n-tv am 2.8.2018: Trockenheit besiegelte das
Ende der Maya
https://www.n-tv.de/wissen/Trockenheit-besiegelte-Ende-der-Maya-article20555949.html
Der plötzliche Niedergang der Maya-Kultur
zwischen 800 und 1000 n. Chr. gibt bis heute Rätsel auf.
Die Maya gelten als Beispiel dafür, wie ein Klimawandel
eine Gesellschaft destabilisieren kann. Nun zeigt eine
Studie das Ausmaß der Trockenheit, die zum Ende führte.
Gegen Ende des 1. Jahrtausends nach Christus hat eine
ausgeprägte Trockenheit den Niedergang der Maya-Kultur
besiegelt. Eine Studie zeigt, dass die jährliche
Niederschlagsmenge damals im Tiefland um fast die Hälfte,
zeitweilig sogar um bis zu 70 Prozent unter den heutigen
Werten lag. Die relative Luftfeuchtigkeit lag damals um
etwa vier Prozent niedriger, wie ein Team um Nicholas
Evans von der britischen Universität Cambridge im Magazin
"Science" berichtet.
Der plötzliche Niedergang der mittelamerikanischen
Maya-Kultur etwa zwischen den Jahren 800 und 1000 gibt
Forschern bis heute Rätsel auf. Studien deuten darauf hin,
dass eine ausgeprägte Trockenheit damals dafür sorgte,
dass diese Zivilisation zu Ende ging. Um deren Ausmaß
abzuschätzen, untersuchte das Team um Evans nun
Ablagerungen im See Chichancanab, einer weitgehend
abgeschlossenen Lagune auf der südmexikanischen Halbinsel
Yucatán unweit der Stadt Mérida.
Grafik des
Sedimentkerns, der in dieser Studie verwendet wurde,
gegenüber der Tiefe unter dem Seegrund.
(Foto: Sediment
density profile from Hodell et al. (2005))
In diesen Sedimenten achtete das Team auf Gips, der sich
in den Trockenphasen ablagerte. Darin analysierten die
Forscher neben der Dichte der Ablagerungen insbesondere
die eingeschlossenen Wassermoleküle auf verschiedene
Isotope von Sauerstoff und Wasserstoff. Da bei Trockenheit
verstärkt leichte Isotope verdunsten, weist ein höherer
Anteil schwerer Isotope wie etwa O-18 oder H-2 auf eine
Dürrephase hin. Als Vergleichswerte nahm das Team
Ablagerungen aus den Jahren 1994 bis 2010, in denen
Temperaturen und Niederschläge genau erfasst wurden.
Diese Daten speisten die Forscher in verschiedene Modelle
ein und simulierten so die damaligen Klimaverhältnisse.
"Wir fanden hohe Wahrscheinlichkeiten für eine Trockenheit
insbesondere am Anfang (etwa 750 bis 850 n. Chr.) und am
Ende (etwa 950 bis 1050 n. Chr.) der späten klassischen
Phase", schreiben sie.
Niederschläge um 47 Prozent unter aktuellen Mengen
Demnach lagen die Niederschläge während der Trockenphase
um durchschnittlich 47 Prozent unter den aktuellen
Regenmengen, mit Schwankungen zwischen 20 und 70 Prozent.
Die relative Luftfeuchte - sie zeigt die Sättigung der
Luft mit Wasserdampf - lag der Analyse zufolge um etwa 4
Prozent unter den heutigen Werten. Diese Daten könne man
nun als Grundlage für Berechnungen nehmen, wie stark die
Trockenheit die damalige Landwirtschaft beeinträchtigte.
"Unsere Studie ist ein substanzieller Fortschritt, denn
sie bietet statistisch belastbare Schätzungen zu Regen und
Feuchtigkeit während des Niedergangs der Maya", wird Evans
in einer Mitteilung seiner Universität zitiert.
Die Maya-Zivilisation entstand vor rund 4000 Jahren und
erlebte ihre Blütephase im ersten nachchristlichen
Jahrtausend. Die Kultur bestand aus etlichen Stadtstaaten
auf dem Gebiet des heutigen Südmexiko, Guatemala, Belize
und Honduras. Dazu zählen Palenque, Tikal und Copán, deren
monumentale Architektur bis heute viele Touristen anzieht.
Quelle: ntv.de, Walter Willems,
dpa
Watson am 22.7.2022: behauptet einen
"Klimawandel", der die Mayas vertrieb: Klimawandel führte zum Untergang der letzten
Maya-Hochburg Mayapán
https://www.watson.ch/wissen/history/280269331-klimawandel-fuehrte-zum-untergang-der-letzten-maya-hochburg-mayapan
Jahrhundertelang
dominierte die Zivilisation der Maya bedeutende Teile
Mittelamerikas. Nachdem die klassische Periode im 10.
Jahrhundert mit dem Kollaps der grossen Städte im
südlichen Tiefland – grösstenteils im heutigen Guatemala
gelegen – endete, bildeten sich im Norden der Halbinsel
Yucatán im heutigen Mexiko und im Hochland neue
Maya-Zentren. Von diesen stieg Mayapán
ab etwa 1100 zur mächtigsten Stadt des nördlichen
Siedlungsbereichs auf. Monumentale Tempel und Pyramiden
erhoben sich in ihrem Zentrum; eine rund neun Kilometer
lange Mauer schützte die zwischen 15'000 und 20'000
Einwohner.
Doch um die Mitte des
15. Jahrhunderts wurde Mayapán verlassen. Die einst so
mächtige Stadt, politisches und kulturelles Zentrum
Yucatáns, wurde während bürgerkriegsähnlichen Wirren
zerstört, die zwischen 1441 und 1461 ihren Höhepunkt
erreichten. Die Institutionen brachen völlig zusammen, die
überlebenden Bewohner gaben die Stadt auf.
Ein internationales
Forscherteam um den Archäologen Douglas
Kennett von der University of California hat nun die
Ursachen für den Niedergang der Stadt untersucht. Seine
Studie, die
im Wissenschaftsmagazin «Nature Communications»
erschienen ist, gibt deutliche Hinweise darauf, dass
eine langanhaltende Dürre für den Untergang Mayapáns
verantwortlich war. Dieser Befund zeigt, wie fundamental
der Einfluss des Klimas auf die Stabilität einer
Gesellschaft sein kann.
«Indem wir Klimadaten
mit historischen Quellen und archäologischen Funden
zusammenlegen, ergibt sich ein erstaunlich detailreiches
Bild der Maya-Gesellschaft vor 800 Jahren in
Mittelamerika. Und das zeigt: Schon damals beeinflusste
sich wandelndes Klima die menschliche Zivilisation ganz
erheblich», erklärt
Norbert Marwan vom Potsdam-Institut
für Klimafolgenforschung (PIK), der an der Studie
beteiligt war.
Die grosse Dürre
zwischen 1400 und 1450, die Mayapán heimsuchte, ist kein
isoliertes Ereignis. Im 14. und 15. Jahrhundert
verschlechterte sich auch in Europa und im Nahen Osten das
Klima im Zuge der beginnenden sogenannten Kleinen
Eiszeit. Epidemien und Missernten führten zu
Bevölkerungsrückgang und gesellschaftlichen Krisen. So
starben etwa auch die Grænlendingar, die europäischen
Siedler auf Grönland, um 1500 aus, weil sie sich nicht
an die verschlechterten klimatischen Bedingungen
anpassen konnten. In Mittelamerika kam es zeitgleich
zur Dürre in Mayapan auch zu einer extremen Trockenheit in
Zentralmexiko, die eine schwere Hungersnot im Aztekenreich
verursachte.
Das Forschungsteam
sammelte Klimadaten, die 1000 Jahre zurückreichen, unter
anderem durch Analysen von Höhlenmineralen, beispielsweise
in Stalagmiten. Diese Paläoklima-Daten glichen die
Wissenschaftler mit schriftlichen Aufzeichnungen – etwa
über Gewalttaten – in historischen Dokumenten ab. Überdies
untersuchten sie ausgegrabene menschliche Überreste auf
Spuren von Gewalt.
Die Auswertung der
Daten ergab, dass vermehrte Niederschläge mit einer
Bevölkerungszunahme in Mayapán korrelierten. So wuchs die
Stadt ab etwa 1100, wobei um 1200 und 1350 jeweils ein
Höhepunkt in der Bevölkerungsdichte erreicht wurde. Im
Gegenzug gingen spätere Rückgänge der Niederschläge mit
einer Abnahme der Bevölkerung einher; um 1450 gab es in
Mayapán nur noch wenige Einwohner.
Zugleich kam es zu
vermehrten Konflikten, unter anderem auch in der
gesellschaftlichen Elite der Stadt. Dies zeigt die
Untersuchung von Massengräbern aus unterschiedlichen
Zeiten. Zwei dieser Gräber aus dem späten 14. Jahrhundert
enthielten zahlreiche Skelette von Menschen, die eines
gewaltsamen Todes gestorben waren; ihre Knochen waren zum
Teil zerhackt und verbrannt worden. Auch in einem Grab,
das nach 1400 angelegt wurde, fanden sich solche
Überreste.
Die Wissenschaftler
sehen diese Funde als Beleg dafür, dass es zu
gewalttätigen Konflikten zwischen verschiedenen
Gruppierungen kam. Die Phase der Dürre dürfte dazu geführt
haben, dass bereits bestehende gesellschaftliche
Spannungen in Mayapán sich verschärften und in
gewalttätige Auseinandersetzungen mündeten, sodass die
politische Ordnung destabilisiert und die Stadt
schliesslich aufgegeben wurde.
Anfällig war die
Landwirtschaft in Mayapán aufgrund der starken
Abhängigkeit des Maisanbaus von ausreichenden
Niederschlägen. Möglichkeiten zur Bewässerung existierten
kaum, und auch grössere Speicher für das Getreide gab es
nicht. Die Probleme wurden obendrein durch Machtkämpfe
zwischen den politisch führenden Familien verschärft.
Gleichwohl führte der
Untergang von Mayapán nicht zum völligen Niedergang der
Maya-Zivilisation. Die überlebenden Einwohner der Stadt
seien nach deren Zusammenbruch in kleinere Städte
abgewandert, vermuten die Wissenschaftler. Diese kleineren
Zentren hätten sich besser an die schlechteren
klimatischen Bedingungen anpassen können und damit für
eine regionale Widerstandsfähigkeit gesorgt, die es
ermöglichten, dass die politischen und wirtschaftlichen
Strukturen der Maya-Gesellschaft noch bis ins 16.
Jahrhundert erhalten blieben. Erst die spanische
Eroberung ab 1517, die erst um 1697 wirklich
abgeschlossen war, erschütterte die Maya-Kultur tief und
veränderte sie grundlegend.
Die Studienautoren
stellen in ihrem Papier einen Bezug zur Gegenwart her: Im
Hinblick auf die gegenwärtige Klimaerwärmung weisen sie
darauf hin, dass mangelnde Nahrungssicherheit, soziale
Unruhen und durch Dürreperioden verursachte Migration in
bestimmten Gebieten von Zentralamerika schon heute ein
Problem darstellten. Das Verständnis der komplexen
Beziehungen zwischen natürlichen und sozialen Systemen sei
wichtig, zumal bei der Rolle, die der Klimawandel in
Dürregebieten bei der Verschärfung von innenpolitischen
Spannungen und Fraktionsdenken spiele, warnen die
Forscher. (dhr)
Mayas am 31.3.2024: haben scheinbar zu viel
gerodet - kein Wasser mehr - kein Leben mehr: Maya führten Klimawandel selbst herbei - Maya führten den Klimawandel (angeblich selbst)
herbei – durch Bevölkerungszuwachs und dadurch bedingte
erhöhte Waldrohdung:
Untergang der Maya & Klimawandel - interessante
Details!
https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/archaeologie/maya-fuehrten-klimawandel-selbst-herbei-13371745
https://t.me/impfen_nein_danke/210091
Über Jahrhunderte erblühte die Kultur der Maya
in Mittelamerika. Doch vor knapp tausend Jahren ging
die gesamte Kultur zugrunde. Nun fanden Forscher in
einer unscheinbaren Tropfsteinhöhle den Grund, der
vermutlich zum rasanten Ende der Hochkultur führte.
Pennsylvania (U.S.A.). Die Maya,
welche sich bereits 2.000 Jahren vor Christus in
Mittelamerika ansiedelten, gelten bis heute als
einmalige Hochkultur. Sie haben im Laufe Ihrer Existenz
eine Fläche von mehr als 350.000 Quadratkilometern
besiedelt, dies entspricht in etwa Größe von Montana,
dem viertgrößten Bundesstaat der Vereinigten Staaten von
Amerika. Über eine Bevölkerungsanzahl der Maya zu
Hochzeiten ist nicht viel bekannt. Jedoch bauten die
Maya schon vor tausenden von Jahren Megastädte, welche
bis zu 50.000 Einwohner hatten. Neuste Schätzungen gehen
von einer Bevölkerungsanzahl von etwa zehn Millionen
Menschen aus.
Dank des hohen technischen Verständnis schienen die
Maya vor schlechten Zeiten gut gewappnet zu sein. Sie
besaßen beispielsweise ein gut durchdachtes Kanalsystem,
welches es ihnen ermöglichte riesige landwirtschaftliche
betriebe Flächen zu bewässern. Selbst Wasserspeicher und
Filtersysteme zur Wasseraufbereitung gehörten schon vor
tausenden Jahren zum Alltäglichen. Doch nun sind sich
Forscher sicher, dass immer wiederkehrende Dürreberioden
das Aus für die Hochkultur bedeuteten.
Douglas Kennett von der Pennsylvania
State University und seine Kollegen berichten
gegenüber dem Fachjournal Science,
dass immer neue Dürreperioden den Untergang der Maya
besiedelten. Erst wurde das Volk der Maya von Jahr zu
Jahr geschwächt, was auch neuste Knochenfunde von
verhungerten Kindern belegen. Schließlich verschwand das
damalige Volk komplett und hinterließ beeindruckende
Bauwerke, die bis zur Erfindung des sicheren Fahrstuhls
im Jahre 1853, die höchsten Gebäude der Welt waren.
Grund zu der Annahme des Untergangs durch
Trockenperioden gaben Kalkablagerungen in der
Yok-Balum-Höhle. Die Forscher konnten in der Höhle
anhand verschiedener Sauerstoff-Isotope die
Niederschlagsmenge von 300 bis 1100 nach Christus
rekonstruieren. Die gewonnene Niederschlagskarte
verglichen die Forscher mit dem Zustand der Maya-Kultur.
Möglich machen dies sehr präzise Aufzeichnungen der
Maya, welche sich in den Schriften der Tempelanlagen zu
Hauf finden lassen. Die Forscher fanden zeitliche
Übereinstimmungen mit langanhaltenden Dürren und Unruhen
in den Städten. Die Auswertung ergab, dass es den Maya
zwischen den Jahren 400 und 660 nach Christus prächtig
ging. Die Städte expandierten und der allgemeine
Wohlstand in der Bevölkerung stieg. zeitgleich konnten
sich die Maya über viel Regen freuen, welche die
zahllosen Felder ausrechend bewässerte. Danach jedoch
suchten immer wiederkehrender Dürreperioden das Volk
heim. Als direkte Folge ließ die Agrarproduktion stark
nach. Die zentrale Herrschermacht zerbrach und spaltete
die Kultur in viele kleinere Gemeinschaften. Der
allgemeine, politische und gesellschaftliche Niedergang
der Maya-Kultur stand bevor.
Zwei besonders starke Dürreperioden besiegelten den
endgültigen Untergang der Maya. So fanden die Forscher
heraus, das im Jahr 1020 und im Jahr 1100 zwei
außergewöhnliche Dürrejahre die der Maya-Kultur
heimsuchten, welche der technisch hochzivilisierten
Kultur den endgültigen Todesstoß gab.
"Die Effekte von Klimaänderungen sind komplex und
verlaufen auf verschiedenen Zeitskalen. Abrupte
Klimawandel sind sicherlich nur ein Teil der Geschichte
der Maya", sagt Hauptautor der Studie Kennett. "Die
vorhergehenden Bedingungen, die Komplexität der
Gesellschaft förderten, bauten sozusagen die Bühne auf
für die späteren Probleme und den Niedergang der
politischen Institutionen."
Die gewonnenen Daten aus der Tropfsteinhöhle liefern
die bisher genausten Angaben zum Niederschlag in der
Maya-periode. Der Untergang der Maya-Kultur durch
außergewöhnliche Dürreperioden wurde schon lange
vermutet, jetzt haben die Wissenschaftler den Beweis für
diese These. Die Maya haben den Klimawandel, der die
Dürren auslöste, selbst verursacht. Die Kultur sei
einfach zu schnell gewachsen und habe zu viel
Waldflächen abgerodet, berichten die Forscher. So
steuerten die Maya in eine Katastrophe, die sie zu der
zeit noch nicht absehen konnten.