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Geschichte der Mapuche 1: Inkas und Spanier - Expansion in die Pampa und nach Patagonien

Die Ursprungsregion - Inkas - Spanier - Handel - Anpassungen - die Mapuche-Expansion in die Pampa und nach Patagonien - Produktion und Handel - Handel und Krieg

(Maputsche)

Karte des
                        Mapuche-Territoriums im heutigen Chile 1540 (bis
                        zum Illapel-Tal), 1641 und 1880 (bis zum
                        Bio-Bio-Fluss) und 2003 (bis Angol).
Karte des Mapuche-Territoriums im heutigen Chile 1540 (bis zum Illapel-Tal), 1641 und 1880 (bis zum Bio-Bio-Fluss) und 2003 (bis Angol) [1].
Andenhirsch
                        (huemul)
Andenhirsch (huemul) [5]

übersetzt und präsentiert von Michael Palomino (2011)

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aus: María Espósito: Mapuche-Legenden (orig.: Leyendas Mapuches); in: Mapuche-Spanisch-Wörterbuch; mythologische Personen; indigene Themen aus Patagonien; ursprüngliche Namen; Legenden (orig.: Diccionario Mapuche mapuche-español / español-mapuche; personajes de la mitología; toponimia indígena de la Patagonia; nombres propios del pueblo mapuche; leyendas); Editorial Guadal S.A., 2003; ISBN 987-1134-51-7


Inkas und Spanier

Die Mapuche zwischen dem Illapel-Tal und der Insel Chiloé

Im 16. Jh. lebten die Mapuche in dem Gebiet, das die Besetzer Arauco oder Araukanien nannten. Dies bezog sich auf die Gebiete zwischen dem Illapel-Tal im Norden und der Chiloé-Insel im Süden. Heute sind diese Gebiete ein Teil Chiles.

Das ursprüngliche Mapuche-Gebiet begann also 281 km nördlich des heutigen Santiago und erstreckte sich bis zur Insel Chiloé [web01].


Karte des Mapuche-Territoriums im
                          heutigen Chile 1540 (bis zum Illapel-Tal),
                          1641 und 1880 (bis zum Bio-Bio-Fluss) und 2003
                          (bis Angol).
Karte des Mapuche-Territoriums im heutigen Chile 1540 (bis zum Illapel-Tal), 1641 und 1880 (bis zum Bio-Bio-Fluss) und 2003 (bis Angol) [1].


Zuerst kamen die Inkas, dann die Spanier, aber die Verteidigung war stark

Die Spanier kämpften in diesen Jahren hart um die Besetzung der Araukanier zu vollenden, aber sie konnten dieses kriegerische und hartnäckige Volk nicht dominieren. Vorher waren bis ins 15. Jh. die Inkas das Land der Mapuche eingedrungen, und scheinbar haben sie in den nördlichen Gebieten auch ihre Herrschaft ausgeübt, obwohl keine Übernahme ihrer Kultur stattfand (S.230).

Die Inka-Keramik wurde übernommen, mehr eigentlich nicht (S.236).

Handel mit den Europäern - die Mapuche übernehmen das Pferd, züchten Kühe und Schafe - Handel mit den Stämmen in Patagonien und Auswanderungen nach Patagonien

Sicher ist, dass schon im 16. Jh., innerhalb des Hin und Her der Angriffe und Gegenangriffe, sich zwischen beiden Seiten, den Weissen und den Ureinwohnern, ein gut laufender Handel entwickelte. Die Mapuches übernahmen schnell das Pferd, das Pferd wurde bald unverzichtbar, und sie übernahmen auch die Rinder- und Schafzucht. Sie besorgten sich die Kühe und die Schafe durch Schnellangriffe ("malones", [web02]) gegen die Weissen. Ausserdem begannen sie mit den Stämmen auf der anderen Seite der Bergkette (Cordillera) einen Tauschhandel. Immer wieder drangen einige Gruppen auch in die Pampa und nach Patagonien vor auf der Suche nach Vieh und Handelswaren. Ab dem 18. Jh. etablierten sich dann viele der Stämme definitiv in den Gebieten, die heute Teile Argentiniens sind (S.230).

Karte mit dem Mapuche-Territorium
                in Chile und Argentinien
Karte mit dem Mapuche-Territorium in Chile und Argentinien [2]

Die Geschehnisse auf der anderen Seite der Bergkette (Cordillera)

Mapuches kolonisieren die Pampa und Patagonien mit Handel - "Araukanisierung" der Pampa und des Nordens von Patagonien

Auf dem Gebiet, das heute Argentinien heisst, waren viele Ureinwohnervölker, die sich von den Mapuche unterschieden. Trotzdem passten sich die Bevölkerungen im Norden von Patagonien und in der Pampa allmählich den Mapuche an und übernahmen Gebräuche der Mapuche. Und als diese sich in der Region niederliessen, übernahmen einige der Völker - wie z.B. die Pehuenches - sogar die Mapuche-Sprache, das (S.230)

Mapudungun, und dann auch viele Elemente ihrer Kultur. Die Sprache wurde seit der Blüte des Handels von der einen zur anderen Bergseite immer mehr benutzt. Wie das Englisch in unseren Zeiten [im 20. Jh.], so wandelte sich das Mapudungun in eine bekannte Sprache, um mit den Spaniern und mit Ureinwohnergruppen zu verhandelt, zum Warenaustausch, und um sich mit den ["christlichen"] Missionaren zu verständigen, die immer mehr die Region terrorisierten.

Karte mit den
                        Mapuches in der Ebene und den Pehuenches in der
                        hohen Sierra Karte mit den Mapuches in der Ebene und den Pehuenches in der hohen Sierra [3]

Insgesamt sind hier anzutreffen Picunche (im Norden), Lafkenche (an der Pazifikküste), Mapuche (Region Temuco), Pehuenche (östlich von Temuco in der hohen Sierra), Puelche (östlich von Valdivia in der hohen Sierra), und die Huilliche (südlich von Valdivia).

Um gemeinsam eine Sprache zu haben, wurden auch die religiösen Glaubensarten vermischt, die Schilderungen und die Traditionen.

Und auch die Mapuches passten ihre Bräuche an, denn das Leben in einer Ebene war doch sehr verschieden von dem, was sie bisher kannten. Sie passten ihren Hausbau an, ihre Kleidung, ihre Jagdwaffen und andere Bräuche, und sie übernahmen dabei Gewohnheiten und Technologie der ansässigen Völker. Dieser Prozess der Vermischung der kulturellen Aspekte der Völker von Araukanien mit den Völkern der Pampa und des Nordens von Patagonien ist als Araukanisierung bekannt.

Die Gemeinschaften, die sich nun erst seit Kurzem dort niedergelassen hatten, wurden gemäss dem Ort benannt, wo sie wohnten: Apfelbäume ("manzaneros", jene, die bei der Neuquinea-Cordillera wohnten), Salzwerker ("salineros"), die in den Salinen der Pampa waren, usw. (S.231).


Produktinon und Warenaustausch

Die Mapuches mit Fisch, Meeresfrüchten, Pflanzen und Vieh, das aus Europa importiert ist

Die Mapuches waren ursprünglich ein Volk der Jäger und Sammler, das nur eine kleine Landwirtschaft kannte.

Je nachdem, an was für Orten sie wohnten, konnten sie über gewisse Produkte verfügen. In Chile waren die Mapuche an den Küsten natürlich Fischer und fischten Fisch und Meeresfrüchte. In den Berggebieten wurden Waldpflanzen gesammelt (von Pinienkernen bis zu Obst) und ebenso Pilze. Ausserdem jagten sie Guanacos und Andenhirsche (huemul).

Guanaco [4]
Guanaco [4]
Andenhirsch
                        (huemul)
Andenhirsch (huemul) [5]

In alten Zeiten züchteten sie auch Lamas, die (S.231)

dann durch die Schafe ersetzt wurden. Von den Spaniern übernahmen sie das Pferd, die Kühe, die Hühner und die Enten, ausserdem auch die Schweine. Die verschiedenen Völker tauschten mit den Mapuche die typischen Produkte ihrer Gebiete.

Wenn die Mapuche nach Argentinien umzogen, profitierten sie von dem, was die Erde in dieser neuen Zone hergab, wie z.B. die Äpfel in Neuquén. Sie blieben bei der Jagd und betrieben Landwirtschaft. Sie zogen Mais, Quinua (Blätter und Samen), Kartoffeln, Kürbis, Bohnen, Gerste und Weizen (S.232).

Karte mit den heutigen Staaten
                Chile und Argentinien und den argentinischen Provinzen
                Neuquén, Río Negro, Chbut, Santa Cruz und Feuerland
Karte mit den heutigen Staaten Chile und Argentinien und den argentinischen Provinzen Neuquén,
Río Negro, Chbut, Santa Cruz und Feuerland [6]

Handel und Krieg

Weniger Wild - und die Spanier verschieben die "weisse Grenze" immer mehr nach Süden - die Mapuches greifen spanische Farmen an, die auf ihren Territorium liegen

Im 18. Jh. kontrollierten die Mapuches den Viehhandel, der sich von der Pampa über die Pässe der Bergkette bis ins heutige Chile abspielte. Aber in dieser Zeit begann die Verknappung des Wilds ("ganado cimarrón", Haustiere, die noch wild waren und entliefen [web03]), und gleichzeitig wurde die "weisse" Grenze jedes Mal mehr auf das Ureinwohnergebiet geschoben. Also begannen die Ureinwohner, grosse Schnellangriffe (malones [web02]) zu veranstalten, Angriffe auf Dörfer oder Landgüter, wo die Mapuche durch ihre Überlegenheit das Vieh raubten und Gefangene machten. Die [weissen] Frauen vor allem wurden als wertvoll erachtet und wurden später die Ehefrau irgendeines Ureinwohners (S.232).

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Quellen

[web01] Illapel: http://es.wikipedia.org/wiki/Illapel
[web02] malones: http://es.wikipedia.org/wiki/Malón
[web02] http://es.wikipedia.org/wiki/Cimarrón

Fotoquellen
[1] Karte des Mapuche-Territoriums in Chile: http://losindigeasenlacolonia.blogspot.com/2010/05/mapas.html
[2] Karte des Mapuche-Territoriums in Chile und in Argentinien: http://nuevomundo.revues.org/2405
[3] Karte mit Mapuche und Pehuenche: http://elblocdelafranylaly.blogspot.com/
[4] Guanaco: http://de.wikipedia.org/wiki/Guanako
[5] Andenhirsch (huemul): http://www.profesorenlinea.cl/fauna/Huemul.htm
[6] Karte Chile-Argentinien Neuquén, Rio Negro, Chubut: http://patagonialsur.wordpress.com/mapa-de-la-patagonia/


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