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Reise Oxapampa-Lima 02: Sierra

Acobamba - Tarma - La Oroya - Pucará - Morococha - Bergbau ohne Umweltschutz und die Dauerschäden

Acobamba, Ortseinfahrt mit Berg (01)  Landwirtschaftliche Ebene (03)  Tarma, Ortsdurchfahrt  Der Fluss, die grüne Pipeline und das Kalksteingebirge
            (01)
Das Plakat der Kampagne über die "Bleikinder"
            ("Niños de plomo")  Sicht auf das Tal mit Brücke (02)  Pucará bei Morococha mit der roten Kirche  Minensiedlung Morococha (04), die Zackenberge

Seit Mitte 2014 steht die Schmelze in La Oroya still [web33].

von Michael Palomino (2009 / 2017)
Fotos vom Oktober 2008

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Auf dem Weg nach Tarma
Sicht auf einen Berggrat
Sicht auf einen Berggrat

Die Strecke war nicht mehr sonderlich steil...
Karte 01: Die Strecke
                      Acobamba-Tarma-La-Oroya
Karte 01: Die Strecke Acobamba-Tarma-La-Oroya

Acobamba, Ortseinfahrt mit Berg (01)
Acobamba, Ortseinfahrt mit Berg (01)

Acobamba liegt auf 2940 m über Meer [web1]. Der Berg im Hintergrund ist nun schon ziemlich imposant. Auf dem Berg ist eine weisse Schrift "SM" angebracht. Was das wohl zu bedeuten hat?

Auch der Betonturm mit dem "christlichen" Kreuz scheint auffällig, ein Kirchturm ohne Kirche, und auch ohne Wohnhäuser rund herum. Komisch.
Acobamba, Ortseinfahrt mit Berg (02)
Acobamba, Ortseinfahrt mit Berg (02)

Hier wurde eine Umgestaltung der Strasse vorgenommen, eine Baustelle im Industriegelände.
Acobamba, Restaurant
Acobamba, Restaurant

Das Colectivo fuhr natürlich so schnell wie möglich durch die Stadt, und vom Zentrum konnte man nichts sehen. Das Foto vom Park stammt von jemand anders aus www.flickr.com:
Acobamba, Park mit dem Berg im
                            Hintergrund
vergrössernAcobamba, Park mit dem Berg im Hintergrund [1]

Acobamba, Frau mit Baby auf dem Rücken
Acobamba, Frau mit Baby auf dem Rücken

Diese praktische Art, ein Baby in einem Tragetuch auf dem Rücken zu tragen, erspart den Eltern viele Ausgaben wie Kinderwagen oder lästiges Geschrei, wenn das Kleinkind nicht mehr laufen will. Viele Peruaner im Urwald und an der Küste aber meinen, diese effiziente Methode mit dem Tragetuch sei doch "nur" für Leute aus der Sierra, und deswegen machen das die Mütter an der Küste und im Urwald nicht. Das heisst: Der Rassismus gegen die Menschen in der Sierra blockiert die Menschen an der Küste und im Urwald, das effiziente Tragetuch einzuführen...

Antalcoma, Ortsschild
Antalcoma, Ortsschild
Antalcoma, Karosseriewerkstatt
Antalcoma, Karosseriewerkstatt


Antalcoma-Tarma

Überlandstrasse, Dreiradtransporter
Überlandstrasse, Dreiradtransporter

Solche Dreiradtransporter haben in Peru eine grosse Tradition, wo ärmere Leute leben. Ich persönlich frage mich dabei aber immer, wie man ein solches Gefährt steuern kann, wenn die Ladung vor dem Fahrer die Sicht versperrt. Die Peruaner schaffen das...
Haus ohne Dach am der Strasse
Haus ohne Dach am der Strasse

Auch die landwirtschaftliche Ebene nach Antalcoma erstreckte sich über viele Kilometer. Auf dem Weg lag hier ein Haus ohne Dach, wie es so viele in Peru gibt.

Die Berge wurden nun immer kahler, wie man sieht. Bergbauregionen waren nun nicht mehr weit - und die Folgen auch nicht.
Landwirtschaftliche Ebene
                                  zwischen Antalcoma und Tarma (01)
Landwirtschaftliche Ebene zwischen Antalcoma und Tarma (01)
Landwirtschaftliche Ebene
                                  zwischen Antalcoma und Tarma (02)
Landwirtschaftliche Ebene zwischen Antalcoma und Tarma (02)
Landwirtschaftliche Ebene
                                  zwischen Antalcoma und Tarma (03)
Landwirtschaftliche Ebene zwischen Antalcoma und Tarma (03)

Landwirtschaftliches Gelände, von einer
                        Mauer abgegrenzt (01)
Landwirtschaftliches Gelände, von einer Mauer abgegrenzt (01)
Landwirtschaftliches Gelände, von einer
                        Mauer abgegrenzt (02)
Landwirtschaftliches Gelände, von einer Mauer abgegrenzt (02)
Lastwagen hinter einem Sandhaufen und Sicht
                        auf Berge
Lastwagen hinter einem Sandhaufen und Sicht auf Berge
Landwirtschaftliche Ebene und Sicht auf
                        Berge
Landwirtschaftliche Ebene und Sicht auf Berge

Tarma
Tarma, paso del lugar
Tarma, Ortsdurchfahrt

Das Colectivo fuhr wieder nur durch Aussenquartiere, so schnell wie möglich durch Tarma. Vom Zentrum haben wir nichts gesehen.

Tarma, das Zentrum mit Palme und Sicht
                          auf den bewohnten Hausberg
Tarma, das Zentrum mit Palme und Sicht auf den bewohnten Hausberg [10]

Tarma mit 39.000 Einwohnern (2005) liegt auf 3053 m über Meer, ist die Hauptstadt der Provinz Tarma, ist Bistumssitz, und Ketschua ist hier üblich. Die Inkas unterwarfen in der Region des heutigen Tarma das Volk der Taruma (oder Tarama (Ketschua), deutsch: "stur"). Gegründet wurde Tarma dann durch die spanisch-rassistischen Kolonialisten im Jahre 1538 als "christliche" Garnisonsstadt. Durch den Bergbau in anderen Andenstädten verlor Tarma dann seine Zentrumsfunktion als Andenstadt [web2]. Im Gegenzug hat Tarma keinerlei Verschmutzung durch die Bergbauindustrie [web8].

In Tarma sind auch Aussenstellen der Universitäten Carrión und Huancayo. Die Wirtschaft liefert Gemüse und Blumen nach Lima, und Kartoffeln für ganz Peru. Der Grosshandel von Tarma (Mercado mayorista) ist Umschlagplatz für den Handel zwischen der Sierra und dem Urwald. Ausserdem ist das Zementwerk "Cemento Andino" für ganz Peru bedeutend. Der Tourismus steckt noch in den Kinderschuhen. Bergbau ist in Tarma unbedeutend [web2].

Das Klima von Tarma ist gemässigt und halb-trocken. Die Umgebung war früher stark bewaldet. Rodungen für den Bergbau haben die Landschaft stark verändert, und die Berge laufen Gefahr, nackt und kahl zu werden. Aufforstungsprogramme zuerst mit Eukalyptus und dann Caesalpinien sind am Laufen, wobei der Eukalyptus mit seinem hohen Wasserkonsum und dem dadurch provozierten Absinken des Grundwasserspiegels nicht mehr angepflanzt wird [web2].

Das Colectivo brauchte neuen Treibstoff, und die Passagiere kauften sich beim Laden um die Ecke neues "Futter".

Bis heute hat die Stadt Tarma immer noch einen spanisch-kolonialen Ritter in seinem Wappen [web3]. Vielleicht wird dieser Rassismus ja einmal beseitigt?

Tarma, Wappen mit spanisch-rassistischer
                          Ritterrüstung
vergrössernTarma, Wappen mit spanisch-rassistischer Ritterrüstung [2]

Tarma, Häuserreihe
Tarma, Häuserreihe

Tarma, Friedhofseingang
Tarma, Friedhofseingang

Tarma, Tankstelle (01)
Tarma, Tankstelle (01)

Tarma, Tankstelle (02), Sicht auf Berge
Tarma, Tankstelle (02), Sicht auf Berge

Tarma-La Oroya

Landwirtschaftliche Ebene bei Tarma
Landwirtschaftliche Ebene bei Tarma

Auch bei Tarma war noch die Landwirtschaftsebene, aber wir fuhren nun höher in die Berge.

Berge bei Tarma (01)
Berge bei Tarma (01)

Es ist anzunehmen, dass alle diese Hügel einmal bewaldet waren...
Berge bei Tarma (02)
Berge bei Tarma (02)

... und dann wurde all der Wald für die Schmelzöfen der Metallgewinnung im Bergbau abgeholzt, bevor es die Eisenbahn gab und Erdöl oder Erdgas der Brennstoff für die Verhüttung wurde.
Anstieg und Berge zwischen Tarma und La
                        Oroya
Anstieg und Berge zwischen Tarma und La Oroya

Wir danken der Bergbauindustrie für die Waldvernichtung. Man könnte die Waldvernichtung durch den Bergbau auch als Wald-Holocaust bezeichnen...
Sierra-Dorf zwischen Tarma und La Oroya
Sierra-Dorf zwischen Tarma und La Oroya

In Europa liess die Bergbauindustrie den Wald immer wieder neu nachwachsen. Scheinbar war dies hier in den hohen Anden nicht möglich: Wenn der Wald einmal abgeholzt war, wuchs kein Wald mehr nach. Die Böden sind scheinbar zu mager.
Hoch-Prärie der Sierra
Hoch-Prärie der Sierra

Die Landschaft hat sich in eine karge Prärie verwandelt.
Weiler in der Hoch-Prärie mit Käseverkauf
Weiler in der Hoch-Prärie mit Käseverkauf

Hier war alles einmal Wald...
Ruine
                        an der Strasse
Ruine an der Strasse

... heute sind nur noch Ruinen da und ein paar Schafherden.
Hoch-Prärie, Passhöhe
Hoch-Prärie, Passhöhe

Auf dem Scheitel verliessen nun die Provinz Tarma...
Fahrt abwärts ins nächste Tal
Fahrt abwärts ins nächste Tal

... und befanden uns nun in der Provinz Yauli.
Das Tal mit Strasse, Fluss und Eisenbahn
Das Tal mit Strasse, Fluss und Eisenbahn
Steppenberge
Steppenberge

Bevor es den Bergbau gab, war hier alles Wald...
Grasberge
Grasberge
Strasse und grüne Pipeline (01)
Strasse und grüne Pipeline (01)

Die Pipeline lässt auf grössere industrielle Aktivitäten schliessen.
Strasse und grüne Pipeline (02)
Strasse und grüne Pipeline (02)
Weiler und Kalksteinberge im Hintergrund
Weiler und Kalksteinberge im Hintergrund

Nun änderten sich schlagartig die Struktur der Berge. Nackte Berge wurden nun "normal", hier ein Kalksteingebirge.
Das Kalksteingebirge
Das Kalksteingebirge

Es sind die Gebirge, die uns das Minen-Zentrum La Oroya ankündigen.
Der Fluss, die grüne Pipeline und das
                        Kalksteingebirge (01)
Der Fluss, die grüne Pipeline und das Kalksteingebirge (01)

Das Foto sieht so "idyllisch" aus, aber La Oroya und die Arbeit in den Minen ist gar nicht idyllisch.
Der Fluss, die grüne Pipeline und das
                        Kalksteingebirge (02)
Der Fluss, die grüne Pipeline und das Kalksteingebirge (02)
Lastwagen und Berge
Lastwagen und Berge

La Oroya
Die Minensiedlung La Oroya (01)
Die Minensiedlung La Oroya (01)

La Oroya ist die Hauptstadt der Provinz Yauli, auf 3750 m über Meer, mit ca. 20.000 Einwohnern [web4]. Andere Quellen geben 35.000 an (2007 [web6]). Der Name "La Oroya" soll auf die Tragkörbe dieser Gegend zurückgehen, die "Oroyas" genannt werden [web4]. Die Stadt La Oroya im Tal des Mantaro-Flusses war zuerst ein landwirtschaftliches Zentrum mit Viehzucht. Die Bewohner der Gegend ("oroinos") standen dabei mit den Nachbarvölkern der Tarumas, Pembos und Huancas in Kontakt. Dann kam die Region Oroya unter die Herrschaft der Wari und der Inkas [web29].
Die Minensiedlung La Oroya (02)
Die Minensiedlung La Oroya (02)

Lokal wurden um La Oroya vereinzelt Minen und Metallgewinnung betrieben. Ab der Kolonisation durch die rassistischen Spanier wurde das Land an die Spanier verteilt, neue Dörfer angelegt und die Einheimischen in die Zwangsarbeit geschickt (Mita-System). Ab diesem Zeitpunkt existierte ein Alt-Oroya (Oroya Antigua) und ein Neu-Oroya (Oroya Nueva). Die spanischen Besatzer suchten zuerst alle Höhlengänge der Inkas ab, ob dort nicht noch Metalle zu finden waren [web29].

Karte 02: La Oroya mit Minen: Mine Chuycho,
                      Mine Vicuñita, Mine Pachancuto, Mine Arias, Mine
                      Azulcocha, Mine Antacocha, Mine Mantonorma, Mine
                      Calzadas.
Karte 02: La Oroya mit Minen: Mine Chuycho, Mine Vicuñita, Mine Pachancuto, Mine Arias,
Mine Azulcocha, Mine Antacocha, Mine Mantonorma, Mine Calzadas. Die Erze der Minen werden in La Oroya verhüttet.

Die Minensiedlung La Oroya (03), ein
                        Bahnübergang Die Minensiedlung La Oroya (03), ein Bahnübergang

Ab der spanisch-rassistischen Besetzung wurden Landwirtschaft und Bergbau ausgebaut (die Einheimischen im Sklavensystem der Mita). Die Tierzucht wurde dem Transportbedarf der Minen angepasst (Lamas für Erztransporte und Metalltransporte. Im Unabhängigkeitskampf war La Oroya ein Hauptsitz des Widerstands gegen die spanisch-rassistische Kolonialmacht. 1823 wurden erste Eisenbahnlinien um La Oroya eröffnet [web29].
La Oroya, Strassenstände La Oroya, Strassenstände

Die Unabhängigkeitskämpfe 1820-1825 hinterliessen grosse Zerstörungen, und die chilenische Besetzung 1879-1884 zerstörte grosse Teile der Strukturen. Der Bergbau, der sich bisher vor allem auf Gold und Silber konzentriert hatte, wurde im späten 19.Jh. systematisch durch den Gewinn neuer Metalle erweitert [web29].
Kalksteinfelsen, Nahaufnahme (01)
Kalksteinfelsen, Nahaufnahme (01)

So lange die Eisenbahn von Lima aus nur bis Chicla führte, wurden die Metalle von La Oroya mit Lamas nach Chicla transportiert.  1922 wurde die Hauptschmelze von Cerro de Pasco nach La Oroya verlegt, und seither ist die Umweltverschmutzung das [ungelöste] Hauptproblem [web29]. Die Schmelzhütte wurde bis in die 1970er Jahre von "US"-Firmen betrieben, die dort auch Metalle aus anderen Ländern aufbereiten liessen. Dann wurde die Schmelze vom peruanischen Präsidenten Velasco verstaatlicht ("Centromin Perú"), bis der peruanische Diktator-Präsident Fujimori die veraltete Anlage im Jahre 1997 wieder privatisieren liess und der "amerikanischen" Gesellschaft Doe Run für 247 Mio. Dollar verkaufte, eine Firma der Renco-Gruppe (Renco Holding), deren Chef Ira Rennert ist [web30].
Die Fotos sind von 2008 - Stand 2017: Die Schmelze ist seit Mitte 2014 geschlossen
La Oroya, die goldene Ortstafel
                                  des Bürgermeisters, die viel
                                  verspricht, aber nichts hält [5]
La Oroya, die goldene Ortstafel des Bürgermeisters, die viel verspricht, aber nichts hält [5]

Plakat der Bergbaufirma "Doe
                                  Run Peru": "Willkommen"
                                  ("Bienvenidos")
vergrössernPlakat der Bergbaufirma "Doe Run Peru": "Willkommen" ("Bienvenidos"), das die Gesundheitskatastrophe in La Oroya verschweigt [6]
Die Schmelzhütte mit Kamin,
                                  mitten in der Stadt La Oroya
vergrössernDie Schmelzhütte mit Kamin, mitten in der Stadt La Oroya [3] - das Foto ist von 2008 - heute (2017) ist die Schmelze geschlossen

Der Kamin der Schmelzhütte von La
                                  Oroya liegt gleich neben der Altstadt
                                  [4]
vergrössernDer Kamin der Schmelzhütte von La Oroya liegt gleich neben der Altstadt [4] - das Foto ist von 2008 - heute (2017) ist die Schmelze geschlossen
Andere Fotos zeigen die
                                Schmelzhütte von Doe Run Peru in La
                                Oroya mit zwei Kaminen... [11]
Andere Fotos zeigen die Schmelzhütte von Doe Run Peru in La Oroya mit zwei Kaminen... [11] - das Foto ist von 2008 - heute (2017) ist die Schmelze geschlossen

Nochmals andere Fotos zeigen die
                                Schmelzhütte von Doe Run Peru in La
                                Oroya mit drei Kaminen... [12]
Nochmals andere Fotos zeigen die Schmelzhütte von Doe Run Peru in La Oroya mit drei Kaminen... [12] eine Hölle des Teufels [8] - das Foto ist von 2008 - heute (2017) ist die Schmelze geschlossen, der Teufel ist vorbei.

Kalksteinfelsen, Nahaufnahme (02)
Kalksteinfelsen, Nahaufnahme (02)
Der Bergbau in La Oroya ohne Umweltschutz - 2008 unter den 10 schmutzigsten Städten der Welt - heute (2017) ist die Luft sauber, die Vegetation ist erholt, aber die Menschen haben noch Metallschäden

Zustand 2008: <Die Stadt galt als das Bergbau-Zentrum von Peru. Das Gestein um die Stadt ist durchsetzt mit Blei, Kupfer, Zink und Silber> [web4]. Hier wurden <jährlich etwa 600.000 Tonnen des Gesteins aus den Bergen [webgeholt], aus denen jeweils etwa 55.000 Tonnen Metalle mit Schwefelsäure ausgewaschen wurden.> [web4]

Arbeit in einer Mine generell (Zustand 2008): Staubige Arbeit ohne Atemschutzgeräte - 50-55 Jahre Lebenserwartung
Auf der Hinfahrt von Lima nach Oxapampa (11 Tage zuvor) erzählte mir ein Nachbar im Bus, "gut" sei die Arbeit in einer Mine nur dann, wenn man in der Verwaltung arbeitet und einen Bürojob hat. Dann habe man saubere Luft zum atmen. Aber viele Peruaner, die nicht gut lesen und schreiben gelernt haben, gehen wegen des relativ hohen Lohns in einer Mine in den dunklen, staubigen Tunnels ohne jeden Atemschutz arbeiten - auch wenn dadurch Lungenkrankheiten vorprogrammiert sind und die Lebenserwartung sinkt.

Der enorme Staub in den Minen und das Arbeiten ohne Atemschutzgeräten oder Mundschutz hat zur Folge, dass die Minenarbeiter kaum älter als 50 bis 55 Jahre alt werden. Sie sterben an allen möglichen Lungenkrankheiten, wie man sich vorstellen kann. Gleichzeitig stehen die Peruaner aber Schlange, um einen Job in einer Mine zu bekommen, weil der dumme, peruanische Staat mit seiner korrupten Oberschicht nicht fähig ist, für die Sierra-Bevölkerung eine Schulbildung für alle und saubere Arbeitsplätze zu organisieren.

Die Versprechungen, dass eine Mine Reichtum bringe, stimmt nur für die Bosse. Für die arbeitende Bevölkerung bringt eine Mine in Peru, die ohne Umweltschutzmassnahmen arbeitet, nur dauerndes Leid durch Krankheiten - und die Zerstörung der Landwirtschaft durch Verseuchung, so dass das Land der Bauern am Ende nichts mehr Wert ist, und die gesamte Region verarmt, so geschehen in der Region Cajamarca [web6]. Und der gesamte Wald wurde als Treibstoff für die Bergbau-Industrie abgeholzt... [web2]

Im Klartext: Die peruanische Bevölkerung in der Sierra, die oft keine gute Schulbildung hat - weil die Eltern die Schuluniform und die Bücher nicht bezahlen können - diese peruanische Bevölkerung der Sierra geht in die Minen arbeiten, und die Verwaltung der Minen ist bei der Oberschicht bei den Mestizen und weissstämmigen Peruanern in Lima im Minenministerium und verwaltet den Profit.

Die Schmelze in La Oroya 1922-2014
Konkret: Seit 1922 wurde in La Oroya Kupfer abgebaut, seit 1928 Blei, seit 1950 Gold und Silber, und seit 1952 Zink. Ausserdem fielen wertvolle Nebenprodukte an [web4].

Der Giftstaub der Schmelzhütte von La Oroya enthielt
-- Schwefel
-- Blei
-- Arsen
-- Cadmium [web30]
-- und weitere Schwermetalle [web31]

bzw. genauer:
-- Blei
-- Kupfer
-- Zink
-- Arsen
-- Schwefeldioxid (SO2)
-- Flugasche
-- Kohlenmonoxid (CO)
-- Stickoxide (NOx)
-- Feinstaub ((PM2,5, (PM10))
-- flüchtige organische Verbindungen (VOCs) [web32].

Giftwolken und Giftstaub als "weisser Schnee"
Die giftigen Wolken verbreiteten ihre Gifte bis in 140 km Entfernung [web30]. Die Abgase der Verhüttung enthielten Blei, Arsen und Cadmium. Dadurch bildete sich saurer Regen, der die Anbauflächen der Region verseuchte [web5]. Bei ungünstigem Wind kam der Saure Regen von La Oroya bis Huancayo, ein wichtiges Landwirtschaftsgebiet. Die Gemüse und Früchte waren dann entsprechend verseucht [web6] und waren eigentlich Sondermüll [web8].

Ausserdem: Der Giftstaub der Schmelzhütte wurde über der Stadt La Oroya und über die Region verteilt. Auf dem Satellitenfoto erschien der Giftstaub als weisser "Schnee". Vergiftet wurden
-- die Ackerflächen des Mantaro-Tals
-- die Quellgebiete weiterer Flüsse [web31]
-- die Quellen von La Oroya selbst [web32]
-- die Lagunen um La Oroya
-- die Tiere erkranken und sterben
-- die Menschen werden ebenfalls schleichend zerstört [web31].

Das Blacksmith-Institut - spezialisiert auf die Entsorgung für Altlasten in "Entwicklungsländern" - klassifizierte die Stadt La Oroya gemäss Spiegel vom 19.10.2006 als eine der zehn schmutzigsten Städte der Welt [web5].
 
Umweltschutz gab es in La Oroya nie. "Doe Run Peru" hat sich eigentlich vertraglich verpflichtet, Umweltmassnahmen zu realisieren. Aber nur langsam ändert sich etwas - durch den Druck des Blacksmith-Instituts, das La Oroya auch im Jahr 2007 wieder auf die Liste der zehn verschmutztesten Orte genommen hat, und Doe Run Peru musste Strafzahlungen wegen Verstössen gegen Umweltvorschriften bezahlen [web6].

Die Schornsteine der Schmelzhütten, wo Kupfer, Zink und Blei gelöst werden, sind in der Stadt selbst, gleich neben Wohnvierteln, Schulen und Kindergärten. Die Betreiberfirma "Doe Run Peru", eine Tochter des Bergbauunternehmens "Doe Run" aus den "USA" - gibt an, dass sie pro Tag 537 Tonnen Schwefeldioxid in die Luft bläst, plus erhebliche Mengen Feinstaub, der Schwermetalle enthält [web6].

In einer weiteren Untersuchung wurde von der Universität San Luis (Missouri, "USA") im Auftrag der WHO festgestellt, dass 7 von 10 untersuchten Kindern Blutwerte von 20 bis 40 µg Blei pro Deziliter Blut aufweisen (Meldung von Radio CNR, 20.10.2006 [web9]). Weit verbreitet sind auch Asthma, Bronchialerkrankungen sowie Nierenleiden und Nervenleiden [web6,7].

Gemäss Hugo Villa, Neurologe [webNervenarzt] am Krankenhaus von La Oroya, verursachen Blei und andere Schwermetalle
-- Hirn- und Nervenschäden, die Konzentrationsmängel und motorische Defizite provozieren, ebenso
-- Atemwegserkrankungen und
-- Krebs [web6].


Die Menschen lebten in La Oroya also mit einer konstanten Bleivergiftung [web8], die
-- Konzentrationsdefizite,
-- motorische Probleme und
-- Nervenerkrankungen verursacht [web17].

Die Abwässer der Schmelzhütten von La Oroya mit ihren Schwermetallen gelangten in den Mantaro-Fluss (Rio Mantaro), der ins landwirtschaftliche Zentrum von Huancayo weiterfliesst und dort die Böden sowie die Gemüse und die Früchte verseuchte [web6].

Die verseuchten Gemüse und Früchte von Huancayo gelangten nach Lima und vergifteten dort die Menschen ebenso...

In La Oroya schuf der Bergbau 3000 Arbeitsplätze, und es gibt kaum andere Arbeit [web12] - aber das Leben von 10.000en Menschen wurde durch den Bergbau ruiniert... [web8]

Der Boden um La Oroya war vvom sauren Regen total verätzt, und nur bei extremer Pflege wächst etwas, was dem Gartenbau entsprach [web14].

La Oroya hat die Ehre, den höchsten Golfplatz der Welt zu beherrbergen... [web7]

Die Region La Oroya entgiften
Zur Sanierung von La Oroya muss man nicht nur Filteranlagen in die Kamine einbauen, sondern man muss die gesamte Region staubsaugen, um den Giftstaub zu entsorgen, den Boden austauschen, und neuen Wald anpflanzen (Aufforstung) für die Luftqualität und für neue Quellen. Die Massnahmen müssen vom Minenministerium in Lima finanziert werden, weil dieses korrupte Ministerium bis heute mit dem Bergbau seinen Profit macht, ohne Umweltmassnahmen in La Oroya seit 1922 [web8].

Die Klage vor dem Menschenrechtsgerichtshof von Süd-"Amerika"
(
Comisión Interamericana de Derechos Humanos (CIDH) in Washington)

Ein Vater namens Miguel Angel Curi [web15] klagte beim Interamerikanischen Gerichtshof für Menschenrechte, dass die Kinderrechte auf Gesundheit verletzt seien [web10]. Er hatte beobachtet, dass Kinder nach dem Fussballspiel schmerzende Lungen hatten. Sein Sohn musste mehrfach mit Nasenbluten und schmerzenden Organen ins Spital [web16]. Curi bekam Recht [web10]: Im August 2007 wurde die korrupte, peruanische Regierung dazu verurteilt, die Bevölkerung in La Oroya zu unterstützen und Massnahmen für die Bevölkerung in La Oroya einzuleiten [web11]. Miguel Angel Curi war ausserdem Mitbegründer der Bewegung für die Gesundheit in La Oroya [web15].

Miguel Angel Curi, Portrait
Miguel Angel Curi, Portrait [7]
Kinder beim Fussballspiel in La
                                  Oroya bekommen schmerzende Lungen
vergrössernKinder beim Fussballspiel in La Oroya bekommen schmerzende Lungen [8]
Produktionsminister Rafel Rey
Produktionsminister Rafel Rey, ein normaler Rassist [9]

Die Bleikinder von La Oroya
Die Kinder von La Oroya haben gemäss Spiegel 2007 bis zum Achtfachen des von der WHO empfohlenen Bleigrenzwerts. Eine Schwefelsäureanlage ist für das Jahr 2009 vorgesehen. Sie hätte bereits 2006 kommen sollen. Dem Produktionsminister Rafael Rey der korrupten peruanischen Regierung ist der Umweltschutz nicht so wichtig, und Widerstand in der Bevölkerung wird ausgeschaltet, indem Bergbauprojekte vom korrupten Präsidenten Alán García als "Angelegenheit von nationalem Interesse" definiert werden... [web6]

Krimineller Präsiden Alán García nahm die Bevölkerung nicht ernst
Der korrupt-kriminelle, peruanische, "christliche" Präsident von Peru, Alán García, hier mit Mikrophon

Statt die Umweltsituation zu stabilisieren, liess er neue Minenprojekte als "Angelegenheit von nationalem Interesse" definieren und meinte damit, dass Umweltschutz und Bevölkerungsschutz unnötig seien. Er war ein ganz normaler, peruanischer, "christlicher" Rassist, der meinte, die Sierra-Bevölkerung sei nichts Wert. Wenn man keine Schulsysteme installiert, die alle Kinder besuchen können, dann bleibt die Sierra-Bevölkerung eben teilweise ohne Lese- und Schreibkenntnisse und muss in den Minen arbeiten gehen. Das ist so gesteuert - vom Präsidenten Alán García aus Lima, und seine Vorgänger haben das auch immer so gemacht. Der Profit des Bergbaus - fliesst in die Taschen der Regierung... [web8]

Der korrupt-kriminelle,
                                  peruanische, "christliche"
                                  Präsident von Peru, Alán García, hier
                                  mit Mikrophon
Peruanische Presse will Fortschritte in La Oroya
Die peruanische Presse aber hält nicht mehr still. Mit Hilfe ihrer Kampagnen "Retten wir La Oroya" ("Salvemos La Oroya") oder "Die Bleikinder" ("Los niños de plomo") publiziert sie laufend Werke und neue Daten und hält so die korrupte, peruanische Regierung in Lima unter Druck, dass die Gesundheitsbedingungen in La Oroya endlich verbessert werden [web18]. Die Webseite liberarte.com vom 8. Juni 2008 gibt z.B. an, dass 99% der Kinder von La Oroya erhöhte Bleiwerte im Blut haben, und 97% der Kinder erlitten durch die Umweltverschmutzung Gesundheitsschäden im physischen oder geistigen Bereich, darunter körperliche Verstümmelungen oder Blindheit [web19].
 
x
Das Plakat der Kampagne über die
                                  "Bleikinder" ("Niños de
                                  plomo")
vergrössernDas Plakat der Kampagne über die "Bleikinder" ("Niños de plomo") [13]

Das Plakat der Kampagne besagt:

<Die Bleikinder. Es gibt einen Ort auf dieser Welt, wo die Vögel nicht mehr fliegen, wo die Bäume und die Kinder nicht mehr wachsen, wo das Blei den Alltag bestimmt...>

orig. Spanisch: <Los niños de plomo. Hay un lugar en el mundo donde las aves no vuelan, donde los árboles y los niños no crecen, donde el plomo es el plan de cada día...>

Das generelle Plakat der Kampagne "Retten wir La Oroya" ("Salvemos La Oroya") zeigen auf die Verantwortlichen dieser Katastrophe mit dem Text:

<Ein Mann ist der Verantwortliche für die Umweltverschmutzung in La Oroya.>

orig. Spanisch: <Un hombre es el responsable de la contaminación en La Oroya.>

Plakat der Kampagne "Retten wir La
                          Oroya" ("Salvemos La Oroya")
Plakat der Kampagne "Retten wir La Oroya" ("Salvemos La Oroya") [14]

Der Boss der Renco Holding mit der "amerikanischen" Firma Doe Run, der Milliardär Ira Rennert, wohnt in einem  neoklassizistischen Palast an einem Sandstrand auf Long Island [web20], mit 29 Zimmern und 39 Badezimmern, Bowlingbahn, Tennisplatz, Squashplatz und ein Swimming Pool. Der Palast soll 170 Millionen Dollar gekostet haben [web21], andere Quellen geben 185 Millionen Dollar an. Die Gesundheitsmassnahmen für La Oroya würden 160 Millionen Dollar kosten [web20]. Ira Rennert kam schon in den 1990er Jahren mit dem Umweltschutz in Konflikt, als der Filmemacher Michael Moore seine umweltverschmutzenden Betriebe in Filmwerken präsentierte. Bis 2009 wurden in La Oroya Investitionen von 100 Mio. Dollars getätigt [web22]. Milliardär Ira Rennert finanziert auch jüdische Siedlungsprojekte im arabischen Teil Jerusalems, die der Politik von Präsident Obama widersprechen... [web23]

Der Luxuxpalast von Renco
                                  Holding-Chef Ira Rennert auf Long
                                  Island bei New York
Der Luxuxpalast von Renco Holding-Chef Ira Rennert auf Long Island bei New York [15]
Ira Rennert, Portrait
Ira Rennert, Portrait [16]

Sie Situation 2017 in La Oroya
Seit Mitte 2014 steht die Schmelze in La Oroya still [web33]. Die Vegetation kommt zurück, nur die Metallvergiftungen und die "Bleikinder" sind immer noch da. 2017 soll die Schmelze versteigert werden (!) [web34] und dann kommt die Verseuchung vielleicht zurück...

Die Weiterreise
In La Oroya wurde wieder das Colectivo gewechselt. Wir Passagiere bekamen von all dieser Problematik im Oktober 2008 nichts mit. Erneut hatte man die Gelegenheit, in einen günstigen Bus zu steigen. Aber ich wollte die Reise nach Lima so schnell wie möglich hinter mich bringen, um die letzten 180 km Reise hinter mich zu bringen.

Wie war das aber nun genau mit den Minengesellschaften in Peru: Präsident Fujimori liess die Minen privatisieren, schuf eine Gesetzgebung ohne Umweltschutz und ohne Arbeitsschutz, und so konnte die peruanische Regierung Minenlizenzen an internationale Minengesellschaften verkaufen, was der peruanischen Regierung (Minenministerium) 6 Milliarden Dollar einbrachte [web24] -  praktisch ohne jede Arbeit, dafür mit der Entrechtung der Bevölkerung [web8].

Fujimori behauptete, durch die Lockerung der Gesetzgebung würden neue Arbeitsplätze entstehen. Arbeitsrechte und Arbeitssicherheit gingen dabei verloren. Gleichzeitig geniessen die Minengesellschaften mit 3,8% Gewinnsteuer grosse Steuerprivilegien (im Gegensatz dazu müssen die LohnempfängerInnen 12% Lohnsteuer bezahlen). Die Minengesellschaften können aber mit der peruanischen Regierung Sonderverträge abschliessen, die Steuerfreiheit bis zur Tilgung der Investitionskosten zusichern. In der Folge zahlen Minengesellschaften 10 bis 15 Jahre lang gar keine Steuern [web24].

Beim peruanischen Export machen die Produkte aus Minen und Bergbau 60% aus. Die peruanische Regierung kassiert, und die Armut bleibt, und für die Umweltschäden, die durch Minen und Schmelzhütten verursacht werden, fühlen sich die Minenunternehmen nicht verantwortlich [web24] - und die korrupte, peruanische Regierung auch nicht - bis im Jahr 2006 der Skandal von La Oroya kam. Der Kapitalismus hat hier in La Oroya eine "Hölle" installiert, die von der "christlichen", rassistischen, peruanischen Regierung systematisch verdrängt wurde [web8].

Massnahmen für La Oroya wären
-- Einbau von Filteranlagen
-- die gesamte Region staubsaugen und den giftigen Staub entsorgen
-- den Boden austauschen
-- Anpflanzen neuer Wälder (Aufforstung) für die Luftqualität und für neue Quellen
-- Schulsystem ohne teure Schuluniformen
-- saubere Früchte und Gemüse zur Ausleitung der Metalle aus den Körpern, ev. Algen [web8].

La Oroya, Häuser am Kalksteinfelsen
La Oroya, Häuser am Kalksteinfelsen
La Oroya, Häuserzeile (01)
La Oroya, Häuserzeile (01)
La Oroya, Häuserzeile (02)
La Oroya, Häuserzeile (02)
La Oroya, Häuser am Berg
La Oroya, Häuser am Berg
La Oroya, Allee
La Oroya, Allee
La Oroya, Schule ("colegio")
La Oroya, Schule ("colegio")

In den Fenstern stehen die Worte Informatik ("informatica"), Weberei ("textilería") und Englisch ("English")
La Oroya, der Eingang der Schule
                        "Victoria Barcía Bonifatti"
La Oroya, der Eingang der Schule "Victoria Barcía Bonifatti"
La Oroya, Werbetafel der
                        Telefongesellschaft "Claro"
La Oroya, Werbetafel der Telefongesellschaft "Claro"
La Oroya, Schulgelände mit Berg im
                        Hintergrund
La Oroya, Schulgelände mit Berg im Hintergrund
La Oroya, Eisenbahnlinie neben der Strasse
La Oroya, Eisenbahnlinie neben der Strasse

La Oroya, der Abzweig der Strasse nach
                        Huancayo
La Oroya, der Abzweig der Strasse nach Huancayo

La Oroya, Früchtestand am Strassenrand
La Oroya, Früchtestand am Strassenrand

La Oroya, Strassenstände an der
                        Hauptstrasse
La Oroya, Strassenstände an der Hauptstrasse
La Oroya, Früchtestand
La Oroya, Früchtestand
La Oroya, Strasse nach Lima, Lastwagen und
                        grosser Berg im Hintergrund
La Oroya, Strasse nach Lima, Lastwagen und grosser Berg im Hintergrund
La Oroya, Aussenquartier am Berg
La Oroya, Aussenquartier am Berg
La Oroya, Aussenquartier am Berg,
                        Nahaufnahme
La Oroya, Aussenquartier am Berg, Nahaufnahme
La Oroya, Aussenquartier
La Oroya, Aussenquartier
La Oroya, Aussenquartier, Hostal
La Oroya, Aussenquartier, Hostal
La Oroya, Ortsrand
La Oroya, Ortsrand (01)
La Oroya, Ortsrand (02)
La Oroya, Ortsrand (02)
La Oroya, Ortsrand (03)
La Oroya, Ortsrand (03)
Vorort von La Oroya (01)
Vorort von La Oroya (01)
Vorort von La Oroya (02)
Vorort von La Oroya (02)
Vorort von La Oroya (03)
Vorort von La Oroya (03)

Wir verliessen nun immer mehr La Oroya. Bis Lima waren es noch ca. 180 km [web4].
Ausfallstrasse (01)
Ausfallstrasse (01)
Ausfallstrasse (02)
Ausfallstrasse (02)

La Oroya-Morococha

Dorf in der Sierra-Hochebene
Dorf in der Sierra-Hochebene

Es ging wieder zuerst durch ein langes Tal,
Karte Tarma-La
                        Oroya-Morococha-Lima
Karte 03: Tarma-La Oroya-Morococha-Lima

Sierra-Hochebene mit Strommasten von
                        Hochspannungsleitungen (01)
Sierra-Hochebene mit Strommasten von Hochspannungsleitungen (01)

... das aber dieses Mal nicht mehr so fruchtbar erschien wie die Ebene bei Tarma...
Sierra-Hochebene mit Strommasten von
                        Hochspannungsleitungen (02)
Sierra-Hochebene mit Strommasten von Hochspannungsleitungen (02)

Scheinbar hat der viele saure Regen den Boden schon richtig unfruchtbar gemacht...
Anstieg der Strasse mit Panorama
Anstieg der Strasse mit Panorama

Dann verliessen wir das Tal in einem stetigen Aufstieg...
Sicht auf das Tal, das nun verlassen wird
Sicht auf das Tal, das nun verlassen wird

... und nach einem letzten Blick auf die weite, aber eher unfruchtbare Ebene ...
Sicht auf das Tal mit Brücke
                                  (01) Sicht auf das Tal mit Brücke
                                  (02) Sicht auf das Tal mit Brücke

... ging's nun durch ein enges Seitental ...
Fahrt zur Brücke (01) Fahrt zur Brücke (02) Fahrt zur Brücke

... in Richtung Morococha.

Fahrt zur Brücke (03)
Fahrt zur Brücke (03)
Alte Eisenbahnschienen, Panorama und
                        Wolkenbild
Alte Eisenbahnschienen, Panorama und Wolkenbild
Ein weisses Haus in einer Kurve, und das
                        Wolkenbild
Ein weisses Haus in einer Kurve, und das Wolkenbild

Man fühlte sich hier irgendwie wieder einmal wie auf dem "Dach der Welt", wie wenn die Berge nicht mehr höher wachsen könnten.
Pucará bei Morococha mit der roten Kirche
Pucará bei Morococha mit der roten Kirche

Das sieht von aussen "beschaulich" aus? Ist es aber nicht, wie eine Reportage der Kindernothilfe zeigt: Eine junge Frau (Abigail Yelitza, 16) schildert die Verhältnisse in Pucará: Es sind 6 Geschwister, die Mutter ist Putzfrau in einer Pension, wo Bergarbeiter leben, und der Vater ist Chauffeur bei einem anderen Bergwerk. Das Haus, wo die 8-köpfige Familie wohnt, ist klein [web25]. 
Die rote Kirche von Pucará, Nahaufnahme
Die rote Kirche von Pucará, Nahaufnahme

Nach vielen Beschwerden sind endlich Müllcontainer im Quartier aufgestellt worden. Bisher müssen sich mehrere Familien ein Waschbecken und eine einfache Toilette teilen, was immer wieder zu Streit führt. Ihre schulischen Leistungen sind gut, und Volleyball und Musik sind ihre Abwechslung. Die "ONG Filomena Tomaira Pacsi" macht in der Region Druck, dass der Umweltschutz durchgesetzt wird. Auf dem Schulgelände wurden auch Bäume gepflanzt etc. [web25].
Das Gemeindehaus von Pucará
Das Gemeindehaus von Pucará

Die Lehrer taten diese Aktivitäten nur als "Zeitverschwendung" ab. Aber die Müllcontainer sind das Resultat der Aufklärungsarbeit der ONG, und die Müllaufklärung wird weitergehen [web25].

Also, wir ermuntern die Umweltaktivisten in Pucará mit einem "Weiter so!" Vielleicht verfügt dann auch jede Familie über ein separates Bad.

Und nun erreichten wir wieder eine komplett andere Landschaft: Morococha.

Morococha

Minensiedlung Morococha (01), Panorama
Minensiedlung Morococha (01), Panorama
Minensiedlung Morococha (02), spitzer Berg
Minensiedlung Morococha (02), spitzer Berg

Die Minensiedlung Morococha liegt auf 4116 m Höhe über Meer [web26]. Das Panorama ist atemberaubend, aber:


Minensiedlung Morococha (02),
                                  spitzer Berg, Nahaufnahme Minensiedlung Morococha (02), spitzer Berg, Nahaufnahme

2 km vor Morococha an der Strasse nach La Oroya liegt z.B. eine Silbermine mit Zink, Kupfer und Blei [web27].
Minensiedlung Morococha (03), das
                        Giftbecken
Minensiedlung Morococha (03), das Giftbecken

Die Minenfirma Cerro de Pasco Corporation (Pasco-Berg-Gesellschaft) betreibt Bergbau im Distrikt Morococha seit 1763 [web28].
Minensiedlung Morococha (04), die
                        Zackenberge
Minensiedlung Morococha (04), die Zackenberge

Das Dorf Morococha sinkt langsam aber sicher immer tiefer, weil die Tunnels unter dem Dorf langsam aber sicher immer mehr zusammenfallen. Die Tunnels, die einstmals Arbeit bedeuteten, sind für die Bewohner zur Falle geworden [web28].
Minensiedlung Morococha (05), rot-schwarzer
                        Berg
Blick zurück: Minensiedlung Morococha (05), rot-schwarzer Berg

Das Dorf Morococha hat kein fliessendes Trinkwasser und wird einmal täglich mit Trinkwasser beliefert. Die Bewohner müssen lange Schlange stehen und dann das Wasser in Kübeln nach Hause tragen [web28].
Gelb-schwarzer Berg bei Morococha
Gelb-schwarzer Berg bei Morococha

Das Dorf Morococha kennt auch keine sanitären Einrichtungen. Die Bewohner benutzen Latrinen, die in einem schlechten Zustand sind, oder sie verrichten ihre Bedürfnisse in kleinen Ecken in ihren Hinterhöfen [web28].
Blick zurück auf Morococha
Blick zurück auf Morococha

Um Morococha herum sind ausserdem viele Rückhaltebecken mit giftigen Minenlaugen zu beklagen. Insgesamt haben die Bewohner von Morococha etliche gesundheitliche Probleme wie Atemkrankheiten, Verdauungsbeschwerden und Hautkrankheiten [web28].
Schwarze Steinblöcke an der Strasse
Schwarze Steinblöcke an der Strasse
Zusammenfassung:
Schäden durch den Bergbau - fehlende Zertifikate für Metalle - das Desaster


Wir sehen also, dass der Bergbau schnelles Geld verspricht, und dass die Regierungen mit dem Bergbau enorme Gewinne verbuchen, dass aber der Bergbau enorme Dauerschäden hinterlässt. Somit ist der Bergbau als Ganzes eigentlich gar nicht gerechtfertigt wegen
-- Waldvernichtung
-- Luftschadstoffe
-- Vergiftung des Strassenstaubs
-- Vergiftung des Bodens durch Sauren Regen
-- Vergiftung von Flüssen durch Abwässer
-- Benutzung des vergifteten Flusswassers zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen
-- Vergiftung von Früchten und Gemüsen
-- schwerste Gesundheitsschäden
-- unvorhersehbares Einsinken ganzer Ortschaften durch einbrechende Tunnelsysteme etc.

Man muss also die Bergwerkindustrie und die Metallproduktion international regulieren wie es auch schon mit anderen Industrien geschehen ist. Es sollten Qualitätszertifikate für Metalle eingeführt werden, die nachweisen, dass die Metallproduktion in Übereinstimmung mit dem Umweltschutz und mit den Gesundheitsbestimmungen für die Bevölkerung geschieht. Und Metalle ohne diese Zertifikate sollte nicht mehr gehandelt werden dürfen. Insgesamt ist der Bergbau in Peru in der zentralen Sierra ein einziges Desaster.

Fahrt abwärts mit Steinblöcken
Fahrt abwärts mit Steinblöcken
Kleinbetrieb am Berg
Kleinbetrieb am Berg

Es standen die letzten 140 km bis Lima bevor [web28].


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Quellen
[web1] http://es.wikipedia.org/wiki/Distrito_de_Acobamba_(Tarma)
[web2] http://de.wikipedia.org/wiki/Tarma_(Peru)
[web3] http://es.wikipedia.org/wiki/Tarma
[web4] http://de.wikipedia.org/wiki/La_Oroya
[web5] Spiegel online: Umweltdreck: Die zehn schmutzigsten Orte der Welt; 19.10.2006;
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,443567,00.html
[web6] Spiegel online: Umweltkiller Bergbau: Lateinamerikas schmutzigste Stadt begehrt auf; 21.10.2007;
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,512451,00.html
[web7] http://de.wikipedia.org/wiki/La_Oroya
[web8] Schlussfolgerung Palomino
[web9] Radio CNR: "Die Umweltverschmutzung in La Oroya weicht von jeder Norm ab" (orig. Spanisch: "Contaminación ambiental en La Oroya es 'aberrante' "); 20. Oktober 2006; http://www.cnr.org.pe/noticia.php?id=15803
[web10] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-25755.html

[web11] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-25755-2.html
[web12] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-25755-3.html
[web13] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-25755-4.html
[web14] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-25755-5.html
[web15] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-25755-6.html
[web16] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-25755-7.html
[web17] http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-25755-8.html
[web18] http://diversidadfotografica.blogspot.com/2009_04_27_archive.html
[web19] http://www.iberarte.com/content/view/2427/339/
[web20] http://www.caritas-international.de/hilfsprojekte/lateinamerika/peru-bergbau/62237.html

[web21] http://luxuryhomesandplaces.webs.com/luxuryhomes.htm
[web22] http://en.wikipedia.org/wiki/Ira_Rennert
[web23] http://jewishupdates.com/2009/08/02/ira-rennert-and-irving-moskowitz-funding-construction-in-east-yerushalayim/
[web24] http://www.solifonds.ch/info/archiv2d.pdf
[web25] http://blog.kindernothilfe.org/de/archives/197#more-197
[web26] http://www.fallingrain.com/world/PE/12/Morococha.html
[web27] http://www.mindat.org/loc-16119.html
[web28] http://www.flickr.com/photos/maitin/3721522302/
[web29] http://henryaragon-2002.es.tripod.com/historia.html
[web30] http://www.kampagne-bergwerk-peru.de/content/view/110/26/

[web31] http://www.welthaus.de/auslandsprojekte/erzbischof-aus-peru/
[web32] http://magazine.web.de/de/themen/gesundheit/krankheiten/6152434-Die-zehn-giftigsten-Staedte-der-Welt,page=1.html
[web33] Zustand 2017: Schmelze steht seit Mitte 2014 still:
http://proactivo.com.pe/pulgar-vidal-la-oroya-no-puede-reactivar-produccion-de-cobre-por-su-tecnologia-obsoleta/
[web34] Schmelze soll 2017 versteigert werden:
http://www.americaeconomia.com/negocios-industrias/complejo-metalurgico-peruano-la-oroya-saldra-subasta-internacional-en-el-primer-

Fotoquellen
[1] Acobamba, Park mit Berg: http://www.flickr.com/photos/josecajacuri/2993274803/
[2] Tarma, Wappen mit Ritterrüstung: http://es.wikipedia.org/wiki/Tarma
[3] La Oroya, Schmelzhütte mit Kamin: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-25755.html
[4] La Oroya, der Kamin gleich neben der Altstadt: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-25755-3.html
[5] La Oroya, goldene Ortstafel: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-25755-4.html
[6] La Oroya, das Plakat von Doe Run Peru "Willkommen" ("Bienvenidos"):
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-25755-5.html
[7] Miguel Angel Curi, Portrait: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-25755-6.html
[8] Kinder beim Fussballspiel: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-25755-7.html
[9] Produktionsminister Rafel Rey: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotostrecke-25755-10.html
[10] Tarma, Zentrum mit Palme: http://www.sumaqperu.com/en/gallery/junin/ciudad_de_tarma
[11] La Oroya, Schmelzhütte von Doe Run Peru mit zwei Kaminen: http://americaninlima.com/2008/12/10/toxic-la-oroya-mine-profiled-dec-11-on-cnns-planet-in-peril/
[12] La Oroya, Schmelzhütte von Doe Run Peru mit drei Kaminen:
http://platicandocontarket.wordpress.com/2009/08/17/
[13] Plakat "Bleikinder" ("niños de plomo"): http://www.iberarte.com/content/view/2427/339/
[14] Plakat "Retten wir La Oroya" ("Salvemos La Oroya"): http://www.iberarte.com/content/view/2427/339/
[15] Ira Rennert, Luxuspalast: http://luxuryhomesandplaces.webs.com/luxuryhomes.htm
[16] Ira Rennert, Portrait:
http://jewishupdates.com/2009/08/02/ira-rennert-and-irving-moskowitz-funding-construction-in-east-yerushalayim/
[17] Alán García mit Mikrophon: http://blog.freedomhouse.org/weblog/2009/04/index.html

Karten
Karte 01: Tarma-La Oroya: http://www.peru.info/mapas.htm; http://www.peru.info/planos/mapa_JuninTarma.jpg

Karte 02: La Oroya mit Minen: http://www.todoautos.com.pe/f71/enduro-lima-47684.html;
http://www.todoautos.com.pe/attachments/f71/146792d1228062583-enduro-lima-junin.jpg

Karte 03: Tarma-La Oroya-Morococha-Lima: http://www.infoperu.com/en/view.php?lang=en&p=5;
http://www.infoperu.com/pics/lima-peru.jpg


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