aus: María Espósito:
Mapuche-Legenden (Maputsche; orig.: Leyendas Mapuches);
in: Mapuche-Spanisch-Wörterbuch; mythologische Personen;
indigene Themen aus Patagonien; ursprüngliche Namen;
Legenden (orig.: Diccionario Mapuche mapuche-español /
español-mapuche; personajes de la mitología; toponimia
indígena de la Patagonia; nombres propios del pueblo
mapuche; leyendas); Editorial Guadal S.A., 2003; ISBN
987-1134-51-7
Zusammenfassungd der Legende: Der Domuyo-Berg (cerro
Domuyo) will nicht, dass man ihn besteigt und verteidigt
sich, indem er stetig Steine hinunterwirft und Regen- und
Schneefälle produziert. Aber der Berg hat ein Geheimnis:
Eine Blondine sitzt oben auf dem Berg und wird von Tieren
beschützt.
<Die imponierende Grösse des Domuyo-Bergs bewirkte immer
eine überraschende Wirkung und die Bewunderung aller, die
ihn länger anschauten. Ausserdem sind da einige Geschichten,
die eher Aberglauben sind, und dann wurden diese Geschichten
von den Sammlern zusammengestellt und eine Legende daraus
gemacht.
Gemäss der örtlichen Bevölkerung, die schon seit langer Zeit
dort wohnen, regt sich der Berg immer wieder auf (S.261),
jedes Mal, wenn sich die Präsenz eines Försters ankündigt,
der die Absicht hat, ihn zu Fuss oder mit dem Pferd zu
besteigen. Die Wut des Domuyo-Bergs wird dann
offensichtlich, und er wirft dann mit grossen Felsbrocken
und es ziehen von einem Moment auf den anderen grosse Stürme
mit Regen und Schnee herauf. Es ist also praktisch
unmöglich, dass jemand solche Vorfälle und Wetterumstürze
aushält. Jemand, der den Mut dazu hat, den Berg trotzdem zu
erklimmen, würde sicher schon beim Versuch daran sterben.
Nun, die Aktivität des Berges erklärt sich daraus, dass er
mit aller Eifersucht den Zugang dazu verhindern will, was
sich da auf dem Berg befindet: Oben auf dem Berg bei einer
Lagune trifft man auf blonde, schöne Frau, die sich mit
einem goldenen Kamm kämmt. Die Blondine wird konstant von
einem Stier und von einem Fohlen bewacht, dessen Fell sogar
leuchtet. Der Stier ist derjenige, der die Steine schmeisst,
und das Pferd, das - mit seinem Herumlaufen und mit seinem
Schnauben - die Stürme provoziert.>
(S.262)