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Perú: Regenwaldzerstörung

Wie die peruanische Regierung durch Industrialisierung, Korruption, ausländische Firmen und Ausbeutung den Regelwald zerstört

Meldungen

präsentiert von Michael Palomino

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In den peruanischen Amazonasgebieten werden grosse Öl- und Gasvorkommen vermutet, die Präsident Alan Garcia von ausländischen Firmen erschliessen lassen will. Dagegen wehren sich die Indiovölker in den Dschungelprovinzen, die sich zudem in ihren verfassungsmässig garantierten Mitspracherechten übergangen fühlen. Die Lage ist seit Wochen angespannt, Garcia verhängte am 9. Mai in vier Provinzen den Ausnahmezustand.

Tränengas auf Indios

Am Freitag blockierten rund 5.000 Indios eine Dschungelstrasse in dem Gebiet Curva del Diablo. Indioführer sagten, die Polizei habe aus Hubschraubern Tränengas abgeworfen und auf die Demonstranten geschossen. Die Polizei erklärte dagegen, die Indios hätten Polizisten mit Schusswaffen angegriffen. Unabhängige Informationen über die Zusammenstösse gab es nicht - Journalisten haben kaum Zugang in die entlegene Region.

Die Behörden verhängten am Freitagabend eine Ausgehsperre in dem betroffenen Gebiet. 36 Personen seien festgenommen worden. Innenministerin Mercedes Cabanillos sagte, die Indios hielten 38 Polizisten in einer Einrichtung der staatlichen Ölgesellschaft Petroperu als Geiseln. Garcia warf Indioführer Alberto Pizango vor, den Widerstand gegen die Erschliessung von Öl- und Gasvorkommen auf eine «kriminelle Ebene» geführt zu haben.

Der peruanische Polizeichef José Sanchez Farfan sagte, die Demonstranten hätten auch Regierungsgebäude in Brand gesteckt. An einer Stelle sei eine Gruppe von sechs bis acht Beamten von tausenden Indianern umzingelt und getötet worden - einige mit Speeren. Ministerpräsident Yehude Simon sagte in Lima: «Man kann nicht sagen, dass die Indios die Opfer waren.»


Katholische Bischöfe nennen Indio-Kritik gerechtfertigt

Indioführer Servando Puerta erklärte dagegen, unter den 25 getöteten Demonstranten seien drei Kinder. Der Ombudsmann der Regierung sagte, er könne nur den Tod von fünf Indios bestätigen.

Pizango wies den Vorwurf zurück, Demonstranten hätten Polizisten getötet. Die Demonstranten seien unbewaffnet gewesen, sagte der Präsident der Interethnischen Entwicklungsvereinigung des Peruanischen Dschungels. Er forderte internationale Menschenrechtsgruppen auf, einzuschreiten.

Langandauernde Proteste

Die Indios protestieren seit April gegen die von Garcia erlassenen Verfügungen zur Erschliessung ihres Landes und der Ausbeutung der Bodenschätze. Die Ureinwohner werfen dem Präsidenten vor, nicht mit ihnen in redlicher Absicht über die Verträge gesprochen zu haben, die 30.000 Indios in sechs Amazonas-Provinzen betreffen. Damit habe er gegen die peruanische Verfassung und internationales Recht verstossen, kritisieren sie. Die katholischen Bischöfe in Peru veröffentlichten im vergangenen Monat eine Erklärung, in der sie die Kritik der Indios als gerechtfertigt bezeichneten. Garcia hat erklärt, das Gesetz sei für die Entwicklung Perus nötig.

Wegen der Proteste stoppte Petroperu am 26. April den Öltransport durch eine Pipeline in den Dschungelgebieten im Norden. Dadurch sei ein Schaden von 448.000 Dollar (316.000 Euro) entstanden, teilte Petroperu mit.

Quelle: AP>

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<Zehn Tage nach den blutigen Auseinandersetzungen zwischen Indianern und Sicherheitskräften in Peru ist die Regierung in Lima offenbar zu Zugeständnissen an die Ureinwohner bereit.

Regierungschef Yehude Simon bot am Montag an, zwei umstrittene Dekrete zur Ressourcen-Nutzung im Amazonas-Regenwald vollständig aufzuheben. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll bereits am Dienstag im Parlament beraten werden.

35 Tote um Dekrete zu annullieren

Umweltminister Antonio Brack sagte, die Regierung habe so weit wie möglich eingelenkt, um den Frieden wiederherzustellen. Die Ureinwohner-Organisation AIDESEP kritisierte, dass die Regierung erst spät gehandelt habe.

Im April hätten die Dekrete noch als «unantastbar» gegolten, «35 Tote später» seien sie nun annullierbar. Die Organisation forderte Simon zum Rücktritt auf.

Abholz-Dekrete

Die Ureinwohner in der Amazonas-Region im Nordosten des Landes protestieren seit Monaten gegen mehrere Dekrete von Präsident Alan García, mit denen die Regierung die Erschliessung des Gebiets für Erdölbohrungen, Abholzungen und Landwirtschaft erleichtern will.

In der vergangenen Woche hatte die Regierung bereits zwei der umstrittenen Dekrete ausgesetzt. Ureinwohner und die Opposition forderten jedoch die vollständige Aufhebung der Gesetze.

Quelle: SDA/ATS>

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19.6.2009: Die Gesetze zur Regenwaldzerstörung in Bagua werden annulliert


<Der peruanische Kongress hat zwei von Indios kritisierte Erlasse zur Erschliessung der Öl- und Gasvorkommen im Amazonasgebiet zurückgenommen. Den Ureinwohnern zufolge hätten sie die Ausbeutung ihres Landes durch ausländische Unternehmen ermöglicht.

Die Abgeordneten votierten mit 82 zu 14 Stimmen für die Aufhebung der umstrittenen Erlasse, die zu den schwersten Unruhen in dem südamerikanischen Land seit dem Vorgehen gegen die Guerillaorganisation Leuchtender Pfad vor zehn Jahren geführt hatten.

Auf einer Pressekonferenz nach der Abstimmung am Donnerstag rief Indioführerin Daysi Zapata Aktivisten auf, die seit April auf Flüssen und Strassen im Dschungel errichteten Blockaden abzubauen. «Dies ist ein historischer Tag für Ureinwohner, denn er zeigt, dass unsere Forderungen und unsere Kämpfe gerecht waren», sagte Zapata, die Vizepräsidentin der Konföderation von Amazonasindianern. Zapata und der Oppositionspolitiker Freddy Otarola riefen die Regierung auf, nun auch noch sieben weitere umstrittene Erlasse zurückzunehmen.

Die Proteste der Ureinwohner gegen die geplante Erschliessung der Öl- und Gasvorkommen im Amazonasgebiet eskalierten am 5. Juni. Bei den Zusammenstössen zwischen demonstrierenden Indios und der Polizei wurden unbestätigten Angaben zufolge mehr als 50 Menschen getötet, darunter 24 Polizisten.

Präsident Alan García hatte lange erklärt, die Erlasse seien für die Entwicklung der Urwaldregion nötig. In dem Gebiet werden grosse Öl- und Gasvorkommen vermutet, die der Staatschef von ausländischen Firmen erschliessen lassen will. Am Mittwoch räumte er «eine Reihe von Fehlern» ein und entschuldigte sich dafür, dass er im Vorfeld die Indioführer nicht konsultiert habe.

Quelle: AP>

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Fotoquellen

6.6.2009
-- Zusammenstoss Provinz Bagua: http://www.20min.ch/news/ausland/story/21582032
-- Karte Provinz Bagua: http://qu.wikipedia.org/wiki/Bagua_pruwinsya


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