Allgemeine Angaben über
Ciudad Bolivar
Ciudad Bolivar (Bolivarstadt) hat ein riesiges Potenzial,
das aber wegen Intrigen nicht ausgeschöpft wird.
Polizei ist kaum vorhanden
Die gesamte Bevölkerung von Ciudad Bolivar hat Angst vor
kriminellen Banden und Polizei ist kaum vorhanden, weil die
Stadt einen Bürgermeister (Victor Fuemayor) gewählt hat, der
nicht der Partei des maoistischen Diktators Hugo Chavez
entspricht: Chavez hat die Macht, Polizei zu schicken, und
in "unliebsame" Städte schickt er eben keine. Dabei war
vorher 8 Jahre lang ein Chavez-freundlicher Bürgermeister an
der Regierung, der aber kaum etwas in der Stadt gemacht hat,
so dass der Wechsel des Bürgermeisters nur logisch
erscheint.
Die hohe Kriminalität in
Ciudad Bolivar - Ladenschluss zwischen 17 und 18 Uhr
Angeblich ist Ciudad Bolivar von einer grossen Kriminalität
in der Nacht betroffen, so dass die Geschäfte bereits
zwischen 17 und 18 Uhr schliessen und die Altstadt am Abend
wie ausgestorben ist, denn auch der öffentliche Verkehr hat
um 18:30 seinen letzten Bus. Von dieser angeblich grossen
Kriminalität habe ich aber nichts gesehen. Sie scheint
ausschliesslich in den Aussenquartieren stattzufinden, die
heute "Rote Zone" sind. Auch Apotheken schliessen um 18 Uhr
und es gibt in Ciudad Bolivar keine einzige Apotheke, die in
der Nacht geöffnet ist. Leute, die in der Nacht dringend
medizinische Hilfe einer Apotheke benötigen, müssen bis zum
nächsten Morgen warten.
Geschäfte, die bis 20 Uhr offen haben, sind die absolute
Ausnahme, und sie haben dann auch kaum noch Kunden.
All dies war vor der Präsidentschaft von Hugo Chavez NICHT
so, sondern vor 10 Jahren herrschte noch absolute Sicherheit
mit viel Touristen und man konnte noch gemütlich den Abend
im Stadtzentrum und am Fluss Orinoco geniessen. Dies ist
heute alles nicht mehr möglich, sondern das gesamte
Nachtleben ist "abgestellt", weil die kriminellen Banden die
Nacht regieren und sich die grosse Mehrheit von den
kriminellen Banden terrorisieren lässt. Durch die fehlende
Sicherheit und das fehlende Nachtleben gehen 1000e
Arbeitsstellen verloren. Wenn dies die kriminellen Banden
sehen würden, könnten sie ja im Nachtleben arbeiten, statt
kriminell zu sein.
Nachtleben wird zum
Tagleben
Da ein Nachtleben in Ciudad Bolivar komplett fehlt, machen
es sich einige Ladenbesitzer zum Spass, den ganzen Tag über
die Promenade mit lauter Discomusik zu beschallen.
Es fehlen Glühbirnen
Und es fehlen auch Glühbirnen: Kaputte Strassenlampen werden
nicht mehr ersetzt, weil der Stadt das Geld fehlt und beim
Stromproduzenten Schulden hat. Hugo Chavez lässt den
Anti-Chavez-Bürgermeister einfach ohne Geld. Und somit
bleiben in Ciudad Bolivar ganze Strassenzüge in der Nacht
ohne Beleuchtung.
Kubanische Einheiten zur
medizinischen Versorgung in den Aussenquartieren sind
geschlossen
In Städten mit einer hohen Kriminalität wie Ciudad Bolivar
ist es so, dass die Kubanischen Einheiten ("módulos
cubanos") für die ärztliche Grundversorgung in den
Aussenquartieren kaum noch vorhanden sind, denn die
kriminellen Banden haben auch vor den Kubanern keinen Halt
gemacht und haben die Kubanischen Einheiten beraubt und
überfallen. Somit haben viele Kubanische Einheiten in
Aussenquartieren von Ciudad Bolivar geschlossen, weil die
kubanischen Ärzte nicht an Orten mit solch brutaler
Kriminalität arbeiten wollen und auch nicht Opfer werden
wollen.
Ruinen werden besetzt
In Ciudad Bolivar stehen viele Häuser leer und Leute, die
investieren würden, kommen nicht. Stattdessen besetzen
Obdachlose die leeren Häuser, die oft nur noch Ruinen sind.
Eine Enteignungspraxis verhilft den Obdachlosen und
Vertriebenen ("damnificados") zu neuem Grundeigentum.
Banken in Ciudad Bolivar
Das Bankensystem in Venezuela scheint sehr ineffizient. Die
Stadt Ciudad Bolivar ist davon besonders betroffen und die
Leute müssen am Bankschalter schätzungsweise bis zu einer
Stunde Schlange stehen.
Gleichzeitig herrschen Geldwechsler über gewisse
Trottoirabschnitte und greifen systematisch Ausländer an,
indem sie die Ausländer mit Rufen "dólares dólares"
terrorisieren.