentlichen Verkehrs und die Politik fährt Auto und fragt sich, warum die Busse leer sind. Traurig, traurig...




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Quellen
[web01] http://de.wikipedia.org/wiki/Bernardo_O’Higgins
[web02] http://www.santiagodechile.com/barrio_patronato_de_santiago_de_chile_1.html
[web03] http://es.wikipedia.org/wiki/Barrio_Patronato


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