Erziehung
KINDER
-- 7-Jährige trägt 1-Jährige auf dem Rücken, die Mutter
marschiert vor der Tochter mit Gepäck
-- Kinderwagen existieren praktisch nicht in Ayacucho, und
wenn, dann ist es ein improvisierter Kinderwagen, wenn das
Kind unbedingt fahren will
-- gestillt wird an jedem Ort: im Park, im Bus, im Mototaxi,
Nuggi oder Schnuller gibt es nicht, es gibt nur die Brust
der Mutter
SCHULE: SCHRIFT
-- es gibt Leute in Peru, die schreiben ein "n" immer als
"m" und die schreiben ein "m" immer als zwei "nn", weil sie
den Haken am Anfang bis ganz an die Grundlinie ziehen. Das
muss man wissen wenn diese Leute einem E-Mail-Adressen
schreiben, auf alle Fälle muss man immer nachfragen und
selbst die E-Mail-Adresse nochmals schreiben und nachfragen,
ob es "so" richtig ist, um Missverständnisse zu vermeiden
SCHULE: ÜBERFLÜSSIGE UND TEURE SCHULUNIFORMEN
-- in Peru herrscht Schulrassismus durch Geld: ohne
Schuluniform (200 Soles kostet eine Schuluniform pro Jahr,
plus eine Sportuniform, insgesamt 400 Soles, eventuell sogar
zweimal pro Jahr wegen des Wachstums der Kinder) und ohne
Büchergeld ist kein Schulbesuch möglich (Angabe von Vater
Ciriaco Sosa)
-- Schulkinder ohne Schuluniformen in "normalen" Kleidern
werden nicht in die Schule gelassen, sondern aus dem
Schulhaus gejagt (Angabe von Vater Ciriaco Sosa)
-- die Regierung behauptet, verschieden farbig angezogene
Kinder würden in der Schule stören (Angabe von Vater Ciriaco
Sosa)
->> die militaristische peruanische Regierung formt in
der Schule ihre Kindersoldaten in Uniformen und nimmt den
Analphabetismus von 100'000en Kindern in Kauf, und die
Eltern müssen die Schuluniformen bezahlen, und so müssen die
Lehrer die Lehrmittel für die Schüler bezahlen, weil die
Uniformen so viel kosten und das Geld für Bücher und Hefte
fehlt...
-- die Schuluniformen (Schuluniform und Sportuniform) für
die grosse 14-jährige Tochter kosten 500 Soles pro Jahr,
unabhängig von der Grösse (Angabe von Vater Alejandro und
Mutter Antonieta Gaillardo)
-- die Diskriminierung durch den Zwang zu den teuren
Schuluniformen beträgt ca. 20%: Ca. 20% der Kinder können
nicht in die Schule, weil die Eltern das Geld für die dummen
Schuluniformen nicht haben (Angabe von Vater Alejandro und
Mutter Antonieta Gaillardo)
->> insgesamt geht für die Schule für Uniformen und
für Schulmaterial so viel Geld drauf, dass für Investitionen
und für Möbel kein Geld mehr bleibt
-- für einen 10-jährigen Sohn kosten die Schuluniformen 400
Soles pro Jahr (Angabe von Mutter Moya)
->> eine Experimentierklasse ohne Schuluniformen in
Ayacucho wäre sehr lohnenswert, und dann könnte man das Geld
für sinnvollere Sachen einsetzen
-- 232 Soles kostet die Schuluniform für ein 6 Jahre altes
Kind (Angabe einer Mutter bei den Angelitos)
SCHULE: SCHULSTOFF OHNE ANLEITUNG GEGEN DIE ARMUT
-- in der Schule fehlt der Unterricht, um aus der Armut
herauszukommen
-- die ganze Schule nützt einen Humbug, denn gegen die Armut
hilft sie nicht, weil die Armut im Schulstoff nicht
vorkommt. Theaterspiel würde helfen mit Szenen, wie die
Leute aus der Armut herauskommen
-- es fehlt eine Methodik, um aus der Armut herauszukommen,
oder um das Leben umzustellen, wenn man vom Land in die
Stadt zieht oder die Region und die Klimazone wechselt
-- Lehrer müssen ihren Schülern z.T. die Schulbücher oder
Schulhefte kaufen, weil die Eltern kein Geld haben
-- die armen Leute wissen selber nicht, wo sie anfangen
sollen, um aus der Armut herauszukommen!
SCHULE: RASSISMUS GRINGO-MANIPULATION
-- in der Schule wird bereits ein Feindbild gegen die
"Gringos" festgelegt, aber das Feindbild macht die Länder
nicht stärker, sondern provoziert eine negative Abhängigkeit
-- das Gringo-Vorurteil ist in Ayacucho sehr stark aus
Hilflosigkeit, von wildfremden Leuten werde ich als "Gringo"
verächtlich angesprochen, wenn ich auf einer Treppe sitze
-- die Schule sagt den Zusammenhang Gringo - Green-go nicht,
und so rattern alle in die Manipulation, und die
peruanischen Männer sagen "Gringo" gegen Weisse, um ihre
Mädchen zu "verteidigen"...
->> Hilfe ist z.T. überhaupt nicht beliegt, und der
falsche Stolz ist verteidigt, auch ohne Waschmaschine. Die
Vorurteile führen im Extremfall bis zur Hysterie.
SCHULSTOFF OHNE VIELE FREMDSPRACHEN
-- da die Peruaner und Peruanerinnen kaum Fremdsprachen
können, erkennen sie die Manipulation und "amerikanische"
Produkte nicht und verkaufen die "amerikanischen" Produkte
und demontieren so ihre eigene Wirtschaft, z.B. wenn 5
"amerikanische" Kugelschreiber 1 Sol kosten mit einer
"amerikanischen" Flagge auf der Verpackung
-- die Hotel-Bubis an der Hotel-Rezeption schauen TV und
spielen Computerspiele, statt dass sie Sprachen lernen
SPIELE
-- es fehlen grundlegende Spiele für Schlechtwetterperioden
wie Mühle, Dame, Mikado, Fang den Hut etc.
-- Orientierungslauf mit Kartenlesen kennen die Peruaner
meistens nicht, und weil es auch kaum Karten von Peru zu
kaufen gibt, können die Peruaner auch kaum Karten lesen.
Dies dürfte in allen Ländern der Fall sein, wo es kaum
Karten und keine Orientierungsläufe gibt
SPIELZEUG
-- Spielzeug gibt es in Ayacucho praktisch nicht, weil
keiner das Geld dazu hat
SPIELZEUG: PUPPEN-RASSISMUS
-- in einer Boutique für Babysachen und Kinderwaren an der
Avenia Castilla gegenüber dem Hostal Sol sind nur weisse
Puppen mit blauen Augen und blonden Haaren ausgestellt
KINDERBÜCHER
-- Winnie Puh ist oft anzutreffen, auf Bettdecken, auf
Mousepads etc.
-- es scheint so zu sein, dass die Peruaner keine eigenen
Kinderbücher entwickeln, und die Erzähltradition von Märchen
habe ich in den zwei Wochen nicht bemerken können
KINDHEIT: MÄRCHENMANIPULATION
-- die Leute wissen meistens, dass das Leben kein Märchen
ist
SPIELPLATZ
-- Spielplätze sind in Ayacucho kaum vorhanden
-- Sportplätze sind z.T. verfallen, Gras wächst auf dem
Platz, der Platz ist z.T. sanddünenartig überwachsen, z.B.
im Quartier Andamarca neben dem Quartier Sta. Ana
GELD IN DER KINDHEIT
-- die Kinder lernen früh, dass sie arm sind
JUNGFRAUENKULT DER KIRCHE BLOCKIERT - HEIRAT ALS FLUCHT AUS
DEM ARMENHAUS
-- die Kirche hat einen enormen moralischen Einfluss, aber
die Armut hat einen noch stärkeren Einfluss, dass die Frauen
gleich heiraten wollen, oder dass Mütter ihre Bekannten oder
Töchter vermitteln wollen
BRILLEN
-- in Ayacucho gibt es praktisch keine Leute mit Brillen,
weil niemand das Geld dafür hat
ALLGEMEINBILDUNG
-- im Analphabetismus bleibt die Allgemeinbildung ziemlich
tief und die Bevölkerung ist sehr anfällig für Vorurteile
und pauschale Verhetzung. Das muss man wissen, wenn man mit
den Leuten über Politik redet.
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Gesellschaftsentwicklung
-- Peruaner sind chronische Zu-spät-kommer, so genannte
"demorrones" (demorrar: am Ort bleiben) oder "tardones"
(tarde: spät)
GESELLSCHAFTSENTWICKLUNG: WÄSCHE WASCHEN - WÄSCHEREI
-- Wäschereien ("lavandoras") sind in Ayacucho kaum zu
finden, alle waschen von Hand, wenn sie keine Waschmaschine
haben, um die paar Soles zu sparen
-- die Frauen in Ayacucho waschen alle Wäsche von Hand und
sind deswegen absolut stolz auf ihre Kleider und haben keine
Zeit für weitere geistige Entwicklungen, und sie merken es
nicht!
GESELLSCHAFTSENTWICKLUNG: RADIO UND TV IN AYACUCHO
-- das Kabel-TV in Ayacucho hat keine fremdsprachigen Sender
in Englisch oder Deutsch, auch keine Erotikkanäle wie in
Lima, es handelt sich um eine Diskriminierung sonder
gleichen und die Bevölkerung bleibt in Unwissenheit über
fremde Sprachen oder Erotik
-- die Werbung im TV / Fernsehen vermittelt auch keine
sinnvollen Inhalte sondern nur Manipulation und weiteren
Scheiss, z.T. in Comic-Formaten, die absolut unrealistisch
sind, wenn Texte viel zu schnell ablaufen und durch Computer
"verschnellert" worden sind
GESELLSCHAFTSENTWICKLUNG: "HILFSORGANISATIONEN"
-- Hilfsorganisationen habe in Ayacucho keine gesehen, und
scheinbar macht niemand eine Analyse über die Armut in der
Sierra
GESELLSCHAFTSENTWICKLUNG: GESCHICHTSMANIPULATION
-- der Stolz im Geschichtsbuch und durch Denkmäler fördert
die Vorurteile und die pauschalen Urteile gegen das Ausland,
z.B. gegen Chile
GESELLSCHAFTSENTWICKLUNG: MENTALITÄT
Justiz:
-- eine Justiz für Zivilangelegenheiten existiert nicht: Die
Leute können sich innerhalb einer Beziehung oder innerhalb
einer Familie schaden, wie sie wollen
-- die peruanischen Frauen sind in Beziehungsangelegenheiten
gegenüber den Männern machtlos
-- die jungen peruanischen Frauen wissen auch oft nicht,
welche Konditionen gut und welche destruktiv sind, sie
machen einfach alles mit
Kriminalität:
-- eine Frau, die Männer mit Alkohol und Erotik abfüllt und
dann die Männer beklaut, wird in Peru "pepera" genannt
GESELLSCHAFT: KABEL-TV in Perú
-- jegliche ausländische Sprache ist im Kabel-TV in Ayacucho
nicht vorhanden, in Lima gab es wenigstens Englisch und
Deutsch
GESELLSCHAFTSENTWICKLUNG: CLUBS
-- Clubs sind in Ayacucho nicht sichtbar präsent, man merkt
von den Clubs der Reichen nur etwas, wenn man die Preise der
grossen Hotels anschaut...
GESELLSCHAFTSENTWICKLUNG: FASNACHT / KARNEVAL in AYACUCHO
-- am Fasnachtsumzug sind die Zuschauer mit Regenschirmen
unterwegs, um sich vor der Sonne zu schützen
-- die Fasnacht beginnt am Samstag und endet am Donnerstag,
ganz schön lang
-- die Musikgruppen und Singruppen singen immer dasselbe
Lied mit verschiedenen Texten, die politisch kritisch sind,
die aber nur von Insidern verstanden werden. Deswegen ist
die Fasnacht in Ayacucho für Touristen auf die Dauer eher
langweilig
-- am Donnerstag werden in der ganzen Stadt mit
musikalischer Live-Musik Bäume mit Kleidern aufgestellt, die
z.T. den Verkehr massiv blockieren. Dann werden die Bäume
gefällt und die Fasnacht mit Festerei bis 3 Uhr nachts mit
viel Bier abgeschlossen: Es gibt kein anderes Getränk! Und
entsprechend ist der Tanzplatz auch mit Scherben übersäht,
widerlich!