contacto   Hauptseite   zurück     Inhalt  
   ESP  
<<      Index >>

Ulloa+Juan: Geheime Notizen (Madrid 1748, publiziert in London 1826)

Zwölfte Sitzung (Sitzung 12): Peru mit Bodenschätzen und Landwirtschaft: Mineralien, Metallen, Edelsteinen - Pflanzen, Früchte, Harze etc.

"Christlicher" Massenmord gegen Millionen Ureinwohner und Schwarze mit Sklaverei in der Perlenfischerei, in den Minen, wo niemand mehr arbeiten will - Pflanzenwelt - Heilpflanzen - Tierwelt - Wolle und Wollhüte

aus: Jorge Juan y Antonio de Ulloa. NOTICIAS SECRETAS DE AMERICA (nur für den König in Madrid 1748, publiziert in London 1826)
Опубліковано - publiziert von Serhii Kupriienko el 6-7-2008
http://kuprienko.info/jorge-juan-y-antonio-de-ulloa-noticias-secretas-de-america

übersetzt und präsentiert von Michael Palomino (2023 - Deepl, Bing Translator, Translator.eu)

Wieso wollte denn niemand mehr in den Minen "arbeiten"? Weil in den Minen niemand mehr sterben wollte! Zitat aus Kahl:
"Was die Christenheit hier anrichtete im Goldenen Zeitalter Spaniens und Portugals: Völkermord an zwanzig Millionen Indianern."
Joachim Kahl: Das Elend des Christentums, S.40

Vizekönige Priester und Vatikan sind alles korrupte und koloniale Massenmörder - die Kirche soll zur HÖLLE fahren.
Michael Palomino - Juli 2023

Teilen:

Facebook








Inhalt

1. Generelle Angaben zu Klima und Geographie
Perlen
2. Panama mit Goldminen und Perlenfischerei
3. Ecuador mit Perlenfischerei
Minen+Metalle
4. Bergbau: Metalle, Erze und Minen - und niemand will mehr in den Minen arbeiten - zu viele Tote
5. Rubine, Bergkristall, Lapislazuli, Magnetsteine, Kupfer, Eisen
6. Santiago de Chile: Minen und Bergbau mit Silber, Gold, Kupfer, Blei, Zinn etc.
7. Koloniales Peru voller Minen, Metalle und Edelsteine
8. Teer, blauer Farbstoff, Salz, Salpeter, Vitriol, Schwefel etc.
Pflanzenwelt
9. 9. Pflanzenwelt: Harze, Früchte, Heilpflanzen: Mittel gegen Schlangengift, Lacke, Harze, Fackeln, Tolú-Balsam, Chinarinde
10. Zimt
11. Nelken
12. Chile mit Pfeffer auf den Juan-Fernandez-Inseln  
13. Juan-Fernandez-Inseln (heute Chile): Lebensbedingungen und Gartenbau - Festung fehlt
14. Pflanzen verbreiten: Pfefferbaum in Chile, Pfeffer+Zimt aus Macas
15. Heilpflanzen: Calaguala, Brechwurzel ("raicilla"), Canchaluaga
Tierwelt
16. Tierwelt: Purpurschnecke, Bernstein, Korallen, Dornhai, Schildlaus für Karminrot, Blutholzbaum
17. Tierwelt in Kolonial-Peru: Vicuñas für feinste Wolle - und die weissen Hüte von Lima
18. Tiere im kolonialen Peru: Die Vicuñas und ihr Fell - Vicuñas fast ausgerottet wegen anderen Fellhaaren
19. Vergleich: Vicuñas, Lamas und Guanakos
Vergleich generell
20. Vergleich Kolonialpolitik allgemeine: Spanien, Frankreich, England


Zwölfte Sitzung (Sitzung 12): Peru mit Bodenschätzen und Landwirtschaft: Mineralien, Metallen, Edelsteinen - Pflanzen, Früchte, Harze etc.

Von den Reichtümern, die die Königreiche Perus in sich bergen; Mineralien Gold, Silber, weitere Metalle, Edelsteine, Beschreibungen, Schlendrian bei der Bearbeitung ("die aus Nachlässigkeit oder Mangel an Vorsehung nicht bearbeitet werden"); die Fruchtbarkeit dieser Länder, Pflanzenarten und Früchte und ihr Zusammenwirken; die Fruchtbarkeit mit Harzen.


1. Generelle Angaben zu Klima und Geographie

[Metalle, Erze, Edelsteine, Minen wie Venen unter ganzen Landschaften - Früchte, Harze, Hölzer - die spanischen Kolonisten wollen den Reichtum an ganze die Welt verkaufen]

1. In den Königreichen Peru und Chile findet sich eine immense Fruchtbarkeit an Mineralien und Pflanzen, die Menschen können dort endlos ernten und damit reich werden. Golderze, Silbererze, Erze weiterer Mineralien finden sich dort in riesigen Gebieten wie Adern durch ganze Landschaften in Hülle und Fülle. Ebenso trifft man auf Edelsteine oder andere ölhaltige, schwefelhaltige und salpetrige Stoffe. Die Pflanzenwelt und ihre Früchten sind ebenso reichhaltig, ebenso die Harze, die von anderen destilliert werden. Und wenn keine Früchte oder Harze abfallen, dann ist es doch die bewundernswerte Holzqualität, die "für alle Zwecke geeignet" ist. Das alles ist scheinbar eine "göttliche Vorsehung", wenn man die Ausdehnung dieser Länder betrachtet, die voller "Kostbarkeiten" sind. Er [der Fantasie-Gott] hat auch an die übrige Welt solches verteilt, aber hier ist das "Hauptlager aller Wunder", und wir haben die Aufgabe, sie über die übrige Welt zu verbreiten.

[Minen von Potosí - Perlenfischerei von Panama - weitere Minen - nicht ausgebeutete Minen, fehlende Handelswege, Geringschätzung]

2. Die Reichtümer Perus sind in zweierlei Hinsicht zu betrachten. Einerseits ist der Reichtum sofort mit dem Auge sichtbar, und diejenigen, die ernten, haben immer Arbeit:
-- das sind die Minen von Potosi mit ihren Metallen, weitere Minen, Silber und Gold;
-- das ist die Perlenfischerei von Panama mit haufenweise feinen Perlen, manche werden auch so unförmig gross, dass sie einzigartig sind;
-- weitere Minen geben andere reiche Metalle.
Insgesamt sind reichlich Schätze von höchstem Wert zu finden, das gilt für den gesamten Raum zwischen Spanien und diesen Königreichen.


Unter der zweiten Ordnung oder Art von Reichtum sind die Gold- und Silberminen zu verstehen,
-- die noch nicht entdeckt oder die verlassen sind,
-- die keinen Gewinn abwerfen, weil dort nicht gearbeitet wird,
-- weil auch kein Versuch gemacht wird, den Reichtum zu bergen.

Das gilt auch für andere Mineralien, seltene und erlesene Produkte. Also an der Vielfalt mangelt es nicht, sie sind auch leicht zu finden, aber
-- es ist einfach niemand da.
-- Andere sind verborgen oder nur schwer zu gewinnen,
-- für andere existieren keine Handelswege bis dort hin, und
-- über andere wird nur geringschätzig gespottet, weil die Leute meinen, nur die bedeutendsten Metalle würden ihre Aufmerksamkeit verdienen.

[3. Reichtum der Königreiche von Peru: Kein Anspruch auf Vollständigkeit - die Provinz Quito als Modell für andere Provinzen]

3. Wir beabsichtigen nicht, in dieser Sitzung die Summe der Reichtümer zu nennen, die Peru an Spanien zahlt, denn das wäre eine sehr lange und ausführliche Angelegenheit; wir denken auch nicht daran, über die vielen Bergwerke zu berichten, die bearbeitet werden, über die Pflanzen, die mit Wertschätzung angebaut werden, oder über die einfachen Menschen, die in diesen Völkern versorgt werden; denn abgesehen davon, dass diese Dinge einen grossen Platz einnehmen würden, ist es nicht unsere Absicht, das alles zu beschreiben, weil wir nur über die bemerkenswertesten Dinge berichten wollen, die diese Königreiche enthalten, und auch nur über diejenigen Orte, wo es Vernachlässigungen und deren Folgen zu erwähnen gibt. Unsere Beschreibung über diese besonderen Königreiche kann auch unmöglich vollständig sein, da hätten wir alles aufspüren müssen, wir hätten uns in Dörfern aufhalten müssen, hätten ihre leeren Gebiete, Gebirge und Moore durchqueren müssen und alles untersuchen müssen, das hätte doch viel Zeit in Anspruch genommen und wäre nie fertig geworden. In diesem Werk geben wir eine vollständige Präsentation der Provinz Quito [heute Ecuador], die Modell sein soll, wie es in anderen Provinzen aussehen könnte, wobei wir annehmen, dass der Reichtum in anderen Provinzen etwa ähnlich ist.


[4. Peru mit den verschiedenen Klimaten hat einen maximalen Reichtum an Früchten - die Länder tauschen sich gegenseitig aus]

4. Die Länder von Peru sind sehr verschieden,
1. wegen der geographischen Lage und ihres Untergrunds, wenn sie weit vom Äquator entfernt sind bzw. naher bei den Polen liegen
2. wegen der geographischen Lage in Bezug auf ihre Höhe über Meer
Diese beiden Faktoren auf dem Globus ergeben sehr verschiedene Klimaten, die eine verschiedene Pflanzenwelt hervorbringen. Wenn eine Landschaft in grosser Höhe liegt, gleicht die Höhe das Klima am Äquator aus. Im Fall von Quito kann man so in einer Tagesreise vom Meeresufer nach Quito alle möglichen Klimaten und Temperamente erleben, eine Besonderheit der Provinz Quito. Folglich ist ein maximaler Reichtum an Pflanzen und Früchten vorhanden, weil man alle möglichen Klimaten durchquert. Von Europa aus müsste man dafür in weit entfernte Länder reisen. Einzelheiten über unsere Reise wurden im ersten Band bereits erläutert.

Diese Besonderheit ergibt eine Fülle an Früchten, Pflanzen und Mineralien, die für diese Länder normal ist, wobei sich die Länder noch ergänzen und je nach Bedarf exportieren oder importieren können. Alles ist im Überfluss vorhanden, und dies ergibt eine "kombinierte Harmonie". Das Gesamtbild ist einzigartig, was diese Länder hervorbringen.


[5. Das Königreich "Tierra Firme" mit Golderzen und Perlenfischerei]

5. Die Vielfalt der Früchte haben wir bereits beschrieben. Also konzentrieren wir uns hier auf das Königreich "Feste Erde" ("Tierra Firme")
-- mit seinen reichen Golderzen und
-- mit seiner reichen Perlenfischerei,
die den sichersten Schatz der Einwohner darstellen.

[Das Königreich "Tierra Firme" umfasste die heutigen Länder Venezuela, Kolumbien, Ecuador und Panama - Link].


2. Panama mit Goldminen und Perlenfischerei

[6. Panama: Goldminen in Panama - Aufstand - Verringerung der Ausbeute - Perlenfischerei gefällt den Ureinwohnern besser]

6. Golderze gibt es hier reichlich, einige in der Provinz "Veraguas" [nördliches Panama], andere in der Provinz "Panama", weitere im [Hrsg.: Darien] [südliches Panama]. Diese wurden zuerst ausgebeutet. Dann machten die Ureinwohner in fast der ganzen Provinz einen Aufstand, übernahmen die Minen und so ging der grösste Teil von ihnen verloren, so dass die Ausbeute nur noch ein Bruchteil der Zeit von vor dem Aufstand war. Es wird dort aber immer noch Gold abgebaut, einfach nur kleine Mengen, und zwar aus verschiedenen Gründen:
-- die Ureinwohner besiedeln die Minenregionen
-- die Ureinwohner haben kaum Interesse an der Tätigkeit in den Minen
-- die Ureinwohner gehen lieber Perlen fischen.

Deswegen werden die Minen dort nicht so effektiv bewirtschaftet. Dies wäre nicht so, wenn die dortigen Bewohner keine anderen Ressourcen hätten.

[Ergänzung:
Ureinwohner mit Mutter Erde wissen, dass man den Planet (Mutter Erde) nicht berauben soll, und deswegen ist der Bergbau prinzipiell gegen das Leben der Ureinwohner, weil dadurch unberechenbare Prozesse und Verseuchung des Planeten in Gang gesetzt werden. Ausserdem kann angenommen werden, dass die Ureinwohner nicht nur Hungerlöhne erhalten haben, sondern dass in den Minen auch viele Ureinwohner gestorben sind, durch Erstickung wegen mangelnder Ventilation oder auch durch Einstürze von Tunneln durch mangelnden Unterhalt, alles verursacht von den weiss-spanisch-"christlichen" Räuber-Minenbossen - das kann man im Buch "Die Geschichte der Korruption in Peru" von Quiroz nachlesen - Link (krimineller Bergbau in Huancavelica, Ideen für Reformen)].


[7. Panama: Perlenfischerei - Häuptling Taboga und der erste weiss-"christliche" Tourist Vasco Nuñez de Balboa von den Räubern von Madrid - schwarze Sklaven für den Perlenfang]

Vor der Südküste von Panama sind die Perleninseln, ein ganzer Inselarchipel (Link (spanisch)).

7. Das wertvolle Perlen-Mineral ist in der Nähe der königlichen Inseln auffindbar (Islas del Rey), [Hrsg.: Taboga] und andere, es sind bis zu 43 Inseln, die in der Bucht von Panama einen Archipel bilden. Die Ureinwohner berichteten dem ersten spanischen Touristen davon, es war Vasco Nuñez de Balboa. Der Ureinwohner-Häuptling war so grosszügig und schenkte ihn auch noch einige. Für den Perlenfang werden schwarze Sklaven eingesetzt, die dort haufenweise leben. Fast alle Weissen halten dort schwarze Sklaven. Das läuft in folgender Weise ab:

[8. Panama mit Perlenfischerei: Schwarze Sklaven müssen nach den Perlen tauchen gehen]

8. Die Besitzer der Schwarzen wählen die geeignetsten für den Zweck des Fischfangs aus, der, da er unter Wasser ausgeübt wird, erfordert, dass sie Schwimmer sind und einen langen Atem haben. Sie [die weissen "Christen"-Räuber aus Spanien] schicken sie [die schwarzen Sklaven] auf die Inseln, wo sie ihren Sitz oder ihr Landgut haben, und stellen ihnen geeignete Boote zur Verfügung; in jedes dieser Boote werden 18 oder 20 Schwarze mit einem Kapitän eingeschifft, mehr oder weniger je nach der Kapazität des Bootes und je nach Anzahl der [weiss-"christlichen" Räuber]-Besatzung. Sie fahren vom Land aus zu den Stellen, von denen sie wissen, dass es dort Brutstätten gibt, und wo das Wasser nicht mehr als 10, 12 oder 15 Klafter [18-27m] über dem Grund liegt. Wenn sie die Stelle erreichen, tauchen sie ins Wasser (nachdem das Boot geankert hat) und lassen sich mit einem Seil und einem kleinen Gewicht angebunden hinunter, um leichter zu sinken, wobei das andere Ende des Seils an ihrem Platz im Boot befestigt ist. Wenn sie den Grund erreichen, ziehen sie eine Muschel heraus und klemmen sie unter den linken Arm, die zweite fassen sie mit derselben Hand und die dritte mit der rechten, mit der sie hochkommen; sie lassen sie in einem kleinen Sack, den jeder im Boot hat, und [Hrsg.: sie tauchen wieder], womit sie fortfahren, bis sie ihre Aufgabe beendet haben oder von ihrer Arbeit müde sind.

[9. Panama mit Perlenfischerei: Schwarze Sklaven verdienen an Perlen, die sie über dem vorgeschriebenen Soll vom Meeresboden holen]

9. Jeder dieser schwarzen Taucher ist verpflichtet, seinem Herrn täglich eine bereits festgelegte Anzahl von Perlen abzuliefern, die für alle gleich ist; diese nimmt der Vorarbeiter entgegen, der der schwarze Mann ist, der das Boot führt. Sobald sie die notwendigen Austern in ihren Säcken haben, hören sie mit Tauchen auf, öffnen sie und nehmen die Perlen heraus, die sich in ihnen befinden; sie geben dem Vorarbeiter die Anzahl der Perlen, die sie abliefern müssen, wobei es ihnen egal ist, ob sie perfekt oder klein sind, denn sie müssen alle gezählt werden. Ist die Zahl der Verpflichteten erfüllt, so gehören alle übrigen, auch wenn sie groß sind, dem Neger, und sein Herr hat kein anderes Recht an ihnen, als sie ihm zu demselben Preis abzukaufen, zu dem der Sklave sie an eine andere Privatperson verkauft hätte.

[10. Panama mit Perlenfischerei: ist wie ein Lottospiel: Nicht alle Austern enthalten Perlen]

10. Nicht jeden Tag sind die Schwarzen sicher, dass sie ihren Lohn vervollständigen können, denn in vielen der Muscheln, die sie nehmen,
-- ist entweder keine Perle, oder
-- sie hat sich nicht gesetzt, oder
-- die Auster ist gestorben und die Perle hat unter der Zersetzung ihres Erzeugers gelitten, so dass sie nicht mehr erhalten werden kann;
in all diesen fällen muss das Soll mit wirklichen Perlen vervollständigt werden, denn mangelhafte Perlen oder Austern ohne Perlen zählen nicht.


[11. Panama mit Perlenfischerei: Haie und Rochen gegen Perlenfischer - ein Messer gegen Haie+Rochen - tote oder amputierte Perlenfischer]

11. Diese Arbeit mit der Perlenfischerei ist nicht nur das Tauchen und das Ernten der Perlmuscheln, die fest an den Felsen sitzen, sondern da ist noch die Gefahr, die von einigen Fischarten der Region ausgeht, die dort reichlich vorhanden sind: Sie fressen die Fischer auf, oder drücken sie auf den Meeresgrund, oder setzen sich auf ihren Körper, und so werden [Hrsg.: sie] getötet, denn dann kommen weitere und stürzen sich auf sie. Dabei ist das Vorkommen dieser Fische besonders dort anzutreffen, wo die Perlengebieten sind.

Die gigantisch grossen [Hrsg.: Haie] und Blauhaie fressen die Fischer auf. Die gigantisch grossen und flachen Mantarochen drücken die Fischer an den Boden, zerquetschen sie oder drücken sie zumindest an den Meeresboden. Deswegen hat jeder Schwarze ein starkes, scharfes Messer bei sich, um den Fisch zu verletzen, wenn er dem Fischer zu nahe kommt. Ausserdem suchen die Fischer dann Stellen auf, wo kein grosser Fisch hinkommt. Dann flieht er und der Fischer ist befreit.

Der schwarze Kapitän im Boot beobachtet die Umgebung und warnt mit Signalen mit den Seilen, manchmal taucht er selber mit einer Waffe, um bei der Verteidigung zu helfen. Trotz aller Vorsicht landen jeweils einige Schwarze als Fischfutter in den Mäulern der Fische und werden so begraben, oder sie haben ein Bein oder einen Arm ab, je nachdem, wo der Fisch geschnappt hat.

[Schlussfolgerung: Weisse verfüttern Schwarze den Haien und Rochen
Haie und Rochen wollen Perlmuscheln schützen oder wissen, wo die Sklaven tauchen gehen. Die weissen "Christen"-Bosse in den Perlengeschäften sind nicht so intelligent, gegen die Haifische zu kämpfen oder die Taucher zumindest mit Lanzen auszurüsten. Fakt ist: So werden schwarze Sklaven den Haien und Rochen verfüttert, mit dem Vorwand "Perlenfischerei" - und die weissen "Christen" lachen die Schwarzen aus, die in die Falle gedrückt werden].


[12. Panama mit Perlenfischerei: Verkauf der Perlen an die "Christen"-Räuber: zu einem kleinen Teil in Europa - aber vor allem in Lima]

12. Von den Perlen, die dort gepflückt werden, die gewöhnlich aus dem guten Osten stammen, wird ein Teil nach Europa verkauft, obwohl es der kleinste ist, und der größere Teil wird nach Lima gebracht, wo sie mit großer Achtung verkauft und auch in alle inneren Teile des Königreichs Peru eingeführt werden.


3. Ecuador mit Perlenfischerei

[13. Ecuador mit Perlenfischerei: wird nicht mehr betrieben wegen Piraten und Raubfischen (Haie, Blauhaie, Mantarochen)]

13. Die Perlenfischerei beschränkt sich nicht nur auf die Bucht von Panama, denn die alten Leute meinen, dort aus dem Salzwasser kommen nicht einmal die besten Perlen her. An der Küste zwischen Atacames und Santa Elena [im heutigen Ecuador] genau unter dem Äquator. Früher gab es dort eine grosse Perlenfischerei, v.a. in der Region des Küstenorts Manta. Manta wurde wegen dem Überfluss an Mantarochen so benannt. Diese Gefahr provozierte den Verlust der dortigen Perlenfischerei. Der Hauptgrund war aber der Wegzug der reichen Familien aus der Region wegen Piratenüberfällen. Sie bauten einfach keine Verteidigung auf, und bis heute wurde dort keine Verteidigung gebaut. Es sind nur wenige Siedlungen geblieben, wo Ureinwohner und Mulatten leben. Die machen keine Perlenfischerei mehr dort wegen den vielen Opfern durch Haie, Blauhaie oder Mantarochen.

14. Diese Perlenfischerei an der Küste von Manta entspricht der Provinz Quito, von der wir gleich sprechen werden, indem wir die Mineralien und andere besondere Dinge untersuchen, die sie schmücken und verschönern.



4. Bergbau: Metalle, Erze und Minen - und niemand will mehr in den Minen arbeiten - zu viele Tote

Provincia de Quito: Barbacoas mit Goldkörnern

[15. Provinz Quito: Barbacoas mit Gold - nur Gold wird gehandelt - Goldkörner, Nuggets+Goldstaub - Gewinnung mit Wasserleitung und Wasserbecken - ganze Hügel werden zerstört und "abgeflacht"]

15. Die Reichtümer der Provinz Quito beginnen in Barbacoas, dem nördlichsten und westlichsten Gebiet der Provinz. Dieses besteht also ausschließlich aus Golderzen, deren Metall den Bewohnern Beschäftigung gibt, weil der gesamte Handel des Landes und derjenige, den Außenstehende mit ihm treiben, darauf beschränkt ist. Die Erze dieses Gebietes bestehen nicht aus Kästen oder Adern, sondern aus Gold in Form von Körnern und Staub, das in diesen Hügeln mit der Erde vermischt gefunden wird, und aus diesem Grund unterscheidet sich die Methode, mit der sie es gewinnen, von der üblichen Methode. Sie besteht darin, eine Wasserleitung bis zu der Stelle zu bauen, an der sich die Lagerstätte befindet, so dass das Wasser von der Spitze des Hügels, aus dem das Gold gewonnen werden soll, herabfällt; beim Herabfallen des Wassers werden zu diesem Zweck vier oder fünf Becken gebildet, die so groß sind, dass ein Teil des Wassers dort stehen bleibt und einen Strom von einem zum anderen führt. Auf diese Weise wird das Wasser entnommen, an eine andere Stelle geschüttet und ein Teil des Hügels mit der Kraft der Arme abgetragen, um einen Schnitt zu machen.

Wenn es in das erste Becken oder den ersten Teich fällt, lassen sie das Wasser hindurchfließen und tränken die ganze Erde, bis sie zu einem sehr weichen Schlamm wird; dann rühren sie es mit einigen Instrumenten, die sie zu diesem Zweck haben, um, so dass es alles aufbricht und auflöst, und das Wasser, das nie aufhört zu fließen, entfernt die leichteren Teile, bis nichts im Teich zurückbleibt als die kleinen Steine und das schwerere Material, einschließlich des Goldes. Dieses Material wird dann in hölzerne Pfannen gegeben, die sie zu diesem Zweck haben, und durch das Bewegen der Pfannen, als ob etwas schweben würde, und durch den Wechsel des Wassers wird die gesamte Krätze abgetrennt und das Gold bleibt am Boden der Pfannen, reduziert auf kleine Punkte, Staub und Nuggets. Wenn sie mit dem ersten Waschplatz fertig sind, gehen die Arbeiter zum zweiten, wo sie die gleiche Sorgfalt walten lassen, um das aufzusammeln, was mit der Strömung des Wassers aus dem ersten Waschplatz entwichen ist, und so fahren sie fort, bis sie alles abgesaugt haben. Diese Arbeit wird mit schwarzen Sklaven, die jeder Besitzer des Waschplatzes hat, und zum Teil auch mit Mulatten und freien Menschen, die dort leben, verrichtet, wodurch sie einen Hügel in kurzer Zeit abflachen und die Reichtümer, die er in seinem Inneren birgt, herausholen. Dieses Gold hat einen Gehalt von 22 bis 23 Karat, aber es gibt auch Mineralien in diesem Gebiet, bei denen der Gehalt etwas niedriger ist, obwohl er niemals 21 Karat beträgt.

[16. Provinz Quito: Barbacoas mit Gold: Wasser zum Gold waschen aus Bächen und Flüssen]

16. Barbacoas ist voll mit Bächen und Flüssen, die Wege zu den Bergewerken sind kurz, wo das Wasser benötigt wird, egal, bei welchem Hügel gerade Gold gewaschen wird.


[17. Provinz Quito: Loja mit Goldminen 16 bis 18 Karat + Kristallisation zu 20-Karat-Gold]

17. Der südlichste Teil der Provinz Quito ist der Gerichtsbezirk Loja mit dem Hauptort Zaruma. Dort wurden einige Goldminen entdeckt, die ebenfalls so benannt werden. Das Gold hat aber nur etwas 16 bis 18 Karat, also geringe Qualität, jedoch wird das Gold kristallisiert und in 20-Karat-Gold umgewandelt. So ist das Gold billiger als normales 20-Karat-Gold aus anderen Minen.


Peru: Goldmine in Jaén

[18. Peru mit Jaén: Golderze sind schon geplündert - Ecuador mit Zaruma: Die Minen zerfallen]

18. Im Zuständigkeitsbereich der Stadt Jaén de Bracamoros [Jaén im heutigen Peru], die an der Mündung des Flusses Marañón auf dieser Seite von Loja liegt, gibt es auch Golderze, deren Metalle von höherer Qualität sind als die aus Zaruma gewonnenen. In alten Zeiten, vor etwa 80 bis 100 Jahren, wurden sie abgebaut, aber heute sind sie aufgegeben worden und es werden nur noch einige sehr kleine Mengen aus ihnen gewonnen, was auf die Arbeit der Einwohner von Jaén zurückzuführen ist, die sich dieser Aufgabe widmen. Die von Zaruma [in Ecuador] wurden bis hierher mit mehr Eifer bearbeitet, aber sie beginnen aufgrund mangelnder Förderung zu verfallen.

[Vermutung: Massenmord in den Goldminen von Zaruma - deswegen will dort keiner mehr arbeiten
Die Minen von Zaruma verfallen wegen schlechter Führung durch die weiss-spanischen "Christen", und es dürften viele tote Ureinwohner dort zu beklagen sein, durch Erstickung wegen fehlenden Belüftungssystemen und wegen Einbrüchen wegen schlechter Unterhaltsarbeiten - dies ist z.B. beschrieben im Buch "Die Geschichte der Korruption von Peru" von Quiros Kapitel 1 Link].


Provinz Quito: Goldmine "Macuche" mit Verschüttung

[19. Provinz Quito: Latacunga im Bezirk Angamarca mit Goldmine "Macuche" - Betreiber N. Sarabia hat immer 20% Steuern bezahlt - Eingang der Mine wurde durch Bergrutsch verschüttet - schwarze Sklaven ersticken in der Mine - Ureinwohner als Minenarbeiter haben Glück gehabt]

19. Im Zuständigkeitsbereich des Sitzes von Latacunga und im Bezirk Angamarca befindet sich eine Goldmine namens Macuche. Sie wurde früher von einem Nachbarn Quitos namens N. Sarabia betrieben, der seinerzeit seiner Majestät viele Fünftel des Reichtums an Metallen zukommen ließ, den seine Adern lieferten. Der Eingang der Mine wurde von einem großen Erdrutsch bedeckt, der in einer stürmischen Nacht vom Berg herabstürzte, und die Schwarzen, die dort arbeiteten, wurden darin begraben, denn der Reichtum der Mine veranlasste den Besitzer, sie tagsüber mit Indianern und nachts mit den schwarzen Sklaven, die er zu diesem Zweck hatte, zu bearbeiten.

[20. Provinz Quito: Latacunga im Bezirk Angamarca mit Goldmine "Macuche": bleibt lange verschlossen - ein Hochwasser trägt den Bergsturz ab - dann blockieren Vögte die Mine, die die Ureinwohner für andere Zwecke brauchen]

20. Nachdem die Öffnung verstopft war, gab er viel Geld aus, um sie freizulegen, was ihm jedoch nicht gelang. Dasselbe Unglück erlebten viele andere, die sich danach daran machten, darunter Don Juan de Sosaya, ehemaliger Präsident von Quito, bis schließlich ein Bewohner von Latacunga, Don Manuel Pérez de Avila, der, weil er ein Landgut mit Zuckermühle (trapiche) in der Nähe der Mine besaß, diese übernahm. Im Jahr 1734 wurde mit der Räumung des Bergsturzes am Mineneingang begonnen, und nachdem er mehr als 12.000 Pesos dafür ausgegeben hatte, schaffte er es: In einer stürmischen Nacht mit viel Wasser und Donner, mit den Gewittern und den Überschwemmungen, räumte das Hochwasser den Bergsturz weg, und so wurde der Mineneingang [im Jahre 1743] freigelegt.

Nun meinte er, er habe Glück gehabt, schürfte ein paar Metalle, ging damit nach Quito, um die Mine zu registrieren. Beim Gericht (audiencia) stellte er Antrag, dass ihm Ureinwohner zur Verfügung im Justizbereich (corregimiento) gestellt würden, damit die Mine wieder laufe, so wie mit dem Minenbesitzer vor ihm. Die Gerichtsbarkeit bewilligte ihm auch den Antrag, aber der Fall kam nicht zu einem glücklichen Ende, weil die Vögte sich nicht für den Befehl interessierten, denn die hatten andere Ziele. Somit ist die Mine immer noch im Besitz desselben, aber da wird kaum gearbeitet, sie bleibt ohne Gewinn für den Besitzer, für die Majestät und die Provinz.


Provinz Quito: 2 Silberminen "Guacaya"

[21. Provinz Quito: Sicchos im Bezirk Angamarca mit Silbermine "Guacaya" und noch eine]

21. In demselben Gebiet und auf dem Gebiet der Stadt [Sicchos] wurde eine Silbermine entdeckt, die Guacaya heißt, und etwa zwei Meilen entfernt gibt es eine weitere, die oberflächlich zu arbeiten begonnen hat; aber in keiner von beiden laufen die Arbeiten derzeit.


Provinz Quito: Silbermine "Sarapullo" absichtlich aufgegeben wegen Bereicherung

[22. Provinz Quito: Bezirk Angamarca 18 Meilen von Sicchos entfernt: Silbermine "Sarapullo" - wegen Missbauchs der Gewinne aufgegeben: Don icente de Rozas]

22. Ungefähr 18 Meilen von der gleichen Stadt [Sicchos] entfernt befindet sich eine weitere Silbermine, die für ihren Reichtum bekannt ist; ihr Name ist Sarapullo. Sie wurde von einem Nachbarn von Quito namens Don Vicente de Rozas in Betrieb genommen, aber nachdem er einen großen Teil des Geldes, das er besaß, für den Bau eines Palastes, einer Mühle und aller anderen Einrichtungen, die zu einem Bergwerk gehören, das sich im größten Reichtum befindet, überflüssigerweise ausgegeben hatte, fand er sich, als er nach sich selbst suchte, ohne das Geld, um die Arbeiten an der Mine, die die wichtigsten waren, durchzuführen, und ohne jemanden, der sie durchführen konnte, so dass er sie aufgeben musste.

[Man vermutet: Auch hier dürfte es vor der Aufgabe der Mine viele "Unfälle" mit Einstürzen und erstickten Ureinwohnern und schwarzen Sklaven gegeben haben. Die kriminellen "Christen" aus Spanien sind eben so. Bei Investitionen und Unterhalt sind sie sehr schlecht. Bei der Bereicherung und Klau aber sind katolische "Christen" in Latein-"Amerika" immer sehr gut, bis heute (2023). Man könnte die Minen also ausgraben und dann würde man viele Skelette finden].


Provinz Quito: Goldmine in Ibarra - und eine Flucht

[23. Provinz Quito: Stadt Ibarra bei Mira mit Mineralienhügeln - der Pachónberg - ein Ureinwohner-Viehzüchter zeigt einem Dorfbewohner den Mineneingang - am Ende muss er flüchten]

23. Im Zuständigkeitsbereich der Stadt San Miguel de Ibarra, in der Nähe des Dorfes Mira, gibt es Hügel, die von alters her den Ruf bewahrt haben, sehr reiche Mineralien zu enthalten; einer dieser Hügel ist der "Pachón", der berühmteste der Hügel, nicht weit vom Dorf entfernt. Ein Bewohner hatte das Glück, dass ein Ureinwohner-Viehzüchter ihm den Eingang der Mine zeigte. Er fando dort eine Menge Gold, und er holte sich gleich mehrmals davon, bis er reich geworden war. Anderen Leuten zeigte er den Mineneingang aber nie. Und so kam es, dass die Dorfbewohner neidisch wurden und er aus dem Dorf flüchten musste, um den Forderungen und Verfolgungen durch die anderen Dorfbewohner zu entgehen.

Provinz Quito: Ein paar Minen im Justizbereich von Otavalo

[24. Provinz Quito: Stadt Cayambe im Justizbereich von Otavalo: Ein paar Minen in Richtung Guachala]

24. Im Zuständigkeitsbereich der Stadt Cayambe, die zum Corregimiento von Otavalo gehört, in Richtung des östlichen Teils des Landguts Guachala, etwa zwei Tagesmärsche davon entfernt, zwischen den vielen Hügeln, die die Bergkette dort bildet, gibt es eine Überlieferung, dass es weitere Mineralien von großem Reichtum gibt, die auch in der Zeit des Adels abgebaut wurden.


Provinz Quito: Gold waschen am Pichincha-Berg bei Quito

[25. Provinz Quito: Der Pichincha-Berg bei Quito soll viel Gold enthalten - die Ureinwohner sollen es abgebaut haben - ein Portugiese soll dort viel Gold gewaschen haben]

25. Der Hügel von Pichincha, der mit dem Rücken zur Stadt Quito liegt, soll reich an Gold sein, und vor nicht allzu vielen Jahren hat ein Ureinwohner namens Cantolla es abgebaut, wie man dort sagt; und in der Zeit der Vornehmheit wurde es abgebaut, wie uns die Erinnerungen, die uns geblieben sind, versichern, aber gegenwärtig sind die Orte der Adern unbekannt. Es besteht kein Zweifel, dass es sie gibt, denn als wir dort waren, stieg ein Portugiese, der in der Stadt wohnte, häufig auf diesen Hügel, der die Gewohnheit hatte, sich in den Bächen zu waschen, die von seinen Gipfeln herabfließen, womit er fleißig etwas Staub und Nuggets gewann, wenn auch nicht in großer Menge.


Provinz Quito: Gold- und Silberminen - ohne Ausbeute wegen "Unfällen"

[26.Provinz Quito: Justizbereich Riobamba mit Gold- und Silberminen - 18 registrierte Minen - viele "Unfälle" und keine Ausbeutung]

26. Das Gebiet des Corregimiento von Riobamba ist ebenfalls sehr reich an Silber- und Goldminen. Nur einer der Untertanen, die wir in dieser Stadt trafen, hatte 18 davon in der "Königlichen Quito-Bank" ("Caja Real de Quito") registriert, und alle waren von großem Reichtum und hervorragender Qualität. Aber sie wurden nicht ausgebeutet, weil verschiedene Unfälle den Besitzer dazu brachten, seine Meinung zu ändern.

["Unfälle" in Minen heisst: Ureinwohner+schwarze Sklaven ersticken in den Minen oder werden durch Deckeneinsturz eingeschlossen und verhungern. Dort kann man viele Skelette finden].


Provinz Quito: Silbermine "Susña" mit Bereicherung

[27: Provinz Quito: Justizbereich Cuenca mit reichen Minen ohne Ausbeute - Silbermine "Susña" - nur der Minenbesitzer wurde reich]

27. Die Hügel der Jurisdiktion Cuenca haben den Ruf, sehr reiche Minen zu enthalten, aber nur sehr wenige von ihnen sind entdeckt worden, und keine werden bearbeitet. In der Jurisdiktion Alausi, einem Tenientazgo, der zum Corregimiento von Cuenca gehört, etwa sechs Meilen westlich, entfernt von einer Hacienda Trapiche namens Susña, gibt es ebenfalls eine Silbermine von großem Ruhm. Der Besitzer der Zuckermühle, Don Martin Argudo, nahm sie auf eigene Rechnung in Besitz, hat sie aber nie offiziell betrieben, weil sein Reichtum dafür nicht ausreichte und er auch niemanden fand, der ihn dazu ermutigte. Dennoch hat er in den Zeitabschnitten, in denen er sich selbst damit beschäftigen konnte, zusammen mit den Ureinwohnern und Schwarzen der Zuckermühlegenügend Silber gewonnen, im Verhältnis zu der von ihnen geleisteten Arbeit, und man erkannte, dass die Metalle mit Reichtum verbunden waren.


Quito: Registrierte Minen - und eine falsche Münze

[28. Provinz Quito: Registrierte Minen - Proben der Metalle - eine viel zu schwere Falschmünze eines Mestizen]

28. Alle diese genannten [Minen] und viele andere, die nicht erwähnt werden, sind in der königlichen Schatzkammer [Finanzministerium] von Quito registriert, und es wurden Proben ihrer Metalle genommen, was der sicherste Beweis für ihre Realität ist. Als wir in Quito ankamen, fanden wir unter den Falschmünzen, die dort hergestellt worden waren, noch eine, die von einem Mestizen gemacht worden war, der das Silber aus der Mine nahm und sich in einer tiefen Schlucht damit versteckte, um es zu versiegeln; er machte es so schwer, dass das kleine Silber in Reales und Medios (was er herstellte) jede einzelne fast doppelt so viel wog, wie sie wert war. Nachdem man ihn gefangen genommen und ihn gefragt hatte, woher er das Silber habe, zeigte er es an und sagte, er habe es deshalb schwerer gemacht als die Münze, damit er, wenn er entdeckt würde, nicht mit der gewöhnlichen Strafe belegt würde, weil er das Gewicht erhöht habe, um das Verbrechen weniger schwer zu machen.


Provinz Quito: Der Reichtung von Sevilla de Oro - Goldplättchen als Währung

[29. Provinz Quito: Das Gebiet "Macas" und die Stadt Sevilla de Oro: Ureinwohner machen Rebellion, übernehmen Städte, Erinnerungen an die Minen geht verloren - die königlichen Geldreserven gehen nach Loja und nach Cuenca - Reichtum in Sevilla del Oro und anderswo - Handel am Orinoco-Fluss mit Goldplättchen-Währung - Gouverneure von Maynas sammeln Goldplättchen]

29. Wenn wir die Orte verlassen, die zu den Corregimientos der Provinz Quito gehören, und in die Anerkennung derjenigen eintreten, die zu den Regierungen gehören, die ebenfalls Teil dieser Provinz sind, werden wir feststellen, dass das gesamte Gebiet von Macas in früheren Zeiten eines der reichsten an Gold war, das in ihr bekannt war, weswegen sie der Hauptstadt den Namen Sevilla del Oro gaben. Die Ureinwohner dieses Gebietes revoltierten und wurden zu Herren der wichtigsten Städte, so dass die Regierung auf zwei sehr kurze reduziert wurde, und die Erinnerungen an die Minen gingen völlig verloren, aber nicht die an die Minen, denn die königlichen Truhen, die sich jetzt in Cuenca befinden, hatten ihren ersten Sitz in Sevilla del Oro, von wo sie nach Loja gebracht wurden, als diese Regierung verloren ging, und von Loja gingen sie nach Cuenca.

Diese Leute waren in Sevilla del Oro, um die Steuergelder (20% - quintos) zu sammeln, die Seiner Majestät gehörten, die so beträchtlich waren, dass sie mit dem Gewicht eines Römers empfangen wurden, der immer noch existiert, obwohl er nicht mehr benutzt wird, weil die Ursachedafür weggefallen ist [die "christliche" Terror-Kolonialherrschaft Spaniens in Süd-"Amerika hat durch die Unabhängigkeiten aufgehört].

In Sevilla del Oro herrschte ein unbeschreiblicher Reichtum, ebenso bei der Justiz, und für die anderen Regierungen gilt derselbe Mineralienreichtum. Für Maynas ist dies zum Beispiel bekannt.

Es wird berichtet: Als die ersten Missionen der "Compañía" sich dort installierten, wurde mit Cayenne-Franzosen und Holländern über den Fluss Orinoco hinweg Handel getrieben. Dieser Handel wurde durch andere Völker fortgesetzt und auf kleine Goldplatten reduziert. Damit liess sich ein Tauschhandel organisieren für Äxte, Messer, Werkzeuge und Handwerksgeräte.

Zur Zeit läuft die Goldgewinnung dort immer noch, mit demselben Überfluss wie damals, und das geht bis Quito so. Die Gouverneure von Maynas treiben ebenfalls Handel mit den Ureinwohnern, wenn sie zu Besuch kommen, und nehmen zu diesem Zweck einige kleine Waren und Schmuckstücke mit, die sie unter den Ureinwohnern im Austausch gegen Gold verteilen.

[30. Provinz Quito: Nur die Gold+Silberminen von Barbacoas und Zaruma laufen - alle anderen sind aufgegeben+vergessen aus verschiedenen Gründen - Reichtum der Provinz Quito mit Früchten und Waren aber zeitweise ohne Währung - Tauschhandel]

30. Von den zahlreichen Silber- und Goldminen in der Provinz Quito sind nur die von Barbacoas in Betrieb, und einige, wenn auch kurze, in denen von Zaruma, alle anderen sind aufgegeben, was darauf zurückzuführen ist, dass eninige Minenbesitzer an Landgüter (haziendas) gebunden sind, und andere keine Mittel haben, um die Arbeit zu übernehmen; so verlieren die Minen nach und nach ihren Nutzen, und manche Minen gerieten sogar in Vergessenheit.

Die Provinz Quito bleibt somit reich, mit einem Überschuss an Waren, Früchten und Minen, eine der produktivsten Provinzen in Peru, aber zeitweise bleibt die Provinz eben ohne Währung. Dabei bekommt die Provinz gelieferten Werte von Lima ausbezahlt, und die Produkte sind unerschöpflich. Einige der Waren sind im Schatzbrief ("situado") der königlichen Schatzkammer erwähnt. Deren Vertreter werden jährlich nach Cartagena [heute Nord-Peru] und nach Santa Marta [heute Kolumbien] geschickt. Andere Waren werden gegen Waren aus Europa getauscht oder gegen Waren, die verschiedenen Untertanen oder auch mehreren Untertanen gleichzeitig gehören. Das wird dann unversehrt nach Spanien geschickt.

Also die Produkte, die in der Provinz Quito hergestellt werden, fliessen nach Spanien, und das Geld geht in den Kreislauf ohne Stillstand, fliesst von einer Hand in die andere. Wenn alle Minen laufen würde, würde mehr nach Lima fliessen, als Waren die Provinz verlassen würden, und so wäre die Provinz Quito immer reich so wie in alten Zeiten.

[Es fehlen die Angaben
-- nur die weiss-rassistischen "Christen" aus Spanien werden reich, die Ureinwohner und schwarzen Sklaven bleiben ARM
-- der Menschenverluste in den Minen: Millionen Ureinwohner und schwarze Sklaven sind in den Minen gestorben, der Analyst Kahl gibt aus Seite 40 für den kriminell-katholischen Kolonialismus von Spanien und Portugal insgesamt 20 Millionen Todesopfer an (Buch von Joachim Kahl: Das Elend des Christentums)
-- der Schmuggel von Metallen
-- der Warenverluste auf den Fahrten von der Karibik nach Spanien].


Provinz Quito: Die Mentalität gegen Minen-Bergbau - Möglichkeiten, die Lage zu verbessern

[31: Provinz Quito: Die Goldminen laufen nur mit dem Quecksilber aus Huancavelica - Quecksilberminen in Cuenca eröffnen verkürzt die Belieferung wesentlich - niemand will mehr in den Minen arbeiten - niemand will mehr Minenbetreiber sein - Geldmangel - die Königliche Bergleutegesellschaft von Peru]

31. Die Minen der Provinz Quito laufen perfekt, wenn sie für ihre Arbeiten das Quecksilber von Guancavelica [Huancavelica in Zentral-Peru] erhalten. Dies kann vermieden werden, wenn die Quecksilberminen des Justizbereichs Cuenca in Betrieb gehen. Dann
-- wäre der Weg nicht mehr so weit und
-- die Bergleute hätten weniger Stress.
-- Auch die Kosten und Verluste würden sich reduzieren.

Günstiger Schwefelabbau in der Nachbarschaft wäre eine weitere Motivation, sich dem Bergbau zu widmen, aber allein dieser Faktor würde noch nicht ausreichen, um die Mentalität [Hrsg.: der Bewohner], die sich von den Minen verabschiedet haben, umzudrehen. Denn es wäre auch noch notwendig, die Mittel zur Verfügung zu stellen, um solche Arbeiten neu zu beginnen.

Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass alle Bergwerke ihre Chefs (Minenbetreiber, aviador) brauchen, um sie zu betreiben, und diese sind auch dann in der Pflicht, wenn die rechtmäßigen Besitzer über sehr große Geldsummen verfügen. Meistens gibt es aber trotzdem kaum Leute, die diesen Job übernehmen wollen. Somit ist es in diesem Fall unerlässlich, die Minenbetreiber  heranzuziehen und die notwendigen Mittel zu beschaffen, damit die Arbeit nicht aufhört.

In der Provinz Quito ist dieser Umstand noch viel deutlicher, denn die Einwohner trauen sich nicht, ihren Reichtum in den Minen zu riskieren, weil sie wenig Ahnung davon haben und ihnen misstrauen [denn niemand will mehr in den Minen sterben], und weil kaum grosse Geldsummen zur Verfügung stehen, um die Arbeit in den Minen zu verrichten [weil viele Minenbetreiber die Gelder geraubt und in die eigenen Taschen gesteckt haben]. Diese Schwierigkeiten könnten leicht durch die Förderung der Königlichen Bergleutegesellschaft von Peru ("Compañía Real de Mineros del Perú") beseitigt werden, die [1738] von Don Pedro García de Vera vorgeschlagen und von Seiner Majestät gebilligt wurde, und deren Hauptzweck sich darauf beschränkt, die Betreibergesellschaft für die Förderung aller Bergwerke zu sein, die eine solche Förderung benötigen,
-- um die notwendigen Mittel zu beschaffen, und
-- um die Bewirtschaftung derjenigen Minen zu übernehmen, die keinen Besitzer haben, weil sie aufgegeben wurden.

Mit einer so bewundernswerten Ressource, wie sie alle in dieser Gesellschaft hätten, würden nicht nur die in der Provinz Quito verlassenen Minen ihre Arbeit wieder aufnehmen, sondern es würden auch viele weitere Minen in anderen Provinzen von Peru ihre Arbeit neu aufnehmen, die dieselbe Vernachlässigung erfahren haben, und sogar auch dort, wo der Abbau von Mineralien den stärksten Stellenwert hat.

[Es hat seinen Grund, wieso niemand mehr in den Minen arbeiten will, denn da sind Millionen Tote in den Minen, die von Ulloa und Juan verschwiegen werden].


Generell: Verbesserungsvorschläge - und Todesrate+Raub durch Minenbesitzer werden unterschlagen

[32. Gold- und Silberminen im Vizekönigreich Peru: Weitere Verbesserungsvorschläge - und Unterschlagung der Todesrate+Raub durch Minenbesitzer]

32. Neben den Vorteilen, die sich aus der Gründung dieser Gesellschaft für die Entwicklung der Minen ergeben würden, gäbe es noch weitere positive Punkte:
-- die Perfektionierung der Metallgewinnung mit fähigen Leuten
-- überschwemmte Minen würden mit neuem Stollenbau wieder erschlossen werden,
-- die Gesellschaft schlägt vor, Ingenieure im System zu halten, um für den Unterhalt zu sorgen und den Stollenbau zu kontrollieren
-- es würden auch viele Kupfer-, Zinn und Bleiminen erschlossen werden, die zwar entdeckt, aber mangels Leuten, die sich ihrer annehmen wollen, nicht betrieben werden.

Dies sind die Zwecke, für die diese Gesellschaft vorgeschlagen wurde. Durch diese Arbeiten würden die Bergwerke weder laufen und viele neu entdeckt werden. Dies ist im Interess der königlichen Staatskasse, im Interesse aller Privatpersonen und vor allem im Interesse jener Königkreiche, wo die Arbeit der Bergewerke so notwendig ist, um die Armut zu beseitigen, obwohl die Provinzen alle anderen Produkte haben.

[Und Ulloa und Juan verschweigen weiterhin die Millionen Toten in den Minen und verschweigen weiterhin den Millionenraub der Minenbosse. In diesem Sinne sind die Beschreibungen der Minen durch Ulloa und Juan reine Fantasie und gehen an der Realität vorbei. Die Königsfamilie in Madrid und die ganze Welt wird BETROGEN, wenn Ulloa und Juan
1) die Millionen Minentoten verheimlichen
2) die Lungenkrankheiten der überlebenden Minenarbeiter verheimlichen
3) den Millionenraub der Minenbetreiber unterschlagen und
4) den Metallschmuggel nicht erwähnen, so dass die königliche Steuer umgangen wird.
Kurz gesagt: Der Bericht von Ulloa und Juan ist sträflich unvollständig].


Generell: Minen und die Rechnung - Minen und Unfälle

[33. Minen und die Rechnung: Nach Unfallereignissen weiterhin die Belegschaft in die Mine treiben - Reserven bilden für Unfallereignisse]

33. Bergwerke müssen zwei Voraussetzungen erfüllen, um rentabel zu sein:
1. Die Gewinne durch die gewonnen Metalle müssen die Betriebskosten übersteigen, wobei 20% Steuer an Seine Majestät abgezogen werden müssen. Dies herauszufinden, ob eine Mine gewinnbringend ist, kann man mit Metallproben herausfinden. Wenn mit der Ausbeutung begonnen wurde, können verschiedene negative Faktoren auftreten,
-- wenn die Ader aufhört
-- wenn ken Metall mehr gefunden wrd
-- wenn Überschwemmungen auftreten
-- wenn die Decke einbricht.

2. In diesen Fällen ist kein Gewinn zu erwarten, bis der Mangel behoben ist. In diesen Fällen brauchen die Minen die Minenbetreiber (aviadores), die die Belegschaft anspornen, mit der Arbeit nicht aufzuhören, auch wenn die Gewinne ausbleiben.

Zu Punkt 1: Die Rentabilität ist gegeben, wenn die Föderung einer Unze Silber unter 8 Real liegt. Für Kosten von über 8 Real wird es niemanden geben, der da noch Silber fördert, denn dann wäre die Bilanz negativ und der Minenbesitzer würde draufzehlen.

Zu Punkt 2: Der Minenbetreiber muss die Belegschaft weiter anspornen, nach Unfällen in den Minen zu arbeiten, ansonsten wird die Mine nicht überleben, um wieder in den Gewinnbereich zu kommen. Wenn der Minenbetreiber in der positiven Phase der Mine keine Reserven gebildet hat, sondern all den Gewinn mit Luxus ausgegeben hat, wird nun Geld fehlen. So was darf eben nicht passieren.

[Ergänzung:
1. Also die Ureinwohner und schwarzen Sklaven im Kolonialreich Peru sollen weiterhin ihr Leben in den Minen gefährden, wenn die Decke eingebrochen ist und viele Leute dabei gestorben sind. DAS ist die Logik der kriminellen, katholisch-weissen "Christen". UND:
2. Ulloa und Juan verschweigen die Erpressungsmethoden der Minenbetreiber, wie Ureinwohner und schwarze Sklaven in die Minen getrieben werden.
3. Die Minenbetreiber sind oft die grössten Räuber und verschwinden dann spurlos.
4. Unter diesen Umständen ist es klar, dass niemand mehr in diesen kriminellen Minen der katholischen "Christen" arbeiten will - was von Ulloa und Juan verschwiegen wird - Ulloa und Juan sind eben auch nur katholisch-kriminelle "Christen". Sie wollen den tödlichen Bergbau als "sauberes Geschäft" darstellen!].


Die Rechnung: Vergleiche von Minen in Quito (Equador), Potosí und Lipes (Bolivien), und Tarma (Peru)

[34a. Provinz Quito: Minen mit reichhaltigem Essen aus dem nahen Urwald - niedrige Betriebskosten]

34. Die Provinz Quito ist für den Bergbau mehr geeignet als andere Regionen, weil Lebensmittel aller Art im Überfluss und billig vorhanden sind [aus dem nahen Amazonas-Urwald und das Klima nahe dem Äquator ist in der Höhe nicht so kalt und Anbau ist möglich], im Gegensatz zu anderen Provinzen, wo Lebensmittel in den Minenregionen knapp sind und alles hertransportiert werden muss [der Amazonas-Urwald ist weit weg, und die Regionen ist weit weg vom Äquator, also sind die Winter eisig kalt mit Minustemperaturen]. "Es scheint, dass die Entwicklung der dortigen Minen zu Recht gefördert werden sollte, denn allem Anschein nach dürften sie nicht weniger bequem sein als die anderen."

[Konkret: Der Massenmord an Ureinwohnern und schwarzen Sklaven ist "bequem"
Es ist also "bequem", als Ureinwohner oder schwarzer Sklave in den Minen zu ersticken oder nach einem Deckeneinbruch sterben, in überschwemmten Minen zu arbeiten, lebenslängliche Vergiftungen und Lungenkrankheiten zu bekommen, und der Minenbesitzer raubt den Gewinn und verschwindet dann. Für den weissen, kriminell-katholisch-"christlich"-spanischen Minenbesitzer ist dieser Massenmord in den Minen das "bequem", denn die Leichen bleiben in den Minen. Die Massenmörder sind in diesem Fall die katholischen "Christen" mit dem Boss "Vatikan". Ulloa+Juan erwähnen von diesen Wahrheiten NICHTS].


[34b. Quito: Mine mit Erz im Wert von 80 Mark pro Kiste - Bolivien: Minen ohne eigenes Essen - hohe Betriebskosten]

Hier ist ein Beispiel für grossen Reichtum durch Minen [aus Quito? Aber nur die weissen "Christen" werden reich]: Da hat jemand im Jahre 1728 Metalle aus einer Silbermine nach Lima gebracht, die am Gericht (audiencia) von Quito mit 18 [Karat?] Gold und Silber registriert worden waren. Er liess sie [Hrsg.: am 27. Dezember 1728] vom Oberprüfer dieser Stadt [Quito oder Lima?] anerkennen, der Oberprüfer war Juan Antonio de la Mola y Torres. Es wurde festgestellt, dass die Probe, die dem schwarzen Erz entnommen wurde, einen Wert von 80 Mark pro Kiste hat. Das ist ein sehr hoher Wert im Vergleich zu gewönlichen Minen. Normal ist ein Verkauf in den teuersten Ländern [mit Minen mit hohen Betriebskosten] von 8 bis 10 Mark pro Kiste. Dies ist der Wert der Metalle der Minen von Potosí und Lipes [heutiges Bolivien]. Dort sind die Lebensumstände aber "unbequem" und die Betriebskosten sind höher, so dass die Kosten nicht unter 10 Mark Silber pro Kiste Erz zu liegen kommen. Erz wird dort einfach als "Metall" bezeichnet.

[34c. Tarma: Minen mit 5 Mark Silber pro Kiste - Quito: Der Reichtum an Früchten aus dem Urwald und die gute Landwirtschaft soll "Faulheit" bei der Bevölkerung provozieren]

In der Provinz Tarma [heute zentrales Peru, mit kurzer Verbindung zum Amazonas-Urwald und fast ohne Frost] ist dies jedoch nicht der Fall, und die Arbeit in den Minen wird mit fünf Mark Silber in jeder Kiste bezahlt. Man muss davon ausgehen, dass der Senkkasten aus 50 Zentnern Erz besteht und dass er in allen Provinzen aus demselben Gewicht besteht, und wenn man davon ausgeht, dass die in Lima untersuchten Metalle aus der Mine von Quito 80 Mark pro Senkkasten ergeben sollten, was immer noch etwas mehr als anderthalb Mark Silber pro Zentner Erz ist, so ist es denkbar, dass die Minen der Provinz Quito ebenso viel Reichtum bieten wie die berühmtesten Minen Perus, und dass die Tatsache, dass sie aufgegeben wurden, zum Teil auf mangelnde Ermutigung und zum Teil darauf zurückzuführen ist, dass der Reichtum des Landes [die Region Quito mit allen Urwaldfrüchten und Landwirtschaft ohne weite Transporte] den Bewohnern Faulheit einflößt.

[Bemerkung: Krankheiten und Massenmord in den Minen unterschlagen
Ulloa und Juan unterschlagen weiterhin all die Krankheiten (Metallvergiftungen sowie Lungenkrankheiten) und die Massenmorde in den katholisch-"christlichen" Minen als Grund für die Arbeitsverweigerung der Ureinwohner und der schwarzen Sklaven, die im Kolonialreich von Spanien als Masse und NICHT als Personen gelten. Der Massenmord wird totgeschwiegen, um den Bergbau als "sauber" darzustellen].


Provinz Quito: bleibt ohne eigenes Quecksilber wegen Betrügereien der kriminell-weissen "Christen"

[35. Provinz Quito: Landwirtschaft und Gewässer - Gold, Silber und Quecksilber - Quecksilberminen bei Cuenca sind wegen Betrügereien geschlossen, nur noch Huancavelica läuft - alle Minen in der Provinz Quito, die Quecksilber benötigen, sind geschlossen]

35. Die Provinz Quito ist also reich an Metallen und auch reich an Landwirtschaft, was ein bequemes Leben in den Minen erlauben sollte ("contribuir a la mayor conveniencia de su extracción"). Es sind gut gewürzte Nahrungsmittel vorhanden, es sind haufenweise starke Leute vorhanden, es sind viele Flüsse und Bäche vorhanden. Das ist ein Komfort, denn so können Mühlen die Erze mahlen und das Waschen von Metallen ist nicht schwer. Ausserdem finden sich dort auch Quecksilberminen. Es würde also für Gold- und Silberabbau an nichts fehlen.

[Die Vergiftungen, Lungenkrankheiten und der Massentod in den Minen soll also "ein bequemes Leben" sein. Man tötet einfach die Ureinwohner und die schwarzen Sklaven und alles bleibt für die weissen "Christen" allein. Bis heute (2023) hat sich an dieser Mentalität der weiss-kriminellen Katholiken in Latein-"Amerika" nicht viel geändert. Die grossen Profite landen weiterhin in Lima bei den weissen "Christen"-Bossen].

Diese Quecksilberminen liegen im südlichen Teil der Provinz im Justizbereich (corregimiento) von Cuenca ca. 5 bis 6 Meilen nördlich der Stadt Cuenca in den Siedlungen, die als "Quecksilberquellen" ("Azogues") bekannt sind, weil es dort so reichlich vorkommt. Früher wurde dort das Quecksilber für die Minen der ganzen Provinz und für die Minen von Cajamarca gefördert. Später wurde die Schliessung verfügt und streng verboten, dort weiter abzubauen mit der Absicht, dass nur noch Huancavelica [mit Quecksilberabbau] laufen sollte, mit Transporten an die könglichen Schatzkammern, um Betrug bei den Steuereinnahmen (quintos, 20%) und beim Quecksilber zu vermeiden.

[Wieso wurde die Quecksilbermine von Cuenca geschlossen? Kriminelle, katholisch-"christliche" Minenbesitzer haben scheinbar auch in Cuenca scheinbar
1. mit Schmuggel die Steuern nicht bezahlt und
2. haben den Gewinn der Mine in die eigenen Taschen fliessen lassen.
Das ist ein traditionell-"christliches" Verhalten bei den kriminellen Katholiken in Chefpositionen, und so ist es auch in Huancavelica - siehe Quiroz: Die Geschichte der Korruption in Peru - Kapitel 1 Link].

Nun kommt das ganze Quecksilber in Peru nur noch aus einer Quelle. Es wird
1. an königliche Beamte geschickt, die es weiter verteilen, den Wert festlegen und die 20% königlichen Steuern davon überweisen
2. an Privatpersonen geschickt, die damit Silber gewinnen und mit dem Gewinn des Silbers dann die 20% königlichen Steuern zahlen.

Es ist genau geregelt, wie viele Mark und Unzen Silber mit einem Pfund Quecksilber gewonnen werden können. Abgezogen werden müssen Verluste des Metalls [durch Verdunstung]. Ein Minenbesitzer muss also auf so viele Mark Silber die königliche Steuer zahlen, wie dem Gewicht Quecksilber entspricht, das er von Händlern oder von der königlichen Kasse entnimmt. Er ist auch verpflichtet, die 20% königliche Steuer auf den Betrag des Quecksilbers selbst zu zahlen.

Wenn die Minen von Cuenca wieder in Betrieb gehen, droht der Betrug auch wieder in Huancavelica, das weiss man nie, entweder nur an einem Ort oder an beiden Orten gleichzeitig. Scheinbar wurde in den Minen von Cuenca zu viel betrogen. Die Folge der Schliessung der Minen von Cuenca war dann, dass alle anderen Minen der Region geschlossen wurden. Die Praxis des Bergbaus ging vergessen. Es ist klar, dass die Gefahr, mit Quecksilber Betrug begehen zu können, größer ist, wenn es in zwei verschiedenen Gebieten gewonnen wird, als wenn es nur eine einzige Quelle gibt, die alle Provinzen mit diesem Metall versorgt. Wenn das Metall aber fehlt oder rar ist und die Preise für Quecksilber stegen, dann werden alle Minen geschlossen, und es ist nicht einfach, sie danach wieder zum Laufen zu bringen, wenn man diesen Schaden wiedergutmachen will.

Man muss also abwägen, welcher der beiden Schäden größer ist, der des Betrugs bei der Gewinnung von Quecksilber oder der der stillgelegten Minen; beide Fälle sind groß, aber unserer Meinung nach ist der Schaden durch die Schließung der Minen noch größer, was wir nun zeigen werden.

[Also wir sehen:
-- Die kriminellen Katholiken-Bosse betrügen so viel, so dass das gesamte Minensystem zum Stillstand kommt. Genau SO sind die kriminellen Katholiken der Oberschicht und die königliche Familie kann nicht eingreifen, weil auch das Soldatensystem mit Korruption und Betrug keine Power hat.
-- Die Ureinwohner und die schwarzen Sklaven aber verlieren NICHTS dabei, sondern sie GEWINNEN ihr Leben, denn sie können nicht mehr in die Minen gezwungen werden.
-- Und auch die Umwelt gewinnt dabei, wenn Minen geschlossen sind, denn dann kommt es zu keiner Verseuchung durch Quecksilber oder Zyanid.
Schlussfolgerung: Die hohe Kriminalität bei den Katholiken-"Christen" der Oberschicht im Kolonialreich Peru provoziert Umweltschutz und Menschenschutz. Es geht einfach mit Tauschhandel weiter. Am Ende wurde auch die Quecksilbermine von Huancavelica wegen Betrugs geschlossen und das Quecksilber wurde von Spanien her eingeführt - so blieben nur die wichtigsten Minen am Laufen - siehe Quiroz Kapitel 1 Link].

[Es ist nicht bekannt, was die Königsfamilie in Madrid dazu gedacht hat. In vielen Fällen wurden sie falsch informiert, und wie in diesem Fall mit Ulloa+Juan wurden die Millionen Toten in den Minen in den Berichten nie erwähnt. Die Mitglieder der königlichen Familie in Madrid haben auch nie Augenschein genommen und haben auch nie selbst in einer Mine gearbeitet. Das Gold und das Silber "kamen einfach so" schwimmend über den Atlantik...].


Minen und Finanzkreisläufe für mehr Reichtum (der weissen, oberen "Christen"-Katholiken)

[36. Schaden durch Schmuggel ist weniger als der Schaden durch geschlossene Minen, weil dann keine Münzen geprägt werden und niemand mehr reich wird]

[Reich werden nur die weissen "Christen"-Katholiken der Oberschicht. Die Ureinwohner gelten als Masse, über die man verfügen kann, und die schwarzen Sklaven ebenso].

36. Wenn das Quecksilber [durch Schmuggel] unterschlagen [und die 20%-Steuer nicht bezahlt] wird, verliert Seine Majestät seinen Wert und den Betrag der 20%-Steuer ("quintos"), der dem gewonnenen Silber entspricht, aber wenn die Silber- und Goldminen geschlossen werden, verliert die königliche Schatzkammer gleich BEIDES und darüber hinaus alle Beiträge, die diese Metalle nach ihrer Prägung leisten. Die königliche Schatzkammer verliert die Menge an Quecksilber und 20%-Steuer, aber wenn die Minen, in denen dieses Metall gewonnen wird, nicht ausgebeutet werden, gibt es weder Kaufkraft noch die 20%-Steuer; wenn das Gold und Silber aus der Erde geholt würde, müsste es zirkulieren, von einer Hand in die andere gehen, und damit müsste es gekauft und verkauft werden, womit die Alcabalazölle bezahlt würden, die Ein- und Ausreise der Güter, die Strafminderung [?] für Teile, die nach Spanien kamen, und schließlich würde alles, was aus den Minen geholt wurde, in der königlichen Schatzkammer landen; all die ausgebeuteten Metalle wären dann im Kreislauf und der Reichtum steigt [nur für die spanischen "Christen"].

Der Kreislauf im Detail: Das Geld fliesst zu den [weiss-"christlichen"] Vasallen, die reich sind, und entsprechend ist auch der [weiss-"christliche"] Herrscher reich, denn was die Vasallen besitzen, fließt von ihnen zum Fürsten und die geben das Geld auch wieder aus. Das geht so lange weiter, so lange es [die geprägten Münzen] nicht in andere Herrschaftsgebiete verlagert wird. Wenn die Vasallen in der Provinz [West]-Indien die reichsten sind, so werden sie dem Fürsten den grössten Nutzen bringen. Da der [Hrsg.: Reichtum] von [West]-Indien aus Silber und Gold aus den dortigen Minen besteht, von dem nur die Provinzen anteilmässig profitieren, sind alle anderen Leute, die davon nicht profitieren, davon ausgeschlossen und können nicht zum Reichtung des Fürsten beitragen. Es scheint also, dass man wählen kann zwischen der unerlaubten Gewinnung von Quecksilber und Silber [Schmuggel], und der Schliessung der Minen. Der erstere Schaden scheint weniger dramatisch zu sein als der Schaden im letzteren Fall. Somit sollte der Betrug an Quecksilber [Schmuggel] ertragen werden,  vorausgesetzt, dass die Produktion der Minen nicht zurückgeht. Aber bei der Auswahl der Vorgesetzten, die die Minen betreiben und das Quecksilber verteilen sollen, dort kann man Massnahmen ergreifen, mit voller Effizienz, um die Verluste zu vermeiden oder wenigstens so gering wie möglich zu halten.

[Es scheint schon unglaublich, dass Ulloa und Juan
-- einfach so Millionen Minentote "vergessen": Ureinwohner und schwarze Sklaven
-- einfach so Millionen Kranke "vergessen", die durch Metallvergiftung und Lungenkrankheiten durch die Minenarbeit gestorben sind
-- einfach so die Umweltverseuchung durch die Minen "vergessen" mit all ihren Folgen, wenn verseuchtes Wasser getrunken oder Felder mit verseuchtem Wasser bewässert werden.
Und all dies findet NICHT MEHR statt, wenn die Minen geschlossen sind. Aber 200 Jahre lang lief der Massenmord auch in der Provinz Quito, und bis zum Zeitpunkt des Berichtes haben die Ureinwohner und die schwarzen Sklaven WENIGER Rechte als das Vieh der weissen "Christen" - und dieser Rassismus ist der Entscheid der königlichen Familie in Madrid, die Haupträuber im spanischen Kolonialsystem...].


5. Rubine, Bergkristall, Lapislazuli, Magnetsteine, Kupfer, Eisen

Region Cuenca (Ecuador): Rubine in einem Bach

[37. Cuenca (Ecuador): Neben der Quecksilberregion "Azogues" ist ein kleiner Fluss mit Rubinen drin - die Mine ist noch nicht erschlossen]

37. Im selben Gerichtsbezirk (jurisdicción) des Kuratoriums der Quecksilberregion "Azogues", und diese Region ist ziemlich gross, fliesst nicht weit vom Hauptort entfernt ein kleiner Fluss. Sein Sand enthält kleine Funken. Gemäss ihrer Farbe, Härte und Glanzes sind das wahrscheinlich Rubine. Dies war die Meinung einiger Mitglieder der französischen Gesellschaft, die sich mit den Steinen auskannten und sie untersuchten. Das sind aber winzige Steinchen dort, die grössten sind nur so gross wie eine Linse. Die Gewinnung der Rubine geht mit dem Waschen des Sandes wie in den Minen mit dem Goldwaschen. Die Hauptmine wurde bis heute nicht untersucht. Die Bevölkerung könnte damit auch nicht umgehen. Es wäre also notwendig, mit einem ausrücklichen Auftrag einer eifrigen und intelligenten Person diese Region anzuvertrauen, um alles Mögliche dafür zu tun, die Hauptmine zu entdecken, ihre Lage zu erkennen, die Qualität zu überprüfen und Proben der gewonnenen Steine nach Spanien zu schicken. So können die sachkundigsten Steinmetze sie kontrollieren, ob es echte Rubine wie die aus Asien sind. Sodann müsste entschieden werden, ob man mit der Arbeit in der Mine weitermacht, wenn es zweckmässig erscheint.

Region Cuenca (Ecuador): Eisenerze, Bergkristall, Vitriol und weitere Gesteine

38. In verschiedenen Teilen des Justizbereichs von Cuenca - über das gesamte Gebiet verteilt - gibt es Hinweise auf Eisenerze. Und die Hauptstadt [Cuenca] ist scheinbar auf ihnen gegründet. Das Magnetgestein wurde mit einigen Experimenten nachgewiesen. Ausserdem sind da noch Minen mit Bergkristall sowie mit verschiedenen anderen Steinen, Vitriol und so weiter. Wenn man die alle gewinnen würde, könnten damit viele Provinzen in Europa bereichert werden.

[Und es sollen in den Minen weiterhin Ureinwohner und schwarze Sklaven für die weissen "Christen" sterben, oder werden krank mit Vergiftungen oder Lungenschäden].

Weitere Minenregionen

39. In dieser Hinsicht sind alle anderen [Länder] Perus und Chiles einzuschätzen, nur mit dem Unterschied, dass sie mehr oder weniger Reichtümer enthalten. Und weil viele der Reichtümer, "die in ihren Eingeweiden enthalten sind", in Spanien unbekannt sind, scheint es uns angebracht, eine kurze Aufzählung von denjenigen zu geben, die am speziellsten sind und die wir kennen.


Koloniales Königkreich Peru: Silber und Lapislazuli - und Forscher

[40. Peru mit Silberminen und Lapislazuli - forschende Leute in Lima und Cusco]

40. Der Reichtum an Silberminen ist von Chachapoyas und Cajamarca [heutiges Nord-Peru] über die Berge bis nach Süden [Chile] fast unerschöpflich, und die Minen laufen mit viel Eifer. Diejenigen Silberminen bei den Provinzen Huancavelica [Zentral-Peru] und Huamanga [Ayacucho] enthalten auch Adern mit Lapislazuli. In Lima haben wir einige Proben von dort als solche erkannt, die angeblich von dort stammen. Es gibt einige forschende Menschen in Lima, die Informationen über diesen Stein beisteuern können:
-- Don Fernando Rodriguez, ehemaliger Vogt (corregidor) von Cuzco,
-- ein dort lebender Franzose namens Don Jose Rozas und
-- ein Mestize-Silberschmied, ein sehr forschender und fähiger Mann namens Don Francisco de Villachica.

In der Stadt Cuzco lebt ebenfalls ein forschender Mann: Es ist Don José Pardo de Figueroa, Markgraf (marqués) von Valleumbroso [Valle Umbroso], ein hochbegabter Mann mit Kenntnissen in Literatur, Anwendung auf die Naturgeschichte und gebildet in vielen weiteren Wissensbereichen. Er wird ebenfalls in der Lage sein, zu diesem speziellen Thema zu informieren.

[Lapislazuli = span.: lapis azul = blauer Stein].


Koloniales Königreich Peru: Lapislazuli findet sich immer - und im heutigen Chile

[41. Lapislazuli und das blaue Farbstoffpulver - u.a. die Mine von Copiapó (heute Nord-Chile)]

41. Lapislazuli, ein Stein, der wegen der Schönheit seiner Farbe ebenso bewundernswert ist wie wegen seiner Verwendung bei der Gewinnung des blauen Farbstoffpulvers aus Übersee ("fino de ultramar"). In den Minen-Ländern ist der Stein aber eher unterbewertet, weil die ganze Aufmerksamkeit nur den Gold- und Silbererzen geschenkt wird. Lapislazuli kommt derart oft vor, so dass es mehrere Mineralienarten von ihm gibt. Obwohl man normalerweise Lapislazuli-Adern zwischen Gold- und Silberminen findet, ist dies weder der einzige noch der grösste Fundort. In der Region von Copiapó [heute Nord-Chile] in 12 Meilen Distanz von dort [von der Hauptstadt Copiapó] sind ebenfalls Lapislazuli-Minen zu finden, entdeckt und anerkannt. Dort wurden auch Minen gefunden mit Metallen wie Gold, Kupfer, Zinn, Eisen und Eisen (Magnetstein). Aber die ganze Aufmerksamkeit richtet sich auf die Goldminen, wo gearbeitet wird. Die anderen Metalle werden nicht ausgebeutet.

Magnetsteine in Huamanga (Ayacucho)

42. Die stärksten Magnete finden sich in den Eisenminen von Huamanga [Region Ayacucho]. Es sind die stärksten Magnete der Welt, die bisher gefunden wurden.

La Concepción (bei Huancayo, Zentral-Peru): Lapislázuli, Kupfer, Eisen etc.

43. In der Region mit Gebirgsketten "Die Empfängnis" ("La Concepción") [bei Huancayo], ca. 80 Meilen oder etwas mehr von dieser Stadt entfernt, findet man gemäss Berichten der Stadtbevölkerung Lapislazuli-Minen, ebenso Kupfererze und Eisenerze. Die Artillerie-Soldaten, die in der kleinen Festung die Stadt bewachen, geben an, dass die Kupferteile aus den lokalen Minen stammen. Die Entfernung der Berge zur Pampa von Paraguay beträt etwa 14 bis 18 oder 20 Meilen. Die Entfernung wird in Reisezeiten mit Pferden geschätzt und unterliegt einem gewissen Ermessensspielraum je nach Tempo der Pferde und der Zeit, die dafür verbraucht wird. Aber in La Concepción sind die Orte in der Bergkette, an denen die Mineralien gefunden werden, sowohl den Bürgern als auch den Bauern (guasos) oder Landleuten gut bekannt.

[Die vielen Minentoten und Ureinwohner und schwarzen Sklaven mit Vergiftungen und Lungenkrankheiten werden nicht erwähnt].


[44. La Concepción (bei Huancayo, Zentral-Peru): kleine Goldfunde mit Nuggets und Goldstaub - und viele kleine Minen in den Bergketten ohne Arbeit]

44. In der Umgebung von La Concepción gibt es mehrere Goldminen, aus denen die Menschen Goldstaub und Nuggets gewinnen. Grosse Mengen sind das aber nicht. In den Gebirgsketten gibt es formelle Minen aller Arten von Metallen, wo nicht gearbeitet wird, vielleicht weil sie so weit von den spanischen Siedlungen entfernt sind, und weil sie nicht weit von den tapferen Ureinwohnern entfernt sind, die in der Nähe dieser Gebirgsketten leben. Bei manchen Gelegenheiten kommen sie näher zu ihnen als zu anderen. Aber das sollte kein Grund sein, die Minen sich selbst zu überlassen.

[Die vielen Minentoten und Ureinwohner und schwarzen Sklaven mit Vergiftungen und Lungenkrankheiten werden nicht erwähnt].


6. Santiago de Chile: Minen und Bergbau mit Silber, Gold, Kupfer, Blei, Zinn etc.

[45. Santiago de Chile: Gebirgskette Lampaguay mit Silber, Gold, Kupfer, Blei und Zinn - nur Gold und Silber werden ausgebeutet - Goldminen in Tiltil - Gold minderer Qualität]

45. In gleicher Weise sind die Gebirgszüge, die Santiago entsprechen, reich an allen Arten von Mineralien, d.h. die, die näher an dieser Stadt liegen, unter denen der Lampaguay sehr bekannt für seinen Reichtum ist, weil sich in ihm Minen von Silber, Gold, Kupfer, Blei und Zinn befinden. In diesen Minen geschieht das Gleiche wie in allen anderen Minen [des kolonialen] Perus, nämlich dass nur die reichsten Metalle ausgebeutet werden und die anderen nicht geschätzt werden. Es gibt auch mehrere Goldminen auf dem Hügel von Tiltil, der an der Straße von Santiago nach Valparaiso liegt.

Seine Qualität beträgt 20 bis 22 Karat, hat aber noch den Mangel, dass die Bergleute die Verarbeitung nicht so weit vervollkommnet haben, dass sie das Quecksilber vollständig herausziehen können. Deswegen ist dieses chilenische Gold eher billig. In Lima wird das Gold gereinnigt, auf Qualität gebracht und zum vollen Preis weiterverkauft. Somit ist der Kauf des Goldes in Chile und der Verkauf in Lima ein Gewinn.

[Mit anderen Worten: Es kann vermutet werden, dass die Goldminenbetreiber in Lima den Goldminenbetreibern in Santiago nicht sagen, wie die perfekte Goldherstellung geht. Und so bleibt für das stolz-katholisch-kriminell-"christlich"-rassistische Lima mehr Gewinn zu machen.
Und natürlich werden auch für Chile die 1000en Minentoten verschwiegen, egal ob es sich um Ureinwohner oder schwarze Sklaven handelt. Die kriminellen "Christen" der Oberschichten bleiben kriminell].

Coquimbo (Mittel-Chile): mit Kupfer - und Goldnuggets in ganz Chile

[46. Coquimbo (Mittel-Chile): Kupferminen - und Goldnuggets in der Erdkruste in ganz Chile]

46. Im [kolonialen] Peru gibt es Provinzen, die reicher an einigen Metallen sind als andere. In manchen Provinzen sind einige Metalle besonders häufig. Das gilt z.B. besonders für die Region Coquimbo mit ihren Kupferminen und der guten Qualität des Metalls. Mit dem Abbau von Kupfer dort werden alle Provinzen des [kolonialen] Perus versorgt. Für diese Belieferung sind nicht einmal alle dortigen Kupferminen in Betrieb, der Verbrauch ist [vor der Erfindung der Kupferkabel für Stromnetze] nicht sehr hoch. Die Kupferqualität ist hoch, der Preis niedrig mit 8 bis 10 Pesos pro 100kg (Doppelzentner), wenn man das Kupfer vor Ort in Barren kauft.

Es könnte ausserdem noch sein, dass dort auch Barren in Gold, Zinn und anderen Metallen erhältlich sind. Unter den Goldminen gibt es einige, die "Baumschulen" ("criaderos") genannt werden, d. h. solche, bei denen die Erde oberflächlich eine Art harte Kruste bildet, durch die die Goldproben wie kleine Granitsteine herausragen, die sofort sichtbar sind und sich vom übrigen Erdmaterial unterscheiden; diese Art Goldvorkommen gibt es in verschiedenen Teilen dieser Königreiche und sehr häufig in ganz Chile.


7. Koloniales Peru voller Minen, Metalle und Edelsteine - z.B. Smaragde

47. Die Provinzen der Königreiche [des kolonialen Peru] sind voller Minen mit Metallen oder anderen Mineralien, verschiedene Qualitäten von Steinen, verschieden farbig, verschieden hart, und in verschiedenen Graden und Schönheit. Der Stein des Hühnerreichs ("Gallinazo") ist z.B. ein schwarzer Stein so schwarz wie kein anderer, unvergleichlich glatt wie ein geschliffener Kristall, sehr hart, sehr sauber, so schön, dass die Ader nie ein einen Zustand für eine Reparatur kommt. Ebenso sind da grüne Steine, die so genannten Inka-Steine, die Alabaster, die Marmore und die Jaspis, die Beachtung verdienen. Das ist in diesen Bergen alles normal, aber in einer unendlichen Fülle, und vieles ist unberührt und unbeachtet, wird einfach nicht verwendet.

[Und all die Millionen Minentoten und Krankheiten durch Vergiftung und Lungenkrankheiten, die man sich als Minenarbeiter in den Minen einfängt, werden einfach NIE erwähnt. So läuft der ewige, "christlich"-katholische Rassismus - die Metalle und Edelstene "schwimmen" einfach nach Spanien...].


Smaragde ("esmeraldas", Ecuador)

[48. Der Smaragd-Fluss (Río Esmeraldas): Smaragd-Minen seit 1730 wieder entdeckt]

48. In der Provinz Quito fliesst der Smaragd-Fluss (Río Esmeraldas) von den Bergen her beim Hafen Atacames direkt ins Meer. Vielleicht trägt der Fluss nicht umsonst diesen Namen, denn in derNähe liegen Smaragdminen, die schon von der Ureinwohnern abgebaut wurden. Die ersten Spanier fanden sie dort vor. Diese Smaragde sind viel härter als diejenigen der Minen im sonstigen Königreich Neu-Granada [Venezuela, Kolumbien, Ecuador und Panama]. Die Steine vom Smaragd-Fluss haben auch mehr Kraft, sind von besserer Tiefe. Wo diese Minen genau sind, darüber liegen keine Meldungen vor. Ebenso fehlen Berichte, dass nach der Besetzung dieser Länder solche [Smaragde dort] abgebaut wurden. Vielleicht ist das deswegen so, weil das gesamte Gebiet dieser Region bis in die jüngste Zeit verlassen und verwildert war. Seit dem Jahr 1730 hat man sie entdeckt und zwar während Bauarbeiten für eine direkte Landverbindung von Quito nach Atacames, um von diesem Hafen aus direkt nach Panama zu gelangen, ohne den Umweg über Guayaquil.


8. Teer, blauer Farbstoff, Salz, Salpeter, Vitriol, Schwefel etc.

Region Piura (Nord-Peru): Copét-Teer für Schiffe

[49: Region Piura (heute Nord-Spanien): Copé-Teer für die Schiffe]

49. Nun gibt es noch andere Sachen als nur Metalle und Steine, zum Beispiel den Copé-Teer aus dem Gerichtsbezirk (jurisdicción) vom Cap Heilige Helena (Punta de Santa Elena) und in der Nähe von Amotape [Küstenregion in Piura, heute Nord-Peru], das zu Piura gehört. Dieser Copé-Teer ist ein starker Teer, der dort für die Handelsschiffe verwendet wird, um die Takelage [Masten und Tauwerk] zu präparieren. Er ist aber so stark, dass er auch Sachen entzündet. Um ihn abzuschwächen, wird er im Verhältnis 50 zu 50 mit anderem Teer von der Küste Neuspaniens vermischt, der sehr gut ist.


Macas (Provinz Quito): Blaues Pulver

[50. Macas (Provinz Quito): Minen mit blauem Pulver im Ureinwohnergebiet]

50. Auf dem Gebiet von Macas, das zur Provinz Quito gehört, gibt es Minen mit blauem Pulver. Obwohl diese in einem von Ungläubigen bewohnten Land liegen, sind die Bewohner der kleinen spanischen Siedlungen dort daran gewöhnt, bei manchen Gelegenheiten das Risiko einzugehen, sie zu fördern. Wäre das Land bevölkert und die Indianer zurückgedrängt, könnten diese Minen förmlich kultiviert werden, was von großem Nutzen wäre, da sie die großen Summen einsparen würden, die die Ausländer mit dem, was sie von diesem Mineral mitbringen, aus Spanien herausbringen.


Täler und Sierra: Salz, Salpeter, Vitriol, Schwefel etc.

[51. Im [kolonialen] Peru wie auch anderswo sind ganze Täler voll mit Minen mit Salz, Salpeter, Vitriol, Schwefel und ähnlichen Substanzen. Diese Minen sind mit blossem Auge sichtbar und mit diesen Substanzen kann man Patente generieren. Es geht um die Täler (Valles), denn in der Sierra sind diese Substanzen nicht so häufig. In den Tälern sind die Substanzen reichhaltiger, in der Sierra nur oberflächlich,  wo sie sofort entdeckt werden. Man findet sie einfach überall.


9. Pflanzenwelt: Harze, Früchte, Heilpflanzen: Mittel gegen Schlangengift, Lacke, Harze, Fackeln, Tolú-Balsam, Chinarinde

52. Wir lassen das Thema der Mineralien beiseite und fahren fort, einige der vielen Harze und Früchte zu beschreiben, die die dichten Wälder dieser riesigen Länder bereichern. Und um keine der spezielleren Arten zu vernachlässigen, werden wir auch die in Cartagena und an der Küste vorkommenden Arten erwähnen, soweit sie uns bekannt geworden sind.

Pflanzen in Cartagena (Kolumbien): Kletterpflanze Bejuco

Bejuco ist eine Kletterpflanze wie Efeu. Link: https://www.youtube.com/watch?v=lMykMyCSyvk

[53. Pflanzen: Bejuco mit Beeren gegen Schlangengift und andere giftige Tiere - der Saft macht immun]

53. Als sehr geschätzte Pflanze erwähnenswert ist in Cartagena [heute Kolumbien] die Pflanze Bejuco, von der kleine Beeren ("habilla") gewonnen werden, bekannt als"Habilla de Cartagena". Die Beeren geben ein Gegengift gegen Schlangenbisse von Vipern aller Art und sonstigen giftigen Tieren. Wenn die Bevölkerung Bergtouren unternimmt, nehmen sie als Vorbeugung nüchtern eine kleine Portion dieser Beeren ("habillas") ein. Dies ist sehr wärmend und ativierend. Die Leute warten zwei bis drei Stunden bis zum nächsten, starken Getränk. In diesem Zustand sind sie immun gegen das Gift von Schlangenbissen.


Pflanze in Tolú (bei Cartagena, heute Kolumbien): Tolú-Balsam

Tolu südlich von Cartagena an der Küste und die Geschichte des Tolu-Balsams: Video: https://www.youtube.com/watch?v=V-kfgfGg8oE   
Gewinnung des Tolu-Balsams von der Rinde des Tolu-Baums: Video: https://www.youtube.com/watch?v=CyCkaGlrVN0

[54. Tolu-Balsam und Marienöl]

54. In den Savannen von "Tolú" [südlich von Cartagena, heute Kolumbien] existiert eine Baumart namens Tolú, aus dem Balsam destilliert werden kann, der unter dem gleichen Namen bekannt ist. Dieser Balsam von Tolú wird von den Franzosen und anderen ausländischen Nationen so sehr geschätzt, dass der Botaniker der Akademie der Wissenschaften einen besonderen Auftrag erhielt, um den Baum gründlich zu untersuchen. Diese Untersuchung kam aber ie zustande, weil seine Gesellschaft verspätet in Cartagena ankam und keine Zeit mehr für die Reise blieb. In demselben Ort [in den Tolu-Savannen?] und anderswo wird aus anderen Baumarten auch das Marienöl des gleichnamigen Baumes [?] destilliert.


Pflanzen in der Region Guayaquil (heute Ecuador): schwarzes Harz

55. In den Bergen von Guayaquil wird ein schwarzes Harz gewonnen, aus dem Siegellack hergestellt wird, der in der gesamten Provinz verwendet wird. Es hat eine feste Konsistenz, ist ziemlich glänzend und brennt gut.

Pflanzen in Pasto (Provinz Quito, heute Kolumbien): Gummi "Pasto-Lack" für Lacke

56. In der Gerichtsbarkeit von Pasto, die zur Provinz Quito gehört, wird aus bestimmten Bäumen ein Gummi gewonnen, das in dieser Provinz ebenso wie in vielen anderen Teilen Amerikas unter dem Namen Pasto-Lack bekannt ist. Man stellt daraus Lacke her, indem man ihn mit allen Arten von Farben mischt, die auf das Holz aufgetragen werden, und die Farben bleiben so schön, so glatt und so dauerhaft wie die des Ostens. Der Lack ist so stabil, dass weder kochendes Wasser noch Liköre den Lack beschädigen.


Pflanzen in Pasto (Provinz Quito, heute Kolumbien): Harz für Fackeln

57. In derselben Gegend von Pasto wird ein Harz gewonnen, aus dem Fackeln hergestellt werden, und das Harz ist dermassen gut, dass die daraus hergestellten Fackeln ohne jeden Docht lange brennen, kaum schmelzen, ein klares Licht abgeben und wenig Rauch provozieren.


Pflanzen in Macas (Provinz Quito, Amazonas, heute Ecuador): Harze und Balsam

[58: Pflanzen in Macas: Harze und Balsam mit süsslich-mildem Duft und mandelartiger Geruch]

58. In der Gerichtsbarkeit von Macas gibt es unter verschiedenen anderen Harzen und Balsamen, die die Bäume destillieren und die die Luft mit Duft erfüllen, einen, der estoraque genannt wird, der so süß, so mild im Geruch und so zart ist, dass er dem mandelartigen menjuí nicht unähnlich ist. Die Bäume, die ihn liefern, sind nicht sehr zahlreich, da sie nur verstreut in den Wäldern zu finden sind; trotz dieser Tatsache und der Gefahr, in der man dort durch die Berge reist, verursacht durch die Ureinwohner [mit Mutter Erde], die sie bewohnen, wagen sich die Nachbarn der [weiss-katholisch-rassistisch-"christlichen"] Städte hinaus und nehmen einige kleine Portionen davon.

Pflanzen in Loja (heute Ecuador): Chinarinde gegen Fieber

[59. Loja (heute Ecuador): Chinarinde gegen Fieber - Botaniker M. de Jussieu lehrt die Ureinwohner zu sortieren und den Extrakt herzustllen]

59. In den dichten Bergen von Loja ist es eine grosse Tradition, Chinarinde (cascarilla, quina) zu pflücken. Der Botaniker M. de Jussieu hat vier oder fünf verschiedene Arten festgestellt. Diejenige Chinarinde mit dünner und feiner Schale und schönster Farbe hat gegen Fieber die meiste Wirkung. Es liegen viele Empfehlungen vor, diese Chinarinde nach Spanien zu exportieren, wird aber nicht gemacht, weil die Ureinwohner beim Pflücken die Rinden nicht nach Art des Baumes sortieren und auch nicht unterscheiden. Erst mit dem Botaniker wurde es anders. Er instruierte die Ureinwohner, die Rinden nicht zu vermischen, weil sonst die schlechten Rinden die Wirkung der guten Rinden reduzierten. Er lehrte sie auch, den Extrakt herzustellen und haltbar zu machen, um lange Zeit die Heilwirkung zu behalten.

Pflanzen in Cuenca (heute Ecuador): Chinarinde gegen Fieber - Region Loja hat schon kahle Berge

[60a. Cuenca (heute Ecuador) mit Chinarinde]

60a. In den letzten Jahren wurden weitere, sehr ausgedehnte Berge entdeckt, in denen auch die Bäume wachsen, die Chinarinde produzieren. Diese gehören zur Gerichtsbarkeit von Cuenca, auf der östlichen Seite, die sich in Richtung der Regierung von Macas und der Flüsse, die in den Marañón münden, erstreckt, aber [diese Chinarinde] wird nicht so gut aufgenommen wie die der Berge von Loja, und es wird bezweifelt, dass ihre Qualität der erlesenen entspricht, die von diesen anderen produziert wird.

[60b. Übernutzung und Waldvernichtung in Loja - keine Neupflanzungen beim Chinarindenbaum - viele Berge sind bereits kahl - Empfehlung zur Wiederaufforstung - die Vögte und Richter sollen die Wiederaufforstung kontrollieren - wer nicht aufforstet, soll zahlen]

Bei dieser Pflanze gibt es eine für den Handel schädliche Unordnung, die darin besteht, dass die Schale durch Fällen des Baumes und anschließendes Entrinden entfernt wird, und da man sich nicht darum kümmert, andere an ihrer Stelle zu pflanzen, besteht kein Zweifel daran, dass diese Berge im Laufe der Zeit flach werden, denn obwohl sie sehr weitläufig sind, wird der Wald einmal ganz gerodet wein, und da die Gewinnung kontinuierlich ist, müssen auch ihre Bäume kontinuierlich sein. Über diese Nachlässigkeit, oder besser gesagt, über die Verachtung, mit der diese Menschen die Schätze betrachten, die in ihren Ländern lagern, beklagte sich der französische Botaniker, und das zu Recht, wenn man bedenkt, dass diese Bewohner nicht nur sich selbst schaden, indem sie durch diesen Missbrauch den Gewinn dieses Gutes verlieren, sondern auch allen Völkern, zum Nachteil des jeweiligen Volkes.

Damit der Chinarindenbaum (cascarilla) nicht ausstirbt und damit all diese Berge, die bereits zum großen Teil unfruchtbar sind, immer mit Pflanzen von höchster Qualität bevölkert werden, wäre es angebracht, dass diejenigen, die zum Schneiden der Chinarinde schicken, angewiesen werden, sie mit Pflanzen von guter Qualität wieder zu bepflanzen, und dass dies [in] jedem [der] Räume, die abgebaut werden, verstanden werden sollte. Und damit dies nicht aus Mangel an jemandem, der es beaufsichtigt, unterbleibt, sollten der Vogt (corregidor) von Loja und die Bürgermeister und Stadträte dieser Stadt damit betraut werden, und sie sollten jährlich einen Richter ernennen, der die Berge begutachtet und sich vergewissert, dass Bäume in den Schnitten gepflanzt wurden, die jene Nachbarn vorgenommen hatten. Und wenn einer von ihnen dem nicht oder nicht gut nachkam, sollte er aufgefordert werden, dies mit der entsprechenden Förmlichkeit zu tun, und zu diesem Zweck wäre es angemessen, diejenigen, die dies unterließen, mit einer Geldstrafe zu belegen.


10. Zimt

Pflanzen in Macas (Provinz Quito, heute Ecuador): Zimt und Zimtblätter - Region "canelos" - Präsentation in London 1741

61. Im Gouvernement Macas, das im Westen an die Jurisdiktion von Cuenca grenzt, wird Zimt angebaut, der den gleichen bezeichnenden Namen wie das Gouvernement trägt. Er ist nach der Meinung der geschicktesten Naturforscher, die dort gewesen sind und ihn untersucht haben, ebenso gut wie der des Ostens, und seine Blüte ist noch viel besser, denn der Duft und Geschmack übertrifft den des Zimts selbst, wenn er seinen Höhepunkt erreicht. Daher gaben die ersten Spanier diesen Ländern und den Ureinwohnern, die sie bewohnten, den Namen "Zimtbäume" ("canelos"), den sie bis heute beibehalten haben. Der Priester von Zuña (eines der wenigen noch erhaltenen Dörfer), Don Juan José de Losa y Acuña, versorgte uns mit Zweigen dieses Baumes, dessen Blätter den gleichen Duft wie Zimt und den gleichen Geschmack hatten, wenn man sie in den Mund nahm; auch die Mitglieder der französischen Kompanie erhielten einige Zweige und schickten sie nach Frankreich und England.

In London, wo man sie im Jahre 1739 erhalten hatte, wurde im Jahre 1741 durch einen Parlamentsbeschluss angeordnet, dass Platten mit der Demonstration dieser Pflanze geöffnet, ihre Beschreibung angefertigt und sie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten; dies wurde getan, und als ich in dieser Stadt war, überreichte mir der Sekretär der Royal Society eines der Exemplare mit der Bemerkung, dass er mir einen Abdruck von etwas gebe, was die ganze Welt schätze und nur die Spanier verachteten. Diese Pflanze ist in Ostindien so sehr gepflegt worden, dass man sie nie in ihrer ganzen Vollkommenheit herausbringen und beschreiben durfte, und in Peru schätzt man sie nicht, weil man nur das schätzt, was man in Spanien schätzt, und da der Zimt es seit so vielen Jahren nicht verdient hat, schätzt man ihn auch dort nicht.


Pflanzen in Macas (heute Ecuador): Verschiedene Arten Zimt - Zimtrinde

62. In Macas gibt es zwei Arten von Zimt, da es sich um eine einzige Pflanze handelt. Und die Verschiedenheit rührt daher, dass die eine, die von dem Ort stammt, den sie Canelos nennen, von einigen Bäumen stammt, die in den Bergen verstreut sind und von anderen Bäumen verschiedener Arten und viel größerer Höhe überwuchert werden, die sie beschatten; die zweite ist in Richtung Macas, und obwohl sie in den Bergen ohne irgendeine andere Kultivierung wächst als die, die [Hrsg.: die Natur] ihr gibt, befinden sie sich an übersichtlicheren und freieren Orten.

Dieser Unterschied in der Lage bewirkt, dass die Rinde der Zimtbäume nicht die gleiche Qualität hat wie die von Macas. Dennoch wird die Zimtbaumrinde in großen Mengen gewonnen und in der gesamten Provinz Quito konsumiert, da ihre größere Menge die Möglichkeit bietet, mit ihr Handel zu treiben. Der Ort, den sie "Zimtbäume" ("Canelos") nennen, liegt [im Amazonas-Urwald] im Osten der Ostkordillere der Anden, zwischen den Justizbereichen (corregimientos) von Riobamba und Ambato, womit er [der Ort der "Zimtbäume"] nördlich des Gouvernements von Macas und südlich desjenigen von Quijos liegt, in der Mitte zwischen dem einen und dem anderen, auf 1 Grad 34 Minuten der südlichen Breite, wie von Don Pedro [Hrsg.: Vicente] Maldonado, Gouverneur von Atacames, bestimmt, der, nachdem er nach Spanien gekommen war und den Fluss "Marañon" [Hrsg.: in Begleitung von La Condamine] hinaufgefahren war, von Quito aus diesen großen Fluss über die Straße der Stadt "Los Baños" erreichte, eine der drei, die es gibt, um ihn durch diese Provinz zu erreichen.

Diese Person beschloss, die Reise durch Canelos zu machen, um Gelegenheit zu haben, den Baum mit seiner blühenden Rinde zu untersuchen, und aus den Nachrichten, die er darüber gibt, ist zu verstehen, dass es keinen Unterschied in der Art des Baumes zu dem von Macas gibt, und dass das, was in der Rinde repariert wird, kommen muss, wie gesagt wurde, dass die Reparaturen an der Rinde, wie gesagt, daher rühren, dass diese Bäume nicht kultiviert werden und sich unter die Vielzahl anderer Bäume mischen, in deren Nähe die nahrhafte Sukkulenz der Pflanze ihre größere Kraft und Zartheit verliert und auch aufhört, sich zu vervollkommnen, weil die Sonne sie nicht im erforderlichen Maße erreicht, und daraus ergeben sich zweifellos zwei Ursachen: Seine Rinde ist unreiner und nicht so fein im Geschmack und Geruch wie die von Macas. Wenn man also den Zimt von Canelos anbauen und die Bäume fällen würde, könnte man erwarten, dass er einen ebenso guten Zimt hervorbringt wie der in der Nähe von Macas angebaute, und er würde dem des Orients in nichts nachstehen.

Pflanzen in Quijos (heute Ecuador): Zimtbäume

63. So wie diese Stätte von Canelos die Spaltung zwischen den beiden Regierungen von Macas und Quijos vornimmt, so wie sich die Zimtbäume nach Macas hin erstrecken, so wachsen sie auch auf dem Gebiet von Quijos, und zwar in großer Fülle. Da aber das ganze Land dem Walde nicht minder verschlossen ist als das von Canelos, so leiden die Zimtbäume dieselbe Verdecktheit wie dort, und aus diesem Grunde ist es nicht besser als das erstere. Von diesem wird viel in die Provinz Quito gebracht, und aus diesem Grund ist es dort unter dem Namen Zimt von Quijos bekannt. Mit ihm wird ein gewisser Handel gemacht, der sich bis in die Täler erstreckt, und alle armen Leute oder mit kurzen Bequemlichkeiten, die sich den Osten nicht leisten können, nutzen ihn; die anderen betrachten es immer gleich mit der allgemeinen Mentalität in ganz [West]-Indien, das Produkt nicht zu schätzen, weil es nicht viel kostet oder weil es in Spanien nichts gilt. Dieser Zimt von Quijos oder Canelos unterscheidet sich geschmacklich von dem von Macas und dem Osten, da er trockener und sein Duft nicht so zart ist.

63. Como este sitio de Canelos hace división entre los dos gobiernos de Macas y Quijos, así como los árboles de la canela se extienden hacia Macas, del mismo modo crecen también en el territorio de Quijos, y con gran abundancia. Pero como todo el país no es menos cerrado de monte que el de Canelos, padecen los árboles de la canela el mismo embarazo que allí, y por esto no es mejor que aquélla. De ésta se saca bastante a la provincia de Quito, y por esta razón es conocida allí por el nombre de canela de Quijos. Con ella se hace algún comercio, el cual se extiende hasta valles, y se aprovechan de ella toda la gente pobre o de cortas conveniencias, que no puede costear la del Oriente; los demás la miran como cosa común, siendo propensión general de todas las Indias [occidentales] el no estimar lo que vale poco o lo que no tiene en España el mayor aprecio. Esta canela de Quijos o de Canelos se diferencia, en cuanto al gusto, de la de Macas y de la del Oriente, en que su picante es más seco y su fragancia no tan delicada.

Idee: Zimt aus Macas und Quijos (heute Ecuador) nach Spanien exportieren

64. Wenn man diese Zimtbäume kultivieren würde und die Einwohner dies bei den beiden Regierungen beantragen würden, könnte ein Export nach Spanien organisiert werden. Gleichzeitig könnte man den Zimt aus Asien, der derzeit in Spanien zirkuliert, verbieten, um dem spanischen Zimt den Vorzug gegenüber den fremdländischen Zimt zu geben. Natürlich ist der Geschmack und der Geruch gegenüber dem östlichen Zimt etwas unterschiedlich, das macht sich aber in den Zimtprodukten nicht so sehr bemerkbar. In Quito wird Schokolade mit Zimt hergestellt, und der Konsument kann nicht unterscheiden, ob der Zimt von Quijos oder aus Asien verwendet wurde, der in Kastilien zu haben ist. Wenn man den Zimt also nach Spanien exprtiert, würde seine Wertschätzung steigen, was den Bewohnern von Macas und Quijos nützen würde, sie anspornen würde, Bäume an Orten zu pflanzen, wo noch keine stehen. Sie würden die Bäume pflegen und die Bergstandorte aufgeben, sie würden für gute Wachstumtsbedingungen sorgen, die Erfahrung weitergeben, auch die Fällung und das Schälen bewerkstelligen. All dieses Wissen ist bei den rustikalen Ureinwohnern nicht vorhanden, und in diesem Fall wissen sie gar nicht, was für einen Schatz sie da haben, den man nur entdecken muss, damit der Zimt i nseiner ganzen Vollkommenheit heranwächst.

Zimt aus Macas und Quijos - Beispiel: Kaffe aus Martinique und Santo Domingo

65. So wie dem Zimt aus Macas und Quijos, der achtlos einfach vor sich hinwächst, ergeht es noch vielen andern Pflanzen aus dem [kolonialen] Peru. Es hängt nur vom Wissen der gelehrten Nationen ab, wie man das politisch ändern könnte. Die Französin, die eine Kaffee-Freundin war, musste beim Import aus Asien beträchtliche Verluste hinnehmen. Sie sorgte dafür, dass solche Pflanzen auch auf Martinique und in Santo Domingo wachsen sollten. Die Plantagen wuchsen ohne Ende, so dass sie in wenigen Jahren das Ziel erreichten [sie waren nicht mehr auf den Kaffee aus Asien angewiesen]. Der Konsum in Frankrech wird mit den Plantagen auf diesen beiden Inseln voll befriedigt.

Dabei wurde der Kaffe von den Inseln nicht so gut wie der aus Asien. Wie wäre das also mit dem Zimt? Es würden haufenweise Händler den Export unterstützen, Massnahmen zur Kultivierung ergriffen. Er ist in den Wäldern von [Kolonial]-Peru reichlich vorhanden. Und es sind noch viel mehr Reichtümer vorhanden, einfach mal die Landschaft ansehen, die man vom Fluss Marañón aus sieht.


11. Nelken

Pflanzen am Fluss Marañón (Amazonas, heute Ecuador): Nelken und Nelkenrinde

66. Im Amazonas östlich von Macas und Quijos [heute Ecuador] liegt die Regierung von Maynas, die sich vom Marañón-Fluss bis zur Mündung des Napo-Flusses erstreckt. Wie schon in einer vorigen Sitzung festgestellt wurde, sind die Flussufer und die der Zuflüsse dicht bewaldet oder weisen Haine auf, mit einer Vielfalt von kleinen und grossen Bäumen und Blättern, die unerklärlich erscheint. Darunter wachsen auch Bäume genannt Nelken, weil deren Rinde präzise denselben Geschmack, Geruch und Wirkung der Nelke Asiens ("Ostindiens") hat. Wir haben einige Stücke davon gesichert als Beweis für die Qualität und seine Eigenschaften. Diese Nelkenrinde ist von aussen gesehen der Zimtrinde ähnlich, unterscheidet sich aber in der Farbe, weil sie etwas dunkel, fast moosartig ist.

Nun haben die Portugiesen den Grossteil des Flusses besetzt. Sie sind unmerklich in die Gebiete eingedrungen, die Spanien entsprechen ("corresponden"). Die Nelkenbäume wachsen an den von ihnen besetzten Orten. Sie brachten ein paar Stücke davon nach Lissabon. Im Jahre 1746 war einer von uns dort, weilte im Hause einiger englischer Kaufleute dort und erfuhr folgendes: Sie hatten die Proben nach London zur Untersuchung nach London geschickt, um zu erfahren, ob diese Nelken die Nelken aus Asien ersetzen könnten. Dabei galt strenge Geheimhaltung. Aber wenn das so herauskommt wie gewünscht, könnten die Engländer damit einige neue Vorteile erreichen.

Spanien hat kaum Handel mit den Früchten aus [West]-Indien [Latein-"Amerika"]. Man hat deswegen auch die Pflanzen nie richtig untersucht oder auf Sorgfalt bei der Kultivierung geachtet. Bis heute wurde einfach viel ignoriert. Also, im Gebiet des Marañón-Flusses, das der Herrschaft des Königs untersteht, gibt es Nelkenrinde, die optisch von der asiatischen Nelke etwas anders ist, in Sachen Geschmack und Geruch aber der asiatischen Nelke gleichwertig ist.

Pflanzen am Fluss Marañón (Amazonas, heute Ecuador): Nelkenblüten

67. Über die Nelkenfrüchte [Nelkenblüten] dieses Baumes können wir nichts sagen, denn da wir nicht im Tal des Marañón-Flusses waren, hatten wir keine Gelegenheit, sie zu sehen. Also die spanischen Kolonialisten dort haben keine Botanik-Kenntnisse. Sie können sie deswegen auch unmöglich beschreiben. Obwohl sie also zu den ersten [Jesus-Fantasie]-Missionaren gehörten, die sich in jenen Ländern niederliessen, haben sie weiterhin Null Ahnung von Botanik und dessen Vorteilen, wenn man davon weiss, in diesem Fall über den Nelkenanbau, der bei ihnen möglich wäre. Sie ernten Nelkenblüten, aber die grössere Heilwirkung kennen sie nicht.

12. Chile mit Pfeffer auf den Juan-Fernandez-Inseln

68. Allein in der Provinz Quito haben wir einen immensen Artenreichtum vorgefunden, und dann noch das blaue Pulver, das Benzoeharz ("menjuí"), die in Spanien ganz schön viel kosten, weil sie dort von Ausländern verkauft werden, die den Import aus Asien abwickeln. Dabei werden diese Produkte nicht nur in Spanien konsumiert, sondern auch in [West]-Indien, oder sogar in derselben Provinz, wo sie produziert worden sind. Aber die beste Entdeckung kommt noch, wenn wir in die Provinz Chile reisen. Damit vervollständigt sich dann die Gewürzsammlung, die in den Gebieten Spaniens am meisten konsumiert werden.


Pflanzen auf den Juan-Fernandez-Inseln (heute Chile): Pfeffer und Pfefferbaum

Die Inseln von Chile "Juan Fernández"
siehe Wikipedia des Mossad: https://es.wikipedia.org/wiki/Archipiélago_Juan_Fernández

Der Juan-Fernández-Archipel ist eine Inselgruppe im Südpazifik, mehr als 670 km westlich der südamerikanischen Küste gelegen. Die Inselgruppe besteht aus den Inseln
-- Robinson Crusoe (bis 1966 unter dem Namen "Más a Tierra" bekannt [die nächste zur Küste]),
-- Alejandro Selkirk (bis 1966 unter dem Namen "Más Afuera" bekannt [die am weitesten entfernte Insel zur Küste]),
-- dem Inselchen Santa Clara und kleineren Eilanden.
Der Archipel ist Teil des chilenischen Staatsgebiets und gehört verwaltungstechnisch zur Provinz und Region Valparaíso. Die Inseln waren Inspiration für den Roman "Robinson Crusoe" des Engländers Daniel Defoe.

Diese Inseln sind nur Gebirge und scheinen ein Vulkanring zu sein. Der höchste Berg ist der Cerro El Yunque mit 915 m ü.M. (Link)

[Das heisst, hier wachsen Pflanzen in verschiedenen Klimaten von 0 bis 900 m ü.M. auf minimaler Fläche, und es sind auch Wärmefallen in Tälern vorhanden].

Ulloa und Juan berichten:

69. Die Inseln von Hans-Ferdinand (Juan-Fernández) gehören zum Königreich Chile. Von den zwei grossen Inseln liegt eine näher an der Küste, deswegen "Land" ("Tierra") genannt. Die Insel liegt von Valparaíso ungefähr 100 Meilen entfernt. Dort wachsen viele Bäume, einige werden gezüchtet, wovon einige Samen abwerfen, die Pfefferkörnern ähnlich sind. Diese Entdeckung haben wir am 10. Januar 1743 gemacht [Sommer in Süd-"Amerika"], als die Früchte bereits angesetzt waren, obwohl sie noch grün waren und erst zu reifen begannen. Am Boden lagen viele Körner herum, denen die Feuchtigkeit nichts anhaben konnte. Bei der Untersuchung kam heraus, dass es sich vom Geschmack, Geruch und Grösse her um Pfeffer handelte. Auch die Gestaltung der Haut mit ihren Falten entsprach dem Pfeffer. Wir kamen zum Schluss, es handelte sich um rechtmässigen Pfeffer ("ser legítimamente pimienta"). Es handelte sich um einen relativ hohen, stämmigen Baum, mit Ästen, mit einer hohlen und ungleichmässigen Krone. Die Blätter waren nicht sehr gross. Diese Bäume kommen auf der Insel in grossen Mengen vor, und der Fruchtstand ist beträchtlich. Dabei bilden die Bäume aber selten Gruppen, sondern wachsen zerstreut in den Bergen zusammen mit anderen Bäumen.


13. Juan-Fernandez-Inseln (heute Chile): Lebensbedingungen und Gartenbau - Festung fehlt

[70. Die Juan-Fernandez-Inseln (heute Chile): fruchtbarer Boden für kühles Klima - gefährliche Winde und starke Strömung]

[Auf der Vulkanerde wächst alles im Überfluss wie auf Gran Canaria].

70. Die Insel ["Tierra"] hat einen leistungsfähigen Hafen, wo alle Art Schiffe einlaufen können. Gefährlich sind aber die Nordwinde im Winter und die Böen das ganze Jahr durch. Deswegen ist eine grosse Besiedelung der Inseln eher nicht anzuraten. Der Handel mit dem Festland ist eher mit kleineren Schiffen möglich, aber wegen der starken Strömung an den Ufern [Wellengang] ist das Anlanden oft nicht möglich. Wenn man unbedingt besiedeln will, kann man das im Sommer mit grossen Booten gefahrlos durchführen und im Hafen ankern. Der Boden ist sehr fruchtbar. Vizeadmiral Anson hatte die Insel ein Jahr vor uns besucht und hatte Samen dort spriessen lassen, deren Früchte wir in den Gärten beobachten konnten. Für einmal danken wir also einem feindlichen Geschwader für seine Aktivitäten. Auch wenn es nur relativ wenige Samen und Pflanzen der Engländer waren, die sie dort gesetzt hatten, ist dies doch Beweis genug für die Eignung der Erde für alle Arten von Pflanzen für kältere Klimaten.


[Ergänzung: Das Grubentreibhaus
Und für den kalten Winter installiert man ein Grubentreibhaus mit Erdwärme (Walipini) und so kann man auch im Winter immer Gemüse und Früchte ziehen - Link].


Juan-Fernandez-Inseln (heute Chile): Strategische Besiedelung gegen andere Invasoren

[71. Die Juan-Fernandez-Inseln (heute Chile): Wald, Landwirtschaft und strategische Bevölkerung gegen andere Invasionen - das Beispiel der Insel "Fernando de Noroña" vor Brasilien]

71. An offenen Flanken und Hügeln mit starkem Wind und Sturm werden die Eichenhaine (avenales) so hoch, dass sich auch die grössten Männer darin versteckt halten können. So wie die Eichenhaine wächst dort auch alles andere dort im Überfluss, und die Leidenschaft des Bodens überträgt sich auf die Bäume aller Art, mit Mächtigkeit und Frische. Die Insel könnte eine Bevölkerung also gut bei Laune halten, um sie zu ernähren. Es würde kein Hunger aufkommen wie bei den Portugiesen unter Fernando de Noroña: Die Portugiesen haben damals im Atlantik eine Insel besiedelt [die Insel Fernando de Noroña], fast in gleicher Entfernung von Brasiliens Küste entfernt, auf 4 Grad südlicher Breite mit etwas abweichung. Dort wurde aber nichts produziert und alle Lebensmittel mussten von Brasilien her auf Kosten der Bevölkerung hertransportiert werden. Nun ist die Insel bevölkert und sehr befestigt mit dem Ziel, eine Besetzung durch andere Nationen zu verhindern, wenn sie sich dort ausdehnen wollen. Die Franzosen haben es schon einmal versucht.

Die Inseln von Juan-Fernandez laufen dasselbe Risiko. Deswegen wäre es vorteilhaft, sie zu bevölkertn, damit dieser Fall nie auftritt, dass Ausländer sie besetzen. Das könnte dem Königreich schwere Schäden zufügen. Aber selbst wenn dieser Fall eintreten würde, wäre ihr Lebensunterhalt kaum zu bestreiten, wenn man die Umstände betrachtet, die ihnen dann entgegenstehen. Der Hauptgrund ist das Fehlen eines Hafens im Winter, und die Entfernung von Europa ist doch weit, so dass Unterstützungsaktionen und Hilfsationen unmöglich sind. Und somit kann man vom misstrauischen Gedanken Abstand nehmen, dass Ausländer dort eine Besiedelung versuchen und eine Kolonie bilden wollen, wofür sich Spanien dann [beim Papst] entschuldigen muss.

[Natürlich sind das alles nur kriminelle "Christen", die da ihre Kriege um Inseln führen. Ureinwohner waren nie so dumm, grosse Kriege gegeneinander zu führen].


Juan-Fernandez-Inseln (heute Chile): Festung fehlt gegen Invasoren - Exportmöglichkeiten

[72. "Christliche" Feinde füllen auf der Insel "Tierra" ihre Vorräte auf, um dann die Küstenstädte zu berauben - Festung auf "Tierra" fehlt - Gefängnisinsel möglich]

72. Andererseits muss man schon bedenken, dass, obwohl der Hafen dieser Insel schlecht ist, dies kein Hindernis für eine feindliche Landung darstellt, wenn diese Leute von Europa her die Insel erreichen, und sich dort trotz partiellem Risiko dort festsetzen, dann verkleiden sie die Boote, sie bringen Leben unters Volk, stellen Wasser, Brennholz und Kuchen mit dem Mehl her, das sie in Fässern mit sich führen. So haben es auch Anson und andere Piraten gemacht. Also sie machen alle in etwa das Gleiche dort, einer repariert die Schäden des anderen. Das Ganze wäre ihnen nicht so passiert, wenn sie dieses Mittel nicht gefunden hätten.

Also es ist klar: Diese Insel liegt hilflos da in der Südsee, und sie diente dem Vizeadmiral Anson sowie den Korsaren und Piraten immer als Zwischenstation, um dann den Küsten, ihren Häfen und ihrem Handel zu schaden. Zuerst aber haben sie ihre Wasservorräte, Lebensmittelvorräte und Holzvorräte auf der Insel aufgefüllt, ebenso Fisch wie Kabeljau oder andere Fischarten, die auf der ganzen Insel vorkommen, speziell im Haupthafen.

Wenn wir also verhindern wollen, dass sich die Feinde [dumme "Christen" gegen dumme "Christen"!] weiterhin auf dieser Insel ihre Vorräte auffüllen, so meinen wir, dass diese Insel eine Festung braucht, die den gesamten Haupthafen abdeckt, wobei die Marine den Ort der Festung bestimmen würde. Man könnte aus der Insel eine Gefängnisinsel machen, wo eine geringe Anzahl Kriminelle aus dem ganzen Königreich Chile eine Garnison bilden würden. Auch einige Kriminelle aus Peru könnten dort dienen, Frauen wie Männer. Die Insel war ja schon unmerklich bevölkert, die sich der Landwirtschaft und der Pflege der Pfefferbäume widmeten. Sie legten förmlich Plantagen an, erhöhten so die Zahl der Bäume und steigerten die Ernte. Damit wird mit dem Königreich Chile Handel betrieben. Zusätzlich wäre eine Steigerung mit Fisch möglich mit Kabeljau und anderen Fischarten, die dort im Überfluss vorhanden sind.

[Diese kriminellen "Christen" sind ja so nett auf diesem Planet - man muss wirklich sagen: Ohne die kriminellen "Christen" gäbe es fast keine Kriege auf der Welt].


14. Pflanzen verbreiten: Pfefferbaum in Chile, Pfeffer+Zimt aus Macas

[73. Spekulation für Chile: Pfeffer der Insel "Tierra" in Valparaíso und La Concepción anbauen und ins gesamte Kolonialreich exportieren]

73. Die Tatsache, dass die Insel Tierra de Juan Fernández besiedelt war, wäre kein Hinternis, die Pfefferpflanzen nach Valparaíso und nach La Concepción zu bringen und dort zu versuchen, sie anzubauen. Diese Plantagen könnten dann wirklich gross werden, da der Boden der Insel zum Boden des chilenischen Festlandes nicht sehr unterschiedlich ist, und besteht kein Zweifel, dass dort eine grosse Ernte eingefahren werden kann. Auf diese Weise könnten alle Königreiche damit beliefert und sogar Spanien damit beliefert werden, was den Konsum in Spanien angeht.

[Schau mal der kriminelle "Christ" will alles haben, und sein leben dreht sich nur ums Geld, das er verdient. Er anerkennt die Kultur der Ureinwohner nicht].


Juan-Fernández-Inseln (heute Chile): Das Inselchen "Afuera" hat keinen Hafen+keinen Zugang

74. Wir sagen nichts von der Insel Afuera de Juan Fernández, der kleinsten von ihnen, denn sie hat keinen Hafen, weder einen schlechten noch einen guten, noch kann man irgendwo darauf landen, da sie auf allen Seiten steil ist mit sehr hoher Peñolería [?] und wilder Küste ("costa brava").


Pflanzen aus Macas (heute Ecuador) mitgebracht: Pfefferbaum, Zimtbaum und Entwicklungsmöglichkeiten

75. Wir haben drei Pflanzen nach Spanien mitgebracht, die drei besten, im [kolonialen] Peru gewachsen, in Spanien präsentiert. Die Pflanzen sind spezifisch für diese Länder, ohne irgendwelches Pfropfen und ohne industrielle Manipulationen. Zweifelsfrei ist die Natur des Landes für diesen Zweck geeignet. Wenn diese Bäume kultiviert würden, dann werden Rinde und Früchte fein abgestimmt sein. Die Bäume aus [West]-Indien ["Amerika"] sind vielleicht nicht so vollkommen, aber wären mit industriellen Manipulationen noch verbesserungsfähig. Der Zimtbaum von Macas aber scheint vollkommener als der aus Ostindien [Asien], denn seine Blüte ergibt einen viel stärkeren Duft als die Rinde, und sein Geschmack ist auch lebhafter und aromatischer, was bei der Blüte aus Ostindien [Asien] nicht der Fall ist. Die Region Macas [heute in Ecuador] hat einen Zimtbaum, der den erlesensten Zimt des Ostens übertrifft. Man kann durchaus schlussfolgern, dass er durch den Anbau in seiner Qualität noch verbesserungsfähig ist, und wenn er nicht besser als der orientalische Zimt ist, dann aber zumindest ebenbürtig sein wird.


15. Heilpflanzen: Calaguala, Brechwurzel ("raicilla"), Canchaluaga

Heilpflanzen aus Kolonial-Peru: "Calaguala" und Brechwurzel ("raicilla") gegen innere Abszesse+Ausschlag

76. Wenn man nur schon die Gewürzpflanzen kultiviert, man sollte sie schon untersuchen, ob sie auch Heilwirkungen haben, dann kann man sie empfehlen, dann werden sie bei Unfällen notwendig, so wie es die menschliche Natur vorhergesehen hat. Dort in den Mooren dieser gigantischen Gebirgsketten schlummern wahrscheinlich noch viele Dinge, die es zu entdecken gibt, die dann bewundert werden. Dort kann man ausserordentliche Kräuter finden, voller guter Eigenschaften, egal ob auf trockenem, geschädigten oder tot-sandigem Boden, oder ob da eine Geröllhalde oder Eisfelder sind, sie haben alle bewundernswerte Eigenschaften.

"Calaguala"
In allen Ländern kommt ein Wunderkraut [Farn] vor namens "Calaguala".

Beschreibung von "Calaguala" 1 (Übersetzung):
https://es.wikipedia.org/wiki/Campyloneurum_angustifolium
Campyloneurum angustifolium ist eine Farnart aus der Gattung Campyloneurum in der Familie der Polypodiaceae. Sie kommt in Südamerika vor.
Es handelt sich um eine Pflanze, die in Honduras und El Salvador beheimatet ist und sich am besten in subtropischen Zonen zwischen 500 und 1.800 Metern über dem Meeresspiegel und in den gemäßigten und kalten Zonen der Anden bis zu 3.200 m ü.d.M. entwickelt.

Beschreibung von "Calaguala" 2 (Übersetzung):
https://en.wikipedia.org/wiki/Calaguala
Calaguala ist ein Extrakt aus Phlebodium decumanum (syn. Polypodium decumanum), einer Farnart, die historisch für medizinische Zwecke verwendet wurde.
Es ist auch als Kalawalla bekannt, und es gibt eine Reihe anderer Schreibweisen.

Ulloa+Juan (Fortsetzung):

Das Calaguala hat haufenweise medizinische Heilwirkung, man muss es nur wissen und das medizinische Heilwissen in Spanien verbreiten, damit die Wertschätzung aufkommt. Die Pflanze ist ein spezielles Mittel, um innere Abszesse zu entfernen, ebenso gehen äussere Tumore [Ausschlag?] weg, wenn sie sich von aussern her auflösen lassen. Die beste Pflanze wächst in den Mooren der mittleren Provinzen von [Kolonial]-Peru. Sie wird auch in Ecuador angepflanzt, wirkt aber nicht so stark wie die erste.

Brechwurzel ("raicilla")
Dasselbe gilt für die Brechwurzel (span.: raicilla), die auch aus den Mooren stammt [mit heilender Wirkung gegen Vergiftungen, Abszesse und Aussschlag].

Beschreibung von "Raicilla" 1 (Übersetzung):
https://es.wikipedia.org/wiki/Carapichea_ipecacuanha
Carapichea ipecacuanha, bekannt als Ipecac, ist eine Pflanze aus der Familie der Rötegewächse, deren Wurzel zur Herstellung von Ipecac-Sirup, einem sehr wirksamen Brechmittel, verwendet wird. Sie ist in Mittelamerka, Kolumbien und Brasilien beheimatet und ihr gebräuchlicher Name stammt vom Tupi i-pe-kaa-guéne, was "Pflanze am Straßenrand, die krank macht" bedeutet. [...]
Ipecac ist als Brechmittel sehr nützlich, wenn es notwendig ist, bei großer Schwäche oder bei Kindern Erbrechen herbeizuführen. Als Erbrechen, schleimlösend und schweißtreibend wird es bei Bronchitis usw. und bei Störungen, bei denen die Wirkung der Haut verstärkt werden soll, verschrieben. Die am häufigsten verwendeten Präparate sind Ipecac-Wein und Dover-Pulver.
Weitere Namen auf Spanisch: anillada menor, ipecac, poaja, raicilla, bejuquillo, raíz brasileña.

Heilpflanzen aus Kolonial-Peru: "Canchalagua" mit Leberheilung+Blutreinigung

77. In den Mooren wird auch ein anderes Kraut angebaut, das unter dem Namen Canchalagua bekannt ist.

Beschreibung von "Canchalagua" 1 (Übersetzung):
https://es.wikipedia.org/wiki/Schkuhria_pinnata
Schkuhria pinnata ist eine Pflanze aus der Familie der Gänseblümchengewächse. Es ist eine Pflanze, die in der traditionellen Medizin in Südamerika und Afrika verwendet wird.
Andere Bezeichnungen sind:
-- Canchalagua, pitzana, asha pichana, kanchalagua,​ matapulgas, canchalagua de Castilla (Paraguay)
-- Anisillo cimarrón de México, escoba de anisillo (México)
Verwendung in der traditionellen Medizin
In der Callejón de Huaylas in Ancash wird es zur Behandlung von Lebererkrankungen, zur Reinigung des Blutes nach einer Dermatose und zur Regulierung des Bluthochdrucks eingesetzt. In Argentinien in den Provinzen Córdoba, Santiago del Estero und San Luis wird es bei Verdauungsbeschwerden sowie zur Blutreinigung und für Gewichtsverlust eingesetzt.

Ulloa+Juan (Fortsetzung):

Dieses Kraut provoziert Fieber, ist schweisstreibend und kann andere Heilmittel, die noch besser als das Calaguala sind, ersetzen, die es mit der Verbreitung bis Spanien geschafft haben. Insgesamt ist der Handel damit noch sehr beschränkt, weil es noch nicht normal geworden ist, dass im Handel auch Heilmittel gehandelt werden. Aber diese Heilmittel sind schon notwendig und die Verwendung ist sehr etabliert.

16. Tierwelt: Purpurschnecke, Bernstein, Korallen, Dornhai, Schildlaus für Karminrot, Blutholzbaum

Viele weitere Heilpflanzen aus Kolonial-Peru - und die Tierwelt

78. Außer den bereits erwähnten Kräutern gibt es noch einige andere, deren Heilwirkungen zwar nicht so besonders erscheinen, sie sind aber trotzdem einzigartig, weil sie selten sind.

Nun sollten wir uns noch der Tierwelt zuwenden, Landtiere, Wassertiere, Insekten und Meeresfrüchte, die in diesen Ländern gezüchtet werden. Denn es soll bekannt werden, dass es dort an keinem Ort an nichts mangelt [sondern die Basis für Wohlstand ist da], und jedermann kann dort ernten, wenn er mit der Natur geht, die ihn reichlich [belohnt].


Tierwelt in Kolonial-Peru: Purpurschnecken

79. Wir haben bereits die Perlen von Panama und Manta gesehen, die sich von den Meereswellen ernähren. Im Gerichtsbezirk (jurisdicción) des Cap Santa Elena (Punta de Santa Elena), das zum Justizbereich (corregimiento) von Guayaquil gehört, dort findet man die Purpurschnecken an den Felsen gezüchtet, wo die Wellen an den Felsen brechen. Sie enthalten eine Milchflüssigkeit in Purpur-Farbe [die Flüssigkeit ist zuerst gelb und wird mit der Reaktion mit der Luft schlussendlich purpur].

Beschreibung von "Purpurschnecke" 1:
https://de.wikipedia.org/wiki/Purpurschnecke
Als Purpurschnecke bezeichnet man verschiedene marine Schnecken aus der Familie der Stachelschnecken (Muricidae), aus deren Sekret einer Drüse in der Mantelhöhle Purpurfarbstoff gewonnen werden kann. Dies trifft weltweit auf zahlreiche Arten dieser Familie zu.
Durch die Hypobranchialdrüse wird als Abwehrmechanismus oder zum Beute lähmen ein Sekret abgegeben, en gelblicher Schleim, der Cholinester enthält. Zuerst ist as Sekret gelb und wird dann durch das Sonnenlicht zuerst grün, dann blau und schlussendlich purpur bzw. scharlachrot. Der Farbstoff bildet sich auch unter Luftabschluss in Stickstoff oder Wasserstoff. Im Dunkeln bleibt das Sekret gelb.


Ulloa+Juan (Fortsetzung):

Mit Sorgfalt wird das Tier dazu gebracht, den Saft [gelbes Sekret] abzugeben, [das sich mit Sonnenlicht in Purpur verwandelt], mit dem man dann färben kann. und weil das Tier sich in einem Schneckenhaus verkriecht, wurde dieser Farbe der Name "Caracolillo" gegeben. Die Farbe ist edel und dauerhaft, strahlt Kraft und Lebendigkeit aus, je mehr die Stoffe verwendet und gewaschen werden. In der Provinz Nicoya im Gerichtsbezirk (jurisdicción) Guatemala, werden auch diese Arten Meeresschnecken verwendet, und es wird dieselbe Farbe aus ihnen gewonnen. An beiden Orten sowie in ganz [Kolonial]-Peru und im ganzen Königreich Neuspanien werden mit dieser Farbe gefärbte Baumwollstoffe sehr geschätzt.

Süd-Chile: Bernstein

80. An den Küsten des Königreichs Chile, in Richtung Valdivia und Chiloé [Süd-Chile], wird viel Bernstein gewonnen. Der Bernstein aus China, der in Neuspanien und in [Kolonial]-Peru gehandelt wird, hat aber eine bessere Qualität. Deswegen wird der chilenische Bernstein kaum gehandelt und kaum geschätzt.

Inseln Juan-Fernández (heute Chile): Korallen

81. Im Hafen der Insel Juan Fernández werden scheinbar Korallen gezüchtet. Als wir einen Anker hochzogen, kam ein Arm dieser Pflanze mit ans Licht. Er war zwar nicht perfekt gereift, es gab aber keinen Zweifel, um was es sich handelte. Wir fanden die Bestätigung mit weiteren kleinen Stücken, die bei anderer Gelegenheit ans Licht kamen, die in perfektrem Zustand waren als der Zweig, und sogar in diesem befanden sich einige als in den übrigen.


Inseln Juan-Fernández (heute Chile): Dornhai-Flossensporn gegen Zahnschmerzen

82. Im selben Hafen der Insel Juan-Fernández wird ein Fisch gezüchtet, der ähnlich wie der Dornhai (span.: tollo) ist. Am Ansatz der beiden Rückenflossen verfügt er über zwei kleine Sporne. Wenn man diese Sporne samt Wurzelteil herausschneidet und inde Mund eines Menschen legt, werden Zahnschmerzen wirksam reduziert. In einer halben Stunden oder sogar weniger sind sie ganz verschwunden. Diese Erfahrung haben wir einige Male wederholt gemacht und bewiesen. Dabei sollte mit denselben Knochen oder sporen weiter behandelt werden, um zu wissen, ob die Heilwirkung weiterhin besteht.

Loja (heute Ecuador): Schildlaus für Karminrot: in Loja, Oaxaca, Ambato

83. Unter den wertvollen, terrestrischen Insekten oder kleineren Tieren existiert die Schildlaus (span.: cochenille), die allgemein unter dem Namen "Grana" bekannt ist. Sie kommt in guter Qualität im Justizbereich (corregimiento) von Loja [heute Ecuador] vor, und wird in derselben, herausragenden Qualität in der Provinz Oaxaca [heute Süd-Mexiko] gezüchtet, wo die besten gefangen werden.

Cochenilleschildlaus Beschreibung 1:
https://de.wikipedia.org/wiki/Cochenilleschildlaus
Die Cochenilleschildlaus, Cochenillelaus oder Cochenille (Dactylopius coccus) ist eine Insektenart, die ursprünglich in Zentral- und Südamerika als Pathogen an Opuntien vorkommt. Aus den weiblichen Tieren wird der Farbstoff Karmin gewonnen, dessen Hauptbestandteil die Karminsäure ist.

Ulloa+Juan (Fortsetzung):

Der Farbstoff aus Loja wird in der Stoffherstellung in Cuenca [Süd-Ecuador] verwendet. Die Stoffe von dort sind in ganz [Kolonial]-Peru geschätzt. Alle übrigen Stoffhersteller in der Provinz Quito sind weniger geschätzt. Im Gerichtsbezirk (jurisdicción) von Ambato [südlich von Quito], Teil des Justizbereichs (corregimiento) von Riobamba wird auch eine solche Zucht betrieben, aber im Vergleich zu Loja eher wenig wegen wenig Konsum.

[Tiere töten, um Stoffe zu färben - eine echt "christliche" Angelegenheit].


Gebirgsketten von Quijos und Macas (heute Ecuador): Blutholzbaum mit rot-brauner Farbe

84. In den Bergen, die sich aus den Hängen der östlichen Gebirgsketten [Hrsg.: der Anden] bilden, die nach Quijos und Macas verlaufen, wird der Blutholzbaum (span.: palo de tinte) gezüchtet, ähnlich dem Holz, das unter dem Namen "Campeche" bekannt ist, dessen Farbe in den Fabriken von Quito zum Färben von weniger empfohlenen Dingen in gewissen Mengen benötigt wird. Die Qualität ist nicht so gut wie die von Indigo.

Blutholzbaum Beschreibung 1
https://de.wikipedia.org/wiki/Blutholzbaum 
"Der Blutholzbaum (Haematoxylum campechianum), auch Blauholzbaum oder Campechebaum (weil er im Süden des Staates Campeche in Mexiko seinen Ursprung hat) genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Unterfamilie der Johannisbrotgewächse (Caesalpinioideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gehört." Vorkommen in Zentralamerika, nördliches Südamerika, Karibik-Inseln. Der Blutholzbaum liefert Blauholz oder Blutholz, auch Campecheholz genannt - lateinisch "Lignum campechianum, französisch Bois bleu, Bois de campêche oder Bois d’Inde, englisch Logwood, Peach wood und Blackwood), das wichtigste von allen Farbhölzern. In vielen tropischen Ländern ist diese Art eine invasive Pflanze. Es wurde früher auch als Schwarzholz bezeichnet, um es heimlich zu verwenden."
Die Späne müssen einige Zeit an der Luft fermentieren und weisen dann eine Farbreaktion auf, zuerst rötlich, dann rotbraun (Farbstoff Hämatein).



17. Tierwelt in Kolonial-Peru: Vicuñas für feinste Wolle - und die weissen Hüte von Lima

[85. Kolonial-Peru: Feinste Wolle von Vicuñas - gröbere Wolle von Lamas und Guanakos]

85. In [Kolonial]-Peru leben auch die Vicuñas, deren Zucht sehr zu empfehlen ist, wie auch die anderen Tiere dort. Vicuñas geben eine sehr feine Wolle, ist weltweit bekannt, feiner als Seide. Die Ureinwohner verarbeiten die Wolle zu feinen Decken und anderen Webereien für ihre traditionellen Kleider. Die Inkas und andere königliche Familien untersagten den normalen Ureinwohnern das Tragen der schmuckvollen Trachten. Für andere Ureinwohner wurde Wolle von Lamas und Guanakos zugeteilt, die nicht so fein ist wie die Vicuña-Wolle. Die Spanier ["christliche", ungebildete Kolonialisten] verwendeten die Vicuña-Wolle nur für Hüte und Taschentücher. Also diese Wolle ist so zart, so dass man sie auch für andere wichtige Stoffe empfehlen kann.


[86. Vicuña-Wolle muss für die Hutproduktion vergröbert werden]

86. Vicuña-Wolle ist so fein, dass sie bei Berührung zwischen den Händen fast verschwindet. Die Hutfabriken mussten die Vicuña-Wolle vergröbern, um sie wie wine gewöhnliche Wolle für die Hutproduktion zu machen. Mestizen, Ureinwohner und einfache Leute verbrauchten so die Vicuña-Wolle, ohne jede Wertschätzung. Das lief so bis 1735 oder 1737, bis ein paar Ausländer in das Königreich eindrangen, darunter ein englischer Hutmacher, der in Lima seinem Gewerbe nachging udn in Lima mit Vicuñawolle Hüte so fein herstellen konnte wie die Biberhüte. Dieser Engländer nahm Offiziere seines Landes auf, die ihm in seiner Fabrik halfen. Sein Geheimnis, wie die Hüte zu ihrem Glanz und zu ihrer Weichheit kamen, behielt er für sich, und auch die Gewinne behielt er für sich.

[Diese Erfinder, die alle Geheimnisse für sich behalten, haben ein typisch-"christlich"-kriminelles Kolonialverhalten. Zum Glück sind nicht alle Erfinder so].


Seit es in Lima diese Hüte gab, machte sich unter den angesehenen Leuten eine neue Mentalität breit, denn diese Hüte waren so gut wie die in Europa, aber der Preis war sehr unterschiedlich im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Biberhut aus Paris oder London für 12 bis 16 Pesos - dort aber nicht über 4 bis 5 Pesos. Die schwarzen Hüte aus Europa wurden weniger geschätzt, die Hüte aus Lima aber verbreiteten sich in den anderen Provinzen dermassen rasch, dass sie zum neuen Standard wurden. Dies betraf dann auch die Hutherstellung mit Vicuña-Wolle aus Quito, so dass plötzlich Hüte von Lima nach Quito transportiert wurden, aber die Preise gleich blieben, denn die Hüte aus Quito hatten in Lima auch nicht mehr oder weniger gekostet. Beide Arten Hüte waren in Ordnung.

Der Engländer selbst hatte mit senen Hüten einen gigantischen Erfolg wegen der guten Qualität und Fenheit seiner Hüte. Er löste einen Handel aus, der so rasch wuchs, dass er in vier bis fünf Jahren ein grosses Vermögen damit gemacht hatte. Er wollte damit nach England zurück, gab das Betriebsgeheimnis dann einem kreolischen Offizier weiter, dessen Gruppe von Anfang an in seiner Hutfabrikation mit Weichheit und Finesse zum Durchbruch beigetragen hatte.

[87. Der Nachfolger beim Vicuña-Hut in Lima: Felipe de Vera]

87. Dieser Mestize von Lima - er hiess Felipe de Vera - war beim Engländer selber Lehrling im Hutmachen gewesen, von jung auf, als der Mestize sich noch nie für ein irgendein Amt beworben hatte. Bei ihm blieb das Betriebsgeheimnis der feinen Hüte als Erbe. Er machte mit der Hutproduktion in Lima weiter, so dass die feinen Hüte aus Europa nicht mehr vermisst werden. Es ist sogar so, dass die europäischen Hüte in Lima ausser Mode gekommen sind und man seinen Ruf beschädigt, einen Hut aus Europa zu tragen. Der Mestizo konnte das Betriebsgeheimnis dann nicht verschweigen. Er verriet es unter den Hutmachern, und so haben in Lima bis 1742 alle Hutmacher auf die feinen Hüte umgestellt. Aber die Hüte vom Herr Vera bleiben immer noch am vollkommensten und am feinsten. Wir besitzen einen solchen Hut aus dem Jahre 1740, und der ist nicht einmal der vornehmste seiner Art. Wir tragen ihn weiterhin, zwischen den Bergen von [Kolonial]-Peru und auf den Schiffen, egal ob Luft oder Salzwasser oder andere Vorkommnisse. Der Hut ist weiterhin in gutem Zustand und zeigt weiterhin seine unglaubliche Feinheit, Weichheit und Qualität. So ist er gearbeitet und vorgeführt.

[Ergänzung: Der falsche Stolz mit einem kolonialen Hut
Der falsche Stolz des "christlichen" Adels und der vornehmen Gesellschaft ist ein Hut - und von den Ureinwohnern wollen sie NICHTS lernen, einfach, weil sie nicht wissen, wie man Ketschua lernt. Linguistisch, botanisch und menschlich gesehen ist das koloniale Peru die allerschlimmste Steinzeit. Bücherverbrennungen waren normal, Todesstrafen auf dem Scheiterhaufen waren normal, Massenraub an Metallen und der Massenmord in den Minen war normal. Diese weiss-"christlich"-katholische Massenmord-Gesellschaft im kolonialen Peru schmückte sich mit einem "Hut", mit Anzug, Frack, dann auch Krawatte und bestimmten Knöpfen. Das Blut der Millionen Toten - Ureinwohner und schwarze Sklaven - klebt an allem, was diese kriminellen Kolonial-"Christen" aus Spanien tragen...].

[88. Hüte aus Vicuña-Wolle: normal sind sie nicht stabil]

88. Die Vicuña-Hüte waren nicht stabil, weil Sonne und Wasser sie weich machten oder die Flügel sogar abfielen und sie ihre Beständigkeit verloren. Sogar einige Hüte mit dem englischen Geheimrezept können so enden, dann kommen eben Reparaturen. Aber bei den von ihm selbst hergestellten Hüten passierte das nie. Der Hut seines Schülers Felipe de Vera ist nicht genau derselbe wie der originale Hut des englischen Meisters, den wir in der Hand halten.


[89. Die Hutfabrik im kolonialen Peru hat noch Potential - und man könnte die Lima-Hüte in Spanien herstellen]

89. In [Kolonial]-Peru werden auch weisse Hüte hergestellt, so wie es dort Mode ist, auch einen weissen Anzug mit Umhang zu tragen. Schwarz ist nur üblich in Gruppen. Weisse Hüte wurden auch in den Provinzen von Potosí und anderen Provinzen dort, noch bevor der Engländer das Betriebsgeheimnis den Schwarzen weitergab und damit viel Handel getrieben wurde. Der Handel blieb aber beschränkt, denn weterhin wurden ausländische Biberhüte getragen, die man durch Berührung oder schon auf Sicht unterscheiden konnte. Die einheimische Produktion konnte aber so perfektioniert werden, dass sie den Biberhüten gleichwertig waren. Also würde durch diese Entwicklung der Handel aktive Handel mit fremden Nationen in Spanisch-Indien und im Königreich Spanien selbst zerstört, denn wenn diese Fabriken die nötige Motivation entwickeln würden, dann würde das ausreichen, alle Königreiche im [Spanisch]-Indien, im Norden wie im Süden, mit Hüten zu versorgen.

Und wenn sich herausstellen sollte, dass dies dem aktiven Handel Spaniens abträglich wäre, und wenn man diese Unannehmlichkeit vermeiden wollte, könnte man in diesem Fall veranlassen, dass Vera selbst oder, wenn er tot ist, der fortgeschrittenste Schüler, den er hinterlassen hat, nach Spanien kommt und in der modernen Fabrik, die errichtet wurde, mitarbeitet, um zu ihrer Vervollkommnung beizutragen. So könnte man das Lima-Modell auch in Spanien produzieren, das zu den jetzigen, dort hergestellten Hüten einen grossen Unterschied darstellt. Eigenartig ist, dass derzeit in Lima die besseren Hüte herstellt werden als in Spanien selbst. Scheinbar war das wieder eine Vorsehung.


[90. Die Vicuña-Wolle aus Süd-"Amerika"]

90. Das spanische Königshaus verfügt in den Ländern der spanischen Krone über das Hauptmaterial zur Herstellung von Hüten [die Vicuña-Wolle]. Es erscheint nicht angemessen, dass diese Wolle in fremde Länder exportiert wird und Spanien die exportierte Wolle zurückkaufen muss, um sie in Spanien zur Verfügung zu haben. Man könnte auch direkte Lieferungen ohne Zwischenhandel mit fremden Ländern einrichten.


[91. Der Biberhut besteht aus einem Gemisch aus Biberwolle und anderer Wolle]

91. Wenn in Spanien Fabriken für feine weiße Hüte für den Konsum in [West]-Indien errichtet worden sind, sollte darauf geachtet werden, dass Vicuña-Wolle nicht in fremde Königreiche exportiert wird. Dies würde den Untergang der ausländischen Hutfabriken bedeuten. Die Biberhüte aus der Biberwolle von Tieren aus Kanada und aus dem Sankt-Lorenz-Strom bestehen ja nicht nur aus dieser Wolle, denn sie ist ja mit Wolle anderer Tiere vermischt, ansonsten würde die Produktion die Nachfrage niemals decken, allein, was in den Königreichen England und Frankreich hergestellt wird.

Diese Hüte heissen "Biberhüte", und ein Teil der verwendeten Wolle stammt vom Biber, der grösste Teil der verarbeiteten Wolle stammt aber von anderen Tieren. Hier könnte Vicuñawolle eine Rolle spielen. Frankreich hat den Import von Vicuña-Wolle verboten, um an den Biberhüten mit Tieren aus Kanada festzuhalten (was in England nicht geschieht, weil dort keine Importbeschränkung herrscht), aber dies bewirkt beim Import doch keine Beschränkung, und was die Qualität der Biberhüte angeht, verbessert sich auch nichts [Hrsg.: gegenüber dem Vicuña-Hut aus Lima], weil es sich beim Biberhut ja um ein Wollgemisch handelt.


[92. Feine Hüte in England: Biberwolle mit Vicuñawolle mischen - die Vicuña-Wolle ist verschieden: an der Haut fein und aussen grob]

92. Einige, die in dieser Hinsicht wenig gebildet sind, werden nicht ohne Grund bezweifeln, dass die feinsten Hüte, die in England hergestellt werden, durch Mischen von Biberwolle mit Vicuñawolle hergestellt werden sollten, und aus diesem Grund ist es notwendig zu bemerken, dass das Vicuña, obwohl es ein großes Tier ist, mehrere Arten von Wolle in seinem Körper hat, von denen einige feiner sind als andere.  Je nach dem Ort, an dem sie sich befinden, aber im Allgemeinen hat sie zwei: die eine ist die kleine Wolle, die dem Fleisch am unmittelbarsten ist, und die andere ist die lange, die, nachdem sie gewachsen ist, auch dicker geworden ist und nicht mehr so fein ist wie die andere. Die Spanier trennen diese Wolle nicht und können somit nicht mehr als eine Qualität von Hüten herstellen; Ausländer legen große Sorgfalt darauf, sie [die feine und die grobe Wolle des Vicuña] zu trennen, und aus diesem Grunde machen sie feinere Hüte als andere, so wie es vom Engländer ausgeführt wurde, der nach Lima ging, und wie es sein Nachfolger und Schüler Felipe de Vera praktiziert hat. Auf diese Weise machten sie feine Hüte zu alten Preisen machten, angefangen bei drei Pesos bis zu 6 Pesos für den besten Hut.


[93. Vorschlag: Weisse Hüte aus Vicuña-Wolle herstellen]

93. Es sollte nicht als Hindernis angesehen werden, dass weiße Hüte aus Vicuña-Wolle hergestellt werden können, dass ihre Farbe helles Moos ist, denn dieses Tier hat den ganzen Bauch, die Töchter, einen Teil der Brust und von fast der Hälfte der Schenkel abwärts weiß, was die Wolle ist, die jetzt für die [Hüte] verwendet wird, die derzeit produzierte werden.


18. Tiere im kolonialen Peru: Die Vicuñas und ihr Fell - Vicuñas fast ausgerottet wegen anderen Fellhaaren

[94. Kriminelle "Christen" töten Vicuñas in den hohen Anden - das Fell - der Bestand ist fast ausgerottet]

94. Das Vicuña ist bereits im historischen Teil unserer Reise beschrieben worden, weshalb wir hier die Angaben über Größe und Struktur nicht wiederholen wollen, aber es gibt noch einiges zu ergänzen:
-- dieses Tier lebt häufiger in den Mooren der südlichsten Provinzen von [Kolonial]-Peru wie [im heutigen Bolivien]: La Paz, Oruro, Potosí und [Hrsg.: in weiteren Orten] der Anden-Hochebene ("de puna")
-- Vicuñas leben dort wild, schaden nicht, sind sanftmütig wie spanische Schafe, aber gleichzeitig widerspenstig und abgehärtet.

Wenn man die Vicuñas fangen will, wird ein Moor umzingelt und die Vicuñas in eine Schlucht getreben, so kann man mit einem Seil an Pfählen die Vicuñas einschliessen, wobei das Seil brusthoch angebracht wird und mit einigen verschiedenfarbigen Lumpen behangen ist. Das genügt, sie gefangenzuhalten. Sie wagen es nicht, diese Grenze zu überwinden.

Um ein Vicuña zu schlachten, fängt man eins mit einem Lasso mit Schlinge, tötete es, zieht die Haut ab, das Fleisch kann man anderen Tieren überlassen, denn man will ja nur die Wolle nutzen. Diese Methode ist natürlich eine totale Misshandlung, weil das Ziel ja nur die Nutzung der Wolle ist, und das Vicuña richtet in der Landschaft ja keinen Schaden an. Der Bestand der Vicuñas hat inzwischen sehr abgenommen und werden kaum noch gefunden. In wenigen Jahren wird diese Tierart durch äusserste Nachlässigkeit ausgerottet sein, dabe sollte doch zur Nutzung des Tieres die Erhaltung das Ziel sein.

[Der kriminelle, weisse "Christ" bringt die Ausrottung aller Tierarten fertig. "Christen" wollen eben von den Ureinwohnern NIE etwas lernen: Den Planeten mit Respekt behandeln].


[95. Vicuñas zur Inkazeit: Wolle scheren einmal pro Jahr - die kriminell-katholischen "Christen" haben die Vicuñas fast ausgerottet]

95. Als die Inkas Herrscher von Peru waren, gab es niemanden, der es wagte, eines dieser Tiere zu töten, und sie machten jedes Jahr einen Umweg, um sie zu sammeln und ihre Wolle zu entfernen, wonach sie sie wieder über die Felder verteilen ließen, und so vermehrten sie sich immer mehr und hatten auch immer mehr Wolle von ihnen. Wäre dies praktiziert worden, nachdem die [kriminell-"christlichen"] Spanier in diese Länder eingedrungen waren, so würde sich der Bestand dieser Tierart nicht so verringert haben, aber da sie nur bequem in den Tag hineinleben, haben sie nie ihren Lebensunterhalt gesucht, und so töteten sie sie manchmal mit Feuerwaffen bei der Jagd und manchmal mit denen des Königshofes. Also dem Bestand geht es sehr schlecht. In grossen Teilen wurden sie bereits ausgerottet, ohne darauf zu achten, dass es später nicht leicht sein wird, den Fehler wieder gutzumachen, wenn die Tierart einmal verloren ist.


[96. Kriminelle "Christen" töten Vicuñas wegen der Verwechslungsgefahr mit Fellhaaren der Guanaos und Lamas]

96. Ein großer Teil des Grundes, der diesen Leuten in der heutigen Zeit gegeben wird, die Vicuñas zu töten, rührt zum großen Teil daher, dass dieses Tier den Guanakos und Lamas in allem so ähnlich ist, dass die Wolle des einen und des anderen in der verwechselt werden kann, wenn auch nicht in der Länge, in der es große Unterschiede gibt. Auch die Körpergrösse ist ähnlich. Diejenigen, die diese Wolle in jenen Städten kaufen, um sie dort zu verarbeiten, sagen, dass es Fälschungen gibt, wenn das Haar nicht an der Haut ist, das heißt, das Vicuña-Haar wird mit der Haut gehandelt, weil die [kriminellen, "christlichen"] Verkäufer sie mit der von Guanakos und Lamas vermischen, in deren Form es [Hrsg.: unmöglich] ist, sie zu trennen. Und so wird das Wollhaar ohne die Haut unverkäuflich, denn nur mit der Haut ist eine Fälschung unmöglich, denn an der Grösse des Fells kann man die Tierart bestimmen. Nur aus diesem Grunde werden die Vicuñas statt geschoren und wieder freigelassen einfach getötet und gehäutet.


[97. Verwechslungsgefahr der Fellhaare in den Städten von Kolonial-Peru]

97. In Lima und anderen Städten von [Kolonial]-Peru herrscht die Vorsicht vor der Verwechslung der Fellhaare. In anderen Provinzen, wo das Tier gezüchtet wird, ist es nicht so schlimm.

Nach dem Häuten wird das Fell geschoren, die Wolle wird in Säcke gepackt und auf dem Hafenmarkt (Galeonenmarkt) verkauft. Aber auch dort herrscht keine Gewissheit, ob es nicht doch eine Mischung mit Fellhaar von Guanakos oder Lamas ist. Es wird einfach alles als Vicuña verkauft. Die Prüfung ergibt dann die Mischung mit Lama oder Guanako. Nach dem Waschen wird einfach alles gemischt und die Unterscheidung von fein oder nicht so fein ist kaum mehr möglich.


[98a. Die Beinahe-Ausrottung der wilden Vicuñas - Vicuñas zähmen, die gezähmten Vicuñas züchten, den Bestand stabilisieren]

98. Vicuñas sind scheu und unschädlich, und somit gibt es keine Entschuldigung, dieses Tier zu töten. Seine Wolle ist zu seinem Nutzen [im Winter]. Vicuñas sind so scheu wie die normalen Wolltiere [Schafe], und somit ist es eine grosse Rücksichtslosigkeit, die Vicuñas einfach so zu töten. Man sollte sie am Leben lassen, strengste Strafen bei der Tötung von Vicuñas einführen, um jedes weitere Töten zu verhindern. Man sollte vielmehr versuchen, so wie einige Ureinwohner in diesen Provinzen es bereits tun, die Vicuñas zu zähmen, die gezähmten Tiere zu züchten, um so die entsprechenden Steuernnahmen zu generieren, oder wenigstend die Hälfte, was der Wolle entspricht. Auf diese Weise könnte der Bestand sich wieder vermehren.

[98b. Die Vermischung von Wollhaaren vermeiden: Der Wollhaarinspektor]

Um alle krummen Touren mit Wolle zu vermeiden, wenn Vicuñawolle mit Guanakowolle und Lamawolle vermischt wird, sollte in jeder Stadt ein Wollhaarinspektor ernannt werden, ein intelligenter Mann, um jede Wolle zu untersuchen. Falls eine Vermischung gefunden wird, soll er dem Gouverneur und den Richtern des Ortes Bericht erstatten, um den Besitzer mit aller Strenge zu bestrafen. Eine Mischung verschiedener Wollarten ist eine Fälschung, bedeutet Missbrauch des Vertrauens und Gesetzesverstoss gegen Vernunft und Gerechtigkeit.

Damit aber keine Bosheit in der Wolle sei, die die von Vicuña mit der von Guanakos und Lamas vermischt, sollte in jeder Stadt von denen, in denen Handel herrscht, ein Erkenner der Wolle ernannt werden, ein intelligenter Mann, der sie alle untersuchen sollte, und wenn er eine Vermischung findet, sollte er dem Gouverneur und den Richtern des Ortes Bericht erstatten, damit sie den Besitzer mit der größtmöglichen Strenge bestrafen.  als eine Fälschung, durch die die Vermischung mit der Wolle ausgeführt wird, bedeutet, den öffentlichen Glauben zu verlieren und gegen die Gesetze der Vernunft und der Gerechtigkeit zu verstoßen.

Wenn Wolle die erste Stadt erreicht, sollte sie erkannt werden und jeder Sack mit einem königlichen Siegel versiegelt werden. Diese Methode sollte im ganzen Königreich angewandt werden, um den Missbrauch der Verfälschung zu unterbinden. Dann wird auch die Ausrottung der Tierart unterbunden, ein barbarisches Verhalten. Es ist immer noch eine Schande, dass diese Tatsache in den Nationen Europas unter der Decke gehalten wird, als gehe es nur einige wenige Leute an. Nun, es fehlt des öfteren an Polizei und Regierung.


[99. Spekulation: Vicuñas könnten auch in Spanien leben - und in ganz Europa leben]

99. Man könnte noch mehr für die Verbreitung der Vicuña-Wolle tun, also einfach en paar Tiere nach Spanien bringen und hier züchten. Dies würde nochmals zum Erhalt der Tierart beitragen. Es kann sein, dass sie sich dann in ganz Europa ausbreiten, aber so dumm wird ja niemand sein, solche Wolltiere freizulassen. Wenn aber Tiere an Ausländer verkauft werden, geht uns das Privileg, Vicuñawolle zu verkaufen, verloren, aber die anderen sollen ja auch etwas Gewinn damit machen.


[100. Spekulation: Spanien mit Hüten aus Vicuñawolle - und ohne englische Hüte - aber das Ausland könnte die Vicuñahüte billiger herstellen - deswegen darf es in Spanien keine Vicuñas geben]

100. Man könnte in Spanien die Hüte aus Vicuñawolle vorschreiben und den Import von Hüten verbieten, die haben dann ihre eigene Vicuñawollproduktion und ihre eigenen Fabriken und ihren eigenen Absatzmarkt. Somit wäre es für Spanien kein Nachteil, wenn Vicuñas in ganz Europa leben und Ausländer müssten nicht nach Spanien kommen, um Vicuñawolle zu kaufen. Ein Schaden für Spanien würde nur dann entstehen, wenn Vicuñawolle im Ausland billiger produziert würde, so dass die Hüte dann tiefere Preise hätten als die Hüte, die in Spanien hergestellt werden. Dadurch würde die Produktion in Spanien zerstört bis zum Ruin.

Wenn also der Hut im Ausland billiger hergestellt wird, muss man ein Importverbot verhängen, oder sich die eigenen Fabriken in Spanien zerstören lassen. Dies ist unserer Meinung nach der wichtigste Grund gegen eine Vicuña-Zucht in Spanien. Aber die anderen Produktionsstandorte wären noch lange klein, bis sich dort was rentiert.


[101. Spekulation mit Vicuñas in Spanien: Das müsste man ausprobiren: Klima und andere Tiere auf den Weiden]

101. Das Vicuña in Spanien zu züchten wäre ein Experiment mit dem Klima hier, ob das Klima hier für sie gut ist, oder ob die Tiere hier nur überleben. Zweitens muss man testen, ob die Weisen geeignet sind, und letztens, ob sie eine Konkurrenz für die anderen Wolltiere, Felltiere und Schweine darstellen, die ebenfalls auf den Weiden leben.


[102. Spekulation mit Vicuñas in Spanien: können in den hohen Bergen leben]

102. Für die Vicuñas gibt es in Spanien ebenfalls Gebirgsklima wie in [Kolonial]-Peru: hohe Berge der Pyrenähen, in Kastilien, in Granada, in Andalusien. Wir haben auch Berge mit ewigem Eis und Schnee, alles ok. Vicuñas leben immer in der Kälte, im ewigen Eis und Schnee aber nicht, sondern etwas darunter. Also in den hohen Bergen Spaniens dort werden Vicuñas sicher gut leben können. Der Klimaunterschied wird nicht sehr gross sein.


[103. Spekulation mit Vicuñas in Spanien: Das Gras und Stallfutter wird wohl kein Problem sein - Beispiel in Lima - Schafzucht hat dasselbe Futter]

103. Das Gras wird für die Tiere wohl kein Problem sein. Anfangs werden sie einen kleinen Unterschied bemerken, aber daran werden sie sich gewöhnen müssen. Manchmal steigen Vicuñas auch in Ebenen und Schluchten hinab, um sich von weiteren Arten Gräsern zu ernähren, die Kühe und Schafe fressen. Da dies dort [in Kolonial-Peru] so geschieht, kann wohl angenommen werden, dass dies auch in Spanien so sein wird. Der Unterschied in Sachen Weide kann aber einen Unterschied bei der Wolle hervorbringen. Bei den Schafen, die man von Spanien nach [West]-Indien gebracht hat, gab es jedenfalls keinen Unterschied in Sachen Wolle.

Tiere, die nach Spanien gebracht werden und mit Schafen und Kühen zusammen weiden, werden keine Mutation in Sachen Wolle erfahren oder sonst wie eine Änderung erfahren. In [Kolonial]-Peru war es jedenfalls so, dass wenn die Vicuñas die Klimazone vom Gebirge ins [warme Küstengebiet in] Lima wechseln, in Lima dieselbe Wolle nachwächst, wie wenn sie i nden Bergen nahe der Berge leben würden. Der grosse Klimaunterschied macht nichts aus. Sie leben in Lima in Ställen, werden dort mit Alcacer oder grüner Gerste und Luzerne gefüttert. Das ist Futter, das sie noch nie gegessen haben. Aber deswegen werden die Vicuñas nicht anders. Mit den Schafen ist es gleich. Auch sie waren vorher auf der grünen Weise und erhalten [im Stall] angepflanzte grüne Gerste und andere Kräuter wie Luzerne und Samen. Wir sehen, in Sachen Vorlieben bei der Ernährung unterscheiden sich Schafe und Vicuñas nicht sehr gross.

[104. Vicuñas in Kolonial-Peru: Unter den Inkas waren die Vicuñas heilig - unter den kriminell-"christlichen" Spaniern werden sie fast ausgerottet]

104. Vicuñas sind sehr zäh gegen Kälte, und das ist bewundernswert. In der Inka-Zeit verfügten die Inka-Kaiser in Peru, dass niemand ein Vicuña töten darf. Vicuñas lebten in den Ebenen mit gemässigtem Klima wie auch in den kalten Mooren. Sie zogen einfach so von einem zum andern Ort. sie suchten die für sie besten Weiden aus, oder suchten sich das beste Klima für sie aus. In den Tempeln, wo es immer warm ist, fühlen sie sich nicht wohl. Seit die [kriminell-"christlich"-katholischen] Spanier kamen, haben sie ihren Status verloren und wurden zur Jagd freigegeben, man darf sie wie alle anderen Arten verfolgen, um die Wolle zu nutzen oder einfach so aus Spass an der Freude über eine Jagd. Es leben heute nur noch Vicuñas in den entferntesten Orten und höchsten Mooren, "wo der Mut der Jäger nicht so häufig ist." Dort hat der Massenmord an den Vicuñas noch nicht stattgefunden.

[105. Vicuñas in Kolonial-Peru: Herdentiere oder Einzelgänger - in der Tierzucht zahm und fügsam]

105. Vicuñas leben in Gruppen wie die Schafe, aber auch als Einzelgänger, einfach in der Freiheit in den Bergen, sie brauchen dort keine Pflege. Sie leben auch in der Ebene, im Sommer ziehen sie sich aber an Hänge und in die Hügel zurück, wo das Klima nie drückend wird. Vicuñas [in der Tierzucht] werden so zahm und ähnlich fügsam wie Schafe, auch wenn die Vicuñas viel grösser als die Schafe sind.


[106. Spekulation mit Vicuñas in Spanien: Kein Schaden an anderen Tieren - sie weiden in höchsten Höhen - Schutz vor dem Wolf - geschmackvolles und gesundes Fleisch]

106. Vicuñas in Spanien wären für andere Rinder keine Gefahr mit Konkurrenz um das Land oder um die Weiden. Vicuñas weiden aber auch in kalten Gegenden, wo anderes Vieh nicht mehr hingeht. Gegen Wölfe muss man Vicuñas schützen so wie Schafe. Das Vicuñafleisch entspricht etwa dem Widder, wenn der Bestand der Vicuñas genügend gewachsen ist. Es ist geschmackvoll und sehr gesund.


[107. Spekulation Vicuñas in Spanien: Ganz Europa könnte die Vicuñas haben - Schutz vor dem Wolf - in Kolonial-Peru ein Schiessverbot+Erholung]

107. Also: Land und Kosten für Vicuñas in Spanien wären kein Problem. Nachteile ergeben sich nur dadurch, dass es so leicht ist, sie zu halten, in Spanien oder in anderen Königreichen. Das einzige Mittel, das zu verhindern, ist ein Importverbot. Europa könnte überall seine Vicuñas haben. Auch in [Kolonial]-Peru sollte die Tierart erhalten bleiben und sich neu vermehren, in Kombination mit einem strengen Tötungsverbot. Wenn zur Wollgewinnung die Vicuñas weiter getötet werden, wird das ihre komplette Ausrottung bedeuten. Da es in diesen Ländern [von Kolonial-Peru] keine schädlichen Tiere gibt [dumme Wölfe und Bären], von denen sie gejagt und reduziert werden, wird der Bestand sich schon bald erholen.


19. Vergleich: Vicuñas, Lamas und Guanakos

[108. Vergleich Vicuñas - Guanakos - Lamas: Transporte in den Anden - am meisten Bezoarsteine bei den Guanakos]

108. In Spanien meint man, dass den Vicuñas die Bezoare [Bezoarsteine, Klumpen mit unverdaulicher Nahrung] entnommen werden. Das ist aber ein Irrtum. Auf diese Weise werden die ähnlichen Guanacos aufgezogen. Der Unterschied ist dabei nur die Grösse. Das Guanako ist größer als das Vicuña, aber ansonsten sind sie sich völlig ähnlich. Guanakos haben in [Kolonial]-Peru einen grossen Nutzen, "denn in ihnen werden die Metalle transportiert, von den Mineralien, in denen sie gewonnen werden, bis zu den Mühlen, wo sie profitieren. So was ist mit keiner anderen Tierart möglich, weil die Berge so zerklüftet und rau sind, dort kommen nur Guanakos und Lamas sicher durch und für Transporte in Frage. Sie springen wie Rehe oder Ziegen von Fels zu Fels, aber die Ladung ist nie gefährdet. In den Guanakos entstehen die Bezoarsteine, ebenso in den Lamas und Vicuñas, aber nicht so häufig. Deswegen werden sie bei den Guanakos immer gesucht und bei den anderen Arten nicht.


[109. Vergleich Vicuñas - Guanakos - Lamas: Die Wolle ist unterschiedlich - Spekulation: Die Ureinwohner könnten noble Stoffe und Garne herstellen]

109. Guanakos und Lamas haben Wolle wie Vicuñas, aber nicht so fein und länger. Die Ureinwohner nutzen sie jedoch zur Herstellung von Decken und anderen Weberei-Produkten entsprechend der Qualität. Sie könnten mit dem Wissen, wie man dünnste Garne und feine Stoffe herstellt, auch auf noblen Stoffen ihre Muster machen, denn Wolle, wenn auch nicht von solcher Zartheit wie die des Vicuña, ist sehr fein und fühlt sich sehr weich an.

20. Vergleich Kolonialpolitik allgemeine: Spanien, Frankreich, England

[110. Das Weltreich Spanien konzentriert sich nur auf Silber und Gold - Frankreich hat im Kolonialrech viel mehr Produkte weltweit verteilt: Kaffee, Indigo, Wolle, Tabak etc.]

110. Viele Reichtümer in [Kolonial]-Peru bleiben bisher ungenutzt, denn es fehlt das Wissen, sie zu nutzen, ausser bei Silber und Gold, auf das die ganze Konzentration gelegt wird. Deswegen kommt die ganze Pracht, die die [kolonialen] Königreiche [Spaniens] bieten, in Spanien gar nicht an.

Es gibt da noch viele andere Möglichkiten. Frankreich hat in senen Kolonien Santo Domingo und Martinique den Kaffeeanbau kultiviert, um damit Tauschgeschäfte zu treiben. Frankreich kann mit seinen Produkten die gesamten Königreiche versorgen, auch wenn der Kaffee nicht so gut war wie der asiatische Kaffee. Danach wurde ein Importverbot für Kaffee aus anderen Ländern erlassen bei strengen Strafen. Dieselbe Taktik wurde mit [der blauen Färberpflanze] Indigo angewandt, der auf der Insel "Heiliger Sonntag" ("Santo Domingo") angepflanzt wurde. Dann setzte er sich [im ganzen Kolonialreich] durch und seit diesem Zeitpunkt gilt ein Importverbot von anderen Ländern her: ersten, um die eigenen Plantagen zu fördern, und zweitens, um den eigenen Reichtum nicht zu verlieren [wenn von aussen billigere Angebote kämen]. Dieselbe Tatik gilt für Hautwolle für die Hutfabrik und für Tabak und weitere einfachen [Produkte].

[Frankreich in Afrika richtete die Staaten immer so ein, dass aller Profit nach Paris floss].


[111. Englands Kolonialreich: Grosse Landwirtschaft - Papiergeld - "Städte aus Gold und Silber"]

111. England hat in der ganzen Kolonie Neuengland kaum Silber- oder Goldminen. Sie wurden allein mächtig mit Früchten und Gemüsen ("Früchte der Erde"), und dann haben sie das Papiergeld eingeführt, mit dem haben sie "Städte aus Gold und Silber gemacht", z.B. die Stadt Boston in der gleichnamigen Provinz, und mehrere andere [Hrsg.: Städte] in derselben [Hrsg.: Provinz] und weitere in Nachbarprovinzen.

[In Neuengland begann die Vernichtung der Ureinwohner ab 1600. Es blieben bis in die 1960er Jahre noch 500.000 Ureinwohner - siehe Trails ohne Freihet Link].

[112. Idee: Das spanische Kolonial-Indien könnte noch viel mehr exportieren als nur Gold und Silber]

112. Das spanische Kolonialreich könnte ebenso starke Strukturen erreichen wie andere Nationen, wenn wir alles nutzen, was wir in [Kolonial]-Indien schon enteckt haben - ganz zu schweigen, was wir noch nicht entdeckt haben. Es wird alles Gewinn abwerfen und die ganze Nation vorwärts treiben. DAs wird kein kleiner Triumph sein, denn später werden wetere Entdeckungen folgen von dem, was wir bis heute noch gar nicht entdeckt haben. Vielleicht liegt da noch ein Schatz, der bedeutender und sicherer ist als die reichen und berühmten Minen von Potosí [heute Bolivien], Puno [heute Peru] und Chocó [heute Kolumbien], was Früchte, Harze, Blätter, rinden, Tierwelt und alles angeht, was dort alles wächst, weil alles besonders und von besonders hohem Wert ist.

[All die Millionen Toten in den Minen werden einfach nicht erwähnt - damit der spanische Kolonialismus "sauber" ist - so wie ein weisser Hut].

Wieso wollte denn niemand mehr in den Minen "arbeiten"? Weil in den Minen niemand mehr sterben wollte! Zitat aus Kahl:
"Was die Christenheit hier anrichtete im Goldenen Zeitalter Spaniens und Portugals: Völkermord an zwanzig Millionen Indianern."
Joachim Kahl: Das Elend des Christentums, S.40

Vizekönige Priester und Vatikan sind alles korrupte und koloniale Massenmörder - die Kirche soll zur HÖLLE fahren.


<<       Index >>


Teilen:

Facebook








Quellen


^